Beiträge von balduinente

    da ich die atmosphäre englischer krimis mag, lese ich gerne e.george und bisher hat mich noch keins enttäuscht. allerdings ist es manchmal etwas schwierig, wenn man bücher liest, die früher spielen, als diejenigen, die man schon kennt.
    empfehlenswert, mein tip

    Sport ist Mord


    Dies zumindest behauptete Winston Churchill und ich frage mich, ob er damit nicht Recht hat. Nach Jahren der körperlichen Bequemlichkeit, wenn man von gemütlichem Wandern absieht, habe ich begonnen, Skimarathons zu laufen – denn Skilanglauf hat mich schon immer fasziniert.
    Obwohl ich eigentlich nicht ehrgeizig bin, wollte ich bei einem der größten Ereignisse, dem Engadin-Ski-Marathon, unter 12 000 Startern wenigstens einen 4-stelligen Platz erreichen. Daher kaufe ich mir ganz schnelle Rennski, schmal, leicht und zum wachsen, obwohl ich vom Wachsen nichts verstehe
    Am Freitag fahren wir auf 1500 m Höhe, am Samstag ist herrliches Wetter, ich laufe ganz gemütlich mit meinen No-wax-Ski durch die großartige Berglandschaft und laufe und laufe - mache Pause - und laufe und laufe. Da bin ich aus Versehen die Marathondistanz schon heute gelaufen. Abendessen, natürlich Spaghetti en masse, den inneren Speicher wieder auffüllen. Dann schauen wie die Experten oder die, die sich dafür halten, am Abend wachsen und dann irgendwas wachsen, denn jeder hat hier seine ganz spezielle Idee. Um 4 Uhr aufstehen – das ist mörderisch - frühstücken und zum Startplatz fahren. Hab ich einen Muskelkater. Es ist 6 Uhr, in 2 Stunden wird gestartet, minus 20 0 und keine Möglichkeit, sich im Warmen aufzuhalten. Bewegen, aber nicht zuviel, schnattern und die Frage „Warum bin ich hier?“. Dann langsam den Startplatz einnehmen, mit der Nummer 11397 muss man nicht mehr um gute Plätze kämpfen oder vielleicht gerade. Warm machen, und dann ein Böllerschuss, der unterstützt vom Echo, das Trommelfell gefährdet. Die ersten Kilometer, Doppelstockschub. Dass Oberarme so schmerzen können. Dann nur noch 4 Spuren beim Anstieg zur Schanze bei St. Max, äh natürlich Moritz. Alles hastet kreuz und quer durcheinander, das ist kein Lauf sondern – Schwamm drüber. Dann die Abfahrt nach Pontresina, die Bäume sind durch alte Matratzen geschützt, doch wer schützt die Läufer vor den wildgewordenen Möchtegernprofis, die weder sich noch ihre Ski beherrschen. Einer kann sich später rühmen auf diesen 400 m wenigstens 5 Kollegen in den Schnee geschickt zu haben, leider auch mich.
    Dann 15 km Skaten, das sieht im Fernsehen immer so locker aus, doch jeder Schritt tut weh, meine Arme fallen fast ab. Noch 500 m bis zum Ziel, aber die geht es bergauf, der Ski glatt wie - ich weiß nicht was. Drei Schritt vor, 2 zurück, 3 vor. Ich breche fast zusammen, mein Atem rasselt, ich schaffe es kaum noch, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Hunderte überholen mich. Ich mag nicht mehr, noch 100 m. Jetzt breche ich zusammen. Noch 10 m, das Ziel ist erreicht. Ich bin erledigt, tot.
    NIE WIEDER;NIE
    Eine Stunde Pause und die Frage, mit dem Bus oder den Skier die 20 km bis zum Hotel hinter sich bringen. Keine Frage, Ski. Schon bei der Rückfahrt im Bus kann ich mich kaum bewegen, aber der nächste Tag, einfach grausam.
    4 Woche später: die Siegerliste, Platz 8 337 in 3 Stunden 19 min. Ein Jahr später, derselbe Ort und nach 3 Stunden 13 ein erneutes NIE WIEDER, ein Stunde später …. Aber das kennen Sie schon.

