Beiträge von Nudelsuppe

    Hallo Salonlöwin,


    von Yoko Ogawa habe ich "Der Ringfinger" und "Hotel Iris" gelesen - zwei absolut empfehlenswerte Bücher, die lange nachwirken, und sogar meinen "Bibliotheksexodus" überstanden haben. Sprachlich kenne ich nichts Besseres, mein einziger Kritikpunkt ist der etwas zu hohe Preis für die kleineren Erzählungen. Allerdings sind die Bücher auch kleine Schmuckstücke.


    Grüße,
    die Nudelsuppe

    Zitat

    Original von Trugbild
    Ehrlich gesagt ist die Sache mit dem Artefakt eher nebensächlich. Konkret habe ich es als .dll-File gesehen - und somit als Bestandteil (also Buch) einer riesigen Bibliothek (Dynamic Link Library). Dieses Buch habe ich dann einfach als Artefakt bezeichnet. Aber die Sache mit dem Trojaner gefällt mir noch besser - denn das Trojanische Pferd ist definitiv mehr Artefakt als ein altes Buch. :-)


    *freu*


    Aber hatte ich den Titel nicht schon? "Aufkeimendes Verlangen nach der verbotenen Frucht" ist natürlich der Wunsch, der .dll-Hölle zu entkommen (oder Trojaner) und sich einen Apple zuzulegen (Apfel = verbotene Frucht des Paradieses). Was ich übrigens empfehlen kann. :grin


    *ebenfalls auf dem Sprung, deshalb nur kurz*
    die Nudelsuppe :wave

    Zitat

    Original von Trugbild
    "Naja... vielleicht geht's auch darum, dass ich nicht gern politische Inhalte in Kurzgeschichten lese."


    Geht mir eigentlich auch so, deswegen hat es mich überrascht, dass es hier (für mich) funktioniert hat. Gerade einem so unspektakulären Thema eine Geschichte abzuringen, ohne in Üblichkeiten zu verfallen, ist sauschwer. Was mir vor allem gefallen hat ist der "wertfreie" Schluss, der dem Leser keine "Moral von der Geschichte" aufdrückt - und sie ist im Grunde genommen auch keine politische Geschichte, sondern eine sehr persönliche - das Verzweifeln an einer Situation, die letztlich durch eine Aktion ausgedrückt wird und damit Erzählung wird.


    Momo
    hab vielen Dank : ) Aber den Hauptschlüssel hab ich noch nicht gefunden, ich fürchte, ich bin auch mit meinem Computerlatein am Ende. Das letzte Geheimnis bleibt für mich das Artefakt, ansonsten finde ich auch keine Rätsel mehr, und die Hinweise im Text helfen mir auch nicht mehr weiter. Rein geraten: Trojaner oder Virus, wobei das eigentlich schon mit dem Sony-Rootkit abgedeckt war : )


    Bin mal auf die Auflösung gespannt ...

    Naja, ich bin jetzt aber auch ziemlich am Ende - mit dem Artefakt komme ich nicht weiter, ein Detail wäre noch


    "Er fand Schlüssel aus Zahlen und Zeichen, sich nach Entwirrung in ewigem Kreislauf zu neuen Rätseln formend"


    ... vielleicht die Registry? Dass das Bauwerk "Windows" ist, ist ja klar. Liegt schon ein bisschen zurück, dass ich mich damit rumschlagen musste (und bei der Registry hab ich eh aufgegeben).

    Under the bridge
    Viel zu dünn - was weniger an der Kürze liegt, als an der vorhersehbaren Idee, und der letzte Satz ist kitschig: "Einstmals ein lebender, atmender ...".


    Verwechslungen
    Bei dem Text hatte ich Mühe, ihn zu lesen. Schon wieder ärgerte mich der letzte Satz: "Er nahm mich in seine Arme und erwiderte mein Lächeln." Das müsste umgekehrt sein, denn wenn er sie umarmt sieht sie sein Lächeln nicht. Das ist immer ein Indiz dafür, dass die Szene nicht visualisiert wird.


    Der Plan
    Der Einstieg ist schnell, doch gleich bei "Es war so gut geplant" fehlt ein "gewesen", danach gehen die Zeitenfolgen völlig durcheinander. Sorry, aber ich schaffe es nicht, den Text ganz zu lesen.


