Beiträge von nihnih

    Hier noch meine Rezi:


    Der Roman von Anthony Horowitz wird aus der Sichtweise von Frederick Chase erzählt, der für die Detektiv Agentur Pinkerton in New York arbeitet. Für diese wird er nach Meiringen in die Schweiz geschickt. Genau an den Ort, an dem Sherlock Holmes und sein Gegenspieler James Moriarty vor fünf Tagen tragisch ums Leben gekommen sein sollen. Sie waren in den Abgrund des Reichenbachfalls gestürzt. Gefunden wurde allerdings nur eine Leiche und zwar die von Moriarty, wenn man der Gerichtsmedizin Glauben schenken darf. Von Holmes indes fehlt jede Spur. Dort im Polizeirevier trifft Chase auf Inspector Athelney Jones von Scotland Yard. Dieser hat nicht nur Sherlock eingehend studiert, sondern sich auch seine Art zu eigen gemacht. Zusammen reisen sie nach London um den neuen König der Unterwelt, einen Mann namens Clarence Devereux zu jagen und zu finden. Doch jetzt soll ausgerechnet Moriarty irgendwie in Zusammenhang mit diesem mysteriösen Mann gestanden haben. Angeblich wollte Moriarty sich mit dem amerikanischen Verbrecher zusammentun. Jetzt ist dieser in seine Fußstapfen getreten und beginnt seine Geschäfte in London auszubauen. Zusammen verfolgen die beiden eine Spur. Quer durch London werden sie geführt. Die beiden haben es nicht leicht und kommen auch in so manch brenzlige Situation, aus der sie aber immer wieder herausfinden. Das Duo erinnert stark an Sherlock und Watson. Sie werden sehr sympathisch beschrieben und geben einen guten Ersatz. Der ganze Roman ist atmosphärisch gut und wurde gut durchdacht. Die Schreibweise passt gut zur handelnden Zeit. Er ist Action- und Spannungsbeladen. Am Ende erwartet den Leser eine überraschende und völlig unerwartete Wendung. Der Autor schafft es gekonnt einen Vermutungen anstellen zulassen um dann unvermittelt eine neue Situation zu schaffen, an die man überhaupt nicht gedacht hat. Wer aber hier einen typischen Sherlock-Krimi erwartet, wird enttäuscht werden. Trotzdem ist es so ein lesenswertes und unterhaltsames Buch, welches mir viel Freude beim lesen gebracht hat.

    Das Buch von Mankell habe ich auch nicht gelesen. Kann also auch dazu nichts sagen. Aber es lohnt sich dieses zu lesen.
    Hier ist meine Meinung:


    Es ist kein Muster zu erkennen, als ein Heckenschütze scheinbar wahllos Menschen erschießt. Zuerst wird eine ältere Frau beim spazieren gehen mit ihrem Hund erschossen, danach eine Frau vor den Augen der Enkelin beim Weihnachtsplätzchen backen in der Küche, dann ein Mann vor der Haustüre seines Vaters und zuletzt eine Frau auf dem Weg nach Hause nach der Arbeit. Die Kommissare Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein erkennen keine Zusammenhänge zwischen den Ermordeten und es gibt auch keine Anhaltspunkte, bis dann auf den jeweiligen Polizeirevieren Todesanzeigen der Opfer abgegeben werden und sich darin ein Hinweis für den Grund der Tat befindet. Eigentlich wollte Pia in den Urlaub fahren, tatsächlich ihre Flitterwochen, da sie und Christoph heimlich geheiratet haben. Doch als sie für Oliver einspringt, da er noch an einem anderen Fall dran ist und andere Kollegen krank gemeldet sind, findet Pia keine Ruhe um unbesorgt wegzufahren. So fliegt Christoph allein nach Südamerika, denn für ihn ist es nicht nur Urlaub sondern auch Arbeit und Pia kann mit den Kollegen in dem Fall ermitteln. Der Druck auf das Team des K11 ist groß, die Bevölkerung verängstigt und das alles zur Weihnachtszeit. Um ein Bild des Schützen zu erhalten bekommt das Team sogar einen Profiler zur Seite gestellt, der sich durch seine besserwisserische und überhebliche Art keine Freunde im K11 macht. Es kommt sogar Unterstützung aus Pias Familie dazu, nämlich ihre Schwester Kim, die Kriminalpsychologin ist, die zu Besuch ist. Durch die Todesanzeigen kommen die Ermittler Stückchen für Stückchen voran und bekommen einen Verdacht worum es sich bei all den Morden wirklich dreht. Mir hat „Die Lebenden und die Toten“ gut gefallen. Wieder hat Nele Neuhaus ein aktuelles und auch heikles Thema, den Organhandel, in einen ihrer Krimis eingearbeitet. Neben dem Fall, werden die Ermittler, wie auch ihr Umfeld weiter authentisch beschrieben, so das man auch weiter am Privatleben teilhat. Für Erstleser des Taunus-Krimis wird es keine Schwierigkeiten geben in die Handlung um die Protagonisten reinzukommen, da genug über vergangene Geschehnisse und Beziehungen geschrieben wird. Die Geschichte war von Anfang an spannend und unterhaltsam, obwohl schon früh zu erkennen war, worum es sich bei den Morden handelt und keine Überraschungen auf den Leser warten. Dennoch freue ich mich schon auf den nächsten Fall.

