Beiträge von SvenKoch

    Liebe Eulen,


    an dieser Stelle ein schnelles "Hallo"! Und ich freue mich, nach meinen Psychothrillern rund um Alex Stietencron "Purpurdrache", "Brennen muss die Hexe" und auch meinen "Dünen"-Krimis wie "Dünengrab", "Dünentod", "Dünenkiller" und ab 1. April "Dünenfeuer" etwas Neues vorzustellen - mit einigen Leserunden war ich hier ja auch schon präsent, die mir immer viel Spaß gemacht haben.


    Ich tauche hier deswegen in der Pierre-Lagrange-Runde auf, zu der der Scherz-Verlag nun auch zehn hübsche broschierte HCs zur Verfügung stellt, weil..


    Äh.


    Naja. Sagen wir so: Der Pierre und ich stehen uns sehr nahe, und "Peter" ist mein zweiter Vorname. Mehr oder weniger. :-) Von daher winke ich schon mal in die Runde und freue mich auf bald!


    Sven Koch

    Herzlichen Dank für diese tolle Rezi! Dieses Mal gab es keine Leserunde dazu - muss ja nun auch nicht jedes Mal sein…


    Achja:
    „Ich würde mir wünschen, dass dieser auch tatsächlich realisiert wird.“


    Jaha, habichschon… :write :write


    Gruß, Sven

    …der Unfall sollte einerseits bei diesem Schneetreiben Alex' mit dem Pflug fahren lassen. Er sollte außerdem Schneider ausschalten, damit Alex auf sich allein gestellt ist. Zudem wollte ich ihr noch gerne ein Hindernis vor die Füße werfen ;-)


    Sicher kann das mit der Glock noch Konsequenzen haben, man wird sehen. Tja, und das Happy End, hach – also, ich habe grade den neuen Jack Reacher ausgelesen „61 Stunden“. Und ich liiieeebe es jedes Mal, dass es nie für Reacher zum Happy End kommt. Und Alex hat sich ja nun mit ihrer Familie schon versöhnt, ach, das reicht doch erstmal, ist doch auch viel wichtiger – naja und im nächsten Roman schließlich wird ja…


    *hält sich den Mund zu und grinst*

    Das mit dem Doppelt sehe ich mir mal genauer an - danke für den Hinweis. Und die Szene am See: Ja, man fiebert mit dem bösen Burschen, dass er nicht erwischt wird und das Auto ja versinkt. Dabei müsste man doch das Gegenteil hoffen - dass er erwischt wird ;-) Perfider Suspense aber auch, hehe.

    Zitat

    Original von Groupie
    Ich meine, Alex begibt sich ja doch in gefährliche Gefilde.


    Ist sie doch eh ;-) Naja, und es ist die einzige Möglichkeit, recht schnell ihrer Spur nachzugehen. Abgesehen davon: Als Krimi-/Thriller-Autor sollte man immer zusehen, seine Hauptfiguren unter Dampf zu halten ;-)

    Naja, Alex durchkreuzt die geplante SEK-Übung schon reichlich, indem sie einfach den Kontakt zur Einsatzleitung abbricht und selbstständig agiert. Dadurch kommt das SEK dann nicht mehr zum Zuge - und an solchen Übungen sind schon mehr als hundert Personen beteiligt und viele Absprachen und Genehmigungen nötig. Kein Wunder, dass die alle sauer sind.

    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ohne Alex wäre Mia aber gar nicht erst entführt worden :grin
    Ich nehme aber schwer an, Sven hat ein Herz für alle Romantikerinnen und es wird ein Happy End geben - in einer der Fortsetzugen :-]



    Tatsächlich gab es erst ein Happy End. Aber ich hatte Totenmond schon vor einiger Zeit geschrieben, und in der Überarbeitung erschien es mir nicht mehr stimmig nach den Geschehnissen. Zu zuckersüß. Und nachdem Alex in den vorherigen Romanen es stets war, die die Männer abgeschossen hat, fand ich, dass sie einen Dämpfer verdient hat. Zudem konnte ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, dass ich an Jans Stelle gesagt hätte: Na, komm', Schwamm drüber.


    Die treibende Kraft waren tatsächlich dann meine beiden Lektorinnen, die gesagt haben: „Ein Happy End finden wir hier nicht stimmig - warum es nicht unversöhnlich enden lassen? Mit einer solchen heftigen Situation kommt man doch nicht nach drei Wochen Beziehung schon klar?“ Das gab dann den Ausschlag – aber wer weiß, was der Autor im großen Plan für seine Heldin in der Schublade hat ;-)

    Ich weiß total, was UGG-Boots sind – ist ja auch nicht so als hätten die keine Männerkollektion! Aber als Autor hat man vielleicht etwas andere Antennen für manche Dinge und sollte manche Dinge zudem wissen, wenn man eine Frau zur Heldin hat. Ich weiß sogar, was Smokeyeyes sind und kenne den Unterschied zwischen Lidschatten und Lidstrich und Mascara und Mascapone und weiß, was die Codes 75B oder 70A bedeuten und wie man Haare färbt, obwohl ich selbst eigentlich keine mehr auf dem Kopf habe ;-)

    Zitat

    Original von Groupie
    Die Stadt, die es nicht gibt, liegt dann also neben der Stadt, die es nicht gibt? Ah, ja ...