    Salami-Overkill
    War für mich danach eine echte Erleichterung. Die Grundidee ist nett, die Steigerung ins völlig Absurde hat mir gefallen, ohne ins Leere zu laufen. Einziges Bauchgrummeln ist die (Werbe-)vorlage, die ebenfalls so absurd ist, dass die Geschichte nichts entlarvt.


    Fernes Land
    Die Figur der Killerin ist mir zu oberflächlich, die Auflösung taugt nicht als Pointe. Das Ausspielen der Kontrahenten gegeneinander wirkt konstruiert (Flachbildschirm gegen alten Fernseher).


    Das Interpretiermich
    An sich schön - finde es aber schwierig, Lyrik mit Kurzgeschichten zu vergleichen.
    Könnte man Gedichte nicht extra bewerten?


    Aufkeimendes Verlangen nach dem verbotenen Apfel
    Das Rätsel hat mir Spaß gemacht (siehe anderen Beitrag).


    Was für ein Tag
    Wieder ein Satzzeichenoverkill-Text, dazu fettgedruckt das Reizwort "Vorsorgeheft". Unergiebig.


    Sachen
    War für mich einer der besseren Texte. Mich haben lediglich die zu plakativen Nachbarn gestört.


    Gefindet
    In den Text musste ich mich reinfinden. Mich nervt "Kindersprache", außerdem stolperte ich über den blauen Stempel, da man sich bei der Tatbeschreibung einen roten vorstellt. Aber die Geschichte ist flüssig und unterhaltsam geschrieben, und das Wort "gefindet" prägte sich mir ein.


    Alles Toms
    Wo ist der "Witz"? Es gibt keine Brüche in der Geschichte, Tom bleibt für mich ein Abziehbild, um ein wenig zynisch mit Menschenverachtung herumzuspielen.


    Gefunden
    Das Thema ist schwierig, weil die Art Pointe schon tausendfach durchgespielt wurde.


    Herr Schmitt
    Hat mir gut gefallen, sprachlich wie inhaltlich. Das Ende hat mich ein wenig an "Themroc" erinnert (was in diesem Fall positiv gemeint ist).


    Dajrym
    Ich interpretiere den letzten Lichtblitz als Atomblitz. Eigentlich. Die Geschichte müsste dann allerdings im Präsenz sein, um zu funktionieren. Die Grundidee ist mir sympathisch (Butterfly Effect), müsste aber m. E. genauer ausgeführt werden.


    Das Leben ist einfach nicht fair
    Bleibt im Beschreibenden hängen und wird keine Geschichte.


    Nichtsgefunden
    Die Verse in der ersten Strophe "in dir das wilde Tier erweckt" und "fandest nichts dabei" widersprechen sich inhaltlich, danach wird das Gedicht nicht besser.

    Hallo,


    kann Trugbild zustimmen - der Text erschliesst sich erst, wenn man die Rätsel löst.


    Hab aber auch noch nicht alles.


    Nur so viel:
    Aufkeimendes Verlangen nach der verbotenen Frucht = Apple (Paradies)


    Die Zahl ist eine ISBN und verweist auf das Buch: Barbarians led by Bill Gates. Microsoft von innen betrachtet. Der Herrscher ist also Bill Gates, das zerstörerische Reich Microsoft.


    "Visualisierung seines Tiergefährten" ist der Mauszeiger, "zum Start, nur zwei Schritte entfernt von der erlösenden temporären Terminierung" ist dann "Beenden".


    Probleme macht mir das Artefakt: entweder ein verlorener Text, der nicht rechtzeitig zum Wettbewerb eingereicht werden konnte, oder das neue Sony-Rootkit : )


    Grüße
    von der Nudelsuppe

    "Norwegian Wood" hat den deutschen Titel "Naokos Lächeln" verpasst bekommen - warum weiß nur Dumont (der Originaltitel passt besser).


    Mir hat "Wilde Schafsjagd" äußerst gut gefallen - es war sein erstes Buch als hauptberuflicher Schriftsteller (er hatte zuvor zwei Bücher geschrieben, die er nebenher in seiner Jazzbar verfasste) und der erste Roman, den ich von Murakami gelesen hatte. Die Skurrilitäten wirken selbstverständlich und nicht aufgesetzt, das Buch hat Tempo, und ich konnte es nicht aus der Hand legen, bevor die letzte Seite umgeblättert war. Über das Ende kann man aber sicherlich streiten.


