Ich habe vor einigen Monaten ein Exemplar von "Der Schatten des Windes" auf dem Flohmarkt erworben (für günstige 1,50 Euro). Leider musste das Buch noch einige Zeit im Bücherregal verbringen. Erst in den Winterferien konnte ich mich ans Lesen machen. Ich war gleich von der ersten Seite an gefesselt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Somit war ich bereits nach wenigen Tagen damit durch (leider!).
Insgesamt gebe ich diesem Werk aber nur 8 von 10 möglichen Punkten. Eine kurze Begründung:
Alles in allem war die Geschichte sehr interessant, es mangelte jedoch etwas an der Ausführung. Bis zu "Nuria Monforts Bericht über Erscheinungen (1933-1955)" (S. 419-517) war das Buch sehr spannend, da man als Leser gezwungen wurde, die einzelnen Puzzleteile nach und nach selbst zusammenzusetzen und das Buch hierzu nur relativ wenig Hilfestellung leistet. Natürlich konnte Montforts Bericht in gewisser Weise etwas Klarheit schaffen, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass schon an dieser Stelle alle "Rätsel" enthüllt würden. Das hat leider die gesamte Spannung aus dem restlichen Teil des Buches genommen. Auch das Ende fiel anders als erwartet aus: Bei der während des gesamten Lesevorgangs erzeugten bedrohlichen Stimmung hatte man alles andere als ein "Happy End" erwartet. Vor allem die Andeutung des Ich-Erzählers, in sieben Tage werde er tot sein, ließ ein wohl eher unglückliches Ende vermuten...
Insgesamt zähle ich das Buch zu einem der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Warum? Insbesondere die sprachliche Gestaltung von "Der Schatten des Windes", die nicht zuletzt von der Übersetzung aus dem Spanischen herrührt, hat mir sehr gut gefallen. Carlos Ruiz Zafón schreibt m.E. unwahrscheinlich malerisch, sodass das Lesen einfach Spaß macht. So verwundert es auch nicht, dass man das Gefühl hat, seine (Haupt-)Figuren bestens zu kennen. Eine gute Voraussetzung für das Eintauchen in die von Ruiz Zafón beschriebene Welt der Bücher...
Ich wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen!