ZitatAlles anzeigenOriginal von katziane
Liebe Elke,
du stammst ja aus der Gegend in der auch dieser Krimi spielt. Selbst lebst du heute in Köln. Wie empfindest du den Unterschied zwischen dem ländlichen und städtischen Leben. Ist die dörfliche Kontrolle/Beobachtung eher lästig oder eher hilfreich oder ist es eine Mischung aus beidem?
Liebe Grüße
katziane
Liebe Katziane,
ich lebe auch in Köln in einem Vorort, der sehr dörfliche Strukturen hat. Jeder kennt jeden und die soziale Kontrolle ist auch hier groß. Ich habe lange in der Stadt gewohnt und eine Zeit lang auch am Niederrhein in einer 'Winzstadt'.
Als Studentin wollte ich das auf kein Fall haben. Da war Anonymität für mcihmit Freiheit gleichgesetzt. Seitdem ich eine Familie habe, weiß ich die Sache sehr zu schätzen. Ich glaube, dass der Herkunftsort einen Menschen sehr prägt und man sich dann automatisch wieder die Strukturen sucht, in denen man sich auskennt. Was nicht heißt, dass vorbehaltlos alles geschluckt wird, ganz im Gegenteil. Was es also am ehestemn trifft ist die Mischung von Vor- und Nachteilen, wobei es sehr von der Lebenssituation abhängt. Wer weiß, vielleicht suche ich mir im Alter ein Penthouse im Schatten des Doms - wenn ich es denn bezahlen kann.
Ich bin auch heute noch sehr oft in Gemünd, Verwandte und Freunde besuchen. da ist es schon lustig, wenn man Leute trifft:
" Och Elke, du hast doch den Krimi geschrieben, oder?"
"Ja. Hab ich."
"Un?"
"Ja. Juht."
Das Gegenüber räuspert sich, mustert mich und nickt. "Ich kannte disch ja schon, als du noch so (die hand wird in Hüfthöhe gehalten) klein warst."
Ich nicke, weil mir nichts anderes übrig bleibt.
"Ja, und jetzt schreibst du Krimis über uns."
Ich nicke wieder.
"Aber nich, datte über mich was schreibst, wo de mich doch kennst."
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