Ebenfalls erst mein zweiter Roman von Anne Hertz und ich bin positiv überrascht.
Der Klappentext hat mich zunächst nicht sonderlich angesprochen, sodass es nicht auf meiner Wunschliste landete. Nachdem ich dann aber eine Lesung der Autorinnen besucht habe, wurde mein Interesse an dem Buch geweckt und ich beschloss, es mal zu lesen.
Und was soll ich sagen, ich bin begeistert! Was mir am Besten gefällt, sind die ungewöhnlichen Wendungen, die sich immer wieder finden. Es beginnt schon mit der Einstellung des Volontärs (und dieses Wort habe ich erst mal zu meinem Wortschatz hinzugefügen müssen), der zu Anfang ganz seinem Lebenslauf entspricht und gelinde gesagt nichts auf die Reihe kriegt. In den ersten paar Kapiteln kann man nur Mitleid mit Nina haben, genervt durch die Unfähigkeit ihres Volontärs, durch die Aufgeblasenheit Dwaines und die Perfektion ihrer Schwester.
Und dann geht es langsam los und das Blatt wendet sich. Bei der Lesereise durch die kleinen Orte in Niedersachsen musste ich kurz schmunzeln, schließlich ist Barsinghausen als Ort für die Lesung von Anne Hertz auch eher ein Dorf gewesen.
Nina lernt also Dwaine besser kennen, auch wenn sie sich seinen Erfolg immer noch nicht erklären kann. Dann kommt die nächste Überraschung, Dwaine ist gar nicht Dwaine, sondern Nils aus Unna (diese Stelle war wirklich sehr amüsant!)
Auf der einen Seite nun besorgt, was das für ihren Auftrag bedeutet, stellt Nina auf der anderen Seite fest, dass Dwaine/Nils ihr langsam etwas bedeutet. Gleichzeitig stellt sich auch eine kleine Schwärmerei für ihren Volontär ein - der mir nach anfänglichen Problemen dann doch deutlich sympathischer war als Dwaine.
Der zwar schon interessanten Lesereise gibt diese Enthüllung eine ganz neue Wendung und als man gerade denkt, Anne Hertz würde in ein Klischee fallen - eine Frau kann sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden - da wendet sich das Blatt noch einmal und diese Wedung war die überraschenste im ganzen Buch.
Dwaine ist wirklich Dwaine und hat Nina die Nils-Geschichte nur erzählt, um sie für seinen neuen Roman zu benutzen. Damit ist Dwaine Geschichte - zurecht, den Typen braucht echt niemand - und Nina kommt nach einer gelungenen Racheaktion endlich mit Tom zusammen.
Fazit: Ein sehr amüsantes, überraschendes und keinesfalls kitschiges Buch, was ich immer wieder gerne lesen würde!