    Neben Hochwasser und zu brechen drohenden Dämme ermitteln Flora und Peter in Landshut. Dabei steht ihnen ihre momentan schwierige Beziehung zueinander, die beiden haben sich gerade getrennt, wie auch die Verwicklungen ihnen nahe stehender Personen im Weg. Zwei Personen wurden umgebracht und alles führt zu einem Fall der schon Jahre zurückliegt. Da beide von Ihrem Vorgesetzten an unterschiedliche Fälle gesetzt wurden, um die Situation zwischen ihnen nicht weiter zu verschärfen, Flora sogar eine neue Kollegin bekommen hat, läuft trotzdem wieder alles bei den beiden zusammen, denn die beiden Fälle haben miteinander zu tun.
    Ich hatte mich sehr auf den zweiten Teil des Ermittlerduos gefreut. Die Geschichte ließ sich locker lesen und man war direkt mitten im Geschehen. Die Hauptpersonen kannte ich noch aus dem ersten Teil und sonst gab es ja am Schluß noch die Dramatis Personae. So gab es wirklich keinerlei Schwierigkeiten, die Personen der Handlung zu zuordnen. Dem Fall konnte ich gut Folgen und es gab einige überraschend auftauchende Situationen. Im ganzen ließ der Krimi sich gut und flüssig lesen, er war spannend und gut konstruiert. Jetzt warte ich auf den dritten Teil, denn ich bin gespannt, wie es mit Flora und Peter weitergeht.

    Ein anonymer Anruf beim Morddezernat I. Robert Hunter wird aufgefordert eine bestimmte Seite im Internet aufzurufen. Auf dieser sieht man einen Mann im Glaskasten sitzen. Robert wird nun von dem Anrufer vor die Wahl gestellt, wie der Mann sterben soll. Entweder durch Feuer oder Wasser. Sterben wird der Mann in jedem Fall und so nimmt alles seinen grausamen Lauf. Eine Ortung über das Telefon oder der Internetadresse ist nicht möglich. Robert und sein Kollege Garcia müssen hilflos und geschockt alles mitansehen. Sofort machen sich die beiden auf die Jagd nach dem Täter. Doch dieser hat bereits weitere Opfer im Visier. Diesmal kann bei einem Livestream öffentlich von den Zuschauern entschieden werden, wie das Opfer sterben soll. Da man am Anfang ja nicht sicher sein kann ob es echt ist oder nicht, ist es um so erschreckender als das 2. Opfer gefunden wird, auch in der Zeitung davon berichtet wurde, die Leute immer noch an einer dritten Abstimmung teilnehmen. Erschreckend, wie abgestumpft die Gesellschaft geworden ist.
    Gefressen werden oder lebendig begraben werden und zerreißen oder zerquetschen. Das sind die grausamen Möglichkeiten zwischen denen das Publikum entscheiden muss.
    Und immer noch müssen die Ermittler machtlos zuschauen. Selbst die IT-Leute vom FBI können nichts ausrichten.
    Ein Zusammenhang der Opfer ist erstmal nicht erkennbar und warum der Täter ausgerechnet Robert Hunter angerufen hat. Auch sein Kollege Garcia wird noch persönlich in den Fall mit einbezogen, so dass dieser beginnt über seine Arbeit nachzudenken und ob er sie noch weiterführen wird.
    Die Szenen in dem Buch sind sehr detailliert und brutal beschrieben. Jedes Gerät, welches der Täter benutzt, wie er seine Opfer foltert und wie sie dann qualvoll sterben.
    Im letzten Drittel beginnt für mich erst richtig das spannende und ich wollte nicht mehr aufhören zu lesen.
    Die Auflösung, wer nun der Täter ist, kam für mich völlig überraschend und wurde durch einen Geistesblitz und fast im Alleingang von Robert gelöst. Am Ende gibt es dann noch ein unerwartetes nervenaufreibendes Finale. Wie wird sich Robert entscheiden?
    Der Totschläger ist sehr zu empfehlen. Er ist gut geschrieben, spannend und ein Muss für alle Thrillerliebhaber. Allerdings ist dieses Buch nichts für Zartbesaitete. Zudem lässt es einen auch über die Anonymität des Internets nachdenken.

    Meine Meinung:
    Moin von Richard Fasten ist ein leicht zu lesener amüsant angehauchter Krimi. Ein Krimi bei dem man nicht viel mitdenken muss und die Geschichte einfach so herunterplätschert. Die Bewohner aus Altwarp, besonders der Polizist Boris Kröger sind sympathisch gezeichnet, aber nicht tiefergreifend erläutert. Man kann sich gut in die Landidylle und die Menschen hineinversetzen. Normalerweise geschehen keine besonderen Dinge in dem beschaulichen Dörfchen. Doch als dort zu Recherchezwecken die Krimiautorin Dora Pan auftaucht, häufen sich die Todesfälle. Doch um das Sommerfest in Ruhe feiern zu können, wird dies verschwiegen. Der Provinzpolizist vermutet eine Verschwörung der PommernGas dahinter, die in den Dünen Fracking betreiben möchte, da alle Verstorbenen gegen dieses Projekt waren. Doch das Motiv ist in Wirklichkeit ein ganz anderes. Mit dieser Wendung hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und war für mich auch nicht vorhersehbar. Da hat der Autor sich wirklich etwas einfallen lassen. Ansonsten muss ich sagen, das die amüsanten Szenen aus der Leseprobe mich im ganzen Buch dann nicht mehr überzeugen konnten. Alles in allem waren die Witze dann etwas abgeflacht und die eigenartige Grammatik der Großmutter Machentut ermüdend. Wirkliche Spannung gab es zu keinem Zeitpunkt. Trotzdem handelt es sich um einen Krimi, mit überraschendem Ende, der sich leicht lesen lässt und für gute Unterhaltung sorgt.

    Das Buch macht durch den Paperbackumschlag schon einmal einen hochwertigen Eindruck. Dazu, das es noch über ein Stoffbändchen als Lesezeichen verfügt. Schon auf den ersten Blick beim Durchblättern bekommt man einen guten Eindruck über dieses Buch. Das Geschriebene und die bildlichen Darstellungen halten sich gut in der Waage. Es wurde alles gut abgestimmt und der Autor hat sich auch wirklich gute Geschichten zum Gin und um Gin ausgesucht. Sie wurden teilweise mit sehr viel Esprit und Humor erzählt, es hat echt Spaß gemacht die Erzählungen zu lesen. Es wurde zu keiner Zeit trocken oder langatmig. Zu den Abschnitten sind auch passend die Fotos ausgewählt. Nebenbei erfährt und lernt man noch Dinge Rund um den Gin. Eine Gläserkunde hat auch nicht gefehlt. Der Autor hat wirklich mit einer Hingabe und Leidenschaft über den Wacholderschnaps geschrieben. Gute Rezeptideen sind dabei. Man lernt Vieles und Neues. Eine Reise rund um das Thema Gin. Sehr gelungen!

