Beiträge von Ritja

    David Levithan hat ein schönes Wörterbuch der Liebe entwickelt. Wörter, die mit der Liebe zu tun haben, werden hier alphabetisch in eine Geschichte eingebaut. Zwei Menschen lernen sich über das Internet kennen und verlieben sich. Sie haben unterschiedliche Erfahrungen mit Partnern gemacht und gehen daher auch anders mit den (Lebens-)Situationen um. Er beschreibt seine Gefühle, seine Gedanken und ihren Betrug an ihm. So mancher Buchstabe bzw. so manches Wort und dessen Anteil in der Geschichte regt zum Nachdenken an. Welche Bedeutung hat das Wort in der eigenen Liebesgeschichte? Kommt es darin überhaupt vor? Gibt es andere Wörter, die man als Liebende/r verwenden würde? Ein Buch zum Schmökern und Nachdenken (wenn man will...kein Muss!).

    Ich muss zugeben, dass ich Jilliane Hoffman nicht kannte…bis zu diesem Buch.


    „Der Mädchenfänger“ ein bis zum Schluss spannendes Buch, dass den Leser in seinen Bann zieht und nicht mehr los lässt. Special Agent Supervisor Bobby Dees vom FDLE sucht und findet (in den meisten Fällen) vermisste Kinder. Doch ihre Zahl wächst trotzdem ständig an und er muss nicht nur die Kinder fremder Menschen suchen, sondern auch seine eigene Tochter Katy. Seit einem Jahr hat er nichts mehr von ihr gehört. Nun ist wieder ein junges Mädchen verschwunden. Lainey, 13 Jahre, wird vermisst. Ihre Suche bringt Bobby Dees auf eine grausame Spur. Der Mörder von jungen Mädchen malt diese bevor oder nachdem sie verstorben sind. Die Bilder werden an einen jungen Reporter geschickt und beinhalten stets einen Hinweis für Bobby Dees. Immer wieder werden Mädchenleichen entdeckt und diese weisen grausame Verletzungen auf. Der Verdacht erhärtet sich, dass Katy ebenfalls ein Opfer geworden ist. Aber wo ist sie? Lebt sie noch? Wer ist „Picasso“?


    Jilliane Hoffmann hat eine spannende Geschichte um ein sehr trauriges und leider sehr aktuelles Thema gestrickt. Sie geht leise auf das Thema ein und führt den Leser durch das Labyrinth der vielen kleinen Handlungsstricke. Die Figuren werden genau beschrieben, so dass man sich schnell ein Bild von ihnen machen kann. Sie verzichtet auf zu viel Blut und Gewalt, deutet diese nur an. Insgesamt ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt und vielleicht die Augen vor den Gefahren des großen WWW öffnet.

    Eine Frage der Ehre von Amor Towles ist eine versteckte Liebesgeschichte zwischen drei Menschen, die sich lieben und doch nicht zusammen glücklich werden können.


    1937/38 in New York, die Freundinnen Kate und Eve leben zusammen in eher bescheidenen Verhältnissen, denn mit ihren Einkommen können sie nicht die große Welt erobern…aber zumindest davon träumen. Die Silvesternacht 1937 soll eine Wende im Leben von den Freundinnen bringen. Sie lernen in einer Jazzkneipe den jungen und gutaussehenden Tinker Grey kennen. Er wirkt charmant und erfahren, wohlhabend und weltoffen. Sie feiern zusammen ins neue Jahr und erkennen, dass sie gut miteinander auskommen. Tinker wird von Eve und Kate in die Geheimnisse des kulturellen Überlebens (ins Kino schmuggeln ohne zu bezahlen) eingeführt und Trinker erweist sich als sehr guter Gastgeber in den feinen Restaurants. Die Freundinnen teilen sich mehr oder weniger den Mann und kommen mit der Situation gut zurecht. Bis der Unfall geschieht und Tinker sich (wohl mehr aus Pflichtbewusstsein) für Eve entscheidet. Trotzdem bleibt ihnen Kate als Freundin erhalten, auch wenn sie dafür ihre eigenen Gefühle verbergen muss. Sie geht zielstrebig ihren Weg und arbeitet sich langsam nach oben. Dabei muss sie feststellen, dass der schöne Schein manchmal doch trügt und nicht alles so passt, wie es passen sollte. Sie lernt Menschen kennen, die ihr die Augen in Bezug auf Tinker öffnen und neue Welten zeigen.


