Beiträge von tschuly82

    Kalte Asche von Simon Beckett gibts gerade für 4,99 Euro bei Amazon


    Merkwürdig sieht die verbrannte Leiche aus, die der forensische Anthropologe David Hunter auf der abgelegenen Hebriden-Insel Runa zu Gesicht bekommt. Durch die unglaubliche Hitze des Feuers ist sie fast gänzlich zu Asche zerfallen -- bis auf Beine und Füße, die fast unversehrt in den Raum ragen. Auch in der Umgebung des unmittelbaren Tatorts hat das Feuer kaum Schaden angerichtet: anders als wenig später, als das Gemeindehaus der Insel, ein Wohnwagen mitsamt des darin wachenden Polizisten und ein Boot inklusive einer allzu neugierigen Reporterin in Flammen aufgehen. Denn auf Runa treibt ein unheimlicher Mörder sein Unwesen, der im Schatten des Rauchs seine dunkle Vergangenheit verbergen will. Bei der Suche nach der Wahrheit sind David Hunter, der Dorfpolizist und sein pensionierter Kollege ganz auf sich allein gestellt. Nach einem Sturm ist Runa von der Außenwelt abgeschnitten...

    Die Inhaltsangabe und Zusammenfassung möchte ich sparen. Ich habe de Clifton-Sage letzte Woche angefangen und fühle mich gut unterhalten. Nicht mehr, aber auch nicht weder.

    Ich lese solche Familiengeschichten zwischendurch mal ganz gerne. Ein bisschen mitfiebern kann man auf jeden Fall und ich finde alle Protagonisten sehr sympathisch, bis natürlich auf Hugo Barrington.


    Ich finde allerdings nicht immer alles logisch und zusammenhängend, was bestimmt auch mit dem großen Zeitraum von 1919 bis 1940 zusammenhängt. Auf jeden Fall gefällt mir die Sage bis jetzt. Ich hätte mir nur gewünscht, mehr aus der Sicht von Harrys Mutter zu erfahren. Aber vielleicht kommt das ja dann in Teil 2. Mit dem habe ich nämlich gerade angefangen!

    Im aktuellen Spiegel ist auch ein interessanter Text über das deutsche Recyclingsystem, das so gar nicht funktioniert. Die Zahlen, wie viel Plastik (Gelbe Säcke) von uns ins Ausland transportiert werden und irgendwo abgelegt werden, ist erschreckend. Der Artikel kann hier online gelesen werden.


    Wir verzichten seit Mitte letzten Jahres auf Plastik, wo es nur geht. Perfekt sind wir natürlich auch nicht. Das Bad ist fast plastikfrei. Wir nutzen z.B. nur noch Seife und festes Shampoo, feste Bodylotion etc. Dadurch spare ich auch erfreulich viel Geld, weil diese ganzen unnötigen DM-Einkäufe weggefallen sind. Die meisten Sachen haben wir von Sauberkunst, aber auch viele Seifen von Weihnachtsmärkten oder aus dem Unverpackt Laden.

    Bei Lebensmittel scheitern wir immer mal wieder. Wir werfen aber grundsätzlich jetzt auch nichts weg, was aus Plastik ist (z.B. Dosen). Aber alles was kaputt ist, wird möglichst plastikfrei ersetzt. Schönes Thema hier. Ganz toll finde ich übrigens auch, dass Verlage auf Plastik verzichten. Zum ersten Mal aufgefallen ist mir das bei "Muttertag" von Nele Neuhaus. Plastikfolie weg, Aufkleber dran. Ist zwar immer noch ein bedruckter Aufkleber aber ein Fortschritt.

    Wie das bei Grundschülern ist, kann ich nicht sagen. Aber ich und noch drei Mitschüler haben damals im Kunstunterricht tatsächlich eine 6 bekommen, weil wir für den Unterricht nicht die vom Lehrer gewünschten Materialien benutzt haben. Wir hatten einen einjährigen Vertretungslehrer und die Anforderungsliste (die hab ich sogar noch irgendwo liegen) war irre. Spezielles Zeichenpapier, Linolschnitt-Besteck, einen hyperbesonderen Radiergummi und Spezialpinsel; bei denen einer schon etwa 9 Euro kostete. Ein Teil der Eltern hat alles sofort gekauft und ein Teil hat eben abgewogen, was möglich ist.

    Ich bin Baujahr '86 und der Materialirrsinn ist damit nicht allzu neu.