    Hier ist noch meine Meinung:


    Serge Thibaut, ein Naturfilmer wurde bei seiner Filmvorführung erschossen. Kommissar Léon Duval gerade erst aus Paris hergezogen bekommt den Fall übertragen. Es entwickelt sich ziemlich schwierig für ihn die ganze Sache aufzuklären, da er seine Kollegen nicht kennt und ihm großer Druck von Oben gemacht wird da der Fall diskret, aber am besten gestern geklärt werden soll.
    Die Handlung war einfach, an manchen Stellen konnte ich mir die Cote d'Azur sehr gut vorstellen. Das Filmfestival und das ganze Drumherum werden gut beschrieben. Sehr gut haben mir die Szenen gefallen, in denen Duval zum Essen ist und seine Mahlzeit beschrieben wurde. Hingegen wurde mir auf die einzelnen Charaktere zu wenig oder nur zu oberflächlich eingegangen.
    Duval ist ein totaler Workaholic, wobei er auch seine Familie vergisst (die weiterhin in Paris lebt) oder für sich einzukaufen. Doch leider kommt es erst gar nicht zu großen Ermittlungen, da er immer wieder ausgebremst wird. So kommt gar kein Schwung in die Geschichte rein und leider gibt es keine überraschenden Momente. Für einen Krimi war die Handlung sehr flach und Spannung kam gar nicht auf. Teilweise langatmig, so das ich das Buch öfters mal aus der Hand gelegt habe und so länger für das Durchlesen gebraucht habe. Ich hatte mir etwas mehr von diesem Erstlingswerk versprochen, aber vielleicht wird Duvals zweiter Fall ja besser und spannender!

    Gerade erst von der einen Zeitreise erholt, werden Kommissarin Jo Weber und ihr Kollege Lutz Jäger wieder in der Zeit zurückgeschickt. Diesmal ins 19. Jahrhundert, Kaiserzeit. Und auch dieses Mal müssen sie einen Mord, oder besser gesagt eine ganze Mordserie aufklären um zurück in ihre Zeit kehren zu können. Jo erwacht als ihre Ururgroßmutter Josepha von Kästnitz, eine Dame aus gutem Hause und Lutz als preußischer Polizeibeamter. Unterschiedlicher können beide Stände nicht sein und dies ist auch immer wieder eine Herausforderung für die beiden, um zusammen den Serienmörder zu fassen. Zudem sind die Mittel der damaligen Zeit bei weitem nicht so fortschritlich wie heute, aber schon besser als bei ihrer ersten Zeitreise. Ideen und Einfallsreichtum sind gefragt. Bald haben sie eine Spur und so gerät auch Josepha in Gefahr.
    Der Roman war wunderbar flüssig zu lesen und Spannung war die ganze Zeit gegeben. Entweder, ob sie dem Mörder näher kommen, oder aber Jo und Lutz. Die Kaiserzeit wurde sehr gut und anschaulich beschrieben. Es wurden gut die verschiedenen Gesellschaftsschichten herausgearbeitet und es wurde gut dargestellt, wie sich eine Dame zu der Zeit zu benehmen hatte und welche Hindernisse Jo als Josepha zu überwinden hatte. Mir haben gut die angriffslustigen Dialoge zwischen den Ermittlern gefallen. So war auch für etwas Witz und Ironie gesorgt. Es ist nicht zwingend erforderlich den ersten Teil gelesen zu haben, da in kurzen Schilderungen auf die erste Zeitreise eingegangen wird. Ich freue mich auf einen dritten Teil und bin gespannt wohin es die beiden dann verschlägt und wie es mit Lutz und Jo weitergehen wird.

    In Axel Steens Wohnviertel gibt es große Unruhen, da das Jugendzentrum abgerissen werden soll. Zwischen den ganzen Tumulten wird auf dem nahgelegenen Friedhof, der von der Polizei abgeriegelt wurde, ein Toter gefunden. Auf den ersten Blick sieht er wie ein Autonomer aus, der mit Plastikkabeln wie sie die Polizei verwendet, hinter dem Rücken gefesselt wurde. Warum hat keiner der wachhabenden Polizisten etwas bemerkt? Ist der Mörder ein Polizist? Axel wird auf den Fall angesetzt. Dank seiner eigenwilligen Art, wird er vom Fall abgezogen, obwohl er die meisten Ermittlungsfortschritte geliefert hat. Doch er lässt nicht locker.
    Natürlich hat mich die Frage von Anfang an beschäftigt, wer der Mörder ist und wie es dazu kam. Das war auch der einzige Grund für mich, das Buch zu Ende zu lesen. Aber leider muss ich sagen, das ich mir da etwas schwer getan habe. Wenn ich einmal im Lesefluss war, war es gut, aber es erst wieder in die Hand zu nehmen fiel mir nicht leicht. Jesper Stein hat es nicht geschafft mich mit seinem Erstlingswerk um Steen in den Bann zu ziehen. Die Handlung ist nicht schlecht, die Leseprobe hat mich ja auch neugierig gemacht, doch konnte mich das Buch dann nicht überzeugen. Es hat sich für mich alles zu sehr hingezogen und Spannung fehlte mir auch. Eine Bindung zu Steen konnte ich nicht aufbauen. Die Stimmung der Stadt und deren Bewohner wird gut übermittelt. Dazu passend das düstere Buchcover. Die einzelnen Charaktere sind gut gezeichnet und man kann sie gut auseinanderhalten. Der Schreibstil ist sehr ausführlich. Das einzig Positive für mich: das überraschende Ende

