Guten Abend, liebe(r) Maikäfer,
mir persönlich gefällt beides sehr gut. Eine fiktive Persönlichkeit "entstehen" zu lassen hat seinen Reiz. Man kann sie gestalten, wie man möchte, oder, wie es am besten in die Story passt.
Bei Historischen Personen besteht bei mir, da ich bisher nur im Hochmittelalter geschrieben habe, nicht die Gefahr, dass ich irgendwelche Nachkommen verärgere. Meistens gibt es aufgrund der langen Zeit auch keine nennenswerten Charakterbeschreibungen, es sei denn, es handelt sich um Könige/Kaiser etc. Beim Abt hat mich zur Charakterzeichnung sein Handeln inspiriert. Es wirkte auf mich entschlossen und selbstbewusst, sozusagen unbeirrbar. Bei ihm hat es mir viel Spaß gemacht, seiner Figur wieder Leben einzuhauchen. Manchmal dauert es auch eine Weile, bis ich mich entschieden habe, wie ich Personen darstelle, z. B. wenn ihr Leben sehr komplex war,
Beim "Amulett" ging es mir so mit der Kaiserin Richenza so. Eine faszinierende Frau, deren Persönlichkeit in meinem Roman allein durch ihre Lebensgeschichte entstanden ist.
Wie das bei meinen KollegInnen ist, kann ich nicht sagen. Ich weiß von manchen, dass sie fiktive Charaktere vorziehen, aber es gibt sicher auch andere, die lieber eine Persönlichkeit aufgrund der überlieferten Beschreibungen auf dem Papier wieder zum "Leben erwecken".
Liebe Grüße,
Marion