Ein Wink aus meinem (Arbeits-)Urlaub ... deshalb erst so spät von mir (viel zu kurze) Kommentare, aber immerhin ...
Freie Gesprächsrunde
Nicht schlecht. Die Gesprächsrunde im letzten Monat knabbert aber auch für mich etwas an dieser Geschichte.
Der Tod des Marat 2093
Etwas zu dick gezeichnet, dafür ist das, was passieren wird (die Ermordung des Marat), versteckt. Der Text ist etwas zu kurz, insgesamt aber reizvoll und gehörte für mich ins obere Drittel.
Wolkenfängerin
Brillante, wunderbare Bilder, insgesamt großartiger Text. Lediglich der Schluss wirkt auf mich nicht rund und etwas angepappt.
Autor: Ist ein typischer Lotta-Text
Das Kinn
Schöner Text mit kleinen Fehlern. Auch hier ist das Wort „frei“ zu deutlich ausgesprochen.
Ungewolltes Leben
Nicht mein Ding.
Tagträume
Unsicher geschrieben. Auch inhaltlich leider wenig überzeugend.
Der Tiger und der Zauberer
Klappt auch nicht richtig.
Das Cryo-System
Wieder Gefängnis, aber dieses Mal wurde es sehr viel besser gelöst. Überzeugen kann die Geschichte trotzdem nicht, zu viele Lücken, zu wenig Fokus auf das, was in der Geschichte eigentlich wichtig ist.
Autor: Doc hatte ich nicht auf der Rechnung, passt aber.
Das Los der Lady Liberty
Die Grundkonstruktion lässt keine bessere Geschichte zu. Im eigenen Rahmen ist es aber ok.
Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht der Welt
Hübscher Trick. Durch den Titel nimmt sich das Gedicht die Freiheit, tun und lassen zu wollen, was es will. Ganz und gar nicht schlecht. Klarer Punktekandidat.
Autor: Flashfrog, wer sonst?
Freiheit
Super Titel (nicht!). Eine Skizze, in der das Wesentliche fehlt. Der Inhalt.
Einblicke
Sprachlich gut, aber irgendwie – nicht geil.
Nemo
Kennen wir uns? Ja, aus dem Kino. Bleibt hinter der Aussage des Films zurück und fügt ihm m. E. nichts hinzu.
Frei?
Der beste Titel im Bewerb (nicht!). Gut gemeinter Text.
Endlich
Wieder mal das alte Thema, inzwischen im Eulenwettbewerb zu Tode geritten.
Frei sein
wirkt wie ein erster Gehversuch.
Plagiat
Schade, der Schluss geht schief, ansonsten hätte es eine feine Geschichte werden können. Aber es ist trotzdem eine der stärkeren Geschichten im Bewerbsfeld.
Marthaler
Böse Geschichte, die nicht ganz „auf den Punkt“ ist. Sprachlich etwas unentschieden. Den Punkt gab es hier vor allem für das Potential, das in dem Text steckt.
Autor: Eindeutig Luc, der ein Abo auf zynische Geschichten hat.
Pitbull und Pinguin
Dazu schreibe ich nichts ;o) Ja, doch – um alle Anspielungen zu verstehen muss man sowohl mein Blog lesen, wie auch mein Hörbuch hören. Typisch für den Autor: man kann das Ding als Hommage lesen, aber auch das Gegenteil verstehen.
Autor: churchill
Krokodile
Hier hat jemand die Absätze vergessen. Eine euleninterne Anspielung ist drin, die mir etwas Bauchschmerzen macht, überhaupt sind für so einen kurzen Text m. E. zu viele Verweise drin. Positiv: die Geschichte kommt ohne das Wörtchen „frei“ aus.
Autor: sag ich nicht
Zuviel gewagt
Noch etwas unsicher geschrieben. Inhaltlich auch noch nicht der große Wurf.
Über den Wolken
Nicht schlecht. Psychologisch leider nicht ganz stimmig (Angstträume und Freiheitsgefühl schließen sich m. E. aus). An das Lied (und den dazugehörigen Barden) werde ich ungern erinnert.
Autor: Auf Tom wäre ich nie gekommen.
Allgemeine Anmerkungen:
Es gab mehr Masse als Klasse. Dass die Autoren im Juli nicht ihre stärksten Texte geschrieben haben, mag tatsächlich am unerwartet schwierigen Thema liegen. Dafür laufen die Kommentare zur Hochform auf
Ich reihe mich übrigens in diesem Monat in die Schnellschreiber ein. Bei mir war es ähnlich wie bei Tom: ich wollte eigentlich nicht teilnehmen, hatte dann aber eine Geschichte in einer (der im Augenblick sehr seltenen) freien Minute in die Maschine getippt. Als ich sie losgeschickt hatte, war auch der Pitbull drin. So kam es zu dem wohl einmaligen Ereignis zweier „Nudelsuppentexte”.
Ob die Erkennbarkeit eines Stils tatsächlich als Manko gewertet werden kann, wie lyrx schreibt? Es geht mir eher anders herum. Ich schätze einen originären Stil, eine durchgängig erkennbare Thematik (Lebensthema). Besonders spannend finde ich das bei Lotta, die für mich schon jetzt eine „fertige“, unverwechselbare Autorin ist. Im Rahmen des Wettbewerbs spielt bei zu großer Erkennbarkeit dann natürlich auch Sympathie und Antipathie bei der Bepunktung eine Rolle, außerdem der Vergleich mit den anderen Texten des Autors. Nun ja. Ist eben so. Aber deshalb einen eigenen Stil verbiegen (was sowieso nur sehr begrenzt möglich ist)? Als einzelnes Experiment kann das manchmal ganz spannend sein.
Marcel