    Ich kenne das leider auch noch. Bei mir war es der "falsche Füller".


    Ich finde die Variante mit dem am Elternabend mal ansprechen auch ganz gut

    Ich habe den Film im letzten Jahr durch Zufall gesehen und nun das Buch in einem Rutsch gelesen. Es hat mich sehr berührt, obwohl die Geschichte sehr banal ist. Eigentlich geht es nur um zwei ältere Menschen, die einsam sind. Sie treffen sich immer abends, um beieinander zu übernachten. Sehr einfühlsam schreibt Kent Haruf Dialoge. Sie sind simple und doch mit Tiefgang. Der Roman handelt von einem großen Tabuthema: Der Einsamkeit (im Alter).


    Das Ende macht mich traurig. Trotzdem war der Roman für mich eine wunderbare Unterhaltung. Und obwohl ich selten Filme vor dem Lesen schaue, muss ich sagen, dass auch die Verfilmung gelungen ist.

    9/10

    Ich mochte schon das Erstlingswerk von Celeste Ng. Kleine Feuer überall hat mich nicht enttäuscht. Die Autorin schafft es wieder, mich in den Bann zu ziehen. Die Romanhandlung ist sehr dicht und hat eine eigene Dynamik. Die Handlung beginnt mit einem Brand in Shaker Heigts, einem Vorort von Clevelands. Die Menschen in Shaker Heigts wirken alle perfekt: Perfekte Bildung, tolle Karieren, sehr große Häuser und ein großer Lifestyle.


    Der Brand wurde von Izzy gelegt, der Tochter von Elena Richardson. Sie lebt mit ihren vier Kindern und ihrem Mann in Shaker Heigts und führt ein geordnetes, konventionelles Leben. Sie vermietet ihr ehemaliges Elternhaus an Mia und Pearls. Die Story bekommt ihre eigene Dynamik, denn Pearls freundet sich mit den Kindern von Elena an. Als auch noch Mia für Elena als Haushälterin arbeitet, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es sind die Richardsons, die das perfekte Leben führen. Sie haben Geld und natürlich die richtigen Freunde, die McCulloughs beispielsweise. Als Linda McCullough ein chinesisches Baby bei sich aufnimmt, weiß sie nicht, dass sie bald vor Gericht stehen wird, weil die leibliche Mama ihr Kind zurückhaben will.


    Vier Kinder ganz unterschiedlichen Naturells können die Richardsons vorweisen, von denen nur das jüngste, die anstrengende, ständig aufbegehrende Izzy Sorgen bereitet. Zum eigentlichen störenden Element jedoch werden die Mieter, denen Elena in einem Gestus der Nächstenliebe eine Wohnung anvertraut. Mia ist Künstlerin und damit der zielstrebigen Elena ein Dorn im Auge. Mia lebt in den Tag und ist mit ihrer Tochter 26 Mal umgezogen. Celeste NG gelingt es hier, raffiniert Welten zu verbinden.

    Rassismus, Intrigen, Liebeleien und Ethik werden in diesem dichten Roman zusammengefügt. Das zentrale Thema ist und bleibt aber die Liebe von Eltern und ihren Kinder. Was macht eine Familie aus? Wann ist eine Mutter eine Mutter?

    "Was macht jemand zu einer Mutter? War es allein die Biologie, oder war es Liebe?“.


    5/5 Sterne

    Ich mache dieses Jahr auch wieder mit.


    2019


    1. Nele Neuhaus: Muttertag

    2. Celeste NG: Kleine Feuer überall

    3. Roger Willemsen: Knacks (abgebrochen)

    4. Kent Haruf: Unsere Seelen bei Nacht

    5. Jeffrey Archer: Spiel der Zeit

    6. Jeffrey Archer: Das Vermächtnis der Zeit

    7. Simon Beckett: Totenfang

    8. Adriana Altaras: Titos Brille

    9. Jojo Moyes. Mein Herz in zwei Welten


    Februar

    10. Takis Würger: Stella

    11. Tom Finnek: Totenbauer

    12. Daniel Kehlmann: Tyll

    13. Ryder Caroll: Bullet Journal

    14. Ursula Poznanski: Schatten

    15. Lucy Maud Montgomery: Das Schloss in den Wolken

    16. Noel Aiden: Ein Strauß voller Liebe

    17. Sebastian Fitzek: Flugangst 7a

    18. Edna O' Brien: Die Fünfzehnjährigen

    19. Katharina Peters: Dünnenmord

    20. Robert Seethaler: Das Feld

    21. Kerstin Gier: Wolkenschloss

    22 Sarah J. Maas: Das Reich der sieben Höfe (1) - Dornen und Rosen

    23. Katharina Peters: Klppenmord

    24. Jeffrey Archer (3): Erben und Schicksal


    Schon das " Verstummen der Krähe " war für mich ein tolles Buch von Sabine Kornbichler. Ihr zweiter Band um die Nachlassverwalterin Kris Mahlo , steht dem ersten Band in nichts nach. Es ist das zweite Buch dieser Autorin.