    Drecksspiel von Martin Krist besteht aus 3 Handlungssträngen die nebeneinher laufen. Zuerst ein Einblick in ,,Heute Morgen'', Caro wird gefangen gehalten, Ilanka wird vor ihr ermordet und nur weil jemand auf der Suche nach Markus ist, den Caro gar nicht einmal kennt. Dann geht es weiter und die Geschichte beginnt mit ,,Vorgestern Abend''. Die Hauptprotagonisten sind: 1. der korrupte Polizist Toni, dessen Verhältnis, die Prostituierte Leyla brutal ermordet wird. 2. Familie Nedel die zu einem Wochenendausflug fährt, der sich als Höllentrip erweist und 3. David, welcher nicht sein richtiger Name ist, der Ex-Polizist, etwas verbirgt und im Auftrag seines guten Freundes Richard ein entführtes Mädchen aus gutem Hause sucht. Zwischendurch lernen wir noch eine Menge anderer Personen kennen. Dadurch etwas verworren, aber man bekommt sie nach ein paar Kapiteln gut auf die Reihe, auch Dank des Personenregisters am Anfang. Die Kapitel der einzelnen Handlungsstränge sind kurz und überschaubar. Die schnellen Wechsel, die kurzen Abschnitte erhöhen die Spannung und man möchte wissen wie es am anderen Schauplatz weitergeht. Zu Beginn ist kein zusammen gehören erkennbar, aber allmählich fängt sich das ein oder andere an zu kreuzen. Es lässt sich langsam ein Bild erkennen, aber den tatsächlichen Sinn dahinter nicht. Der rote
    Faden ist ersichtlich. Es läuft immer wieder alles auf Miguel Dessantos hinaus dem ,,Paten von Berlin''.
    Spannung ist konstant da, man fiebert mit. Es ist beeindruckend wie der Autor es geschafft hat, das aus den Handlungssträngen einer wird. Nach all den Verwicklungen beginnt sich alles wie natürlich aufzulösen und fügt sich zusammen. Ich finde den Thriller gut geschrieben und durchdacht. Die Idee ist gut und toll umgesetzt. Es wurde fesselnd und mit hohem Tempo geschrieben. Die Geschichte ist mit diesem Buch keineswegs abgeschlossen. Es bleiben offene Fragen am Ende, wie was hat David zu verbergen und wie geht es mit seiner Familie weiter. Ich warte auf die Fortsetzung - ich finde ein gelungenes Buch!

    Dieses Mal führt uns Pippa als Gesellschafterin in die beschauliche Altmark. Doch dies ist mehr Vorwand, sie wird mehr als Auge und Ohr für die fast 100jährige, noch sehr agile Patriarchin Christabel Gerstenknecht benutzt. Ihre Haushälterin und ihr Stiefsohn haben sich in den wohlverdienten Urlaub verabschiedet. Schnell stellt sich heraus das in Storchenwinkel doch nicht die heile Welt vorherrscht, wie es den Anschein hat. Und wie es scheint hat die alte Dame irgendwie immer ihre Finger mit im Spiel. Die einzelnen Figuren werden mit viel Mühe, sehr liebevoll dargestellt und einige sind sehr erstaunlich. Mittels der Personenbeschreibungen am Anfang des Buches kann man da auch nicht durcheinander kommen. Man hat das Gefühl die Personen zu kennen. Die gewisse Portion Humor haben die beiden Autorinnen Auerbach und Keller in diesem Fall auch wieder nicht vergessen. Trotz alledem, wird ein trauriges Kapitel der DDR-Geschichte miteingeflochten. Und dieser düstere Teil der Historie ist schließlich auch der Hintergrund, warum in Storchenwinkel eine Leiche nach der anderen auftaucht und sogar Fälle der näheren Vergangenheit geklärt werden. Natürlich wird Pippa, erst durch eine Verwechslung, dann auf Wunsch wieder in die Ermittlungen des Komissarenduos Seeger und Hartung mit einbezogen. Erfahrungen hat sie ja bereits und sie steht den beiden hilfreich zur Seite. Stück für Stück kommt Pippa der Wahrheit näher und deckt Erstaunliches auf. Die Auflösung der Fälle war mir dagegen zu vage gehalten. Man rätselt die ganze Zeit beim lesen mit, was dahinter steckt und dann wird die ganze Sache eher nebenbei aufgeklärt. Schade. Ich hatte mich auf ein großes Finale, vielleicht mit einem Happy End für den alten Heinrich gefreut.
    Es fehlte mir diesmal leider an Spannung und zwischendurch war es für mich etwas langatmig zu lesen, aber trotzdem hat der Krimi mich wieder einmal gut unterhalten. Ich bin auf Pippas nächstes Abenteuer gespannt und bin neugierig an welcher Location es dann spielen wird.
    Man kann diesen Krimi ohne Vorkenntnisse der anderen Fälle ohne Bedenken und Schwierigkeiten zu haben lesen.