    600 worte, bei 400 ist es kaum möglich eine geschichte zu entwickeln. ich schreibe eine geschichte und schaue dann wieviele worte sie hat, ich kürze dann vielleicht aus inhaltlichen gründen, aber nicht, um ein bestimmtes limit einzuhalten. passt es, gut; passt es nicht, dann veröffentliche ich es woanders, ausserdem habe ich einen sehr großen papierkorb in meinem notebook.

    ich halte 400 worte für zu wenig, wenn man eine geschichte etwas entwickeln will. man kann mit 400 worte langweilen und mit der doppelten anzahl fesseln.
    wenn die grenze zu nieder liegt, kann ich eben nicht mehr teilnehmen, denn es gibt kaum eine meiner kurzgeschichten, die so kurz sind. aber die mehrheit wird schon sagen, wieviel sie lesen wollen.
    Achso, vielleicht nenne ich auch noch eine zahl, 800, als kompromiss 600

    hallo wolke, meine finger haben sich gerade auf der tastatur selbständig gemacht und erst nach 482 worten aufgehört. was mache ich jetzt? kürzen, dann hätten meine finger ja zuviel gearbeitet, das geht nicht. gar nicht abgeben, dann wäre es zwar nicht umsonst, aber vergeblich gewesen. Oder, ich könnte ja immer mal wieder einige Wörter aneinanderhängen, so lange bis ich bei genau 400 angekommen bin. das hätte den vorteil, dass ich kreativ bin mit neuen wortschöpfungen und die leser das vergnügen haben meine worte in die einzelnen teile zerlegen zu können.
    was also rätst du mir
    eine ganz unschlüssige balduinente, die eigentlich ein enterich ist oder sagt man erpel oder so

    wir werden mal wieder 4 wochen wandern, wir starten in kap arkona auf rügen, dann so 10 tage auf rügen, anschliessend richtung mecklenburgische Seenplatte, soweit eben die zeit reicht. hoffentlich werde ich nicht gestört dabei, aber eine kunde droht mit auftrag. da das notebook immer dabei ist, habe ich auch zeit zum schreiben, so am abend, wenn meine frau die wanderung des nächsten tages plant.

    das neue thema mord, wo ich mir doch geschworen habe, nie was zu schreiben, was einem krimi ähneln könnte und nun dies. :gruebel
    ob ich da wohl passen muss, sieht fast danach aus, aber vielleicht kriege ich ja noch irgendeine erleuchtung, kriege ja viele, warum auch nicht ausnahmsweise mal ich. :help
    aber wird sicher spannend und ich hoffe auf noch mehr beiträge als beim letzten mal.

    tageszeitung - klar, illustrierte nur beim frisör oder beim arzt, da ich leider bei letzterem öfter war und öfter lange warten musste, war ich ganz toll informiert über alles wichtige in der welt und so.
    nachdem ich derzeit nicht mehr so oft zum arzt gehen muss oder darf, bin ich völlig out und weiss gar nicht mehr was in ist, aber zu hause habe ich leider keine Zeit für Illus, und versuche ständig auch noch die zeitschriften abzubestellen, die meine frau noch liest. aber da stoße ich derzeit noch auf granit, aber steter tropfen höhlt den stein, sage ich mir immer.

    Einkauf ohne Reue oder der ideale Verkäufer
    Meine Frau macht sich ihre Entscheidungen immer nicht leicht und stellt sie danach fast immer wieder infrage. Als sie ihr letztes Auto gekauft hat, fiel ihr die Entscheidung zwischen zwei Typen desselben Fabrikats sehr schwer. Zunächst fuhr sie beide Probe, dann schaute sie sich den Kofferraum an, dann drehte sie mehrere Runde um das Auto und immer wieder fragte sie mich um meine Meinung, aber eigentlich doch nicht wirklich. Sie wollte nur immer ihre Meinung bestätigt bekomme. Also sagte ich ja, wenn ich meinte, sie wolle ein ja hören und nein, wenn ich ein nein vermutete. Eine anstrengende Sache, die eine ununterbrochene Konzentration erfordert, aber wehe ich irre mich mal, dann muss ich sofort ganz detailliert meine Meinung begründe, selbst wenn ich nur aus dem Bauch heraus geantwortet haben. Endlich hatte sie sich für den Typ entschieden, doch dann gab es ein neues Problem, kauft sie das preisgünstige Auslaufmodell oder das gerade auf den Markt gekommene. Als Schwabe wäre für mich die Entscheidung ganz einfach gewesen – es ging ja nicht um mein Auto. Nochmals eine Probefahrt mit beiden Wagen, der Verkäufer hatte zwischendurch schon mal 2 andere Interessen versorgt. Ich schaute auf die Uhr, erst 90 min vorbei, das hält sich ja heute echt in Grenzen. Nach einer weiteren Viertelstunde die endgültige Entscheidung, der Sitzkomfort im Auslaufmodell sei besser, deshalb wolle sie dies. Ich stimmte natürlich begeistert zu.
    Wir gingen zum Händler und der machte ohne eine weitere Frage sofort den Kaufvertrag fertig.
    Nach der Unterschrift beglückwünschte er meine Frau zu ihrer Entscheidung. Dabei führte er aus: „Sie haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, Sie hatten die Wahl zwischen einem Geländewagen, mit dem man viel „Fun“ haben kann und einem praktischen Auto für den Alltag. Nun haben Sie mir erzählt, dass Sie in den Sommermonaten noch eine Ente fahren und dass Ihr Mann einen pt cruiser von Chrysler bestellt hat. Das sind ganz besondere Autos, die viel „Fun“ versprechen, aber sie haben bisher kein praktisches Auto, mit dem Sie wenig Platz zum Parken benötigen, bei dem Sie leicht etwas ein- und ausladen können, also ein Auto, das ideal zum ins Geschäft fahren und einkaufen ist. Daher haben Sie sich jetzt richtig entschieden“.
    Vielleicht ist es Zufall, vielleicht auch nicht, aber meine Frau hat - ganz gegen ihre Gewohnheit - die Richtigkeit dieses Kaufes nicht mal dann infrage gestellt, als wir das neue Auto nach 10 km Fahrt bereits zum ersten Mal in die Werkstatt bringen mussten.
    Für mich hat die Geschichte noch zwei angenehme Nebeneffekte, auch ich fahre gerne mit dem Auto und in meinen Seminaren ist sie ein gutes Beispiel für das direkte After-Sale-Verhalten. Schlimm, dieses englischen Ausdrücken in meinen Texten, da muss ich wohl dran arbeiten.

    meine frau hat vor einem halben jahr das buch gekauft und seither leide ich. Sie will alles unnütze entsorgen, aber um zu entscheiden, was unnütz ist, muss sie alles lesen, anprobieren usw. aber ich sollte mich nicht beklagen, der stapel unserer rügen prospekte, bücher, zeitschriften hat sich von der geschätzten Stapelhöhe von 1,50 m doch ganz erheblich um 5 cm reduziert. Fast so toll wie die Verringerung meiner Bücher, lt. ihrer meinung trivialiste trivialliteratur, da hat sie doch schon mindestens 50 entsorgt, die ich doch alle nochmals lesen wollte. aber alles was sie nicht wegwerfen will, hat sie als wertvoll und sammlungswürdig deklariert und jetzt musste ich im größten kellerraum ein museumle einrichten und unsere armen gäste müssen sich dort immer zwischen 1 und 2 stunden aufhalten.
    ich rate daher dringend von dem buch ab

    „Krebs, da bin ich mir ziemlich sicher, diese Wucherungen an Ih-rem rechten Stimmband sind ganz sicher kein Ödem“ mit diesen Worten des Professors für Phoniatrie, wurde im Leben von Micha-el Hauser alles anders, obwohl er diesen Worten zunächst keinen Glauben schenken konnte und er sofort nachfragt: „Aber mein HNO-Arzt hat doch behauptet, bei mir lägen keinerlei Risikofakto-ren vor, ich rauche nicht, ich trinke keinen Alkohol und bin auch bei der Arbeit keine schädlichen chemischen Verbindungen aus-gesetzt, außer der normalen Umweltbelastung und er hat mich beruhigt, es sei nichts Ernstes“.
    Doch der Professor beharrt auf seiner Meinung und vermittelt sei-nem Patienten umgehend einen Termin in der HNO-Uniklinik noch für denselben Tag, denn jeder Tag kann wichtig für die Behand-lung und Ihre mögliche Gesundung sein. Michael Hauser kann nichts mehr fragen oder sagen, obwohl er eigentlich nicht gerade auf den Kopf gefallen ist.
    Er bedankt sich noch und fragt sich ins-geheim, soll man sich für eine solche Auskunft wirklich bedanken. Er verlässt die Praxis und sagt sich immer wieder, der muss sich irren, das kann doch nicht wahr sein, das ist ganz einfach falsch, der versteht vielleicht etwas von Sprach- oder Stimmtechnik, das ist bestimmt etwas ganz Harmloses, vielleicht hat er es nicht so genau gesehen, denn ich habe doch auch bei ihm sehr schnell einen Würgereiz bekommen und vielleicht ist das Foto, das er gemacht hat, von einer ungünstigen Stelle aufgenommen worden und verzerrt die Situation.
    Langsam geht er zu seinem Auto, sehr langsam. Michael überlegt, „was und wie sage ich es meiner Frau Susanne, die wartet ja schon auf das Ergebnis, denn sie will ja auch wissen, welche Ü-bungen ich machen muss, um einer eventuellen Überbelastung der Stimmbänder entgegen zu wirken?“ Denn das war doch der eigentliche Grund für die Überweisung seines HNO-Arztes an die-sen Professor.
    Soll er gleich mit der Tür ins Haus fallen oder gibt es eine harmlo-ser klingende Erklärung, denn es besteht ja durchaus die Möglich-keit, was heißt hier Möglichkeit, Michael ist sich ganz einfach fast sicher, dass der Professor sich irrt. Also ruft er Susanne und teilt ihr nur mit, dass der Professor noch weitere Untersuchungen für richtig erachte und er an der HNO-Klinik gleich einen Termin aus-gemacht habe und er fahre sofort dorthin. Susanne ist verwirrt, denn ihr ist nicht klar, warum das alles so eilig sein müsse, denn sie wollten doch am Nachmittag noch Einkaufen gehen. Doch Michael erinnert sie, wie schwierig es war, den heutigen Termin kurzfristig zu erhalten und dass er deshalb die Vermittlung von einem Kollegen zum anderen deshalb gerne wahrgenommen habe. Obwohl sie enttäuscht ist, akzeptiert sie letztlich die Entscheidung, aber gibt Michael den guten Rat, doch ein bisschen auf Eile zu drängen.
