Hallo,
ich hab das Buch gestern zu Ende gelesen und ich muss sagen, es hat mich emotional sehr berührt.
Die Geschichte zwischen Giulietta und ihrem Tango-Tänzer fand ich sehr schön beschrieben, und das Happy End ist meiner Meinung nach auch gut platziert, da man das Buch nicht mit einem totalen Glücksgefühl zuschlägt und denkt "oh, wie schön...", sondern ein komisches, vielleicht auch irritierendes Gefühl zurückbleibt, wenn man bedenkt, in was für einer Beziehung die beiden nach all den Geschehnissen zueinander stehen. Ich kann mich da ganz Sylta anschließen mit der Frage: Hätte ich genauso reagiert? Könnte ich nach all dem, was passiert ist, noch genauso fühlen??? Ein strittiger und sicher diskussionswürdiger Punkt...
Was mich persönlich jedoch am meisten beeindruckt hat, waren die politischen und kulturellen Schilderungen über Argentinien. Das Buch bringt einem gerade die unschönen Seiten dieses Landes näher, was ich sehr gut finde und was sich mit einem Zitat (sinngemäß) aus dem Buch am ehesten beschreiben läßt:
"Wenn man die Leute fragt, was sie mit 1978 und Argentinien verbinden, dann antworten 9 vom 10 Leuten: Die Fussball-WM. Das aber zur gleichen Zeit in geringer Entfernung von den Stadien Leute bedroht, gefoltert oder sogar einfach verschwunden sind, davon wissen nur die wenigsten oder wollen es einfach nicht wissen..."
Also, ein sehr gutes Buch und ich freue mich, dass ich mit dem Autor so gut klargekommen bin, da ich noch 3 weitere Bücher von ihm auf meiner Wunschliste stehen habe.