    Der Einstieg in Allerheiligen fängt schon mal temporeich an. Erst liegt vor der Landshuter Martinskirche ein Pärchen nackt und gefesselt und dann taucht noch ein Team der Münchener SOKO auf, die auf der Spur des Geiselnehmers und Diebs Blofeld sind. Peter Bernward und seine Kollegin Flora Sander sind die ermittelnden Kommissare in Landshut und lassen sich nicht gerne in ihre Arbeit reinfuschen. Allerdings ist der Leiter des SOKO Teams kein anderer als Floras Ex-Ehemann Harald und da Peter in seine Kollegin verliebt ist, sind dort einige Turbulenzen zu erwarten. Diese lassen natürlich nicht lange auf sich warten und man ist mittendrin in der Geschichte, in der die Vergangenheit eine wichtige Rolle spielt. Welches eine Verbindung darstellt in welchem Genre sonst der Autor Richard Dübell unterwegs ist. Harald hatte in einer Besprechung ausdrücklich darum gebeten, dass sich die Landshuter Kollegen aus dem Fall raus halten. Aber durch seine arrogante Art fühlt sich Peter von Harald herausgefordert und mischt sich wie ein eifersüchtiger Streit suchender Gockel immer wieder ein. Natürlich um Flora zu imponieren und Harald, von dem er denkt, das er etwas verschweigt bloß zu stellen. Nur um am Ende auf die Erkenntnis zu stossen, das sie sich doch sehr ähnlich sind. Bei einer Geisterführung die Peter mit seinen Freunden und seinem Vater Daniel am Tage der Ausstellung des Hochzeitsschmucks von Herzogin Hedwig in der Burg organisiert hat, auf den Blofeld aus ist, ihn zu stehlen, trifft er zufällig auf Harald und wird in den Einsatz mit hineingezogen. Nur durch sein Mitdenken und daraus resultierendem Handeln, ist es ihm zu verdanken das die Gruppe Kinder, die bei der Geisterführung teilgenommen haben und als Geiseln gehalten wurden nichts passiert ist. Ebenso seiner Kombinationsgabe das er Harald und seine geliebte Flora und sogar noch den Schmuck retten kann. Der Roman ist gut aufgebaut und recherchiert. Allerdings finde ich kam zu früh heraus, wer der Täter und was das Motiv dahinter ist. Dadurch wurde einem ein sehr großer Teil der Spannung und des Miträtselns genommen, was für mich einen Krimi mit ausmacht. Daher hatte ich die Lust verloren und es fiel mir schwer weiter zu lesen. Ansonsten ließ sich der Text sehr flüssig und einfach lesen. Die Protagonisten werden gut beschrieben und man kann sich ein gutes Bild von ihnen machen und entwickelt schon so seine Sympathien. Die liebesdolle Staatsanwältin hätte man aber getrost weglassen können. Ich habe mir von diesem Erstlingswerk mehr versprochen. Vielleicht wird der nächste Fall ja besser und Flora ist nicht mehr so abweisend zu Peter.

    Aschebraut ist der zweite Teil um die Privatdetektivin Brenna Spector. Seit dem verschwinden ihrer Schwester Clea in ihrer Kindheit ist sie mit einer besonderen Gabe versehen. Dem hyperthymestischen Syndrom. Das heißt, sie kann sich an alles erinnern. Für ihren Job oft hilfreich, aber im Privatleben nicht immer postiv. Leider sind diese Erinnerungen nicht beeinflussbar.
    In ihrem neuen Fall, den sie von Trent ihrem Mitarbeiter hat, vermittelt durch ihren ehemaligen Chef Ludlow, sucht sie die Performance Künstlerin Lula Belle. Auftraggeber ist der Agent Gary Freeman, der alles sehr diskret halten möchte. Erst ist sie nicht sehr daran interessiert, da sie mit Ludlow schlechte Erinnerungen verbindet, den Fall zu übernehmen. Doch Dank des Einsatzes von Trent und nachdem sie ein solches Internetvideo gesehen hat, ist ihr Interesse geweckt. Lula Belle nur als Schatten sichtbar erzählt unter anderem Geschichten. Woher weiß Lula Belle soviele Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit? Nun ist es auch eine persönliche Angelegenheit und sie ist nicht mehr von diesem Fall abzukriegen. Sie möchte ihre lang vermisste Schwester finden. Dadurch wird im kompletten Buch über die Spannung hoch gehalten. Denn vorhersehrbar war dieses Ende nicht.
    Diesen Teil kann man auch ohne das man den ersten Teil gelesen hat ohne Probleme lesen. Durch Brennas Erinnerungen findet man sich gut in das Thema ein. Man bekommt einen Bezug zu den Personen die ihr Nahe stehen. Wirklich gut gefallen hat mir wieder ihr Kollege Trent LaSalle, der flippig und selbstbewusst daher kommt. Im ganzen sind alle sehr glaubwürdig und sympathisch von der Autorin beschrieben.
    Am Anfang hat sich die Geschichte etwas hingezogen, aber einmal drin im Strudel um Clea und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Meine Neugierde war einfach zu groß. Alison Gaylin schreibt schlüssig und nicht langweilig und ihr Schreibstil ist flüssig und unkompliziert zu lesen.
    Der Titel Aschebraut klingt wirklich gut, aber ich konnte keinen Bezug zum Inhalt feststellen. Das Cover gefällt mir sehr gut und ich freue mich auf einen weiteren Fall mit Brenna.

    Zum Hörbuch:


    Die Klimakatastrophe hat die Welt verändert und sie ins Chaos gestürzt. Nichts ist mehr so, wie es war. Auch Helsinki ergeht es da nicht anders. Zudem nehmen auch die Gewalttaten zu. Mitten in diesem Durcheinander verschwindet die Journalistin Johanna. Sie hat sich jetzt schon länger nicht mehr bei ihrem Mann Tapani gemeldet. Er macht sich große Sorgen, da sie gerade an einer brisanten Recherche dran war und macht sich auf die Suche nach ihr. Dabei gerät er in so manch bedrohliche Situation. Dabei hat er die Unterstützung des indischen Taxifahrer Hamid, der ihm auch sein Leben rettet. Zusammen irren sie durch die Stadt auf der Suche. Nach und nach ergeben die Puzzleteilchen Sinn und er kommt der Sache näher. Er muss erkennen das seine Frau Geheimnisse hatte. Tapani kommt dem gesuchten Mörder, der sich der Heiler nennt, da er Menschen von denen er denkt das sie am Weltunheil mit Schuld daran tragen, bestraft und ermordet, auf die Spur.
    Der Sprecher Wolfram Koch vermag es gut, einem diese düstere Lage zu vermitteln. Er spricht mit passender Stimme und Betonung. Es ist angenhem ihm zu folgen. Er lässt Tapani sehr sympathisch erscheinen und zeigt die große Liebe zu seiner Frau.
    Dieser Roman ist für mich kein wirklicher Thriller. Spannung wurde schon aufgebaut, war aber nicht sehr ausgeprägt. Er zeigt viel mehr auf, wie die Zukunft sich entwickeln könnte und nebenbei wird noch über die Liebe zweier Menschen zueinander erzählt. Ein Schimmer Hoffnung zwischen alldem Schrecklichen. Nur die ohne Gewissen und Skrupel können in dieser Welt überleben. Zum Glück ist dies nur Fiktion, aber an alle ein heimlicher Apell.

