Beiträge von enzian

    Inhalt des Buches:




    Wir begegnen Johanna Strom, die sich in einer psychiatrischen Anstalt befindet. Johanna ist depressiv und alkoholabhängig, zudem ist ihre Tochter Nicola spurlos verschwunden. Johanna sitzt auf einer Bank im Park der Anstalt, als sich ein älterer Mann zu ihr gesellt. Sie erfährt, dass er kein Patient, sondern ein Besucher ist. Er zeigt Johanna ein Bild, das offensichtlich ihre Tochter zeigt. Es muss grausam sein, die Frau bricht zusammen.


    Alexander Zorbach ist auf der Suche nach seinem Sohn Julian, der von Frank Lahmann, dem Augensammler, entführt wurde. Da erhält er einen Anruf von Lahmann, Julian lebt noch. Um das Leben seines Sohnes zu retten, bleibt ihm nicht viel Zeit. Nach dem Willen des Augensammlers soll der Vater einen hohen Preis für die Rettung Julians zahlen, sein eigenes Leben.


    Das Team um den Berliner Kommissar Stoya hat noch nicht den Augensammler gefasst, da werden sie mit einem neuen Fall konfrontiert. Der Augenarzt Dr. Zarin Suker zählt zu den besten Spezialisten seines Faches. Er ist aber ein Psychopath, der Frauen entführt. In der Nacht entfernt er ihnen in einem Versteck die Augenlider und vergewaltigt sie. Danach lässt er seine Opfer frei, die später Selbstmord begehen. Nur eine Frau überlebt, schweigt aber.


    Aus Mangel an Beweisen kann Stoya den Augenarzt nicht länger in Haft lassen. Der Kommissar hat nur noch einen Trumpf im Ärmel, die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev. Diese war im Fall des Augensammlers als Medium involviert.


    Nun soll Alina Hinweise auf Sukers nächstes Opfer finden. Nur zögernd lässt sie sich darauf ein. Alina hat zwar eine Vision, aber sie soll sich täuschen. Dr. Suker erlangt seine Freiheit wieder und kommt Alina gefährlich nah. Für die junge, blinde Frau beginnt der Alptraum ihres Lebens und nicht nur für sie.



    Meine Meinung:




    Den Einstieg in das Geschehen bildet eine Warnung des Autors an seine Leser. Eine ungewöhnliche Idee, die das Interesse an dem Buch erst recht weckt. Außerdem hält Sebstian Fitzek eine weitere, kleine Überraschung für seine Leser bereit.


    Diese befinden sich sofort mitten im Geschehen. Der Autor legt ein rasantes Tempo vor, entführt uns an verschiedene Schauplätze.


    Eine Achterbahnfahrt ist nichts gegen das Wechselbad der Gefühle beim Lesen dieses Buches. Die Ereignisse überschlagen sich, der weitere Verlauf ist nicht vorhersehbar. Man kann zwar Vermutungen anstellen, diese laufen aber ins Leere. Nichts ist so, wie es scheint.


    Das Buch ist in kurze Kapitel untergliedert, in denen die Protagonisten die Ereignisse aus ihrer Sicht schildern.


    Wenn man denkt, dass die Spannung ihren Höhepunkt erreicht hat, spannt der Autor den Bogen noch weiter.


    Die Charaktere der Handelnden sind treffend herausgestellt. Besonders gut kann ich mich in die blinde Alina, die dennoch nicht hilflos ist, hineinversetzen.


    Die teuflische Wandlungsfähigkeit des Augenarztes erfüllt mich mit Erschrecken.


    Ich habe das Buch in wenigen Tagen gelesen, jede Seite weckte Spannung auf die nächste.


    Sebastian Fitzek hat mit diesem Buch einen Thriller geschaffen, der unter die Haut geht.

    Der Journalist Robert Walcher lebt in einem kleinen Ort im schönen Allgäu. Ein beschauliches Leben auf dem Land ist das, wie so oft erledigt er Einkäufe im Gemischtwarenladen der Frau Zehner. Die neuesten Informationen gibt es dort gratis dazu.
    Wieder zu Hause angelangt, kann er die idyllische Alpenkulisse von seinem liebevoll ausgebauten Bauernhaus aus nicht mehr recht genießen. Aus dem Keller dringt Verwesungsgestank und Walcher ahnt Schlimmes. Er ruft seinen Nachbarn Josef hinzu und beide finden ein totes, verstümmeltes Schwein.
    Wenige Tage zuvor hat sich der Journalist an den Bodensee begeben, um seinem Hobby, der Fotografie alter Häuser, nachzugehen. Dort entdeckt er in einer Villa eine männliche Leiche. Daneben findet er einen Ordner mit Unterlagen, dessen Inhalt er mitnimmt. Es handelt sich dabei um ein fragwürdiges Unternehmen, welches mit finanziellen Transaktionen in schwindelerregender Höhe befasst ist und Company heißt.
    Wir lernen Walchers Freundin Lisa kennnen, die mit Tochter Irmi auf einen nahe gelegenen Gehöft lebt.
    Der Journalist trifft einen der Gründer der Company und wird von diesem mit wichtigen Dokumenten betraut. Darauf haben es auch andere abgesehen. Walcher wird immer weiter und tiefer in den Sog der Company hineingezogen. Auch seine Freundin Lisa gerät in Gefahr.

    Joachim Rangnick versteht es meisterhaft, die schöne Landschaft des Allgäu zu beschreiben. Dort ist das Leben noch in Ordnung. Idylle pur, im Dorfladen wird geratscht, ich kann mir einzelne Szenen lebhaft vorstellen. Schmunzeln musste ich über Kater Bärendreck.
    Das Buch ist in mehrere, zumeist kurze Kapitel unterteilt, der Schreibstil ist flüssig. Der Autor hat es verstanden, seine Protagonisten lebendig darzustellen und auf deren Charaktere einzugehen.
    Die Schauplätze der Handlungen sind detailliert aufgezeichnet.
    Einige Schilderungen sind nicht glaubwürdig und nur schwer nachvollziehbar. Es beginnt damit, dass Walcher in der alten Villa einen Toten findet und nicht die Polizei informiert. Stattdessen nimmt er einen Ordner an sich, was im Grunde genommen Entwendung fremden Eigentums darstellt.
    Dann übergibt ein Gründer der Company einem unbekannten Journalisten äußerst wichtige Unterlagen.
    Die Company selbst, aus einem kleinen Lotto-Unternehmen entstanden, umfasst wie ein riesiger Krake fast alle Wirtschaftbereiche in der Welt.
    Nicht zuletzt ermittelt Walcher selbst weiter, obwohl ihm klar sein muss, dass er und seine Freundin Lisa sich in höchster Gefahr befinden. Er nimmt das billigend in Kauf und zahlt dafür einen hohen Preis.
    Der Autor hat seiner Phantasie für meinen Geschmack zu großen Raum eingeräumt.