    Was man auch positiv erwähnen muss ist die Übersetzung, die sprachlich viel besser ist als die der späteren Bücher bei Dumont (die Übersetzung von "Gefährliche Geliebte" kam auch nach dem Eklat beim literarischen Quartett in die Kritik).


    Mein Lieblingsbuch bleibt allerdings „Mister Aufziehvogel“, das aber etwas „schwerer“ ist als seine anderen Werke.


    Liebe Grüße
    von der Nudelsuppe

    Özdogan kenne ich noch nicht, steht jetzt aber auch auf meiner Wunschliste.
    Mit Bucheinkäufen ist es bei mir leider auch ähnlich, wobei Buchverkaufverbot - das geht gar nicht : )


    Andere Titel auf Lillis Liste sagen mir natürlich etwas, wie Verena Carl. Vor allem aber natürlich Andreas Altmann, den ich aufrichtig bewundere (sein letztes Buch, "getrieben", ist großartig).

    Jetzt komme ich mit dem Antworten gar nicht hinter her *schaem*


    Habt vielen Dank, gut dass mein Bild schwarz-weiß ist, da sieht man mein leichtes Erröten nicht ...
    Im "Schnauze verbrennen" bin ich aber ziemlich gut, am leichtesten geht das wahrscheinlich im Autorenforum :grin


    Die Mitsu-Webseite liebe ich, vor allem die Illustrationen von Iris Luckhaus, und freue mich jedes Mal, wenn ich die kleinen Memorybildchen aufdecke. Deswegen kann ich mich so schwer davon losreißen, wenn ich einmal damit anfange.


    Um den Satz von Kai Krause rankt sich eine längere Geschichte, er hat auf jeden Fall ein wunderbares Vorwort geschrieben, für das ich sehr dankbar bin.


    Was ist eigentlich ein "Lilli-Buch"?


    Donnerstagsvogel-Grüße
    die Nudelsuppe : )

    Bei mir sind sie chronologisch sortiert - es sind aber auch keine Unmengen (mehr), da ich irgendwann beschlossen hatte, sämtliches Hab und Gut loszuwerden - bis auf ca. 100 Bücher. Was übrigens sehr befreiend war.
    Inzwischen sind es wieder mehr, aber es ist immer noch überschaubar.


    Grüße,
    die Nudelsuppe

    Helga
    :anbet
    jaja, das Memory-Spiel - da hab ich Stunden dran gesessen ;-)
    Hast du schon die Glückskekse entdeckt?


    Alice
    fühle mich auch schon ganz im Eulenwunderland - hab vielen Dank


    Otori
    Bitteschön :-) ich glaub, heut ist wieder eine dran - immer wenn ich auf das Bild schaue bekomme ich Hunger ...


    Allen Eulen einen feinen (Lese-)tag :wave

    Vielen Dank, Branka :wave


    Heaven, ein großes, spätes Morjen Morjen zurück aus Charlottenburg : )


    Berlin stand dort auch, aber ich war über das Wort "Herkunft" gestolpert. Hab mich aber inzwischen dafür entschieden, dass der augenblickliche Wohnort doch am meisten Sinn ergibt.




    :gruebel


    Sonnige Montagsgrüße
    die Nudelsuppe

    Hi oemchenli,


    das ist japanischer Film von Juzo Itami über die Sinnlichkeit des Essens - speziell über einen Nudelsuppenimbiss und den Versuch, die beste Nudelsuppe Japans zu machen.
    Das neue Buch von Kenzaburo Oe, Tagame, handelt übrigens von ihrer Freundschaft (und den rätselhaften Selbstmord Itamis).


    Liebe Grüße
    von der Nudelsuppe

    Hallo Batcat,


    hab vielen Dank : )


    Die beste Nudelsuppe (behaupte ich einfach mal) gibts in Berlin in der Kantstraße bei "Lon-Men" - ein kleiner Imbiss, der sich ganz auf frische chinesische Nudelsuppe sepzialisiert hat. Inzwischen reichen sie dem nichtasiatischen Gast auch ungefragt Löffel, und nicht nur Stäbchen (meine Stäbchenversuche wurden sehr mitleidig beäugt).


