Beiträge von SvenKoch

    Unbedingt Serienpotenzial!


    Der Nachfolger ist bereits geschrieben, und Tjark Femke, Ceylan und Fred treten wieder darin auf. Er wird wohl im Frühjahrsprogramm 2014 erscheinen. Derzeit habe ich die ersten Kapitel für den 3. Dünenkrimi auf dem Mac. Man muss ja immer beachten, dass Verlage wenigstens eineinhalb Jahre im Voraus denken und planen müssen…


    Xexos hat recht mit dem doppelten Showdown: Sie hätten normalerweise Ruven festsetzen müssen - allein die Tatsache, dass echt schnell gehandelt werden muss und sie unter Druck stehen und sofort ein Boot brauchen, das Ruven hat und steuern kann, verhindert das. Gut, und eine gewisse dramaturgische Erfordernis für den Showdown gab es auch ;-)


    Ja, und eigentlich ist er von Anfang an verdächtig: Er fährt den entsprechenden Wagen, er ist an Gewerbeobjekten nachts unterwegs, auch an der Brauerei, nachts kreuzt er sogar mal bei Femke auf (und es wird mit den Vorderlichtern fast ein wenig so beschrieben wie mit den Rücklichtern bei Fokko ;-)) Aber natürlich wollte ich ihn so gut wie möglich tarnen - und prima, dass es dann zum Schluss noch klappte, auch Leser zu verunsichern, die Ruven voll auf der Karte hatten ;-)

    Freut mich sehr, dass es gefiel. Hat auch jemand gemerkt, dass im Grunde schon auf Seite 1 steht, worum es geht? Der Unfall von 1975 als „Urban Legend“…


    Und ich fand es ganz reizvoll, am Ende nochmal einen Turn zu versuchen: Nur noch Ruven bleibt übrig, er muss es sein. Aber dann verhält er sich so, dass man doch wieder ins Zweifeln kommt - bis das Beiboot der „Desire“ auftaucht. Und täuscht wieder alle - wie schon seit Jahren…

    Zitat

    Original von LeseBär


    Genau das wäre auch meine Frage gewesen: Gibt es solch ein Programm tatsächlich? Vorstellbar wäre es durchaus, anhand von Schädelknochen lassen sich ja Gesichter/Köpfe plastisch wieder herstellen. Danke für die Vorwegnahme der Antwort. ;-)


    Es gibt in der Tat viele Möglichkeiten - und ich habe mich über einige einmal einen ganzen Tag lang bei einem Besuch mit Exklusivführung in der Rechtsmedizin in Münster darüber aufklären lassen. Für gut vorstellbar würde ich ein Programm für das von Fee durchaus halten, aber „meine“ Rechtsmedizinerin, die ich gelegentlich in Fachfragen anmorse, sagt durchaus manchmal „Ach, ja, das können Sie als Krimiautor doch ruhig so machen…“ ;-)

    Zitat

    Original von Enchantress
    Feierlichkeiten nun mit den Morden zusammen? Da fehlt mir die Verbindung noch komplett.


    Ja, schrecklich, wenn man das nicht weiß, nicht? :grin Aber irgendeine gibt es da sicherlich. Glaube ich. Oder? Hm.

    Mommsen ist ein ziemlich rücksichtsloser Unternehmer, der seine Interessen durchziehen will und sich nichts in den Weg stellen lässt - er fühlt sich als eine Art König von Werlesiel.


    Die Vikki-Kapitel habe ich übrigens alle in einem Rutsch geschrieben und später mit den anderen gemischt, sprich: Beide Erzählstränge habe ich gespalten, um beim Schreiben einfach dichter dran zu sein an Vikki - und nicht gedanklich dauernd springen zu müssen.

    Lieber TGerwert, ich ziehe die Namen meist aus meinem Alltag. Als Journalist höre und lese ich Massen von Namen, und einige fallen mir als bemerkenswert auf.