    Kommissar Kluftinger möchte mit Frau Erika und dem befreundeten Ehepaar Langhammer ein erholsames Wochenende in einem Allgäuer Berghotel verbringen. Die Besitzerin und ehemalige Olympiasiegerin Julia König hat sich zur Neueröffnung des Hotels einiges einfallen lassen. Den Höhepunkt soll eine Unterhaltung der ganz besonderen Art bilden, ein Live-Kriminalspiel. Die Gäste sind Akteure und jedem Gast kommt eine bestimmte Rolle zu. Unerwartet wird aus dem Spiel Ernst, der Bankangestellte Carlo Weiß wird tot in seinem von innen verschlossenen Hotelzimmer aufgefunden. Über Nacht setzt ein Schneesturm ein und es besteht Lawinengefahr. Somit gelangt niemand aus dem Hotel und es ist keine Hilfe von außen zu erwarten. Telefone, Handys und auch der Computer funktionieren nicht mehr. Kluftinger ist ganz auf sich allein gestellt und er weiß eines mit Gewissheit, der Mörder befindet sich im Hotel. Der Kommissar beginnt zu ermitteln und erhält Hilfe von dem Arzt Dr. Langhammer. Schnell wird klar, dass die meisten Gäste nicht nur in einer Verbindung zu dem Toten stehen, sie haben auch ein Mordmotiv. Erst allmählich kommt Kluftinger einem wahrhaft mörderischen Plan auf den Grund.

    Kluftingers fünfter Fall ist das erste Buch, das ich von dem Autorenduo Klüpfel/Kobr gelesen habe und es wird bestimmt nicht das letzte sein.
    Der Schreibstil ist flüssig, locker, mit einer Prise trockenem Humor gewürzt. Das Buch ist in viele Kapitel mit kurzen, treffenden Kapiteln untergliedert. Das hat mir gut gefallen.
    Es gibt viele komische Szenen, in denen der Hauptprotagonist Kluftinger zugleich Hauptakteur ist. Ich denke da an das Frühstücksbüfett. Da lädt sich Klufti mehrere Teller zum Bersten voll. Weil er nicht alles transportieren kann, höhlt er einfach Brötchen aus und füllt Marmelade hinein.
    Amüsant sind auch seine Duelle mit Dr. Langhammer. Einerseits würde er gern auf den Arzt, der sich mit Hilfe eines Detektiv-Spielzeugkastens als Detektiv aufspielt, verzichten. Andererseite braucht er in aber, eine Art ständig wechselnde Konkurrenz.
    Lange tappt der Kommissar im Dunkeln, bis er schließlich mit Hilfe seines Kollegen Maier den Fall lösen kann.
    Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, die Spannung kam nicht zu kurz. Auch wenn einige Episoden doch ein wenig langatmig waren.

    Kardinal Vanko St. Pierre übergibt einem Vertrauten einen Umschlag mit wichtigen Papieren. Sollte ihm etwas zustoßen, sollen diese Papiere an einen Notar in Rom weitergeleitet werden. Der Kardinal hat Zugang zum Geheimarchiv des Vatikans und offensichtlich eine wichtige Entdeckung gemacht. Diese muss so brisant sein, dass er um sein Leben fürchtet. Nicht zu unrecht, wie sich wenig später herausstellt. Kurz nach einer Unterredung mit einem engen Vertrauten des Papstes stirbt der Kardinal bei einem Verkehrsunfall.Wir erfahren, dass die Entdeckung Vankos weit zurück in die Vergangenheit reicht, ins alte Ägypten, zur Regierungszeit Pharao Echnatons. Sollten die gefundenen Schriftstücke Bekanntheit erlangen, wird die Glaubwürdigkeit der Bibel in Frage gestellt.


    Der Bruder des Kardinals, Theo St. Pierre, ist Ägyptologe. Als er vom Tod Vankos erfährt, begibt er sich sofort nach Italien. Nachdem Theo Einsicht in die beim Notar hinterlegten Dokumente nehmen konnte, hat er Zweifel daran, dass es sich beim Tod seines Bruders um einen Unfall handelt. Er beschließt, sich Helfer zu suchen und der Sache nachzugehen.

    Das Buch konnte leider nicht halten, was die Leseprobe versprochen hat. Es war der Versuch des Autors, die Themen Vatikan, Historie und Geheimgesellschaften auf spannende Art zu verknüpfen. Was ihm auch stellenweise durchaus gelungen ist.
    Der Roman umfasst zu viele Handlungsstränge und zu viele Personen. Der Leser wird gnadenlos damit bombardiert und ich konnte anfangs kaum Freund von Feind unterscheiden.
    Das Lesen des Buches erfordert viel Zeit und Konzentration, was an sich nicht negativ ist.
    Hier wird der Leser allerdings mit zu vielen Fakten aus Geschichte, Religion, Politik, Physik und Chemie konfrontiert. Dadurch wirkt etliches verwirrend, z.B. als auch noch Quantentheorie, schwarze Löcher und Zeitreisen ins Spiel gebracht werden. Ebenso verhält es sich mit den zahlreichen und irgendwie schon hektisch wechselnden Schauplätzen der Handlung.
    Zweifellos ranken sich um die Regierungszeit des Pharao Echnaton zahlreiche Legenden und auch die Bilderberger sind durchaus ein Thema.
    Fazit: hier wäre weniger wirklich mehr gewesen.

    Im Zeichen des Kreuzes


    Konstantinopel im Juli 1203, die von Kreuzrittern belagerte Stadt wird bald fallen. Eine Gruppe Tempelritter versucht unter Einsatz ihres Lebens, drei Truhen mit geheimnisvollem Inhalt aus der Bibliothek des Kaisers zu retten. Sie wähnen sich in einem abgeschiedenen Mönchskloster in Sicherheit. Doch diese Sicherheit ist trügerisch, die Tempelritter finden dort durch die Hand der Mönche den Tod.
    Es soll über 100 Jahre dauern, bevor es wieder einem Tempelritter gelingt, den Inhalt der Truhen an sich bringen. Aber auch Conrad muss fliehen, kann aber die geheimen Papiere verstecken.

    Istanbul im Jahre 2010, der Historiker Professor Sharafi wird auf der Straße von einem Fremden angesprochen. Der Professor erkennt mit Entsetzen, dass der Fremde alles über ihn und seine Familie weiß. Der Fremde beabsichtigt, mit Hilfe des Historikers an einen Schatz zu gelangen. Er setzt den Professor durch ein grausames Verbrechen unter Druck.
    Zwei Monate später in Rom, FBI-Agent Sean Reilly muss die entführte Archäologin Tess Chaykin finden. Ihr Entführer, der Iraner Mansoor Zahed, schreckt vor Mord nicht zurück. Er kennt nur ein Ziel, die geheimnisvollen Papiere aus den Truhen an sich zu bringen.
    Es gelingt Sean, die Archäologin zu befreien. Doch die beiden haben nicht viel Zeit. Wenn sie Zahed stoppen wollen, müssen sie das Geheimnis der Templer finden. Der Iraner kennt keine Skrupel und ist ihnen stets einen Schritt voraus. Die gefährliche Verfolgungsjagd führt Tess und Sean in unwegsame Gebiete der Türkei und in unterirdische Städte, die tausende von Jahren überdauert haben. Beide geraten dabei immer wieder in tödliche Gefahr. Wird es ihnen gelingen, dem Iraner zuvorzukommen?

    Auch ohne den ersten Teil, „Scriptum“, gelesen zu haben, konnte ich mich mühelos in das Geschehen hineinfinden.
    Raymond Khoury hat ein Thema aufgegriffen, welches unerschöpflich erscheint. Die Mythen um den Orden der Tempelritter und ein Geheimnis, welches sie angeblich aus dem Heiligen Land mitgebracht haben. Uralte Tagebücher, aus der Anfangszeit des Christentums, die belegen sollen, dass alles ganz anders war, als in der Bibel dargestellt.
    Raymond Khoury hat es meisterhaft verstanden, Historie und Action miteinander zu verknüpfen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Interessant war auch der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Habe ich geglaubt, einem Detail auf der Spur und der Lösung nahe zu sein zu sein, ging es bereits rasant weiter. Die Hauptfiguren Tess und Sean waren mir sehr sympathisch und ich habe sie gern auf ihrer gefährlichen Reise begleitet.
    Die historischen Hintergründe des Buches sind gut recherchiert. Der Autor bezieht sich u.a.auf das Jahr 324, als Kaiser Konstantin die Macht erlangt hat. In der Erzählung gehen die Schriften in dieser Zeit auf den Weg, der bis in die Gegenwart führt. Sie dürfen nicht in falsche Hände geraten, weil dann die Grundlagen des orthodoxen Glaubens ins Wanken geraten.
    Das Buch besticht nicht zuletzt durch eindrucksvolle Landschaftsschilderungen. Allerdings kann ich mir schlecht vorstellen, dass es in der Türkei Almwiesen gibt.
    Geheimnisvoll, fesselnd, interessante Charaktere, ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat.
    Die Faszination des Templerordens ist ungebrochen und noch heute beziehen sich die Riten vieler Freimaurerlogen auf die Templer.

    Es gibt immer eine Chance



    Annemie Hummel ist Anfang sechzig, lebt sehr zurückgezogen und zaubert wunderbare Hochzeitstorten. Ihre Chefin, Liz Baumgarten, führt als Hochzeitsplanerin ein eigenes Unternehmen. Eines Tages hat Liz einen Unfall und muss im Krankenhaus bleiben. Was nun? Sie ruft Annemie an und bittet um Vertretung im Geschäft. Auf den Schreck muss Annemie erst einmal ein Glas Kirschlikör trinken, dann geht sie ihre neuen Aufgaben an. Die haben es in sich. Stehen doch viele Hochzeitsvorbereitungen an, darunter auch für Nina Winter, der Tochter des ersten Juweliers im Ort.
    Anfangs ist sich Annemie sehr unsicher. Aber sie lässt sich auch durch Rückschläge nicht beirren und gewinnt immer mehr Selbstvertrauen.
    Unterdessen lernt Liz im Krankenhaus ihren behandelnden Orthopäden näher kennen und bald wird mehr daraus. Auch Annemie findet letztendlich privat ihr spätes Glück.

    Astrid Ruppert ist eine wunderbare Erzählung gelungen, warmherzig und voller Gefühle.Der Schreibstil ist herzerfrischend locker und angenehm zu lesen. Die Protagonisten sind sympathisch, mitten aus dem Leben gegriffen und mir gleich vertraut. Die Autorin stellt drei sehr unterschiedliche Frauen in den Mittelpunkt, die eines gemeinsam haben, sie gehen neue Wege.
    Wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist nie zu spät, sich an neue Aufgaben zu wagen, auch für die Liebe ist es nie zu spät. Ich war gleich nach den ersten Seiten von dem Buch gefangen, es vermittelt Optimismus und Lebensfreude. Ein Roman der großen Gefühle, ohne kitschig zu sein.
    Das Cover ist sehr romantisch, lädt zum Träumen ein und passt perfekt zum Buch.

    Herzerfrischend heiter, so geht es mit Franz weiter

    Noch vor dem Frühstück läutet bei Dorfpolizist Franz Eberhofer das Telefon. "Stirb du Sau" hat jemand an die Hauswand von Schulrektor Höpfl geschrieben. Franz beschließt, erst einmal abzuwarten. Derweil kommt sein ungeliebter Bruder, Leopold, samt Familie zu Besuch. Da wird Franz noch oft als Babysitter für den Nachwuchs eingespannt. Aber zwischendurch gibt es andere Aufgaben für ihn. Erst verschwindet der Höpfl plötzlich spurlos, taucht wieder auf und liegt dann tot auf den Bahngleisen. Verdächtige finden sich schnell, immerhin war der Rektor weder bei den Schülern noch beim Lehrkörper beliebt, im Gegenteil. Mord hin oder her, wenn es um sein leibliches Wohl geht, kennt Franz nichts. Da können die Ermittlungen ruhig einmal warten. Dafür kocht die Oma viel zu gut. Auch sonst ist daheim alles wie gehabt, der Papa raucht weiterhin seelenruhig seine Hanfzigaretten. Dann gibt es noch Ärger mit seiner Flamme, der Susi aus der Gemeindeverwaltung. Diese dampft einfach so nach Italien ab. Selbstverständlich klärt Franz den Mord auf, wieder einmal mit Hilfe seines alten Freundes Rudi Birkenberger.