    Jocelyn Butler, die lieber Joss genannt werden möchte verliert als sie 14 Jahre alt ist, ihre ganze Familie durch einen Autounfall. Von da an ist sie auf sich allein gestellt und zieht sich immer mehr zurück. Sie lässt nichts an sich herankommen und baut einen regelrechten Panzer um sich herum auf. Umso befremdlicher ist es für sie, als sie in eine WG zieht und sich deren Mitbewohnerin Elli und auch deren Bruder Braden immer mehr öffnet und Gefühle zulässt. Braden war vom ersten Moment an, sie haben sich zufällig in einem Taxi kennengelernt, an Joss interessiert und es knistert heftig zwischen den beiden. Nur versucht sich Joss dagegen zu wehren, sie möchte keine Nähe zulassen. Doch irgendwann kann sie nicht mehr widerstehen und es bahnt sich eine heftige Liebesgeschichte zwischen den beiden an, die nicht immer dank Joss einfach ist. Zuerst war es nur ein Arrangement zwischen den beiden, doch es ist klar das dort mehr ist, nur Joss hat Angst sich darauf einzulassen. Dann erkrankt Ellie und alles verändert sich. Joss macht ihre alten Fehler und es dauert etwas bis sie begreift, das dies nicht nur den Menschen die sie liebt schadet. Sie muss sich ändern und offen sein.
    Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es hat mich sehr gut unterhalten. Ich habe gelacht, gehofft und auch geweint. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Langeweile oder das sich die Geschichte gezogen hat, gab es nicht. Der Schreibstil war einfach und flüssig. Samantha Young versteht es sehr gut einen in die Gefühlslagen hineinzuversetzen und alles war nachvollziehbar. Die Charaktere sind gut beschrieben. Kein Wunder das Dublin Street ein internationaler Bestseller ist.

    Lena Peters hat es in ihrem zweiten Fall wieder mit einem Serienkiller zu tun. Wieder wird sie persönlich mit einbezogen. Aber nicht nur beruflich geht es bei ihr hoch her, sondern auch in ihrem Privatleben gibt es so einiges. Zum einen steht sie wie man erst vermutet zwischen zwei Männern, wobei der eine Lukas ihr Nachbar ist (der einen Plattenvertrag erhält und auf Tour gehen wird) und der andere Matthias ihr Ex-Freund der nach seiner zerbrochenen Ehe von Köln nach Berlin gezogen ist. Außerdem klären sich Lenas starke Kopfschmerzen auf und sie hat mit einem weiteren Schicksalschlag zu kämpfen. Auch ihren Kollegen Wulf Bellig beschäftigen private Probleme. Die Scheidung von seiner Frau und seine störrische Tochter Marietta die es ihm mit ihrem Verhalten auch nicht leichter macht. Neben all dem Ballast versuchen sie den Killer der seine Opfer mit Säure umbringt so schnell wie möglich ausfindig zu machen. Denn er hat eine Liste nach der er seine Opfer tötet. Nach anfänglicher falscher Fährte kommt Lena auf die Spur des Killers und seine persönlichen Motive.
    Am Anfang wird die Spannung schön hochgehalten und ausgebaut. Was treibt die Opfer dazu an, sich Säure ins Gesicht zu schütten und aus dem Fenster zu springen. Aber im Laufe des Buches flacht dies meiner Meinung nach leider ab. Neben den beiden Hauptakteuren die wir besser kennenlernen, lernen wir auch den Täter kennen. Große Spannungsmomente oder Gänsehautgefühlmomente bleiben leider aus. Hannah Winter schreibt zwar mitreissend und flüssig, die Handlung ist auch nachvollziehbar und greifbar, aber es gibt keine packende Spannung. Das Ende ist vorhersehbar und kein großes Finale. Trotzdem gerät man in einen guten Lesefluss. Die Kapitel sind überschaubar und man liest eins nach dem anderen mit einer Leichtigkeit immer weiter um das Motiv zu erfahren. Seelenriss war für mich nicht der aufregendste Thriller, hat mich aber gut unterhalten. Deshalb bin ich sehr gespannt auf Lena Petres dritten Fall.

    Grace ist mit Johm auf seinem Boot unterwegs. Sie kennt den pensionierten FBI Ermittler von einem alten Fall und er hat sie zu der Reise eingeladen. Hier kann Grace endlich mal loslassen - bis zu dem Zeitpunkt als Piraten ihr Schiff überfallen und versuchen John umzubringen. Doch Grace schafft es sie zu retten und muss erkennen, das dies keine einfachen Piraten waren. Diese zwei waren gezielt gekommen, um John zu ermorden. Was steckt also dahinter?
    Zeitgleich werden 5 Indiandermädchen entführt. Eins kann vorerst fliehen, wird aber gefunden und umgebracht. Hier beginnen die Detectives Magozzi und Rolseth zu ermitteln. Hierbei werden noch mehr Leichen entdeckt. Die übrigen 4 Mädchen können befreit werden. Doch bei allen Leichen, bei denen es sich um Somalier handelt, werden Waffen und Bomben gefunden und immer ein Hinweis auf den 31.10. Was und wo soll da etwas geschehen? Die beiden Polizisten haben nur ein paar Tage Zeit um dies herauszufinden. Natürlich verlaufen diese Handlungsstänge mit denen des MonkeewrechTeams zusammen und zusammen erforschen sie die Hintergründe.


