Beiträge von Ritja

    Inhalt:
    Ob in Dur oder Moll - mit ihrem opulenten Roman um die Geschichte einer deutschen Familie treffen Udo Jürgens und Michaela Moritz mit beinahe traumwandlerischer Sicherheit den Ton einer bewegten Zeit.


    „Die Geschichte meiner Familie hat mich seit meiner Kindheit geprägt und mein Weltbild entscheidend mitbestimmt, die Suche nach ihren Spuren hat mich seit vielen Jahren begleitet, die Idee zu diesem Buch trage ich schon beinahe mein ganzes Leben mit mir herum. Es erzählt die Wahrheit und ist doch ein Roman: Es erzählt die Geschichte so, wie ich sie sehe, sie recherchiert oder erlebt, sie aus den Erzählungen meiner Kindheit und Jugend rekonstruiert habe.“ Udo Jürgens


    Meine Rezension:
    Als erstes: Ich kann kein einziges Lied von Udo Jürgens mitsingen, ich habe nicht seine Karriere oder sein Privatleben in der Regenbogenpresse verfolgt und begeistere mich auch nicht wirklich für diese Musikrichtung. Und doch habe ich seine Familiengeschichte gelesen und nicht bereut.


    Ein dickes Buch vollgepackt mit vielen Geschichten aus der Zeit der Väter und Großväter. Udo Jürgens-Bockelmann startet seine Geschichte im Jahre 1891 und erzählt wie sein Großvater gelebt und gearbeitet hat. Von der Reise nach Rußland, in der Hoffnung, dass man dort besser leben kann. Von dem Aufstieg in Rußland bis zum ersten Weltkrieg. Dann die Flucht und der Versuch eines Neubeginns in Schweden/Deutschlands. Immer wieder werden Kapitel aus seiner Anfangszeit als Musiker dazwischen geschoben und man kann als Leser zum einen der Karriere Udo Jürgens folgen und zum anderen das Leben seiner Vorfahren erkunden. Viele traurige Stationen (erster und zweiter Weltkrieg, Gefangenschaft, Spätheimkehrer) werden aufgearbeitet, aber auch die schönen Seiten des Lebens (Schloß Ottmanach, Musik, Theater, Familie, Liebe) werden erzählt.


    Die Autorin Michaela Moritz hat die Erlebnisse gut lesbar zusammengefasst und eine spannende Familiengeschichte daraus gemacht. Man kann sich gut in die Figuren hinversetzen und leidet und freut sich so manches mal mit ihnen. Da ich mich mit Udo Jürgens bisher nicht beschäftigt habe, konnte ich unvoreingenommen an das Buch herangehen. Fans werden das Buch vielleicht mit anderen Augen lesen.

    Inhaltsangabe:


    Jedes Jahr warten wir auf sie. Sie kommen, wenn es kalt wird. Papa sagt, sie kündigen Wundervolles an. Wir stehen ganz früh auf und beobachten, wie sie über dem See kreisen, im Wasser landen und dann weiterziehen. Sie sind so schön und stolz - und auch ein bisschen unheimlich. Aber in diesem Jahr ist gar nichts wundervoll. Papa muss ins Krankenhaus, weil er was Schlimmes am Herzen hat. Und ein einzelner Schwan bleibt einfach auf dem See zurück, ganz allein. Irgendwas stimmt nicht mit ihm, so wie bei Papa. Wenn ich es schaffe, dass der Schwan wieder fliegt und seine Familie findet, vielleicht wird Papa dann ja wieder gesund ...