    Die lang ersehnte Fortsetzung von "Winterkartoffelknödel" ist endlich da. Rita Falk lässt uns wieder regen Anteil nehmen am Leben von Franz, seiner Familie und der übrigen Dorfbewohner. Der gewohnt lockere Schreibstil der Autorin begeistert mich auch hier wieder. Witzig, spritzig, mit einer deftigen Prise bayerischen Humors gewürzt, kommt auch dieses Buch daher. Es zeichnet sich gleich ab, dass es für den Dorfpolizisten Franz mit dem ruhigen Leben erst einmal vorbei ist. Dadurch lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Er findet noch Zeit, die Oma mitsamt ihren Landfrauen auf eine Schnäppchentour zu begleiten. Das ist wieder mal so eine Gelegenheit, für private Zwecke den Dienstausweis zu zücken. Geschmunzelt habe ich auch über die Spitznamen, die Franz seinen Mitmenschen verpasst, wie Ohrensessel und Säbelzahntiger. Der grummelige Franz kann aber auch ganz anders, wenn er will. Beim Anblick seiner kleinen Nichte, liebevoll von ihm Zwerg Nase genannt, schmilzt er nur so dahin. Die Autorin hat es wieder meisterhaft verstanden, die Charaktere ihrer Protagonisten lebendig zu zeichnen. Die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn ich schon relativ zeitig geahnt habe, wer der Mörder ist. Für mich war dieser bayerische Kultkrimi Lesegenuß pur, eine Mordsgaudi, würde Franz sagen. Hoffentlich gibt es für ihn bald den dritten Fall zu lösen, ich freu mich darauf.

    Im Berlin des Jahres 1931 steht Georg Wertheim auf dem Höhepunkt seines unternehmerischen Schaffens. Er hat das Kaufhaus Wertheim zu einem der größten und erfolgreichsten Warenhäuser der Hauptstadt geführt. An seiner Seite befindet sich immer Hanna Berger. Sie ist Sekretärin, Beraterin, Geliebte, eine Frau für alles, Jüdin, wie Wertheim auch. In dieser Zeit kommt es gehäuft zu antisemitischen Anfeindungen und Übergriffen, denen auch das Warenhaus Wertheim ausgesetzt ist. Georg hat aber einen Gönner, den Bankier Emil-Georg von Strauß, der ihn vor dem Schlimmsten bewahrt.
    Stralsund 1871, wir lernen die Kindheit Georgs kennen. Die Familie ist arm, mit Hilfe des reichen Tuchhändlers Wollf, einem Onkel Georgs, gelingt ihm und seiner Familie der gesellschaftliche Aufstieg.
    Durch die Herrschaft der Nationalsozialisten wird dem später ein jähes Ende gesetzt. Auch das Kaufhaus Wertheim wird arisiert. Mit Hilfe des Bankiers von Strauß kann Georg Wertheim überleben und stirbt 1939 in der Berliner Villa seiner Mutter.

    Der Roman ist die Geschichte des Wertheim-Konzerns. Der Autor hat das Buch in drei Handlungsstränge aufgeteilt. Der Schreibstil ist flüssig, das Buch besticht durch lebendige Protagonisten. Mit eindrucksvollen Schilderungen zeichnet Justus Pfaue ein realistisches Bild vom Leben in dieser Zeit. Tief betroffen war ich von der Beschreibung der Kinderarbeit unter schlimmsten Bedingungen. Im Gegensatz dazu wird das luxeriöse Leben der Oberschicht geschildert. Detailliert werden die Neuerungen im Handel aufgezeichnet, die Georg Wertheim eingeführt hat, wie z.B. Festpreise, Winterschlussverkauf, Selbstbedienung bei Lebensmitteln. Die Entwicklung einer neuen Verkaufsstrategie war für diese Zeit bahnbrechend.
    Die politischen Zeichen stehen nicht gut, dunkle Wolken ziehen am Horizont auf. Die Repressalien gegen die jüdische Bevölkerung bekommt der Leser nur am Rande mit, am Beispiel der Wertheims. Viele der Protagonisten haben gelebt, andere Figuren hat der Autor erfunden. Das Geheimnis um Hanna wirkt auf mich klischeehaft. Ansonsten handelt es sich um einen lesenswerten historischen Roman.

    Der Prolog beginnt brutal, eine junge Frau, Linda, ist an ein Kreuz gefesselt und wird gleich einen grauenhaften Tod sterben. Ihr Mörder schlägt ihr Nägel durch Hände und Füße. Wir lernen auf einem Parkplatz den Physiotherapeuten Simon kennen und erfahren, dass dieser auf der Jagd ist. Seine Beute sind junge Frauen mit kleinen Kindern. Den Kindern tut er nichts, die Mütter schlägt er an ein Kreuz. Danach lässt er die Kinder frei. Er hat wieder ein Opfer gefunden, Molly, die den gleichen Tod stirbt. Weitere Frauen hat er schon im Visier.Die Detective Samantha (Sami) Rizzo und Alberto Diaz sollen die Morde aufklären. Ihr Chef stellt den beiden eine Profilerin vom FBI zur Seite. Diese erstellt das Täterprofil eines Serienmörders, der ein Psychopath und religiöser Fanatiker ist. Hinzu tritt, dass er einigen der ermordeten Frauen das Herz entnommen hat, anderen nicht. Und er wird wieder zuschlagen. Für die beiden Detektive beginnt ein fast aussichtsloser Wettlauf gegen die Zeit. Da kommt Sami auf eine Idee und dem wahnsinnigen Mörder sehr nahe.



    Der Schreibstil des Autors ist flüssig, man findet sich schnell in das Geschehen hinein.
    Die Beschreibung der entsetzlichen Qualen der Frauen ist äußerst brutal. Das Grauen war für mich schon fast körperlich spürbar. Was mir an dem Thriller auch gar nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass ich gleich auf den ersten Seiten erfahre, wer der Mörder ist. Das nimmt einen erheblichen Teil der Spannung. Auch sonst war einiges im Verlauf der weiteren Handlung vohersehbar. Die Charaktere der Protagonisten vermögen nicht so recht zu überzeugen. Einzige Ausnahme bilden Sami und Alberto, welche durch echtes kollegiales Zusammenspiel harmonieren. Die Motive des Mörders sind schnell gefunden, er selbst ist eine zutiefst gespaltene Person. Alles in allem kann ich den Thriller nicht weiterempfehlen.

    Der Prolog beginnt mit einer grausamen Szene. Ein Mensch schildert seine Qualen. Er befindet sich in totaler Dunkelheit, ist gefesselt, kann den Mund nicht öffnen und erleidet furchtbare Schmerzen. Dann wird er brutal getötet.