    Nachdem endlich das Buch angekommen war und ich mein anderes zu Ende gelesen hatte, habe ich mich mit großen Erwartungen auf Todesnähe gestürzt. Da dies wie bereits erwähnt mein erster Monkeewrench-Crew-Fall ist und daher die anderen nicht kenne, war ich am Ende enttäuscht und meine großen Erwartungen wurden nicht so erfüllt, wie ich es mir erhofft hatte. Trotz das ich die Vorgänger nicht kenne, findet man gut in das Geschehen rein. Es ist auch nicht weiter schlimm, das man die Protagonisten und ihre Geschichten nicht kennt. Super fand ich die kurzen Beschreibungen der einzelnen Teammitglieder auf der Innenseite des Covers. Es werden zwar vereinzelt Themen aus der Vergangenheit aufgegriffen, aber sie werden dann nochmal erläutert, oder man kann sich seinen Teil dazu denken, so das dies wirklich keine Schwierigkeiten bereitet. Der Schreibstil ist auch wirklich flüssig und einfach runterlesbar. Ich hätte mir nur etwas mehr Spannung erhofft und gewünscht. Vor allem bei so einem brisanten Thema wie Terrorismus. Ansonsten ist alles sehr anschaulich beschrieben. Vom großen Ende, dem bevorstehenden Anschlag an Helloween und dessen Vereitlung, habe ich mir wirklich mehr versprochen. Die Handlung flachte ziemlich ab und war schnell und einfach abgefertigt. Man erfährt nichts weiteres. Plötzlich ist die Gefahr vorbei!?
    Die Freude auf einen spannenden Thriller hat sich bei mir leider nicht erfüllt. Die Mischung aus Indianern, Somaliern, FBI und Kriegsveteranen war eine tolle Vorlage, aus der leider nicht soviel gemacht wurde. Schade, hoffentlich wird der 7. Fall besser.

    Es ist der zweite Fall für Hauptkommissar Claudius Zorn und seinen Kollegen Hauptkommissar Schröder. Zorn hat gerade seinen Kollegen aus dem Krankenhaus abgeholt. Warum er dort war erfährt man hier nicht so genau, außer das er einen schweren Messerangriff überlebt hat. Mehr erfährt man bestimmt im ersten Teil, den ich bisher leider nicht kenne. Eigentlich sollen sie sich um Einbrüche in einer Kleingartenkolonie kümmern, aber dies ist dem sehr unmotivierten Zorn zu lapidar. Er möchte etwas ,,größeres'' bearbeiten. Und so kommt es, das die beiden unerwartet in einem Mordfall ermitteln müssen. Die anfängliche Euphorie lässt bei Zorn schnell nach. Er ist ziemlich frustriert, seine Freundin Malina hat ihn verlassen, was aber keiner weiß und ist mit allem unzufrieden. Seine Laune lässt er gerne an seinem Kollegen Schröder ab, der es im Moment aufgrund seiner Verletzungen, von denen keiner weiß, wie schlimm sie wirklich waren und noch sind, auch nicht einfach hat. Er hat schon teilweise sehr mein Mitleid erregt. Wie kann Zorn so mit seinem netten Kollegen umspringen, der ihn so unterstützt und Arbeit abnimmt. Doch einmal wehrt sich Schröder als Zorn von ihm verlangt die Kinderpornografischen Bilder und Videos anzuschauen. Zorn ist von dieser Reaktion völlig verdattert und kannte nicht diesen Ton in der Stimme seines Kollegen. Seit sie sich kennen spielen sie dieses Spielchen miteinander; das Zorn die Anweisungen erteilt und Schröder den Trottel gibt. Er hat sich daran gewöhnt und es hat ihm auch Spaß gemacht, aber dies ist zuviel für Schröder. Den Hintergrund seines Verhaltens in dieser Angelegenheit ist in seiner Vergangenheit zu finden. Auch er ist ein Opfer. Dies hat er aber bisher keinem erzählt.
    Doch es bleibt nicht bei diesem einen Mord. Es folgen noch zwei weitere. Die Opfer waren alle Freunde aus einer Clique. Diese sind auch für die Einbrüche verantwortlich. Wer hat diese Jungendlichen auf dem Gewissen und was ist der Grund? Es stellt sich heraus, das sich die Clique schon seit frühester Kindheit kennt. Liegt da der Grund begraben? Am Anfang des Buches wurde der Missbrauch eines kleinen Jungen beschrieben. Es stellt sich heraus, das alle in der Clique missbraucht wurden. Wie ist der Prieser der lange Kontakt zu der Gruppe hatte in die Sache verwickelt? Im Laufe der Ermittlungen ist aber schön zu merken, das sich die beiden Komissare doch sehr am Herzen liegen, auch wenn sie es so nicht zugeben möchten und das Band der Freundschaft sich verfestigt. Es ist eine kleine Hassliebe. Schade das sie so viele Geheimnisse voreinander haben.
    Der Schreibstil von Stephan Ludwig war flüssig und locker zu lesen. Das Buch hat mich von Anfang an gepackt. Ich wolllte immer weiterlesen um zu erfahren was als nächstes passiert. Mit der Vermutung wer der Täter ist lag ich erstmal völlig daneben. Da schafft der Autor es gut, einen auf die falsche Fährte zu führen. Spannung war genug da. Dazwischen wurde das ganze immer wieder durch einen Schwank von Schröder und Zorn aufgelockert. Ein Schmunzeln war dabei.
    Mein Interesse an diesem Buch wurde nicht enttäuscht. Ich finde das war ein sehr gelungener Thriller, der alle Facetten bedient hat. Ich freue mich schon auf einen neuen Fall der beiden ungleichen Komissare.