    Im Fall „Stietencron“ ist es konkret: Es gib im westfälisch-lippischen Sektor NRWs in Bad Salzuflen ein „Schloss Stietencron“, wo die Musikschule untergebracht ist. Kein wirkliches Schloss, mehr so ein herrschaftlicher kleiner Landsitz. Als ich in Bad Salzuflen gearbeitet habe, bin ich jeden Tag direkt daran vorbei gefahren und dachte: Hm, in so einem Haus könnte Alex vielleicht als Kind gelebt haben, und ihr „von“ könnte daher rühren. Zudem wollte ich eine westfälische Ortsmarke setzen.


    Im Fall von Dünengrab wollte ich gelegentlich einige wirklich typische nordische Namen einbauen. Da meine Frau Verwandte in der Gegend hat und ich in Hamburg, kenne ich also auch ein paar Gesches und Femkes und Ragnas und Meikes persönlich, und Sven ist ja nun auch so ein Name… Für mich klingt das also nicht so fremd.


    Wenn ich auf den Inseln im Urlaub bin und an der Küste herumfahre, lese ich auch viele solcher Namen. „Fokko“ zum Beispiel steht in ganz großen Lettern vor dem Haus des Langooger Spielwaren- und Bürobedarfsladens „Fokko Gerdes“.


    Also: Mein Namensgenerator ist der Alltag bzw die Realität ;-)

    Zitat

    Original von Richie
    Fee erweist sich als wertvolle Hilfe mit der Rekonstruktion von Zähnen und der Identifikation einer Leiche.


    Hier bin ich übrigens mal ehrlich: Ich habe keinen Schimmer, ob das funktioniert und ob es eine solche Software gibt, wie Fee sie nutzt. Ich dachte mir einfach, dass es praktisch sei, wenn man eine solche hätte, auch zur Identifikation von Bombenterror-Opfern. Und das ist ab und zu ja das Schöne, wenn man Autor ist - wie heißt das noch: Man muss kein Seil spannen, um mit dem Leser darauf zu tanzen. Es reicht völlig aus, ihn davon zu überzeugen, dass es eines gibt ;-)

    Liebe Conny, ich hatte mich auf einen fiktiven Ort beschränkt, weil ich einen typischen Ort an der Küste wollte, ohne aber konkret zu sagen: Es ist Ort X, denn an Ort X hätte es dann verlässlich bestimmte Sachen nicht geben dürfen. Ortskundige Leser fragen sich dann: Aber da ist doch kein Strand, wo ist das Militärgelände, das Rathaus sieht ganz anders aus, wo soll denn da eine Brauerei sein – usw… Ich wollte es mir also zusammenbauen, und außerdem wollte ich keinen „Neuharlingersiel“-Krimi schreiben, sprich: Nicht den Anschein geben, es handele sich um einen Regio-Krimi, denn Regio-Krimis schreibe ich nicht, sondern solche, die lediglich eine bestimmte Region als Handlungsort haben: In diesem Fall die Küste.


    Den Namen habe ich dann frei entwickelt. Orte mit „…siel“ gibt es an der Küste ja viele, und ich habe damit ein wenig herumgespielt, bis mir ein Name griffig erschien. Ich bekam auch eine Mail von einer Vertriebsgesellschaft, die Norddeutschland mit Büchern beliefert, wo denn das sei ;-)


    Allerdings bedeutet es nicht, dass künftig immer alles in Werlesiel spielen wird. Und fiktive Orte gibt es ja von einer Reihe Autoren, die sich ihre Welt so bauen wie sie ihnen gefällt - allen voran zB Stephen King mit seinem Derry, Maine, oder anderen Orten.

    Es gibt schon schrille Ortsnamen. Ich habe mal im Radio etwas von Wiglaf Droste über Ortsnamen im Westfälischen gehört, die nach Verben klingen - und für ihn nach einer Annonce wie: „Junger Mann zum Rinteln gesucht. Anschließendes Boffzen nicht ausgeschlossen.“ Da bin ich vor Lachen fast vor den Baum gefahren…


    Vielen Dank für das Kompliment zum Schreibstil, Conny – und Saphiria: Okay, auch Dornumersiel lasse ich zusammen mit den anderen Sielen noch gelten ;-) Ich wollte halt einen typischen Ort beschreiben, und es ist irgendwie ein Mix aus vielen geworden. Freut mich aber sehr, wenn das Ostfriesische gut getroffen ist.