    Kat Campell ist in der kleinen amerikanischen Stadt Perry Hollow Chiefinspektorin der Polizei. Gerade möchte sie an einem kalten Morgen in Ruhe einen Kaffe trinken, da erhält sie eine Meldung. An einem Straßenrand wurde eine Holzkiste gefunden, die einem Sarg ähnelt. Am Ort eingetroffen, stellt Kat fest, dass es sich tatsächlich um einen Sarg handelt. Darin liegt die Leiche eines Mannes. Sie kennt den Toten, es handelt sich um den Farmer George Winnick.Die Leiche des Mannes ist ausgeblutet, sein Mund zugenäht. Die Augen sind mit zwei polierten Münzen bedeckt.
    Henry Goll verfasst für die örtliche Tageszeitung Traueranzeigen. Da erreicht ihn die Todesnachricht für George Winnick und kurz darauf ein Fax, das vor dessen Tod verfasst wurde.Es soll nicht das einzige bleiben. In der Folge erhält Henry Benachrichtigungen, die den Tod von Menschen ankündigen. Der Täter macht seine Ankündigungen wahr.
    Kate erhält Unterstützung durch Leutnant Nick Donelly von der Landespolizei. Dann kommt der Mörder auch ihrem Sohn James nah und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Gleich zu Beginn des Buches kommt das Opfer selbst zu Wort und erzählt von seinen letzten Minuten. Ein Bericht, der mich schaudern lässt. Diese Beschreibung ist zum Glück kurz gehalten. Dafür kommt es am Ende des Buches viel schlimmer.
    Der Erzählstil ist flüssig, man kann sich gut in das ansonsten beschauliche Leben in einer amerikanischen Kleinstadt hineinversetzen. Kate, die Chefin der örtlichen Polizei, ist eine sympathische Frau, die ihren behinderten Sohn allein groß zieht. Die entsetzlichen Morde wirbeln ihr Leben gehörig durcheinander. Es werden zwar schnell ein Hauptverdächtiger und mehrere andere Verdächtige gefunden, aber diese Spuren zerschlagen sich. Dabei war für mich schnell klar, dass der Mörder im Ort selbst oder in der näheren Umgebung zu suchen ist. Ansonsten würde er den Mitarbeiter der örtlichen Tageszeitung nicht kennen und diesem keine Todesankündigungen zukommen lassen. Obwohl es zu unerwarteten Wendungen kommt, hat man den Eindruck, dass irgendetwas fehlt. Was genau die Opfer miteinander verband, oder auch nicht, bleibt zum Schluss unklar. Die Einbalsamierungsszene fand ich nicht ganz so brutal, hätte auch aus einem Buch über das alte Ägypten stammen können.
    Ich frage mich aber, wie ein Mensch die entsetzliche Folterung am Ende des Buches überhaupt überleben kann.
    Ein brutaler Debütroman, den der amerikanische Autor Todd Ritter geliefert hat. Als Abendlektüre ganz bestimmt nicht für jeden zu empfehlen

    Im Vorwort stimmt Oliver Pötzsch auf den Inhalt des Buches ein. Es geht um den den mysteriösen Tod des bayerischen Königs Ludwig II., an dessen offizieller Version bis heute Zweifel besteht.
    Im Prolog konfrontiert uns der Autor mit einer Person, die einen Königsmantel trägt und sich König nennt. Dieser König befindet sich im Jahr 2010 in der Nähe von München und hat den Geschichtsprofessor Paul Liebermann in Gewahrsam. Dieser soll das Geheimnis eines 100 Jahre alten Buches verraten. Als Liebermann das ablehnt, wird er vom König getötet.
    Dann lernen wir den Antiquariatsbesitzer Steven Liebermann kennen, einen gebürtigen Amerikaner. Er trinkt gerade gemütlich Tee und betrachtet seine Bücher. An diesem Tag bekommt Steven Besuch von mysteriösen Fremden. Immer geht es um den Märchenkönig. Da entdeckt Steven inmitten seiner Schätze ein ihm unbekanntes Kästchen mit einem besonderen Buch, in geheimer Schrift verfasst. Enthält es Momentaufnahmen, die kurz vor König Ludwigs Tod aufgezeichnet wurden? Steven ahnt noch nicht, dass dieses Buch sein Leben verändern soll. Auf dem Heimweg wird er von Unbekannten verfolgt und am nächsten Tag steht er vor seinem zerstörten Geschäft. Kurz darauf wird Steven von einer jungen Frau aufgesucht, die sich als Kunstdetektivin Sarah Lengfeld vorstellt und angeblich die Nichte von Professor Lieberman ist. Beiden ist schnell klar, dass jemand das Buch in seinen Besitz bringen möchte, koste es, was es wolle. Es gibt nur eine Möglichkeit, die Geheimschrift muss entschlüsselt werden. Dazu suchen sich die beiden Verbündete und begeben sich zu den Schlössern des Märchenkönigs. Ein sehr gefährliches Unterfangen, wie sich bald herausstellt.

    Ein großartiger historischer Thriller, der Oliver Pötzsch da gelungen ist. Der flüssige Schreibstil, die lebendigen Schilderungen und die vielseitigen Charaktere der Protagonisten ziehen mich sofort in Bann. Es wird von Beginn an Spannung aufgebaut, die sich kontinuierlich steigert und erst mit dem Ende des Buches einen wahrhaft krönenden Abschluss findet. Das Buch besticht durch rasante, immer neue Wendungen, die der Leser beim besten Willen nicht vorhersehen kann. Am Schluss des Buches wird klar, welche Absichten die handelnden Personen verfolgen. Eine Ausnahme davon bildet nur Steven, aber auch auf ihn wartet ein Überraschung.
    Ich glaubte, mich in seinem Antiquariat zu befinden und hätte am liebsten darin gestöbert. Sehr gern habe ich Sarah und Steven auf ihrer Reise durch die herrliche Alpenlandschaft begleitet. Die Schlösser des Märchenkönigs habe ich bildlich vor mir gesehen.
    Auch das Nachwort des Buches und das sich anschließende Kleine Glossar für Verschwörungstheoretiker sind dem Autor gut gelungen. Das etwas düster wirkende Cover passt wunderbar zum Titel des Buches, welches ich allen Fans historischer Thriller nur unbedingt empfehlen kann.

