Hallo Ravannah,
herzlichen Glückwunsch zum (vorläufig) fertigen Manuskript.
Zu deinen Fragen ...
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Zum Manuskript:
1.) Ich habe immer wieder gehört, dass man das Manuskript erst ruhen lassen soll, ehe man sich an die Überarbeitung macht. Stimmt das? Wenn ja, wie lange?
Kommt auf jeden Autor selbst an, manche überarbeiten gleich, sogar noch während des Schreibens, andere lassen es erst ein paar Wochen oder Monate liegen. Kommt natürlich auch immer darauf an, wieviel Zeit man hat, Abgabefristen usw. Natürlich merke ich auch nach einigen Monaten noch einige Sachen, einfach weil ich nicht mehr so nah dran bin, aber im Grunde möchte man ja das Manuskript irgendwann mal in Buchform sehen, also muss man es irgendwann als fertig deklarieren und auf Verlagssuche gehen, sonst wird das nie was.
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2.) Ich weiß, diese Frage gab es schon oft, aber: wenn ich das ganze abtippe, welches Format ist am besten geeignet? Bitte bedenkt dabei, dass ich Computertechnisch nicht sehr gewandt bin, also wäre es supernett, wenn ihr mir nicht die Anschläge pro Seite/Zeile, sondern vielleicht Ränder, Schriftgröße, Schriftart und so weiter sagen könntet...
Ich schreibe in Word, Arial, 1,5-zeilig. Das ist nicht die Norm, aber ich finde es so am Angenehmsten und bisher kamen auch noch keine Klagen. Auf jeder Seite sollte sich außerdem der Titel und die Seitenzahl befinden, außerdem Name und Anschrift des Autors.
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Zum Exposé:
1.) Wie soll ich das aufbauen? Taugt diese Gliederung was: http://www.federkiel2000.de/expose1.htm
Dazu hatten andere ja schon etwas gesagt. Ich denke, es kommt auch darauf an, ob du eine Agentur mit der Verlagssuche beauftragen willst oder nicht, dort wirst du sicher auch noch Tipps bekommen.
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Arbeitstitel – der Verlag gibt dem Buch doch einen Titel, oder nicht?
Wenn dein Arbeitstitel gut ist und dem Verlag gefällt, behalten sie ihn auch.
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Inhalt – hier fangen die Probleme an: Plot? Einteilung? Hm... macht es Sinn, wenn ich jedes Kapitel in 1-2 Sätzen zusammenfasse? (22 Kapitel + Epilog)
Figurenbiographien – Muss ich den bierbäuchigen Wirt erwähnen, der ein halbes Kapitel lang mitspielt und sich in dieser Zeit eigentlich nur aufplustert?!
Nein, das macht nicht unbedingt Sinn. Ein Exposé soll ja nur eine bestimmte Anzahl von Seiten haben, daher solltest du nur die Haupthandlung erwähnen. Bei mir geht das teilweise so weit, dass ich ganze Nebenstränge rauslasse, weil es sonst einfach zu kompliziert und lang wäre, um in ein Exposé zu passen.
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Motivation – oh Gott! Warum hab ich das Buch geschrieben? Weil ich Spaß am Schreiben habe und mein Traumberuf und gleichzeitiges Hobby nun mal Autor ist. Kann man das schreiben?
Autor – was gibt es zu mir zu sagen? Ich bin fünfzehn Jahre alt, gehe zur Schule und... joa... wem fällt noch was ein, der soll sich bitte melden!
Wie oben schon gesagt, wenn du dir eine Agentur nimmst, kannst du das weglassen. Ansonsten, schau vielleicht auf ein paar Autorenseiten, wie dort die Biographie aussieht. Zur Motivation kann ich auch nichts sagen, bei mir würde da immer nur stehen: Habe das Buch geschrieben, weil es mir so einfiel und ich das Thema interessant fand.
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1.) Wäre es sinnvoll, sich an eine Agentur zu wenden, anstatt auf eigene Faust zu suchen? Das kostet bestimmt – und wie gesagt, ich bin fünfzehn und hab kein eigenes Einkommen.
Was kostet? Das selbst suchen? An Kopierkosten und Porto sicher einiges, ja. Eine Agentur kostet natürlich nichts, und wenn du wirklich ernsthafte Absichten hast und vor allem dein Manuskript gut genug ist, solltest du versuchen eine Agentur für dich zu interessieren. Wenn du es abgetippt hast, solltest du dir genreinteressierte Testleser suchen, damit du ein paar unabhängige Meinungen bekommst.
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2.) Fantasy-Verlage gibt es ja zur Genüge, um nur mal Piper als Beispiel zu nennen. Aber diese Verlage bringen auch jeden Tag drei Bücher raus (so wirkt es zumindest) , deswegen die Frage: macht es sinn, sich an einen Kleinverlag zu wenden, wo mein Manuskript nicht so untergeht?
Think big! Fang immer erst mit den großen Verlagen an, nach unten orientieren kannst du dich später immer noch. Ein Agent wird das aber auch machen, sofern er da eine Chance sieht. Wenn du richtige Kleinverlage nimmst, musst du aber auch wissen, dass du dort meistens keine großen Verkäufe haben wirst und sie auch in den Buchhandlungen eher selten vertreten sein werden.
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3.) Wie soll ich an den Verlag herantreten? Erst Telefonat? Dann „Bewerbungsschreiben“+Expoé+Leseprobe?
Das kann ich dir so auch nicht beantworten. Manchen liegt das eine mehr, anderen das andere. Bei Agenturen und Verlagen findest du aber meist auf der Homepage Informationen zur Einreichung von Manuskripten, denen folgst du einfach.
Viele Grüße,
Michelle