    Autorin:
    Lucy Christopher wurde 1981 in Wales geboren und wuchs in Australien auf. Bis zum Hauptstudium lebte sie in Melbourne. Nachdem sie sich als Schauspielerin, Kellnerin und Wanderführerin versuchte hatte, zog sie nach England und machte ihren Magister in Kreativem Schreiben. Sie unterrichtet an der Bath Spa University. Ihr Debüt "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: www.lucychristopher.com (Quelle: Chicken House)


    Meine Rezension:
    Isla (gesprochen: Eila) und ihr Vater beobachten am liebsten Schwäne, die sich in Schwärmen sammeln und dann durch die Lüfte schweben. Aber immer wieder muss Isla feststellen, dass dem Vater die Ausflüge nicht guttun. Was hat er? Und warum sagt er nichts? Bei einem Ausflug bricht er neben Isla zusammen und ist kaum ansprechbar. Er wird in ein Krankenhaus gebracht und dort stellen die Ärzte ein Herzproblem fest. Für Isla und ihre Familie beginnt das bange Warten und Zittern. Jeden Tag ins Krankenhaus und hoffen, dass die Ärzte etwas Neues sagen. Im Krankenhaus lernt Isla einen Jungen kennen. Harry, rote Haare und dünn, freundet sich mit ihr an und sie verbringen nun viel Zeit zusammen auf der Kinderkrebsstation. Sie schwärmt von den Schwänen und erfährt von einem Schwanenweibchen unten am See. Neugierig entdeckt sie sie und für beide ist es "Liebe" auf den ersten Blick. Sofort fasst das Schwanenweibchen Vertrauen und Isla besucht es immer wieder. In der Schule haben sie zudem ein Projekt zum Thema "Fliegen". Isla muss sich etwas dazu einfallen lassen.


    Ein teilweise bedrückendes, aber auch interessantes Buch über Familienbanden, Krankheiten und Schwäne. Die zwei Krankheiten (Herz und Krebs) beherrschen neben dem Schwan das Buch. Immer wieder werden die Ängste und Hoffnungen von Isla, Jack und ihrer Mutter beschrieben. Aber auch die Freude und Faszination an den Vögeln und der Kraft, die daraus geschöpft werden kann.
    Trotz des schweren Themas ein gut zu lesendes Buch, welches nie den Optimismus und die Hoffnung verliert.

    Gerhard Matzig ist Familienvater von drei Kindern, Journalist und Ehemann von Pia. Zudem liebt er die Innenstadt von München und seine Wohnung, die an der Tramhaltestelle liegt. Er liebt den Lärm, den Dreck und die vielen Möglichkeiten, die eine Innenstadt bietet. Pia, seine Frau, möchte aber ein Haus mit Garten - in München nicht bezahlbar- also außerhalb von München. Vorstadtleben, Ruhe, Garten, Platz für die Kinder und Natur. Ein Kampf um den Lebensmittelpunkt beginnt...nach Monaten finden sie ein (bezahlbares) Grundstück außerhalb von München. Doch erst jetzt beginnt der eigentliche Streß und die Nerven werden immer dünner.


    Gerhard Matzig beschreibt die Suche nach einem Haus bzw. Grundstück und den Bau seines Hauses sowie den inneren und äußeren Kampf mit seiner Familie bezüglich dem Standort, der Hausform und -farbe. Leichte Lektüre, die Spaß macht und wahrscheinlich jeden Häuslebauer bekannt vorkommt. Manche Dinge ändern sich halt nie ;-).

    Anna Silber soll einen Reiseführer über Barcelona schreiben. Noch einen, doch sie nimmt sich vor, die bisher unbekannten Ecken von Barcelona zu finden und zu beschreiben. Doch bereits an ihrem Anreisetag wird sie abgelenkt von ihrem Vorhaben, denn direkt vor ihrer (zukünftigen) Haustür liegt ein toter Mann. Rafael (ein guter Freund von ihr) erzählt ihr von den vergangenen Morden, die in binnen kürzester Zeit stattgefunden haben. Annas Neugierde wird geweckt. Zufälligerweise ist gerade Rafaels Freund Quim der zuständige Kommissar in der Mordkommission. Er nimmt ihre Theorien ernst und so rutscht Anna immer mehr in den Strudel aus Morden, Häuserbesetzung und Verfolgung rein. Welche Rolle dabei die Heilige Eulàlia und Oriol Bosch spielen, bleibt hier ein Geheimnis.