    Die Klimaforscherin Mavie Heller nimmt Abschied von Hamburg und ihren Freunden. Sie steht vor einer neuen Aufgabe, der Tätigkeit am Klimainstitut IICO auf La Palma. Dort wird Mavie zu ihrem Leidwesen mit unwichtigen Aufgaben betraut. Dann gelangt ihr der Zutritt zum geheimen Computerprogramm Prometheus. Mit diesem Programm lassen sich Vorhersagen zu allen globalen Wetteränderungen für fast jeden Ort auf der Erde treffen. Mavie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie diese Vorhersagen sieht. Demzufolge wird es bald zu einer weltweiten Klimakatastrophe mit 400 Millionen Toten kommen. Mavie vertraut sich ihrer besten Freundin, der Journalstin Helen, an. Natürlich hat man bemerkt, dass Mavie im Computersystem war und sie wird fristlos entlassen. Zurück in Hamburg erfährt Mavie, dass Helen bei einem mysteriösen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Mavie beschließt, ihr Wissen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dabei erfährt sie schnell, dass es jemanden gibt, der dies mit wirklich allen Mitteln verhindern will. Sie gewinnt neue Verbündete und gibt nicht auf.

    Sven Böttcher ist mit diesem Buch ein großartiger Thriller der etwas anderen Art gelungen. Ökologische Fragen, Wirtschaft, Politik, Fiktion werden miteinander verbunden. Der Autor hat ein wichtiges Thema aufgegriffen, welches uns alle angeht. Wissenschaftliche Details verlangen dem Leser höchste Konzentration ab. Schon nach wenigen Seiten werde ich zum Nachdenken angeregt und stelle mir etliche Fragen.
    Der Autor hat keine konkrete Zeit genannt, in der seine Erzählung spielt. Der Hinweis auf das erste Jahrzehnt des 21.Jahrhunderts und die Namen von Politikern, wie Merkel und Sarkoszy, lässt die Schlussfolgerung zu, dass sich das alles in wenigen Jahren ereignen wird. Dann werden wir uns mit der Einführung von Carbonpunkten, "Cops", konfrontiert sehen. Diese sammeln wir durch unseren täglichen Energieverbrauch und wer sein Budget überschritten hat, darf nicht mehr tanken, keine Flugreisen unternehmen, usw. So verbringen die meisten Menschen ihren Urlaub in Deutschland. Klar, dass diese Maßnahmen für Reiche nicht gelten. Weiterhin wird die Bargeldzahlung weitestgehend abgeschafft, man zahlt alles mit einem sogenannten iAm. Das ist ein nicht näher beschriebenes technisches Gerät, mit dem man auch telefonieren und die Wohnungstür öffnen kann. Vision, oder vielleicht doch in naher Zukunft Realität?
    Wird es bald Computerprogramme, wie im Buch dargestellt, geben? Prometheus bedeutet wörtlich übersetzt der Vorausdenkende. So denkt auch das gleichnamige Computerprogramm voraus, aber die beste Technik scheint vor Fehlern nicht gefeit zu sein. Das kann Fluch und Segen zugleich bedeuten.
    Der Autor hat es verstanden, die Charaktere seiner Protagonisten sehr intensiv und lebendig zu gestalten. Ich kann mich gut in Mavie hineinversetzen und bange mit ihr mit. Für sie beginnt ein Wechselbad der Gefühle. Es ist anfangs nicht eindeutig zu erkennen, wer Freund und wer Feind ist. Menschen , die sie als Widersacher betrachtet, helfen ihr. Andere, denen sie vertraut hat, sind in dunkle Machenschaften verwickelt. Es kommt immer wieder zu erstaunlichen Wendungen.
    Der Sprachstil ist locker, mitunter humorvoll, das hat mir gut gefallen. Es wird von Beginn des Buches bis zum Ende kontinuierlich Spannung aufgebaut. Sven Böttcher zeichnet auch kein bedrückendes Endzeitszenario, er lässt das Ende offen. Ich habe schon lange keinen so guten Thriller mehr gelesen.
    Abschließend stellt sich für mich schon die Frage, ob wirklich nur die Menschen für den Klimawandel verantwortlich sind. Dann kann und wird man sie natürlich in Form von immer neuen Steuern zur Kasse bitten, wie im Buch beschrieben. Das verspricht für eine bestimmte Klientel ein Millardengeschäft, was nicht außer Acht gelassen werden darf.

    Paolo Roversi:
    Die linke Hand des Teufels
    ca. 288 Seiten, € 8,95 (D)
    Im idyllischen norditalienischen Dorf Capo di Ponte Emilia geschieht ein Mord. Dem Opfer wurde vorab als Warnung eine menschliche Hand geschickt. Die Carabinieri des Dorfes stehen vor einem Rätsel − denn die Hand wurde zuvor jahrzehntelang heimlich in einem Kühlhaus aufbewahrt.


    List Taschenbuch Verlag
    ISBN:
    9783548609904
    Erscheint am 16. Februar 2011


    Der junge Mailänder Journalist Enrico Radeschi wird zu den Ermittlungen in seinem Heimatort hinzugezogen und stößt bald auf Hinweise, die ihn weit in die faschistische Vergangenheit des Dorfes zurückführen. Die Jagd nach einem teuflischen Mörder hat begonnen.


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    Das Buch soll demnächst kommen und ich freue mich schon darauf.

    Brigitte Janson Die Tortenbäckerin



    Die Erzählung spielt im Jahre 1895 in Hamburg. Die junge Greta arbeitet an der Seite ihrer Tante Mathilde als Küchenhilfe in einem vornehmen Patrizierhaushalt. Sie ist mit Leib und Seele dabei und experimentiert gerne mit dem Kochlöffel. So entstehen phantasievolle Gerichte, die sie aber nicht auf den Tisch bringen darf.


    Greta schwärmt für den Sohn des Hauses, Christoph Hansen. Dieser bringt ihr auch Sympathie entgegen. Aber für den Bankierssohn und das einfache Mädchen aus Altona darf es keine Zukunft geben. Die Eltern schicken ihren Sohn nach Deutsch-Ostafrika. Dort soll er sich in der familieneigenen Bankfiliale bewähren.


    Greta verliert ihre Arbeit im Hause Hansen und lernt durch glücklichen Zufall den Fuhrunternehmer Siggo kennen. Dieser hegt sofort Sympathie für Greta und beschafft ihr Aufträge. Dadurch kommen sich die beiden jungen Menschen näher. Sie lassen sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen. Greta gewinnt das Wohlwollen von Siggos Eltern und seine Mutter bringt ihr bei, zu backen. Schließlich kommt Greta auf die Idee, eine eigene Firma zu gründen, „Gretas Lieferdienst“. Das ist aber noch längst nicht alles, was Greta bewältigen muss. Sie hütet ein Geheimnis um ihre Tochter Leni.