    Kristina Mahlo wird mich dem Nachlass von Albert Schettler betraut, einem Mann, der sich in seinem Haus verbarrikadiert hat, wie in einem Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses und genau das wird es auch für ihn, ein Gefängnis, allerdings ein selbstgewähltes. Irgendetwas hat diesem Mann große Angst gemacht, denn alle Kommunikationsmittel wie Telefon, Computer oder Handy sind in seinem Haus nicht zu finden. Nicht mal einen Fernseher hat der Mann. Wovor hatte Albert Schettler Angst ? Als in einem Brief, den er hinterlassen hat, von Unterlagen die Rede ist, die einen brisanten Inhalt haben und das jeder, der diese Unterlagen hat in Gefahr ist, beginnt sie Fragen zu stellen.

    Als ihr dann allerdings die Unterlagen wirklich gestohlen werden, weil sie die letzten Worte des Verstorbenen nicht ernst genommen hat, lässt Kris Mahlo aber doch neugierig werden. Sie geht dieser Sache nach und entdeckt mehr, als sie eigentlich wissen wollte.


    Auch dieser Krimi der Autorin Sabine Kornbichler ist wieder fantastisch geschrieben. Ein gut konstruierter, psychologisch ausgefeilter Krimi, indem man nicht bis zu den Knöcheln im Blut wartet und der auch Einblicke in das Privatleben der Protagonistin gewährt. Wer den ersten Band schon gelesen hat, hat schon einige Vorkenntnisse. Sabine Kornbichler hat eine sehr schöne Art, ihre Figuren zu beschreiben, facettenreich und somit ausbaufähig und sie gewährt dem Leser einen Einblick in das Innenleben ihrer Figuren. Ich kann das Buch empfehlen und gebe vier Sterne dafür. Ich freue mich auf Band 3.

    Meine Meinung:


    Ich hatte das Buch bereits seit einiger Zeit auf meinem SUB liegen und habe mich darauf gefreut. Es hat sich gut gelesen und die Geschichte hat mir auch gut gefallen. Dennoch kann ich nur 6 Sterne vergeben. Es sind mir am Ende doch zu viele schickshafte Fügungen, also gerade die zufällige Begegnung mit Phil. Sehr gefallen haben mir die Tagebucheinträge, aber es dauert schon eine Weile, bis man die unterschiedlichen Frauen einordnen kann und weiß, wer welchen Eintrag eigentlich geschrieben hat. Auch die zeitliche Einordnung ist für mich nicht klar. Daher vergebe ich 6/10 Punkten. Gerne gebe ich der Autorin aber noch eine Chance.

    Die Hauptstadt von Robert Menasse ist ein Roman, den man eigentlich zweimal lesen müsste. Er verdient die doppelte Lektüre, denn erst, wenn man ihn beendet hat, weiß man, wie man die Facetten zusammensetzen muss, nein darf. Kernthema ist die Europäische Union.

    Inhalt

    Die Handlung ist verzwickt durch die Vielzahl der Romanprotagonisten, aber mit ein wenig Aufmerksamkeit dennoch leicht zu verstehen. Ein Mord geschieht im Hotel Atlas in Brüssel. Der zuständige Kriminalbeamte wird von dem Fall alsbald abgezogen, da höhere Interessen bestehen, mit anderen Worten, der Mord wird unterschlagen und vertuscht. Es gibt keine Leiche, keine Aufzeichnungen, kein rein gar nichts. Kommissar Brunfaut forscht nach. Das ist die Rahmenhandlung, wenn man so will, die man als Leser jedoch immer wieder aus dem Blick und dem Gedächtnis verliert, weil so viele andere Abläufe passieren. Da wäre eben die Europäische Kommission, deren Kulturabteilung ein anstehendes Jubiläum feiern möchte. Ein Schwein rennt durch Brüssel und bekommt mediale Aufmerskamkeit. Schweinefabrikanten haben eine Lobby gegründet, weil sie die Schweinsohren nach China verkaufen wollen. Das ist nicht EU-konform. In den Gremien und Untergremien der EU wird um Kompetenzen, um Jobs, um Posten und um Einfluß gerangelt. Es geht um Korruption, Vertuschung, Gemauschel..... Und letztendlich geht es um die Frage, was eigentlich der Gedanke eines vereinten Europas ist. Worauf ist Europa begründet? Hat der Nationalismus ausgedient, kann man ihn überwinden, hat die Europäische Idee Bestand, gar eine Zukunft und inwiefern spielt die blutige europäische Vergangenheit eine Rolle in dem Ganzen? Drittes Resümee: bei aller Gewitzheit und Ironie steckt doch ein ernstes Thema hinter allem!