    Das Buch von Stefanie Kremser hat mir gut gefallen. Der schöne flüssige Schreibstil lädt direkt zum "Durchlesen" ein. Die Charaktere sind symphatisch und man rätselt gern mit Anna & Co. mit, wie es nun in Barcelona weitergeht. Anna ist herrlich erfrischend, vorallem wenn sie von ihrem Essverhalten erzählt. Endlich eine Frau, die mit Genuß isst. Die Beschreibungen von Barcelona fand ich auch recht interessant...fast schon ein kleiner Reiseführer. Insgesamt eine leichte Lektüre für den Sommersonnenliegestuhltag.

    Das Buch ist nichts für Bücherjunkies ;-). Die Autorin lässt ihre Hauptdarstellerin stets und ständig andere Autoren und Figuren zitieren. Sie baut die Bücher vieler bekannter und unbekannter Schriftsteller in ihre Geschichte mit ein. Ich habe noch nie so viele Anregungen zum Lesen bekommen wie in diesem Buch.
    Was passiert? Blue van Meer und ihr Vater ziehen aufgrund des Berufes vom Vater ständig um. In ihrem letzten Jahr an der Schule werden sie fast seßhaft. Sie lernt eine Gruppe Jugendlicher kennen, die alle ein wenig anders sind. Die Lehrerin Hannah sorgt für weiteren Gesprächsstoff und verbringt viel Zeit mit der Gruppe. Blue bleibt skeptisch und doch fühlt sie sich angezogen von ihnen.
    Eine Geschichte, die harmlos beginnt...wie eine High-School-Story und immer spannender und verworrener wird. Das Ende ist so ganz anders als man es sich am Anfang vorstellen mag. Gutes Buch mit vielen Facetten, die Spaß beim Lesen bringen.

    Andrea Busfield versucht in "Schattenträumer" eine Familiengeschichte mit der Geschichte von Zypern zu verbinden.


    Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um die Liebe zwischen Praxi und Loukis. Beide erst um die 15 Jahre alt und doch fühlen sie sich voneinander angezogen. Doch die Politik, der Krieg will es anders und so wird Loukis Bruder Nicos getötet. Neben dem Tod des Bruders treibt auch ein unbedarfter Kommentar von Praxi, Loukis in die Arme der EOKA. Noch ist er zu jung, um mit der Waffe zu kämpfen, doch Botengänge kann er für die EOKA erledigen. Loukis bleibt mehrere Jahre, in denen die Mutter und der Vater vom ihm immer wieder dafür beten, dass er lebend wiederkommt. Sie erleben Leid und Verzweiflung, müssen mit ansehen, dass Praxi einen anderen Mann heiratet und das Dorf verlässt und gute Freunde vertrieben werden. Die Brüder von Loukis versuchen ebenfalls ihre Wege zu gehen. So arbeitet Michalakis als Journalist für eine Zeitung, die versucht die politischen Geschehnisse neutral aufzuarbeiten und den Menschen mitzuteilen.


    Nach einigen Jahren kehrt Loukis zurück und muss sich neu orientieren. Ein Leben mit Praxi scheint nicht möglich. Oder doch?


    Andrea Busfield versucht immer wieder die politischen Geschehnisse zwischen den Griechen und Türken einzuflechten. Manchmal gelingt es ihr ganz gut, doch gelegentlich reißt sie den Leser aus der Geschichte raus, um ihn einen Geschichtsbrocken vorzulegen. Die Verbindung von Familie und Geschichte funktioniert nicht immer. Auch benötigt der Leser etwas Zeit und Geduld, um in die Geschichte einzutauchen - der Anfang ist etwas holprig, aber es lohnt sich dabei zu bleiben.