    Brigitte Janson hat einen bunten Roman mit herzerfrischenden Protagonisten geschrieben. Der Leser befindet sich sofort mitten im Geschehen. Ich habe die leckeren Gerichte vor Augen und würde sie am liebsten verkosten. Ich bange mit Greta um ihr weiteres Schicksal und begleite sie gerne auf ihrem Weg. Nebenher wird ein lebendiges Bild vom damaligen Leben in der alten Hansestadt gezeichnet. Es ist die Zeit der ersten Automobile und elektrisches Licht kommt auf. Durch die neuen Errungenschaften treten Standesunterschiede noch deutlicher hervor.


    Jede Buchseite weckt Lust darauf, die nächste zu lesen. Die Autorin ist mit dem Herzen dabei und wir erfahren auch den Grund dafür. Brigitte Janson hat ihr erstes Buch ihrer Großmutter, Martha Geilenberg, gewidmet. Diese kam mit vierzehn Jahren als Dienstmädchen in eine Großstadt. Kein leichtes Leben, doch sie hat es gemeistert. So wächst auch Greta an ihren Aufgaben und gibt nicht auf. Die Erzählung wird allgemein durch starke Charaktere geprägt.


    Den Abschluss des Buches bilden alte hanseatische Rezepte, eine gute Idee.


    Dieses Buch war für mich Lesevergnügen pur und ich hoffe, dass es eine Fortsetzung findet. Sehr gerne würde ich erfahren, wie es mit Greta, Leni und all den anderen weitergeht

    In dem kleinen Dorf Niederkaltenkirchen, mitten in der bayerischen Provinz, versieht Polizist Franz Eberhofer seinen Dienst. Der eigenwillige Franz musste die Münchner Polizei verlassen, weil er manchmal seine eigene Sicht von Recht und Gesetz durchgesetzt hat. Strafversetzt in sein Heimatdorf geht es ihm so richtig gut. Daheim lebt er mit seinem fast ständig Beatles-Musik hörenden Vater und der tauben Oma zusammen. Oma ist nicht nur eine professionelle Schnäppchenjägerin, ihre Kochkünste sind der Hit. In dem kleinen Ort ereignet sich nichts Aufregendes. Bei seinen obligatorischen Runden mit Hund Ludwig macht Franz stets Halt beim Metzger und natürlich in der Dorfkneipe. Dieses beschauliche Leben wäre sicher noch lange so weitergegangen, wenn nicht plötzlich eine geheimnisvolle Dame auf dem alten Sonnleitnerhof eingezogen wäre. Da ist auf einmal Schluss mit lustig für den Franz, es kommt Arbeit auf ihn zu. Plötzlich sterben nacheinander die Mitglieder der Familie Neuhofer. Nur Sohn Hans lebt noch, aber nicht mehr lange. Nun glaubt Franz nicht mehr an normale Todesfälle und nimmt Ermittlungen auf. Dann verschwindet die neue Bewohnerin des Sonnleitnerhofes über Nacht. Hat sie etwas mit den Todesfällen zu tun? Polizist Franz läuft zu Höchstform auf, gemeinsam mit seinem alten Kollegen Rudi löst er den Fall ausgerechnet auf Mallorca.


    Das war mal ein Krimi der etwas anderen Art. Auf humorvolle Art gewinnt der Leser Einblick in das Leben der Bewohner eines kleinen niederbayerischen Dorfes. Dort erscheint die Welt noch in Ordnung, die Menschen kennen einander und wissen natürlich auch alles voneinander. Es ist der Autorin sehr gut gelungen, die einzelnen Charaktere treffend darzustellen. Wir lernen sympathische und liebenswert-schrullige Protagonisten kennen. Der originelle Dialekt setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Leider habe ich nicht erfahren, welcher Hunderasse Ludwig angehört. Den Abschluss des Buches bildet eine Auswahl von Oma's Rezepten, gewürzt mit lustigen Kommentaren. Ein Krimi, der mich wirklich sehr erheitert hat, passend (nicht nur) für dunkle Winterabende. Ich denke, dass wir dem Franz bald wieder einmal begegnen werden

    An einem frühen Morgen endet für einen Autofahrer die Fahrt in einem Albtraum. Auf regennasser Autobahn läuft ein Mädchen in sein Fahrzeug. Er kann nicht mehr ausweichen, das Mädchen ist tot. Sie trägt nur ein dünnes, glitzerndes Kleid.


    Es stellt sich heraus, dass es sich um keinen Unfall, sondern um Mord handelt. Daher übernehmen die Kommissare Franziska Oberwieser und ihr Kollege Felix Herz die Ermittlungen.


    In einem Nebenstrang lernen wir Ben und Marie kennen. Schnell wird klar, dass Marie das tote Mädchen ist. Zunächst scheint niemand Marie zu vermissen. Wie kam sie mitten in der Nacht auf die Autobahn?


    Dann melden sich Menschen, die Marie kannten, darunter auch ihre Mutter. Marie hat ihr Elternhaus verlassen und lebte zuletzt in einer Sozialeinrichtung. Die Gründe für ihre Probleme sind in der Vergangenheit, in ihrer Kindheit, zu finden.


    Vor ihrem Tod scheint sich ihr Leben jedoch gewendet zu haben. Es sah so aus, als ob sie ihr Glück gefunden hat.


    Einige der Personen, die Marie kannten, hüten ein Geheimnis und machen sich verdächtig.


    Schließlich findet Franziska heraus, dass ihr Sohn Ben Marie kannte. Hat er mit ihrem Tod zu tun? Was weiß Franziska wirklich über ihren Sohn?


    Dann überschlagen sich die Ereignisse und es kommt zu einer unerwarteten Entwicklung.



    Der Leser befindet sich sofort mitten im Geschehen. Schon nach den ersten Zeilen stand für mich fest, dass das Mädchen keine Chance hat und sterben wird.


    Gabi Kreslehner hat aus den Einzelteilen eines Puzzles ein Bild zusammengesetzt. Darin kommen das Regenmädchen, ihr Freund und ihr Mörder zu Wort und schildern die Ereignisse aus ihrer Sichtweise.


    Daneben gewinnen wir einen tiefen Einblick in das nicht unkomplizierte Privatleben der sympathischen Kommissare Franziska, genannt Franza, sowie ihres Kollegen Felix.


    Wir lernen mit Franza eine starke Person kennen, die aber auch Schwächen hat.


    Die Handlung wird nicht nur düster dargestellt, sondern durch nette Episoden aufgelockert. Etwa, als Franza ihren Kollegen Felix mitten im Sommer mit ihrem Weihnachtsgebäck überrascht.


    Gabi Kreslehner hat einen Kriminalroman geschrieben, der sehr gefühlvoll, mitunter schon poetisch gestaltet ist.