    Ich fand das Buch sehr gut. Einmal angefangen, fesselt die Geschichte den Leser und lässt ihn schnell und leicht in die 30er Jahre eintauchen. Towles hat eine so schöne klare Sprache, dass man sich schnell zu der Geschichte die passenden Bilder aufbauen kann. Die Gesellschaftskritik kommt eher unterschwellig im Text vor und manchmal geht sie fast dabei verloren. Die kleinen Druckfehlerteufel (oder doch Grammatikfehler?) sollte man überlesen und das Buch einfach genießen, denn es lohnt sich durchaus.

    Inhalt/Klapptext:


    Wen suchen wir uns zum Freund? Was für Freundschaften halten? Wo verläuft die Grenze zwischen Liebe und Freundschaft? Bestsellerautor François Lelord stellt Fragen zu einem der wichtigsten Themen der Menschheit: Und wie immer findet er ebenso überzeugende wie verblüffende Antworten.


    Hector ist ein ziemlich guter Psychiater in Paris. Oft kommen Menschen in seine Praxis, weil sie keine Freunde mehr haben. Was ist bloß aus der Freundschaft geworden, fragt Hector sich gerade, als er erfährt, dass sein allerbester Freund unvorstellbar viel Geld gestohlen haben soll. Und weil Hector nicht nur ein ziemlich guter Psychiater ist, sondern auch ein erstklassiger Freund, steckt er schon kurz darauf mittendrin in einem großen Abenteuer. Das führt ihn nicht nur durch zahlreiche Länder Südostasiens, sondern auch zu der Frage, was Freundschaft ihm eigentlich bedeutet – und warum sie für alle Menschen so überaus wichtig ist.


    Autor:
    François Lelord, geboren 1953 in Paris, studierte Medizin und Psychologie und wurde Psychiater, schloss 1996 jedoch seine Praxis, um sich und seinen Lesern die wirklich großen Fragen des Lebens zu beantworten. Er ist viel auf Reisen, besonders gerne in Asien, und lebt nach einem Jahr in Kalifornien heute in Paris und Hanoi, wo er seit 2004 Psychiater an der französischen Klinik ist. Alle Abenteuer Hectors (»Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück«, »Hector und die Geheimnisse der Liebe«, »Hector und die Entdeckung der Zeit«, sein Roman »Im Durcheinanderland der Liebe« sowie zuletzt »Hector & Hector und die Geheimnisse des Lebens«) wurden große Erfolge und auf der ganzen Welt gelesen.



    Meine Rezi dazu:


    Francois Lelord lässt seinen Psychiater Hector eine abenteuerliche und teilweise gefährliche Reise antreten, um den Sinn und den Wert einer Freundschaft zu erforschen. Hectors Freund Edouard wird von mehreren Personen gesucht. Er soll verschiedenen Menschen viel Geld gestohlen haben und nun ist er untergetaucht. Jetzt versuchen sie über seine Freunde an ihn heranzukommen. Hector kann gar nicht glauben, dass sein Freund so etwas tun kann und zweifelt an der Freundschaft bzw. daran was er überhaupt von seinem Freund weiß und wieviel davon wahr ist.


    Es stellt sich die Frage, welche Arten von Freundschaften gibt es und wie unterscheiden sie sich?


    Hector reist in das Land seines Freundes (Südostasien) und entdeckt dabei immer mehr Punkte zum Thema "Freundschaft". Während seiner Reise trifft er auf seinen langjährigen Freund Brice und muss sich auch hier die Frage stellen, wie gut kennt man sich und wie tief ist die Freundschaft? Kann man Verrat an Freunden verzeihen? Hector muss sich selbst und seine Freundschaften hinterfragen und feststellen, dass dies nicht so einfach ist.


    Das Buch ist wieder typisch Lelord, jedoch fand ich diesmal die Geschichte (die Reise und teilweise die Reisebegleitungen) etwas zu sehr "an den Haaren" (zu unrealistisch) herbeigezogen. Insgesamt trotzdem ein interessantes Buch, welches zum Nachdenken anregt.

    Habe das erste Buch von Rita Falk auch gelesen und hier kommt nun endlich meine Rezi dazu.