    Kommissar Simon Dreemer hat bei seiner alten Stelle in Paris ein paar Pobleme und wird daher zu seinem Unwillen nach Metz in Lothringen ,,strafversetzt''. Dort wartet auch schon Arbeit auf ihn. Zusammen mit einem neuen Team, das ihn nicht so richtig willkommen heißt und ihn dahaben möchte, muss er mit seiner Kollegin Jeanne Modover die Ermittlungen in dem Dorf Varange aufnehmen. Dieser Fall führt sie bis in die Vergangenheit des Dorfes zurück. Und Jeanne selber ist dort aufgewachsen und trägt so ihre Probleme mit sich herum. Daher kann sie die Ähnlichkeit zu einem längst zurückliegenden Fall, als sie selber noch ein Mädchen war erkennnen. Damals wurde ebenfalls ein junges Mädchen tot in einer Felsspalte aufgefunden. Der Tatverdächtige konnte aber nicht überführt werden, es konnte auch ein Unfall gewesen sein; so dass sie dort mit ihrer Recherche beginnen. Nachdem erneut Mädchen wieder so aufgefunden worden sind, ist klar, dies können keine Zufälle sein und es muss eine Verbindung bestehen. Zudem wurde auf dem Friedhof neben einer Statue ein Galgenmännchenspiel gefunden, was den Hinweis auf einen alten Mordfall aus dem Jahr 1944 enthält. Damals wurde ein Mann, der als Kollaborateur mit den Deutschen angesehen wurde in der Weihnachtsnacht nach der Messe eben auf diesem Friedhof bei der Statue an einem Baum aufgehängt. Dabei erkennt Simon wie er Fotos von der Fundstelle macht, das die getöteten Mädchen auf die selbe Weise gefesselt sind wie die Statue. Worin besteht also der Zusammenhang? Was hat das Schweigen der Dorfbewohner zu bedeuten und was haben sie zu verheimlichen?
    Man erhält einen Einblick in das Lothringen zur Zeit des 2. Weltkrieges und der schweren Zeit danach. Wie sich die Bewohner wieder eingewöhnen müssen und sich vergeben lernen müssen. Eine Frau die eine schwierige Zeit durchmacht und vom Dorf verachtet wird. Sie war es, der der Mann genommen wurde und sie verlässt das Dorf. Nicht aber mit dem Gedanken nach Rache. So kehrt sie einige Jahre später als Lehrerin unter ihrem Mädchennamen wieder zurück. Zudem das schwierige Thema mit dem Bergbau, was für mich ein wenig erdrückend wirkte. Es werden einige Wege aufgezeigt, wie sich der Krimi entwickeln könnte, doch Spannung erzeugte dies leider weniger. Es bleibt zwar undurchsichtig aber erweckt nicht unbedingt die Lust daran weiter lesen zu wollen, um zu erfahren, wer der Täter ist. Die Hauptpersonen werden nur angeschnitten und ihre Probleme nicht weiter erläutert oder sonst irgendwie weiter auf sie eingegangen. Der Krimi hörte sich nach der Leseprobe für mich vielversprechend an und ich war sehr gespannt auf das Buch. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt und das Buch entwickelte sich nicht so spannend und geheimnisvoll, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Krimi war nichts desto trotz angenehm gewesen zu lesen. Der Schreibstil von Aline Kiner war flüssig und sehr anschaulich. Es ging in einem Tempo durch, ohne nennenswerte Höhepunkte. Insgesamt ein solider Krimi, aber große Spannung und Verwicklungen bleiben aus. Nichts für hartgesottene Krimileser.

    Pippa zieht es diesmal nach Südfrankreich. Genauer nach Chantilly-Sur-Lac, bei Toulouse. Sie wird dort an einer Hemmingway Übersetzung arbeiten und nebenbei die Renovierungsarbeiten an dem neuen Häuschen ihrer Freundin Pia überwachen. Nebenbei wird sie gebeten, das Verschwinden oder den Mord eines Jungen von vor 25 Jahren in diesem Haus aufzuklären. Dazu bezieht sie in der Nähe eine Ferienwohnung. Logie und Kost sind gratis. Verwöhnt wird sie von Pascal, dem Koch des Hotel Vent Fou. Ihre Freundin Pia hatte dabei natürlich so ihre Hintergedanken und stellt Pascal an ihre Seite um die Sache aufzuklären.


    Zufällig campieren in diesem Ort an einem Platz am See "Die Kiemenkerle, ein Anglerverein aus Berlin, dem auch unser schon bekannter Kommissar Wolfgang Wolle" Schmidt angehört.


    Pippa bekommt tatkräftige Unterstützung des Kommissars, auch weil er sie als Alibifreundin benutzt. Aber nicht nur er beansprucht Pippa für sich, es kommen noch weitere Verehrer hinzu und auch ihr Nochehemann Leo, von dem sie gerade die Scheidung eingereicht hat, taucht in diesem malerischen Dorf auf. Pippa hat also allerhand um die Ohren. Das soll noch nicht genug sein, denn es passiert ein Todesfall, bei dem sich herausstellt, das der Tod des Anglers kein Unfall war. Und auch Pippa gerät in eine brenzlige Situation.


    Aber wenn nicht Pippa, wer dann könnte die ganze Situation und die Umstände aufklären. Am Ende kommt sie doch noch zu ihrer wohlverdienten Ruhe und feiert mit ihrem letzten echten Verehrer ihren 40. Geburtstag.


    Wie schon die zwei Bände zuvor, bin ich immer noch begeistert von Pippa. Ihre Geschichten werden nicht langweilig und sind immer noch mit den tollen Umgebungsbeschreibungen und Humor gespickt. Auch als nicht Kenner der anderen beiden Fälle, kommt man leicht in die Geschichte rein, obwohl es hier und da Anspielungen gibt. Zum Anfang gibt es eine Personenbeschreibung, die dafür ganz hilfreich ist. Auch das das Autorenduo als Gäste des Paradies auftreten, fand ich eine witzige Idee. Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig zu lesen und ich hatte viel Vergnügen dabei. Ein leichter Krimi den ich ohne weiteres empfehlen kann. Ich freue mich schon auf Pippas nächsten Fall und bin gespannt, wohin es sie dann verschlägt.