    Meine Meinung

    Der Autor fabrizierte mit diesem Roman eine hervorragende Persiflage über aufgeblasenen, unnötigen und kostspieligen Bürokratismus sowie Kompetenzstreitigkeiten, die mit jeder Zeile amüsant zu lesen sind. Der Roman ist spritzig, lehrreich, manchmal böse. Ich musste oft lachen, manchesmal brüllen. Und irgendwann wollte ich beim Lesen des Romans alle in der EU-Kommission entlassen.

    Menasses Protagonisten sind lebendig und agil, karrieregeil, wunderbar skizziert, obwohl sie dem Plot untergeordnet sind, sie sind skurril, normal, seltsam, depressiv, aufgeblasen, eingebildet, ängstlich, von ihrer Bedeutung durchdrungen und sind letztlich doch nur arme Schweine, die bei Bedarf durchs Dorf getrieben werden, um im Schweinebild zu bleiben.

    Der Schluss lässt einige lose Enden übrig. Das macht zunächst etwas ratlos, aber dann ergibt es durchaus Sinn. Wie soll es keine losen Enden geben in einem Betrieb, der einst aus einer hehren Idee heraus entstanden ist, aber dann überbürokratisiert einfach nur ins Leere läuft, wie sollte dabei jedes Quäntchen einen Sinn ergeben und ein rationales Plätzchen finden. Sobald die Medien nicht mehr darüber berichten, werden die Ereignisse uninteressant, einfach vergessen, haben nie existiert oder werden zur Not übertüncht mit einem Staatsbegräbnis. Von mir eine klare Leseempfehlung. Vielen Dank Robert Menasse für dieses Lesevergnügen.9 Punkte

    Ich habe nicht an der Leserunde teilgenommen, aber dennoch das Buch gelesen. Das Buch "Galgenhügel" von Tom Finnek, hat mich begeistert. Es ist ein spannender Plott mit einem etwas seltsamen aber trotzdem sympathischen Ermittlerpaar.

    Da der Inhalt hier schon bestens erwähnt wurde, beziehe ich mich auf meine persönliche Meinung. Mir hat der Auftakt zur Münsterland-Krimireihe gut gefallen. Maik Bertram und "Heini" Tenbrink haben beide ihre Marotten und Geheimnisse. Der Ältere ist vergesslich, der Jüngere für Drogen und Frauen sehr empfänglich. Der eine wurde schon strafversetzt ins Münsterland, der andere soll altersbedingt in eine unwichtige Behörde versetzt werden. Beide erweisen sich als gute Ermittler mit einem fabelhaften Instinkt.


    Der Fall selbst ist sehr komplex und voller Irrungen und Wendungen gestrickt. Der Fall an sich ist nicht abgehoben, alles erscheint sehr realistisch und könnte in der Tat so passiert sein. Besonders gelungen finde ich, dass ich lange keine Ahnung hatte, wer der Mörder ist und mit meinen Meinungen falsch lag. Die Charakteren im Buch sind heimatverbunden, was man teilweise vielleicht auch seltsam bezeichnen könnte. Sie leben in ihren Dörfern an der holländischen Grenze und der Leser erfährt viel über die Umgebung, die Verstrickungen und die komplexen Beziehungen zueinander.


    Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die niederländischen Sätze. Einige haben sich mir nicht direkt erschlossen. Mir hat neben der Tennbrink-Krankheitsauflösung auch noch eine Auflösung gefehlt, was denn nun mit Tennbrink und seiner Oberstaatsanwältin passiert (ist). Wird der Tennbrink versetzt? Oder erfahren wir das im zweiten Buch? Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Fortsetzung und bin von diesem Krimi-Debüt mehr als begeistert!

    9 Punkte.