Hallo Angelcurse,
ich glaube, man kann eine Liebesgeschichte nicht direkt auf Männer zuschneiden, denn die sind genauso individuell verschieden wie Frauen. Wenn du schon im Klappentext eine Liebesgeschichte erwähnst, werden die meisten Männer eher einen Bogen darum machen - und wenn auch nur um nicht unter den Verdacht zu geraten, 'so etwas' zu lesen. Du kannst das ganz gut testen wenn du auf dem Cover eine Frau hast und dann auch noch der Aufkleber Ladythriller draufklebst - im besten Fall sind die Männer verwirrt, im schlechtesten halten sie drei Meter Abstand vom Regal.
Also würde ich die Zielsetzung etwas herunterschrauben, nicht: eine Liebesgeschichte, die auch für Männer interessant sein soll, sondern: eine Liebesgeschichte, die auch für Männer interessant sein kann.
Man hat natürlich als Autor immer ein gewisses Zielpublikum, von dem man ausgehen kann, dass es bei einem Liebesroman zu einem hohen Prozentsatz weiblich ist. Das heißt aber nicht, dass man Männer von vorneherein ausschließen sollte. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ich von einem Mann höre, der eines meiner Bücher gelesen hat - und gut fand.
Von der Theorie zur Praxis:
Ganz generell gesehen lesen die meisten Männer vielleicht lieber etwas mit Spannung/Action als mit Zuckerguss überzogener Hochzeitstorte (ich übrigens auch, obwohl ich kein Mann bin), Krieg muss nicht unbedingt drin vorkommen, aber ein paar Tote dürfen es schon sein.
Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber ich denke, dass Männer Erotik schon ansprechend finden, sie würden sich meist nur nicht dabei erwischen lassen. Die Sprache sollte weniger geschwollen sein, eher sachlich. Die Liebesgeschichte vielleicht nur im Hintergrund ablaufen und die Konzentration auf der Handlung liegen.
Soviel dazu aus meiner Sicht, entschuldige das lange Posting.
Viele Grüße,
Michelle