Beiträge von SvenKoch

    Hehe, meine Eltern, die ja lange dort gelebt haben, schauen immer so gegen halb fünf auf die Uhr, und dann heißt es: "Och, könnte mal so Zeit für ein Weinchen sein, hm?"


    Und ich muss echt sagen, dass ich bislang nie im Leben so oft und regelmäßig zu so relativ frühen Uhrzeiten schon ganz leicht einem im Tee hatte wie in Frankreich ;-)

    Ich freue mich total, dass es euch gut gefallen hat in der Provence und dass Albin und Tyson gut bei euch ankommen! Ich bin gespannt, wie sie sich insgesamt so schlagen werden, aber die Leseprobe hat es ja schon verraten: Sie werden sich noch in ein weiteres Abenteuer stürzen. Oder gestürzt werden. Von mir nämlich, hehe...


    Und es macht wirklich total viel Spass, zu schreiben, weil mir selbst meine Klientel so gut gefällt. ALbin und Matteo zum Beispiel - ich stelle sie mir immer etwas vor wie CLint Eastwood und seinen Kumpel, den Friseur, in Gran Torino - falls den wer kennt. Naja, so ein bisschen jedenfalls.


    Eines kann ich schon mal versprechen: DIe Provence ist zar schnucklig, aber cozy wird es im nächsten Fall nicht werden. Ich bedanke mich für eure tollen und ausführlichen Beiträge, die mir immer sehr helfen, um zu sehen, was wie wo wie gut und warum funktioniert oder nicht. Ich nehme aus fundierten Leserunden wie dieser immer echt viel mit. Auch eure angemarkerten Fehler gebe ich allesamt weiter... :peitsch

    In Bezug auf Aioli und Kochen und Albins Mikrowellengerichte:Ich wollte keinen kochenden französischen Kommissar. Gleichwohl sollten natürlich die Genüsse nicht zu kurz kommen, das passt einfach ganz gut zu Frankreich als Setting, insbesondere der Provence. Außerdem habe ich von Muttern, die dort ja ein Hotel/Restaurant führte, so diverse Kochbücher und landestypische Rezepte aus dem Privatkochbuch... ;-)


    (...davon profitieren wir übrigens noch heute, wenn mal zum Essen geladen wird oder man mal schnell was wissen muss... Nix geht über Mama in der Küche!!)


    Also habe ich gesagt: Dann mache ich doch das komplette Gegenteil und nehme einen Kommissar, der absolut nicht kochen kann und dem das auch überhaupt nicht wichtig ist, dem das aber beigebracht wird, weil seine neue Freundin seinen Ernährungsstil unerträglich findet - und dadurch kommt dann auch ein wenig Lukullisches vor :-) Den Job hat nun Veronique, die in der Hinsicht ja durchaus sehr resolut ist.

    Nein, sie verdächtigen Albin nicht ernsthaft, sie setzten ihn natürlich unter Druck damit - und problematisch könnte es natürlich werden, wenn er a) am Fundort herumfleucht und b) quasi als letzter Kontakt mit dem Opfer hatte und sie auch Geld von ihm bei ihr finden, weil das natürlich alles völlig unnötige Arbeit macht und im Fall einer Verteidigung und vor Gericht durchaus sehr blöde Fragen aufwerfen könnte, die die Polizei dann doof dastehen lässt, was selbstverständlich sehr unangenehm wäre - alles nur wegen Albin. Frei kommen würde da niemand deswegen...

    Ach, sie kommt sicher burschikos herüber - vom Benehmen, vom Aussehen, und sie wird ja immer nur Castel genannt, nicht beim Vornamen. Taff ist sie auch, vielleicht setzt sich da so ein Bild im Kopf fest. Aber ich weiß ja, wie sie wirklich aussieht :-)

    ...und herzlichen Dank für die ausführlichen Beiträge. Ich nehme aus Leserunden immer sehr viel mit. Man spürt, ob etwas funktioniert und was nicht so funktioniert. Beim Schreiben ist man immer etwas betriebsblind.


    Ja, das mit Toilette und Staubsauger ist eigenes Erleben - manches kann man sich nicht ausdenken ;-) Und siehst Du: Da warst du voreilig mit Bonnieux, ne?

    In Frankreich gibts ja eh dauernd Strafversetzungen oder Verstzungen auf Wunsch - bei Jean-Luc Bannalec Herr Dupin in die Bretagne, bei Sophie Bonnet Herr Durand in die Provence, bei Pierre Martin, bei Bagnol, bei.... ;-)


    Wobei es eine Mutmaßung und Interpretation von Albin ist, Castel sei strafversetzt. Die Wahrheit über Castel ist jedenfalls...

