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Das Papierhaus
Wenn man den Mut zusammen nimmt,
für dieses große Wagnis,
wenn des Geistes Wesen stimmt,
offenbart sich das Geheimnis.
Von weitem sieht es aus,
wie ein ganz normales Haus,
doch welch ein Irrtum das doch ist,
merkst du, wenn du näher bist.
Du vewendest das gesamte Gedicht über Kreuzreim (Reim a, Reim b, Reim a, Reim b), dann solltest du auch hier dabei bleiben.
Tapfrer Wandersmann hab’ acht,
denn es sind gar Ziegel keine,
aus denen dieses Haus gemacht,
und auch gar keine Steine.
Es ist ganz andrer Art,
versuch’s nur zu ergründen,
ganz gleich ob’s sich dir offenbart,
du kannst es nicht verkünden.
Reim dich oder ich fress dich. Der Sinn dieser Strophe erschließt sich mir noch nicht ganz.
Denn wer in dieses Hauses Bann gerät,
um den ist es gescheh’n,
für den ist’s dann schon längst zu spät,
der wird nie wieder geh’n.
Das kann ich niht beurteilen, kenne mich auch nicht aus, aber ich würde sagen der Rhytmus der ersten Zeile ist nicht in Ordnung. Es klingt aber auch so ganz gut.
Und dort, in dieses Hauses Garten,
ein schwarzer Strom der fließt,
und ich will euch sagen,
warum kein Blümlein sprießt.
Ich weiß nicht warum, aber ich finde es klingt besser, wenn die erste Zeile länger / am längsten ist
Es ist ein Strom aus reiner Schwärze,
wie Tränen der geschrieb’nen Zeile,
entstanden aus dem dem? welchem? Schmerze,
fließt träg und ohne Eile.
Einmal geseh’n wieder zu kurz, denke ich, könnte man glatt mit der zweiten Zeile zusammenfassen
und nimmer mehr vergessen,
Wand’rer, du wirst nie wieder geh’n,
keiner kann sich mit dem Schicksal messen. Schicksal, wo kommt das denn auf einmal her?
Das Tor steht nicht mehr offen,
mein Wort geb’ ich dir drauf,
du brauchst auch nicht mehr hoffen,
nie wieder geht es auf.
Drauf/auf, tja das reimen... Irgendwie finde ich diese Strophe nicht so schön wie die andere, vielleicht weil sie ohne Metapher ist? Beschreib doch das Tor mal
Hat auch kein’ Sinn es zu erklimmen,
auch nicht in größten Nöten,
hörst du nicht die Stimmen,
sie werden dich sonst töten.
Tut mir Leid, ich komm nicht ganz mit. Warum komt man durch Bücher in Not? Was für Stimmen? Und warum ist der Wanderer tot? Hilf mir!
Neben dem Tor steht ein Baum,
er ist getränkt von Blut, Blut? Das schwarze-Tinten-Blut, oder des Autoren Blut, oder des Wanderers Blut?
denk’ nur es wär’ ein Traum,
dadurch wird’s nicht gut.
Nicht gut ist nie gut. Gut ist zu allgemein, 'nicht gut' noch mehr. Der Sinn der letzten zwei Zeilen erschließt sich mir wieder mal nicht (*hilfe*!)
Fluss aus Tränen der Zeilen,
Baum getränkt von Blut,
nun musst du hier verweilen,
drum fasse neuen Mut.
Ich hab wieder ein Problem mit den letzten beiden Zeilen. Warum darf der Leser nicht aufhören zu lesen?
Geh’ hoch zum Haus,
fürchte dich nicht,
es ist kein Graus,
schau der Angst ins Gesicht.
Ich denke, die Strophen werden zu kurz. Ist das gewollt? Scheint nämlich nicht so. Bleib lieber so lang wie vorher (zähl die Silben)
Nicht aus Stein,
nur aus Papier,
Des Geistes Stolz,
siehst du hier.
'Geistes Stolz' hach, das gefällt mir... Aber ich denke zu kurz, immer noch. es hört sich so an als wären wir auf dem Spannungshöhepunkt, dabei passiert doch eigentlich gar nichts.
Alles beschrieben,
mit tausend Gedanken,
du wirst sie lieben,
wirst ihnen danken.
Sie? Sie die Bücher? Von denen war doch bis jetzt noch gar nicht die Rede. Der Reim beschrieben/lieben gefällt mir noch nicht ganz, die gesamten Zeile ' du wirst sie lieben' ist seltsam
Das größte Abenteuer,
was Mensch erleben kann,
ist’s auch nicht geheuer,
nun naht es heran.
1+2 sind gut, die letzten beiden Zeilen eher missglückt
Du wirst nun verloren geh’n,
und nimmer mehr gefunden,
wirst nimmer mehr die Sonne seh’n,
und doch die Welt erkunden.
Die Sonne nicht mehr sehen? Weil der Leser zum Stubenhocker wird?
Litera scripta manes