    „Winterkartoffelknödel“ verspricht Provinz und Tradition und daran hält sich die Autorin auch. Der Leser wird in die Welt einer kleinen bayrischen Provinz entführt und lernt so einige Vorurteile und Klischees kennen.
    Franz Eberhofer ist Polizist in dem Dorf und hat sich nach seiner Versetzung von München nach Niederkaltenkirchen an das ruhige und beschauliche Polizistendasein gewöhnt. Er lebt in einem Saustall (kann man durchaus wörtlich nehmen) und verbringt seine Zeit mit der Oma, dem Papa und in der Kneipe. Oma, eine schrullige kleine Rosine (Rosine – O-Ton von Franz) kennt das Dorf wie keine andere und das Dorf kennt sie. Doch dann ist es vorbei mit der Ruhe und Beschaulichkeit….die Ferrari und die Mütze kommen in das Dorf.
    ???.
    Die Ferrari ist eine junge attraktive Frau, die bei den Herren des Dorfes für große Augen und für so manchen Hormonschub sorgt und Mütze ist ihr kleiner Schoßhund. Was macht sie hier? Was hat sie mit dem Sonnenleitnergut zu tun? Und warum stirbt die Familie Neuhofer auf so tragische Weise? Franz Eberhofer geht der Spur nach und klärt so manches auf, was lange im Dunkeln lang.


    Die Geschichte erfüllt so ziemlich jedes Klischee und Vorurteil gegenüber bayrischen Provinzen und ist deshalb auch mit einem Augenzwinkern zu lesen. Die bayrische Sprache wird auch so ganz nebenbei noch gelernt. Manchmal greift die Autorin zu deftigen Ausdrücken und Ansichten…ob es nötig ist, muss jeder selbst entscheiden. Der Krimi lässt sich jedoch leicht und schnell lesen und verursacht so manches Schmunzeln.

    Inhalt:


    In seinem neuen großen Roman erzählt Catalin Dorian Florescu die abenteuerliche Lebensgeschichte des Jacob Obertin aus dem schwäbischen Dorf Triebswetter im rumänischen Banat. Es ist eine Geschichte von Liebe und Freundschaft, Flucht und Verrat und darüber, wie die Fähigkeit eines Menschen zu lieben ihn über alles hinwegretten kann.


    Jacobs Geschichte – zeitlich zwischen dem Ende der 20er- und Anfang der 50er-Jahre angesiedelt – weitet sich zu einem Familienepos, in dem temporeich und in dichten, fantastischen Bildern das Schicksal der Obertins über 300 Jahre hinweg erzählt wird, beginnend mit dem 30jährigen Krieg in Lothringen.


    Ende des 18. Jahrhunderts hatten sich Jacobs Vorfahren, wie viele Tausende Anderer aus Lothringen ein besseres Leben suchend, auf den gefährlichen Weg ins Banat gemacht, um ihr Glück zu finden und eigenes Land zu besitzen. Jacob wird mit dem Kampf um Macht und Besitz konfrontiert, wird vom eigenen Vater verraten und verliert seine erste Liebe. Doch immer wieder gibt es Menschen, die ihm helfen, die Wechselfälle der Geschichte – Diktaturen und Deportationen – mit ihren grotesken und katastrophalen Folgen zu überleben und einen neuen Aufbruch zu wagen.


    In diesem zärtlichen und spannenden Buch bekommen wir auch ein atemberaubendes Konzentrat europäischer Geschichte geboten. Das Bild einer Welt, die nicht zur Ruhe gekommen ist.



    Meine Rezi dazu:


    Der Titel „Jacob beschließt zu lieben“ könnte falsche Erwartungen wecken. Denn hinter diesem Titel steckt keine Liebes- oder rührige Familiengeschichte. Florescu beschreibt eine Familie, die durch schwere Zeiten gehen muss. In einem kleinem Dorf (Triebswetter) wird ein zarter schwacher Junge geboren, um dessen Familie dreht sich diese Geschichte.



    Der Vater Jakob, ein ehemaliger Stallbursche, hat in einer Zeitung von Elsa, der Amerikanerin, gelesen und will sie nun heiraten und deren Hof und Geld verwalten. Sie, die einige Jahre in Amerika lebte und mit viel Geld zurückkam, willigt ein, um sich noch die Chance auf einen Hoferben zu bewahren. Liebe war bei dieser Heirat nicht dabei.Man arrangiert sich, so dass jeder seinen Nutzen aus dieser Beziehung ziehen konnte. Jacob blieb jedoch hinter den Erwartungen des Vaters, der ihn immer wieder anstachelte, prügelte und beschimpfte. Die Zeiten werden immer härter und mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kommen noch Hunger, Misstrauen und Vertreibung hinzu. Gegen Ende des Krieges werden die letzten jungen Männer mobilisiert, die sich bisher versteckt hielten oder bis dahin noch nicht alt genug waren. Auch Jacob – durch den Verrat des eigenen Vaters – erlebt eine schreckliche Zeit, die ihn jedoch stärker werden lässt. Er kehrt nach Jahren wieder zurück in das Dorf und muss feststellen, auch nach dem Krieg keine Ruhe unter dem kommunistischen Regime eingekehrt ist.