    Michael sagt dies zu, obwohl er Zweifel hat, ob dies bei einem so kurzfristigen Termin überhaupt möglich ist. Obwohl er sich in der Universitätsstadt einigermaßen auskennt und ihm der Weg auch genau beschrieben wurde, hat er doch einige Schwierigkeiten die Klinik zu finden und dort sind alle Parkplätze belegt, nur etwas entfernt findet er einen Platz an einem Automat mit einer Höchst-parkdauer von einer Stunde, das wird sicher nicht reichen, aber er hat keine Lust weiter zu suchen und was bedeutet schon ein Buß-geld, wenn das eigene Leben vielleicht in die Brüche geht.
    Im Sekretariat werden sofort seine Daten aufgenommen und er wird gebeten, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Dort blättert er die alten und schon arg zerfledderten Zeitschriften durch, doch immer wieder gehen seine Gedanken zurück und er fragt sich, wie hat das alles angefangen und wann, hat er etwas versäumt oder nicht?
    Als Berater, Seminarleiter und Trainer machte er gerade zu Beginn des Jahres viele Seminare und muss daher viel, laut und lange reden. Im Januar ist ihm aufgefallen, dass er heiser ist, aber das ist ja zu dieser Jahreszeit nichts Auffälliges, doch die Heiserkeit blieb, obwohl er sonst keine Anzeichen einer Erkältung oder Grippe hatte. Immer öfter musste er sich räuspern, so dass ihn Susanne bat, doch endlich mal zum Arzt zu gehen. Während des Seminars in Kassel, so erinnert er sich, wurde es dann schlimmer und so rief damals er seine Hausärztin, eine klassische Homöopathin, an und die ihm im Vorjahr geholfen hatte, erstmals seit vielen Jahren nahezu ohne Probleme durch die Heuschnupfenzeit zu kommen und zwar trotz des 4-wöchigen Wanderurlaubs in der kritischsten Phase. Er schilderte ihr sein Problem und da sie anschließend einige Wochen im Urlaub fuhr, nannte sie Michael ein entsprechendes Mittel und bat ihn, falls das nicht helfe, nach dem Urlaub in ihre Sprechstunde zu kommen oder evt. einen HNO-Arzt aufzusuchen. Zuerst vermeinte er eine Besserung zu verspüren, doch nach wenigen Tagen stellte sich das als Irrtum heraus.
    Daher entschloss er sich, einen Hals-Nasen-Ohren Facharzt aufzusuchen, ein nicht ganz einfaches Unterfangen, denn in seiner Heimatstadt gibt es nicht so viele Spezialisten und einigen hatten den Ruf unfreundlich zu sein, so meldete er sich in einer Gemeinschaftspraxis an, über die er bzw. Susanne Besseres gehört hatte.
    Doch leider war der erste Besuch in der Praxis zwar nicht umsonst aber vergebens, denn kaum hatte Dr. Franke versucht, mit einem Stahlröhrchen in Michaels Rachen zu schauen, überfiel dieser ein heftiger Würgerreiz und der Arzt hatte alle Mühe, sich vor dem leichten Nässeschwall, der Michaels Mund explosionsartig verließ, zu schützen. Nach mehreren ähnlichen Versuchen brach der Arzt seine Bemühungen ab und schlug vor, dass Michael Thorsten am Mittwoch der kommenden Woche ins Krankenhaus kommen solle, denn dort könnte die Untersuchung mittels einer beweglichen Sonde durch die Nase erfolgen. Denn dort verfüge er als Belegarzt über die entsprechende Technik. Aber er sei sich sicher, dass der Grund für die Heiserkeit harmlos sei, denn für eine ernstere Erkrankung lägen keinerlei Risikofaktoren vor und die noch folgende Untersuchung diene nur der Sicherheit.