    Zitat

    Original von xexos
    [quote]Original von LeseBär
    Aber man gut, dass es Werlesiel gar nicht gibt. Unsere schöne niedersächsische Küste kann man doch nicht in so einen Friedhof verwandeln.



    *schaut auf einige weitere Plots und sagt mal besser nix*


    Ausgang für die Geschichte war übrigens ein Bericht über den Craigslist-Ripper, der in Long Island Menschen tötet und dort an der Küste in einem dicht bewachsenen Uferstreifen vergräbt. Als ich das sah, dachte ich: Es sieht dort genau aus wie an der Nordseeküste auf den Inseln. Tatsächlich hat Roman Polanski zB einen auf Long Island spielenden Film zum Teil auf Sylt gedreht und den Strand und die Dünen mit US-Straßenschildern gespickt. Weil: Er wird ja verhaftet, wenn er in die USA einreist ;-)

    Mit den norddeutschen Begriffen und Redewendungen wollte ich es nicht übertreiben, weil ich einfach nicht diesen Mundart-Stil wie in „bayrischen“ Krimis usw. wollte. Ich finde, das kann schnell etwas klamottig wirken. Was die Namen angeht: Nein, heißen natürlich nicht alle so im Norden ;-) So wenig wie alle Sepp, Zenzi und Schorsch oder Huber in Bayern heißen.


    Lustig war im Lektorat:


    Mein Verlag sitzt ja in München, von wo aus sie schnelle in Neapel als in Kampen sind. Meine Lektorin kommt aus dem tiefsten Bayern. Und sie meinte: „Also, die sagen ja dauernd alle „Moin“, können wir das nicht noch etwas reduzieren, das ist doch zu viel.“ Und ich meinte: „Dort sagt man noch öfter ,Moin’ als bei euch ,Servus’ und ,Pfürti’ - das sagt man ja sogar bei uns in Westfalen, das ,Moin’.“ Hehe.


    Und die Reihe Bensersiel, Neuharlingersiel usw. trifft es schon ganz gut ;-)

    Naja, dass Tjark der mit der Erkrankung sein könnte - diesen Gedanken habe ich natürlich forciert ;-) Es sollte ein kleines zusätzliches Spannungselement sein. Man sollte sich fragen: Gott, der hat doch nicht etwa - hat er? Aber dennoch belastet ihn die Krankheit ja sehr. Dass sein Vater daran schwer leidet.

    Bei der Hitze - das kann ich mir vorstellen... Aber generell spielt die Geschichte durchaus bei einem Wetter wie im Moment. Und ich sage euch: Wirklich schwieirg ist es, wenn man bei der Thermik Korrekturfahnen von Geschichten auf dem Tisch hat, die im Winter spielen.


    Ja, Thorsten ist fürchterlich - aber umso mehr Spaß hat es gemacht, ihn zu schreiben ;-)

    Zitat

    Original von LeseBär
    Und bietet in diesem ersten Abschnitt noch überhaupt keinen Angriffspunkt, was genau hinter Vikkis Entführung und den verscharrten Leichen stecken könnte.


    Und zwar mit Recht nicht!! :grin


    Freut mich, dass euch die Spannung ergreift wie der Seenebel mit seinen langen dürren Fingern. Die Figuren beschreibt Lesebär ganz treffend. Mommsen ist ein Sack - aber meistens können viele Selfmade-Unternehmer vom alten Schlag (natürlich nicht pauschal, is' klar) nichts dafür, sich wie ein Master of the Universe zu fühlen, weil sie nichts anderes gelernt haben und ihnen nichts anderes suggeriert wird. Und wenn doch, wissen sie gar nicht, wovon man spricht, diese ganzen Hoenesse dieser Welt…


    Enchantress : Das freut mich insbesondere, dass du als „Nordgewächs“ die Landschaftsbeschreibung als treffend empfindest! Ich bin seit vielen Jahren immer wieder an der Küste, mindestens 1x im Jahr.