    Auch hier notiere ich mir wiederum Tippfehler...


    Und: Die Beschreibungen der wunderbaren Natur sollten durchaus der wunderbaren Provence entsprechen, ja :-) Übertrieben ist da eigentlich nichts, gleichwohl es schwelgerisch klingen mag. Provence ist schon toll, und Südfrankreich hat auch eine so intensive, spannende, interessante und lange Geschichte, der man überall auf Schritt und Tritt auf relativ kleinem Raum begegnet.

    Das ist im Prinzip der Grund dafür, ja - Hanna hieß am Anfang Lea und hatte das Pseudonym "Hanna Henna". Das fand meine Lektorin zu kompliziert und meinte: Die kann doch gleich Hanna heißen? Da musste ich zustimmen :-) Den genauen Zeitpunkt weiß ich nicht mehr, aber es war schon in einer sehr frühen Phase...

    Last man on Earth, Der Omega Mann - oder I am Legend mit Will Smith, wo er durch die menschenleeren Straßen läuft als letzter Überlebender... Es gibt auch einen sehr ähnlichen französischen Film, aber mit fällt partout grad der Titel nicht ein...

    Bei Veronique und Albin habe ich mir gedacht: Mit dem Alter wird man ja einfach pragmatischer und realistischer in vielen Dingen. Wozu also groß romantisch Herumspielen? Die zwei sind erwachsen genug, dass sie wissen, was sie wollen und einschätzen können, was sie bekommen. Albin ist auch niemand, der groß herumeiert. Veronique auch nicht. Bei Jeremy, der um Hanna schwarwenzelt, und bei Hanna, die zerissen ist, ob ihr das gefällt oder nicht, hat das Flirten wiederum eine andere Qualität.


    Dennoch sind natürlich ein bisschen Schmetterlinge und Flirten und Schüchtern bei Albin un Vero dabei, und das gefiel mir so besonders: So eine "reife" Turtelei , ein unaufgeregter dritter Frühling, dezent giggelnde Rentner, ohne albern zu sein...

    Kicher - wobei meine Tochter mich rügen würde und sagen: "Papa, Isländer laufen nicht im Trab, die gehen im Tölt, das ist ganz was anderes als Trab, nämlich sozusagen der Spezialgang...." Aber wer weiß schon, was Tölt ist?


    Ja, und es ist immer wieder eine hübsche kreative Herausforderung beim Schreiben, wie man Albin dazu bringt, Menschen dahingehend zu manipulieren, dass er seinen Kopf durchsetzen kann ;-)

    Ja, sie sind sauer auf Albin und machen ihn frisch, weil er natürlich Steilvorlagen für Angriffe gegen die Behörden anbietet. Und sie denken: Falls ein Täter gefasst wird und es zu einer Verhandlung kommt und ein gegnerischer Anwalt schaut in die Akten und stellt in Fundortprotokollen usw. fest, dass da dauernd ein Unbeteiligter herumgelaufen ist sowie außerdem vom Grundsatz her tatverdächtig sein könnte und Kontakte zum Opfer hatte und alles - dann würde dieser Rechtsanwalt natürlich eine Anklage auseinanderpflücken, und sie würden total doof dastehen vor Gericht...

    Als feststand, dass es ein Pseudonym geben wird, habe ich Telefonbücher gewälzt und mir von Bekannten Namen schicken lassen und die alle durchmixt und geschaut, was klingt, was klingt nicht? Auch meine Lektorin und die Lektoratsrunde bei Fischer haben eifrig mitgedichtet, und dann kamen wir so langsam auf ein paar Parameter für den Sound vom Namen :-)


    Es war sehr lustig, hinterher schwirrte mir echt der Kopf. Pierre Lagrange bekam von mir dann den Zuschlag, weil ich damit etwas verbinde: Mein zweiter Vorname ist Peter. Der Song "La Grange" von ZZ-Top ist ein Rock-Klassiker, den ich sehr gern mag. Ich lese gerne Bücher von Christophe Grangé - kurz: Da passten der inhaltliche Mix und der Sound.


    Inzwischen habe ich mich auch dran gewöhnt: Mit einem nordischen und jeweils einsilbigen harten Namen wie Sven Koch muss man sich mit einem eleganten mehrsilbigen französischen und weichen wie Pierre Lagrange erstmal identifizieren lernen ;-)