    Ein empfehlenswertes Buch, dass dem Leser in eine andere Zeit führt. Wer sich nicht mit der Geschichte von Zypern, Griechenland und der Türkei auskennt, kann hier noch einiges erfahren.

    Ann Kathrin Klaasen wird in ihrem neuen Fall beobachtet. Sie weiß es nur nicht. Der Täter legt ihr eine Leiche vor die Tür, um sie in die richtige Richtung zu schubsen. Jedoch es dauert ihm zu lange. Warum ist sie merkt es nicht? Ist sie nicht so gut, wie es in der Zeitung gestanden hat? Eine zweite Frau stirbt. Festgebunden an einem Stuhl, geschlagen und verhungert und verdurstet. Was haben sie gemeinsam? Nun wird auch noch die neue Geliebte ihres Ex-Mannes entführt. Warum? Und wieso sollte Ann Kathrin ihrer Rivalin nun helfen wollen? Ann Kathrin kommt dem Täter näher....er ist ihr aber noch viel näher....Webcams zeigen ihm das Intimleben der Kommissarin.


    Der zweite Fall der Kommissarin ist gut verstrickt und man benötigt eine Weile, um des Rätsels Lösung zu finden. Jedoch zieht sich die Geschichte durch die privaten Einschübe erheblich und das Ende kommt dann Knall auf Fall.

    Ich habe es nun endlich auch geschafft die ersten beiden Bücher von der Ostfriesenreihe zu lesen.
    Hier meine Rezi zum ersten Fall´.


    Der erste Fall für Ann Kathrin Klaasen, einer Hauptkommissarin in Ostfriesland. Sie lebt mit ihrem (Noch-)Ehemann Hero und dem Sohn Eike in einem schönen Haus. Doch die Idylle trügt, denn das Paar hat kaum noch Zeit füreinander. Für Klaasen steht immer die Arbeit im Vordergrund. Auch diesmal entscheidet sie sich gegen die Familie und für den Täter, denn ein Mensch wurde ermordet. Ulf Speicher, der Chef vom "Regenbogen" Verein, wird getötet. Nun haben die anderen Mitglieder des Behindertenvereins Angst und Wut. Ein weiterer Mord geschieht...wieder ein Mitglied des Vereins. Die Polizei muss sich beeilen, denn noch stehen ein paar Kandidaten auf der Totesliste. Doch wer hat sie erstellt? Und wer tötet heute noch mit Pfeil und Bogen? Ann Kathrin Klaasen hat einen Verdacht...doch mit dem steht sie ziemlich allein da.


    Klaus-Peter Wolf hat einen spannenden Krimi geschrieben, der ein gutes Tempo vorlegt und den Leser mit auf eine Schnipseljagd mitnimmt.

    Jessica will sich trennen – endlich. Von Marcus. Aber wie soll sie es ihm sagen? Sie fährt mit dem Zug nach Princeton und erlebt eine Überraschung. Marcus macht ihr einen Heiratsantrag. Wieso? Warum jetzt? Sie ist verwirrt, kann nicht gleich JA sagen und bittet um Bedenkzeit. In dieser Bedenkzeit führt sie eine Art Tagebuch, das nur für Marcus bestimmt ist. Es beschreibt ihre Zweifel an der Beziehung und die Gedanken, die sie sich macht – heiraten, nicht heiraten. Eigentlich fühlt sie sich mit Anfang Zwanzig noch zu jung. Doch wann ist der richtige Moment? Sie schreibt nicht nur darüber, sondern auch, wie sie um einen guten Job kämpft, denn von dem jetzigen Job kann sie nicht leben, obwohl sie ein abgeschlossenes Studium hat, schafft sie es nicht auf eigenen Beinen zu stehen. Und Marcus hat gerade angefangen zu studieren. Heiratet man in so einer Situation? Sie liebt und lebt in New York, er kann in der lauten schnellen Stadt nicht leben. Wo sollten sie leben? Sie lebt in einer WG, in einem Zimmer mit ihrer besten Freundin Hope und beschreibt den Alltag mit ihr, den lesbischen Mitbewohnerinnen und der Enge. Sie erzählt von den durchzechten Nächten, die nur ohne ihn gut sind. Und erfährt so einiges von ihm, was sie noch nicht wusste. Auch er hatte den Gedanken sich zu trennen, doch nun will er sie heiraten und für immer mit ihr durch das Leben gehen. FOREVER?