    Das Cover passt ausgezeichnet zum Inhalt des Buches, welches ich nur weiterempfehlen kann.

    Der Autor nimmt seine Leser mit auf die Reise ins Innerste eines Täters, in sein Wesen. Man darf darauf gespannt sein.


    Als Erzählperspektive hat der Autor die Ich-Erzählung gewählt. Dies fügt sich gut in den sonstigen Schreibstil des Buches ein. Zusammen mit dem stetigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Zukunft, hat der Leser das Gefühl, dabei zu sein. Kommissar Alexander Seifert schildert die Ereignisse aus seiner Sicht.


    Ein kleines Mädchen wurde ermordet und für den Hauptverdächtigen öffnet sich nach 13 Jahren das Gefängnistor. Der Psychiater Dr. Joachim Lichner hat immer seine Unschuld beteuert.Ist er wirklich unschuldig, oder ein Mörder?


    Kaum ist Dr. Lichner in Freiheit, soll aus dessen Wohnung in Aachen ein kleines Mädchen verschwunden sein. Das behauptet jedenfalls ein anonymer Anrufer, der sich bei der Polizei meldet. Es handelt sich bei den Polizisten um dieselben Ermittler, die den Psychiater damals der Tat überführt haben. Sie begeben sich zu Dr. Lichner und finden diesen in einer verwahrlosten, schmutzigen Wohnung vor. Nur ein Zimmer bildet eine Ausnahme, es ist frisch gestrichen und sauber. Was hat es mit diesem Raum auf sich? Ist wirklich ein Kind verschwunden, oder will der anonyme Anrufer den Verdacht auf den Psychiater lenken?


    Die kleine Juliane Körprich wurde 1994 unweit ihres Elternhauses erwürgt aufgefunden. Sehr schnell stand für Hauptkommissar Bernd Menkhoff fest, dass Dr. Lichner der Täter war. Mit einem an Fanatismus grenzenden Eifer hat Kommissar Menkhoff damals Beweise gegen den Psychiater gesucht und gefunden.


    Hat Nicole Klement, die Freundin Dr. Lichneres, ihm dabei geholfen? Kommissar Menkhoff erscheint auch im neuen Fall voreingenommen. Für ihn steht wiederum fest, dass der Psychiater ein falsches Spiel treibt.


    Da tauchen plötzlich neue Fakten auf und Kommissar Seifert zweifelt daran, das Dr. Lichner der Mörder der kleinen Juliane war. Nicht nur das, er zweifelt auch an seinem Kollegen Menkhoff. Hat dieser damals aus Hass Dr. Lichner ein Beweismittel untergeschoben?


    Nichts scheint so zu sein, wie es ist.


    Dann wird wieder ein kleines Mädchen entführt.


    Die beiden Ermittler begeben sich auf die Suche und kommen in letzter Minute hinter einen teuflischen Plan.


    Das Buch vermittelt Spannung bis zum Schluß.

    Nein, besser nicht, denn dann ist das Chaos erst recht perfekt.


    Der neue Roman von Dora Heldt ist endlich da. Wie immer steht Christine im Mittelpunkt der Erzählung, gemeinsam mit ihrer liebenswert komischen Familie. Christine muss sich nie lange mit ihren Problemen herumschlagen. Die nervende Familie ist schnell zur Stelle und hilft auf ihre Art.


    Ihre Freundin Marlen ruft aus Dubai an, sie steckt in Schwierigkeiten. Ehrensache, dass Christine sie nicht im Stich lässt, denn auch Marleen hat ihr schon oft geholfen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Ines soll sie die Freundin in deren Pension auf Norderney vertreten. Dumm nur, dass die beiden nicht kochen können. Was nun? Lange müssen sie nicht warten, da naht Hilfe, in Gestalt von Mama.


    Dann sind da noch die schon bekannten Inselbewohner, der eifrige Reporter Gisbert und Papas bester Freund Kalli. Beide können nichts für sich behalten. Da ist abzusehen, dass auch bald Papa auftaucht.


    Dora Heldt nimmt den Leser mit auf eine humorvolle Reise nach Norderney. Wie immer ist die Erzählung mit witzigen Verwicklungen gespickt. Komische Situationen werden lebendig dargestellt, am liebsten möchte ich den Schwestern den Kochlöffel aus der Hand nehmen. Der Leser findet sich schnell in die Handlung ein, auch wenn man die vorhergehenden Erzählungen nicht gelesen hat. Bereits bekannte Protagonisten treiben wieder ihr Unwesen. Alles wie gehabt, ein humorvolle Urlaubsunterhaltung, leicht zu lesen.

    Aus dem nebligen Dublin zu den Küsten Australiens - eine junge Frau und ihre Reise in eine ungewisse Zukunft.


    Die Erzählung beginnt in Dublin, kurz vor Beginn des 18. Jahrhunderts. Gegen ihren Willen wird die junge Moira mit dem Arzt Alistair McIntyre verheiratet. Ihr Mann ist fast so alt wie ihr Vater und alles Sträuben nutzt nichts. Moira muss ihn nach Australien begleiten.


    Moira war schon immer aufsässig, auf dem Schiff sucht sie entgegen aller Regeln Kontakt zu den mitreisenden Gefangenen. An Bord befindet sich auch der zur Zwangsarbeit verurteilte irische Rebell Duncan O'Sullivan.


    In Australien angekommen, widersetzt sich Moira den Anweisungen ihres Mannes.


    Anders als die meisten Siedler, akzeptiert sie die Eingeborenen. Dann trifft Moira durch Zufall den Sträfling O'Sullivan wieder. Beide kommen sich näher und Moira, die bei ihrem Ehemann keine Erfüllung findet, beginnt eine Beziehung mit Duncan. Wird es für beide eine gemeinsame Zukunft geben?


    Inez Corbi hat einen spannenden Roman, in den bunten Farben Australiens, geschrieben. Zwar liest sich der Beginn des Buches stellenweise etwas langatmig, aber dann kommt immer mehr Spannung rein.


    Die bedrückende Atmosphäre in Moiras Elternhaus ist ebenso spürbar, wie ihr Widerwille gegen die aufgezwungene Ehe.


    Sie gibt nichts auf die gesellschaftlichen Konventionen dieser Zeit und bricht immer wieder aus.


    Unzählige Iren und Engländer wurden damals wegen oft geringer Vergehen nach Australien verbannt. Später haben viele von ihnen die Geschichte des Landes mit geprägt. Die Autorin knüpft daran an, wenn auch einige im Buch geschilderte Ereignisse etwas klischeehaft wirken. Insgesamt ist es ein durchaus lesenswerter Roman.