    Sonntagsgrüße
    von der Nudelsuppe

    Liebe Büchereulen,


    ich bin überwältigt - weiß gar nicht, was ich sagen soll ... ich versuche es trotzdem, igelig ganz, ganz vorsichtig.


    Rosenstolz und milla und oemchenli und Wilma Wattwurm
    Habt vielen lieben Dank. Es geht nichts über eine gute Nudelsuppe, gerade wenn es so kalt ist wie jetzt *brrrr* Aber ich will gleich ein Geheimnis verraten: "Tampopo" ist an allem schuld!


    Wolke und Morgana
    Lieben Dank - auf das Angebot des Fragen stellen dürfens komme ich gern zurück. Es macht aber auch schon riesigen Spaß, in diesem feinen Forum zu lesen ...


    Juli und Emilia und Ravannah und Vera
    *freu* Herzlichen Dank fürs Willkommen!


    Iris
    Das Netz ist klein ;-) Und nun übe ich fleißig die Eulensprache :-)


    Marlowe
    Hm, "kennen" wir uns nicht aus dem LiN oder LC? Hab vielen Dank!
    "Ordinäre Nudelsuppe" hab ich aber überlesen :grin



    Einen fabelhaften buchstabenden Sonntag wünscht
    die Nudelsuppe

    Liebe Büchereulen,


    nun hat es mich auch hierher verschlagen - nach einiger Zeit passiven Mitlesens versuche ich nun vorsichtig, mich in diesem sympathischen Forum aktiv zu beteiligen.


    Schriftstellerisch unterwegs bin ich schon etwas länger, mein erster veröffentlichter Gedichtband (der glücklicherweise nicht mehr erhältlich ist) liegt 20 Jahre zurück. Seit zwei Jahren schreibe ich eine regelmäßige Kolumne für die MacLife, meist kleine, skurrile Liebesgeschichten.
    Als meine erste richtige Veröffentlichung zähle ich aber das Buch "Mein Leben mit Mitsu", das im Sommer im Brandneu Verlag erschienen ist. Ein kleines, glücklich machendes Buch, was vor allem an den großartigen Illustrationen liegt. Nun nenne ich mich großspurig Schriftsteller, was aber daran liegt, dass ich eigentlich so gar nichts richtig kann.


    Ein schönes Wochenende wünscht
    die Nudelsuppe

    Zitat

    Original von Iris
    Ein bißchen erinnert mich die Fragestellung an die ewig gleiche Diskussion unter Autoren, ob das Haupt- und nahezu alleinige Ziel sein müsse, Leser zu unterhalten oder einen Anspruch an sich und die Leser zu stellen, Themen zu vermitteln, eine "Message" zu transportieren.


    Hallo Iris,


    Anspruch und Unterhaltung sind nicht unbedingt Gegensätze. Wie wärs mit "eine andere Wahrnehmung ermöglichen" - Thema und Message sind mir ein wenig zu kurz gesprungen, um die Wirkung "großer Literatur" zu erklären.


    Grüße
    von der Nudelsuppe

    Hallo Doc,


    >Bei Literatur hingegen scheint es mir, als ob sich bis auf die verwendete Sprache
    >kaum eine tatsächliche Weiterentwicklung feststellen lässt.


    Literatur ist Sprache.


    Natürlich gab und gibt es Weiterentwicklungen - vergleiche Shakespeare mit den Stücken von Sarah Kane oder Samuel Beckett.
    Der formale Aufbruch passierte auch in der Literatur - Cut Up Techniken eines William S. Burroughs, (nicht nur) der innere Monolog bei James Joyce, Drei-Spalten-Roman von Arno Schmidt, in dem zusätzlich das Wort an sich "verschrieben" mit mehreren Bedeutungsebenen angereichert wurde etc.
    Im Bereich der Netzliteratur finden sich zur Zeit Experimente, wie z.B. den Leser/Kommentator zur Romanfigur werden zu lassen und die Trennung zwischen Leben und Literatur überhaupt aufzuheben.


    Ein konkretes Beispiel noch: das neue Haruki Murakami-Buch "Afterdark" verfolgt zwei parallele Handlungsstränge in "Echtzeit", von denen einer aus einer Kameraperspektive geschrieben ist, der andere dialogisch (erinnert mich ein wenig an "After Sunset"/"Before Sunrise"). Eine solche Form und Perspektive gab es vor Erfindung des Films nicht.


    Grüße
    von der Nudelsuppe