    Der Leser reist durch die verschiedenen Jahrzehnte der Familie Aubertin/Obertin. Er erfährt wie das Schicksal der Familie im 30jährigen Krieg in Lothringen begann und wie der Namenswechsel bedingt durch den Ortswechsel - von Lothringen nach Banat (Rumänien)- zustande kam.

    Ein spannendes und ergreifendes Buch, deren Geschichte den Leser nicht mehr loslässt. Die verschiedenen Zeitsprünge sind manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber notwendig, um die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Charakteren besser verstehen zu können. Zum Teil beschreibt Florescu die Handlungen sehr genau – brutal, hart und lebensecht, aber auch liebevoll und zart.

    Die Dienstagsfrauen treffen sich jeden ersten Dienstagabend im Monat im Restaurant und genießen ihre gemeinsame Zeit. In den letzten 15 Jahren haben sie viel miteinander erlebt und durchlebt. Die fünf Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein. Eine erfolgreiche Anwältin mit einer scheinbar guten Ehe, eine Mutter von vier Kindern mit einem viel beschäftigten Mann, eine (noch) junge Designerin, die verzweifelt versucht vor einer festen Beziehung zu fliehen und nebenbei doch noch eine Karriere aufbauen will. Die Vierte im Bunde ist eine wohlhabende Frau mit einem leichten Hang zur Ironie und Luxus. Die fünfte Frau hat ihren Mann durch eine schwere Krankheit verloren und kann nicht so recht wieder im Leben Fuß fassen. Um endgültig Abschied nehmen zu können, möchte sie den Pilgerweg gehen, den ihr Mann zuletzt gegangen ist. Nach den ersten Schocksekunden entschließen sich alle Frauen zu dieser Pilgerreise. Diese Reise bringt nicht die Besinnung und innere Ruhe, die sich alle erhofft hatten, sondern sorgt für eine Zerreißprobe für die Dienstagsfrauen. Viele Kleinigkeiten kommen ans Tageslicht und am Ende steht der große „Knall“, der so manches aufdeckt, was lieber verborgen geblieben wäre.



    Wer denkt, dass es sich um eine seichte, klischeehafte Frauengeschichte handelt, täuscht sich. Die Frauen werden von Monika Peetz herrlich beschrieben und für fast jeden Leser wird eine „Lieblingsfrau“ dabei sein. Sie sind witzig und ernst, traurig und ausgelassen, nachtragend und verzeihend, zynisch und humorvoll. Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen, klar und ohne jeden Schnörkel, der ablenken könnte.

    Eine schöne leichte Lektüre mit einem kleinen Wink, der hier und da zum Nachdenken anregen kann, aber nicht muss.

    Die Geschichte von Christine (47), Papa & Co. geht weiter.


    Diesmal bittet Marlene, die beste Freundin von Christine, um Hilfe. Sie wird in Dubai festgehalten und jemand muss ihre Pension auf Norderney weiterführen. Also fahren Christine und ihre kleine Schwester Ines (40) in ein neues Abenteuer, denn sie haben kaum Erfahrung, können nicht kochen und müssen zudem nioch die ganze Geschichte um Marlene vor den anderen verheimlichen - besonders vor Papa.
    Es beginnt chaotisch das Pensionsleben und es entstehen wieder einige Missverständnisse und Geheimnisse, die von den "Schnüfflern" Gisbert von Meyer und Papa aufgeklärt werden wollen.


    Leichte Geschichte zum Schmunzeln, Herzschmerz, Natur, Träume, Chaos...alles ist dabei und sorgt für entspannte Lesestunden.

    Manchmal hält die Liebe über Jahrzehnte, auch wenn man sich nicht sieht.


