Inhalt des Buches:
Wir begegnen Johanna Strom, die sich in einer psychiatrischen Anstalt befindet. Johanna ist depressiv und alkoholabhängig, zudem ist ihre Tochter Nicola spurlos verschwunden. Johanna sitzt auf einer Bank im Park der Anstalt, als sich ein älterer Mann zu ihr gesellt. Sie erfährt, dass er kein Patient, sondern ein Besucher ist. Er zeigt Johanna ein Bild, das offensichtlich ihre Tochter zeigt. Es muss grausam sein, die Frau bricht zusammen.
Alexander Zorbach ist auf der Suche nach seinem Sohn Julian, der von Frank Lahmann, dem Augensammler, entführt wurde. Da erhält er einen Anruf von Lahmann, Julian lebt noch. Um das Leben seines Sohnes zu retten, bleibt ihm nicht viel Zeit. Nach dem Willen des Augensammlers soll der Vater einen hohen Preis für die Rettung Julians zahlen, sein eigenes Leben.
Das Team um den Berliner Kommissar Stoya hat noch nicht den Augensammler gefasst, da werden sie mit einem neuen Fall konfrontiert. Der Augenarzt Dr. Zarin Suker zählt zu den besten Spezialisten seines Faches. Er ist aber ein Psychopath, der Frauen entführt. In der Nacht entfernt er ihnen in einem Versteck die Augenlider und vergewaltigt sie. Danach lässt er seine Opfer frei, die später Selbstmord begehen. Nur eine Frau überlebt, schweigt aber.
Aus Mangel an Beweisen kann Stoya den Augenarzt nicht länger in Haft lassen. Der Kommissar hat nur noch einen Trumpf im Ärmel, die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev. Diese war im Fall des Augensammlers als Medium involviert.
Nun soll Alina Hinweise auf Sukers nächstes Opfer finden. Nur zögernd lässt sie sich darauf ein. Alina hat zwar eine Vision, aber sie soll sich täuschen. Dr. Suker erlangt seine Freiheit wieder und kommt Alina gefährlich nah. Für die junge, blinde Frau beginnt der Alptraum ihres Lebens und nicht nur für sie.
Meine Meinung:
Den Einstieg in das Geschehen bildet eine Warnung des Autors an seine Leser. Eine ungewöhnliche Idee, die das Interesse an dem Buch erst recht weckt. Außerdem hält Sebstian Fitzek eine weitere, kleine Überraschung für seine Leser bereit.
Diese befinden sich sofort mitten im Geschehen. Der Autor legt ein rasantes Tempo vor, entführt uns an verschiedene Schauplätze.
Eine Achterbahnfahrt ist nichts gegen das Wechselbad der Gefühle beim Lesen dieses Buches. Die Ereignisse überschlagen sich, der weitere Verlauf ist nicht vorhersehbar. Man kann zwar Vermutungen anstellen, diese laufen aber ins Leere. Nichts ist so, wie es scheint.
Das Buch ist in kurze Kapitel untergliedert, in denen die Protagonisten die Ereignisse aus ihrer Sicht schildern.
Wenn man denkt, dass die Spannung ihren Höhepunkt erreicht hat, spannt der Autor den Bogen noch weiter.
Die Charaktere der Handelnden sind treffend herausgestellt. Besonders gut kann ich mich in die blinde Alina, die dennoch nicht hilflos ist, hineinversetzen.
Die teuflische Wandlungsfähigkeit des Augenarztes erfüllt mich mit Erschrecken.
Ich habe das Buch in wenigen Tagen gelesen, jede Seite weckte Spannung auf die nächste.
Sebastian Fitzek hat mit diesem Buch einen Thriller geschaffen, der unter die Haut geht.