    Von wegen! Ich sage Euch: Bielefeld existiert! Es sieht aus wie Gotham, und es taucht nur an geraden Vollmondnächten aus dem Nichts auf, und wen es einmal verschluckt hat, den gibt es nicht wieder her ;-)

    Ja, Lemfeld habe ich mir ausgedacht. Ich wohne in Detmold in Ostwestfalen (Hermannsdenkmal, Externsteine…), und alle Leser hier im Kreis Lippe fragen mich: Oh, das ist doch die und die Straße - und hiermit meinen sie doch den und den - und das hier ist ja genau wie unser Nordring - und der See ist…


    Genau das wollte ich eigentlich unter anderem vermeiden, hat nicht voll und ganz geklappt ;-) Aber es ist auch nicht ganz falsch: Es gibt natürlich immer wieder Anspielungen auf gewisse existierende Örtlichkeiten, die ich gut kenne und mir einfach umgemurkelt habe wie ich sie brauche und zudem etwas verfremdet.


    Lemfeld ist fiktiv, es liegt in Westfalen und ist eine Mischung aus Städten wie Bielefeld, Paderborn, Herford, Gütersloh, Lemgo… Es ist eine typische mittelgroße Stadt wie es sie überall in Deutschland gibt. Und weil das Regionale an sich keine Rolle spielt und es mir Spaß gemacht hat, habe ich mir meine Stadt entworfen wie ich sie brauche ;-)

    Alex macht in den bislang drei Romanen eine Entwicklung durch.


    Am Anfang ist sie zum Teil erst schrecklich unsicher, fühlt sich nicht genug ernstgenommen und übergangen bzw. instrumentalisiert, weil viele in der eher kleinen und ländlichen Behörde nicht von einem Uni-Jungspund, zudem einer Frau und Psychotussi ins Zeug reden lassen wollen. Der Job ist außerdem ihr Traumjob, und sie will auf keinen Fall etwas falsch und alles richtig machen. Sie hinterfragt sich und andere sehr viel. Da muss sie sich erst freischwimmen, will sich auch Respekt erarbeiten.


    Schließlich wird sie routinierter, sicherer, erhält ihren Respekt und Selbstvertrauen - lernt auch, mit dem taffen Umgangston umzugehen. Sie sitzt fester im Sattel, ordnet so langsam auch ihre persönlichen Verhältnisse - und natürlich machen die bereits absolvierten Fälle sie insgesamt härter, auch ruhiger. Und nun kommt diese Veronika und stellt das wieder in Frage, was sich Alex meint, erarbeitet zu haben. Außerdem ist Alex' Projekt befristet - was nach Ablauf der drei Jahre passiert, weiß sie noch nicht. Und da hängt viel auch von Veronika ab.


    Insgesamt ist Alex aber deutlich solider geworden, gefestigter. Und - ich weiß nicht, ob es jemandem aufgefallen ist – der ganze neue Roman ist, bis auf die Täter-Kapitel - ausschließlich aus ihrer Perspektive geschrieben. In der Hexe und im Drachen wechselten die Perspektiven noch. In „Totenmond“ wollte ich, dass der Leser sehr dicht an ihr dran ist.

    Einerseits mache ich selbst seit vielen Jahren Musik - deswegen wollte ich sehr gerne mal etwas mit Songs und Texten machen. Ich schätze sehr viele Songtexte als „Lyrik“ oder kurze Geschichten…


    Ich habe mich vor einiger Zeit mal mit Geschichten von Werwölfen und Tierverwandlungen befasst. Ausgangspunkt war, dass es noch in den 30er Jahren in unserer Gegend Werwofljagden gab, allerdings die Jagd nach „Büxenwölfen“. Wölfen in Hosen. Jungen Männern, die sich angemalt haben und auf dem Land Kneipenheimkehrer erschreckt.


    Dabei bin ich auf eine Reihe von Gesellschaften gestoßen, die sich mit dem Thema befassen - automatisch dann auch auf die Leopardenmenschen. Hier war die Stofflage zur Recherche ganz gut. Bedingt durch Kolonialbeamte, Ärzte, Pfarrer usw., sodass sich daraus gut schöpfen ließ. Und es gibt dieses Comic und die Tarzan-Geschichte… Damit ließ sich gut arbeiten.


    Ausgangspunkt für diesen Alex-Roman war in der Tat, dass ich mich nach den „Hexen“ mit einem anderen „mystischen“ Thema und dessen Verankerung in der Realität befassen mochte. Da der Mond eine Rolle spielen sollte, lagen die „Werwesen“ auf der Hand.


    Sicherlich werden Fäden aus „Totenmond“ in einem nächsten Alex-Roman wieder aufgegriffen – und dazu plane ich derzeit mit dem Verlag auch an einigen Plots ;-)

    Ja, Afrika scheint definitiv eine Rolle zu spielen. Solche Gesellschaften, die sie mit Verwandlung in Tiere befassen, gibt es übrigens nicht nur in afrikanischen Ländern, sondern auch in verschiedenen anderen. Es scheint etwas Archaisches zu sein - man kennt das ja auch von Indianer-Völkern mit teilweise sogar tierischen Namen wie „Sitting Bull“. Mythen von „Wer“-Tieren haben wir im Nordischen ja auch reichlich zu bieten.



    :sehrverdaechtig


    Hm, tja… In jedem Fall scheint ja der Mond eine Rolle zu spielen…


    Übrigens ist das ganz lustig, wie das Unterbewusstsein so arbeitet. Als Kind soll ich wohl des öfteren ziemliche Angst vorm Mond gehabt haben, wenn der tagsüber am Himmel stand. Was mir meine Mutter letztes Jahr oder so mal erzählt hat, als ich sagte, wie eines meiner nächsten Bücher heißen wird. Mir war das gar nicht bewusst – vielleicht schon mal gehört vor Jahren, dann wieder vergessen, keine Ahnung. Für meine Rockband habe ich auch mal einen Song geschrieben: „Afraid of the moon“. Dabei finde ich den Mond seit Jahrzehnten total super! Und nun „Totenmond“… Bemerkenswert, wie tief solche Dinge sitzen können.