Cormac McCarthy, Die Straße
Roman, 252 Seiten
Rowohlt Verlag, Reinbek b. Hamburg 2007
fester Einband, 19,90 EUR
ISBN 978-3498045074
Inhalt:
Vor Einsetzen der Romanhandlung kam es zur Katastrophe. Was genau passiert ist, wird nicht gesagt: ein Atomunfall, eine globale Umweltzerstörung, der letzte Krieg der Menschheit? Seit Jahren zerfällt die Welt zu Asche. Nur noch wenige Menschen wandern durch die Apokalypse. Die alte Ordnung gibt es nicht mehr, hier herrschen längst andere Gesetze. Es geht ums Überleben, nur die Stärksten haben es bis jetzt geschafft.
Ein Mann und sein kleiner Sohn, die beiden Hauptpersonen des Buches, gehen gemeinsam Richtung Süden, denn noch einen Winter an dem Ort, an dem sie sind, würden sie nicht überstehen. Der Junge wurde nach der Katastrophe geboren, er kennt die alte Welt nur aus den Erzählungen des Vaters. Der Vater hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Jungen zu beschützen und den Lebenswillen zu bewahren.
Meine Meinung:
Cormac McCarthy schildert eine düstere Endzeitvision. Die Sprache, die er hierfür gefunden hat, passt genau zum Geschehen und verstärkt dessen Wirkung noch: kurze Abschnitte, kurze Sätze, Lakonie und Prägnanz, einfache Worte, knappe Dialoge. Gleich beim Lesen der ersten Seite beschlich mich Beklommenheit, die das gesamte Buch über anhielt. Das ist nun nicht unbedingt das Gefühl, das ich mir durchgängig beim Lesen eines Buches wünschen würde, deshalb habe ich mich doch ab und zu gefragt, warum ich diese Geschichte eigentlich (weiter) lesen soll. Was mich dabei bleiben ließ, war die Angst um den Mann und den Jungen, die Frage, ob sie es schaffen, noch einmal rechtzeitig etwas zu essen zu finden oder Gefahren aus dem Weg zu gehen. Die Handlung erscheint mit der Zeit eintönig, entsprechend der aschgrauen Kulisse, die die beiden durchwandern.
Ein bisschen platt fand ich die Einteilung der wenigen noch umherziehenden Menschen in „die Guten“ und „die Bösen“. Auch der Gedanke an Gott wird immer mal wieder angesprochen, das erschien mir aber jedes Mal ein wenig zusammenhanglos und aufgesetzt.
Wegen der Sprache und der Art, wie der Autor das Thema umgesetzt hat, ist das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Mich brachte das Buch auch zum Nachdenken darüber, was vom Menschsein in Extremsituationen bleibt und ob sich ein Endzeitszenario tatsächlich so oder so ähnlich abspielen würde. Und Bücher, die nachklingen, gehören auf jeden Fall zu den Büchern, die es zu lesen lohnt.
Daher von mir insgesamt 7 Punkte.
Leseprobe:
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