    Das Buch erzählt die Geschichte von Jessica und ihrer Familie und ihren Freunden. Ihre Zweifel an der Liebe und der Beziehung, ihre Gedanken zur Heirat und der Zukunft. Es ist gut geschrieben und man kann sich schnell in die Geschichte einlesen. Viele Gedanken und Ängste wird der Leser aus dem eigenen Leben kennen. McCafferty beschreibt die Figuren mit einem Augenzwinkern und lässt immer genügend Platz für Humor. Jedoch fand ich die Ausdrücke (Fäkalsprache) manchmal zu übertrieben und völlig unnötig. Für ein Jugendbuch halte ich sie nicht angebracht. Insgesamt ist es jedoch ein gelungenes Buch über Liebe, Freunde, Leben, Zukunft und Trennung.

    Kluftingers zweiter Fall ist diesmal etwas mystisch und sagenreich. Zwei grausame Morde regen die kleinen bayrischen Dörfer auf und Kluftinger muss neben seinem Wasserrohrbruch und eigenen Sorgen noch diese Fälle aufklären. Was haben die kleinen Hinweise zu bedeuten? Was ist mit dem schwarzen Vogel? War es wirklich der Sensenmann? Mit schwarzen bayrischen Humor und Einfallsreichtum werden die Fälle agelöstt. Des Rätsels Lösung wird aber erst am Schluss verraten und somit bleibt die Geschichte spannend.

    Der Richter aus Paris von Ulrich Wickert - Inhaltsangabe
    Als Jacques Ricou, Untersuchungsrichter aus Paris, auf Martinique ankommt, wird der Mann, den er sucht gerade beerdigt. Er war neunzig Jahre alt, man hat ihm sein Alter nicht angesehen, das Klima auf Martinique hält die Menschen frisch. Der Tote war Gilles Maurel, ein Plantagenbesitzer. Jacques hat ihn im Verdacht, den ehemaligen General, Balthazar de Montagnac umgebracht zu haben. Maurel hatte den Mord angekündigt. Schon nach den ersten Recherchen fühlt der Richter sich gefangen in einem Netz von Lügen, Verdächtigungen, Intrigen, Bedrohungen. Und auch die junge Kreolin Amadee, Witwe des Verstorbenen, trägt mehr zu Verwirrung denn zu Aufklärung bei. Jacques Ricou beginnt mit Ermittlungen, die ihn in eine Zeit führen, in der jedes Verbrechen möglich und zu verschleiern war: in den Krieg in Indochina. Offensichtlich waren Gilles Maurel und sein Sohn Eric von den Vietminh entführt, gefangen genommen und in ein Lager gesperrt worden. Aufzeichnungen von Gilles aus diesen Jahren, die wie durch ein Wunder erhalten sind, geben Zeugnis von den Grausamkeiten zu denen Menschen fähig sind. Vieles, was dort geschehen ist, wird offensichtlich nicht aufgedeckt und ist nie verfolgt worden, weil zu viele ehrenwerte Männer bis heute unter einer Decke stecken. Auch Jacques Ricou wird zwar den Mörder des Generals finden, aber sein Wissen über Vieles, was er erfahren hat, für sich behalten müssen.


    Meine Rezi:
    Ich war positiv überrascht, wie gut Ulrich Wickert schreiben kann. Bisher kannte ich ihn nur aus den Nachrichten und nun schreibt er spannende Geschichten aus Paris.