    Leon und Louise lernen sich in jungen Jahren, während des ersten Weltkrieges, kennen. Sie ist die rechte Hand des Bürgermeisters und er der Assistent des Bahnbeamten. Sie treffen, vertrauen und verlieben sich...bis zum schicksalhaften Tag, an dem die Bomben vom Himmel fielen und sie getrennt werden.


    10 Jahre später treffen sie sich zufällig in Paris,während einer Metrofahrt, wieder. Sie arbeitet in einer Bank und Leon, verheiratet, arbeitet für die Polizei (im Labor). Nach einer gemeinsamen Nacht entschließen sie sich, sich nicht wiederzusehen. Während des zweiten Weltkrieges geht Leon seinen Weg und lebt nach wie vor mit seiner Frau Yvonne und seinen fünf Kindern zusammen. Jeder muss an den anderen denken und doch können/dürfen sie sich nicht sehen.


    Der Leser bekommt im Buch immer wieder Briefe von Louise zu lesen. Man weiß nicht, ob sie Leon erreichen, ob er antwortet und was er mit ihnen macht. Hat er noch Gefühle für Louisè? Werden sie sich wiedersehen? Und was wird aus Yvonne?


    Ein schönes Buch über die Liebe, den Glauben an sie und den harten Alltag. Schnörkellos erzählt Capus von den beiden Hauptcharakteren, die jedoch manchmal gefühlsarm wirken und doch glaubt man als Leser an die große Liebe der beiden. Capus schafft es gut die (Welt-)Geschichte und die Liebe miteinander zu verbinden ohne das es in Klischees oder ins Kitschhafte abrutscht.

    "Das Regenmädchen" von Gabi Kreslehner


    Ullstein
    ISBN: 9783550088605
    Erscheint am 20. Dezember 2010



    Klapptext:


    Eine regennasse Fahrbahn. Einzelne Autos, die vorbeirauschen. Ein grauer Morgen. Als Kommissarin Franza Oberwieser an den Tatort kommt, trifft sie der Anblick der Toten wie ein Schlag.
    Ein schönes junges Mädchen in einem glitzernden Ballkleid liegt verrenkt am Straßenrand. Franza beginnt Fragen zu stellen und begegnet nur Menschen, die etwas zu verbergen haben. Dunkle Seiten, Abgründe, Lügen. Die Tote kannte sie alle. Musste sie deshalb sterben?


    Autorin:


    Gabi Kreslehner, wurde 1965 in Linz geboren. Sie lebt mit ihrer Familie in Oberösterreich und arbeitet als Lehrerin. Für ihr Jugendbuch Charlottes Traum erhielt sie u.a. den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur 2010. Das Regenmädchen ist ihr erster Roman für Erwachsene.


    Rezension:


    Franza (von Franziska) Oberwieser und Felix Herz sind Kripobeamte in einer Kleinstadt an der Donau. Sie sind Mitte 40 und kennen sich gut. Beide sind (mehr oder weniger glücklich) verheiratet (allerdings nicht miteinander) und verstehen sich zum Teil blind, was in ihrem Beruf vom Vorteil sein kann.


    Eines Tages wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie ist im Dunkeln vor ein Auto gelaufen. Es regnete und der Fahrer hatte sie nicht kommen sehen. Schnell stellt sich heraus, dass sie nicht nur durch den Aufprall gestorben war.
    Jetzt beginnt die Suche nach dem wann und wo und warum. Wann wurden ihr die anderen Verletzungen zugefügt? Wo fand das Verbrechen satt? Und vor allem, warum musste so ein junges Mädchen sterben?


    Franza und Felix gehen den wenigen Spuren, die sie haben, nach und Franza muss eine Verbindung zu ihrer eigenen Familie feststellen. Sie decken nach und nach viele kleinere Verzweigungen auf und müssen auch gelegentlich feststellen, dass sie verrannt haben.


    Die Angst von Franza, um ihre Familie, die Zweifel an ihrer Ehe, die Last von Felix und die Sorgen des jungen Kripobeamten Arthur werden gut mit in die Geschichte eingebaut. Die Autorin lässt immer wieder den Mörder und den Freund des Mädchens sprechen und so weiß der Leser, was die Kripobeamten noch suchen bzw. stellt so die Verbindung her, die dem Leser vielleicht bis dahin noch gefehlt hat.


    „Das Regenmädchen“ von Gabi Kreslehner ist ein rundum gelungener und spannender Roman, der hoffen lässt, dass noch weitere Romane folgen werden.