    Michael schreckt aus seinen Gedanken auf, schaut auf die Uhr, jetzt wartet er schon über eine Stunde, wie lange das dauert, aber er ist ja froh, dass er heute noch den Termin erhalten hat, wieder versucht er, sich auf die Zeitschriften zu konzentrieren. Diesmal gelingt es ihm für einige Minuten
    Dann endlich ist es soweit und ein Assistenzarzt untersucht ihn, wieder muss durch die Nase untersucht werden, wieder werden die gleichen Fragen zur Lebensweise gestellt, dann schickt in der Arzt zur Ultraschalluntersuchung. Auch hier heißt es wieder Warten, hier liegen aber nicht einmal alte Zeitschriften herum. Michael denkt nochmals an das Untersuchungsergebnis bei dem örtlichen HNO-Arzt, der bei seiner Untersuchung von einem Ödem am rechten Stimmband gesprochen hatte und dies auf eine Über- und evt. Falschbeanspruchung der Stimme bei den Vorträgen und Seminaren zurückgeführt hatte. Daher die Überweisung an den Phoniatrieprofessor, allerdings wollte dessen Sekretärin erst einen Termin in 3 Monaten zuteilen, doch da hatte sie nicht mit der Hartnäckigkeit und dem Verhandlungsgeschick seiner Frau Susanne gerechnet, die es dann auch schaffte, innerhalb von 10 Tagen den Termin zu erhalten. Michael hatte wegen seiner Heiserkeit bereits etwas Scheu, selbst zu telefonieren.
    Endlich wird die Ultraschalluntersuchung durchgeführt, aber der untersuchende Arzt gibt keinen Kommentar dazu ab. Nach einigen Minuten erhält Michael den Bericht in einem verschlossenen Umschlag, den er dann im Sekretariat wieder abgibt. Und wieder warten, die Zeitschriften hat er nun alle durch. Endlich erbarmt sich der Assistenzarzt und erläutert das mögliche weitere Vorgehen, falls der Oberarzt den Krebsverdacht teilt. Irgendwie hat dieses Gespräch eigentlich nur den Sinn den Wartenden bei Laune zuhalten, denn was bringt eine wäre-würde-könnte-Unterhaltung. Na ja, es verkürzt beiden die Wartezeit.
    Jetzt ist Michael gut 3 ½ in der Klinik, davon 15 min Untersuchung und der Rest Warten. Endlich kommt ein Oberarzt, um einen endgültigen Vorschlag zu machen, es scheint aber nicht der zu sein, den der Assistenzarzt erwartet hatte. Michael merkt dies, aber ihm ist es egal, er will endlich was wissen. Im Gegensatz zum Assistenzarzt stellt der Oberarzt – der Chefarzt ist in der Karwoche und in der Osterwoche in Urlaub – stellt der Oberarzt den Krebs als gegeben hin, erläutert nochmals das weitere Vorgehen und fordert Michael auf, baldmöglichst eine Gewebeprobe von den Wucherungen am Stimmband entnehmen zu lassen. Da Michael die Vermutung Krebs immer noch nicht glauben will, ist er wegen der Selbstverständlichkeit, wie in diesem Gespräch der Krebs bereits als feststehende Tatsache behandelt wird, mehr als nur leicht ungehalten und dann empfiehlt sich der Oberarzt als geeigneter Operateur, denn zum Operateur müsse man Vertrauen haben, doch genau dies fehlt dem Patienten. Der Oberarzt verabschiedet sich und schickt den Assistenzarzt Michael zur Chefsekretärin, die die Operationstermine festlegt. Dort sagt der Arzt, dass Oberarzt Müller die Operation durchführen wolle, die Chefsekretärin schaut etwas erstaunt drein, blättert in ihren Unterlagen und schlägt einen Termin mit einem anderen Oberarzt vor, denn solange bis der Chef wieder da ist, will Michael nicht warten, um zu erfahren, dass alles falscher Alarm war. Kurz fragt Michael noch nach der Qualifikation des vorgeschlagenen Arztes, aber da so eine Gewebeentnahme wohl keine schwierige OP darstellt, ist ihm die Antwort gar nicht wichtig.


    Die Gewebeprobe beweist den Verdacht und Michael fragt sich, war das schon mien Leben oder habe ich noch eine Chance.