    Sven Plöger: Gute Aussichten


    288 Seiten, 19,95 € (D), Westend Verlag
    ISBN: 978-3-938060-26-1


    Inhalt:
    Der Klimawandel ist nicht mehr abzuwenden. Statt aber über das Ausmaß zu lamentieren, plädiert Sven Plöger für einen konstruktiven Umgang mit den einsetzenden Veränderungen, die sich auf sämtliche Lebensbereiche wie Wohnen, Verkehr und Landwirtschaft auswirken. Voraussetzung dafür ist, so Plöger, dass wir den Klimawandel verstehen und alle an einem Strang ziehen.
    Wie unterschiedlich unsere Auffassungen zum Thema Klimawandel auch sein mögen – wir sitzen alle in einem Boot. Und dem geht der Sprit aus. Wenn wir nicht rudern wollen, müssen konstruktive Lösungen her. Sven Plöger zeigt, wie die Einzelinteressen von Lobbyisten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien endlich überwunden werden können, und macht damit den Blick frei für die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. Denn der Klimawandel bewirkt durchgreifende Veränderungen auf den Lebensstil, auf Verkehr und Industrie, Landwirtschaft und Wohnen und verstärkt damit den Zwang, effizientere Technologien zu entwickeln und Alternativen zu fossilen Energieträgern wie erneuerbare Energien zu fördern.


    Meine Rezension:


    Klima oder Wetter?


    Sind Sie das, Herr Plöger? Der Herr auf dem Cover? Wenn man von dem Cover ausgeht, dann sind die Aussichten für morgen wohl doch nicht so gut. Ich finde das Cover zu düster für den Inhalt des Buches und auch Herr Plöger wirkt nicht umbedingt optimistisch, aber das soll nur eine Bemerkung am Coverrand sein.


    Inhaltlich mag ich mich Herrn Dr. Fink (Coverrückseite) anschließen. "Sven Plöger ist ein Buch gelungen, das zugleich informiert, unterhält und zum Handeln motiviert."


    Das Zitat entspricht den verschiedenen Kapiteln. Im ersten Teil (hier "informiert") geht Herr Plöger auf den Klimawandel ein. Zuerst definiert er wichtige Vokabeln, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Die Zeitreise durch die Klimageschichte fand ich sehr gut, wenn auch manchmal etwas zu chemielastig, aber wohl notwendig, um den Zusammenhang besser verstehen zu können. Nicht selten kommt auch der sogenannte Aha-Effekt, denn die teilweise eigentlich logischen Vorgänge in unserer Natur werden hier nun noch einmal einfach und klar strukturiert und verständlich erklärt.


    Den zweiten Teil (hier "unterhält") versucht Plöger auf die Interessengruppen ein. Interessanter Ansatz, der in meinen Augen hätte länger sein können. Die verschiedenen Sichtweisen und Abläufe sind aufschlussreich und am Ende wird man die Schlagzeilen in der Zeitung von morgen kritischer lesen und auch besser verstehen können.


    Der dritte Teil (hier "zum Handeln motiviert") werden Handlungsvorschläge und - alternativen aufgezeigt. Gut fand ich, dass Herr Plöger auch ein Vertreter der kleinen Schritte ist, d.h. jeder kann etwas für die Umwelt, das Klima & Co. tun, wenn er sich denn der Situation bewußt ist, siehe z.B. S. 265 (Transportwahn) oder S.335 (Good bye, Standby). Einfache, logische Vorschläge schärfen den Geist für das eigentliche Problem. Ebenfalls im dritten Teil wird von Herrn Plöger noch einmal ganz klar aufgezeigt, dass Veränderung nur dann möglich ist, wenn das nötige Wissen auch vorhanden ist, d.h. Bildung ist Klimaschutz (und nicht nur das!).


    Insgesamt hat mir das Buch von Herrn Plöger gut gefallen. Es ist kein wissenschaftliches Werk, was es sehr wahrscheinlich auch nicht sein möchte, aber es ist gut recherchiert, klar strukturiert und für jeden Interessierten einfach und verständlich formuliert. Ein rundum gutes Buch für die morgige Aussicht.

    Hallo,


    ich bin eine "neue Büchereule" hier. Momentan kämpfe ich zwar noch mit dem System, aber ich hoffe, bald aktiv mitmachen zu können. Freue mich schon auf die vielen Lesetipps und -anregungen.


    Bis bald und viele Grüße
    Rita :wave