    Ein ehrgeiziger Richter aus Paris untersucht einen Mord und mehrere Schwarzgeld-delikte, die jedoch alle irgendwie miteinander verbunden sind. Um einen möglichen Verdächtigen zu befragen, fliegt er auf eine kleine idyllische Insel. Dort muss er feststellen, dass der Verdächtige bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist. Der Richter glaubt jedoch nicht an einen Unfall. Hier erfährt er aber einige andere wichtige Hinweise, denen er nun nachgeht. Zurück nach Paris muss er feststellen, dass er abgehört wurde und nun bedroht wird. Der Kreis wird kleiner....

    "Frostnacht" erzählt die Geschichte von Sunee und ihren beiden Söhnen Elias und Niran. Sie zieht von Thailand nach Island in der Hoffnung auf ein besseres Leben. In Island heiratet sie einen Isländer und bekommt mit ihm Elias. Niran kommt erst später aus Thailand nach. Er kann sich jedoch nicht in die isländische Gesellschaft einfügen und erlernt auch kaum die Sprache. Seine Eltern lassen sich bald darauf scheiden und sie müssen nun allein zurecht kommen. Doch dann wird Elias tot aufgefunden und Niran ist verschwunden. War es Fremdenhass? Ein Kindermörder?


    Arnaldur Indridason beschreibt in "Frostnacht" eher die Probleme eines kleinen stolzen Volkes, welches Angst hat seine Identität durch Ausländer zu verlieren als einen Krimi. Die Auflösung des Mordes an Elias rutscht hier in den Hintergrund und stellt eher die Gesellschaftsstudie "Island" in den Vordergrund.

    Es ist Mai, und es riecht nach Erde und feuchtem Gemüse. John Coffin, junger Polizeichef des aufstrebenden Londoner Dockviertels, ist frisch verliebt in seine neue Nachbarin, die schöne und eigenwillige Schauspielerin Stella Pinero. Er will den Frühling und seine Liebe genießen und nichts wissen von Mörderpsychogrammen und sozialen Unruhen, die in seinem Viertel brodeln. Doch dann wird in seinem Revier unweit des Güter- bahnhofs ein Mädchen ermordet. Neben der toten Anna Mary liegt ein neues Discokleid und ein einzelner Silberschuh. Wie im Märchen, denkt John Coffin beim Anblick der Leiche. Widerstrebend macht er sich auf die Suche nach Aschenputtels mörderischem Prinzen.



    Meine Rezi:


    Ein "gemütlicher" Krimi, der in London spielt. Ein junges Mädchen wird tot aufgefunden und sorgt somit für Unruhe in dem Viertel von London. Der neue junge Polizeichef John Coffin muss nun schnellstmöglich den Mord aufklären. Es gibt viele Indizien, jedoch keinen Beweis. Schnell wird ein junger Mann zum Tatverdächtigen und selbst seine Familie steht nun unter Beobachtung. Bis ein weiterer Mord begangen wird und der Polizeichef einen Brief erhält.


    Eine kurzweilige grundsolide Krimigeschichte, die sich gut und schnell lesen lässt. Bis zum Schluss ist man als Leser unschlüssig, wer es gewesen sein könnte.

    Mir ging es wie Miss J. Ich hatte das Buch auch ewig im SUB liegen und nun endlich habe ich es gelesen. Manchmal war es etwas zäh, aber insgesamt trotzdem noch gut.


    Meine Kurzrezi:
    Anna, eine junge erfolgreiche Frau, die versucht bunte peppige Kosmetik an die Frauen zu bringen und ganz nebenbei noch den perfekten Mann für sich zu finden, ist hier die (teilweise tragische) Hauptfigur. Mit Aidan scheint es ihr gelungen den Mann für das Leben gefunden zu haben und auch das Glück scheint auf ihrer Seite zu sein...bis zu dem Unfall. Alles verändert sich und nichts wird wie es einmal war. Sie kämpft sich durch das Leben und kann dabei auf die Unterstützng ihrer leicht chaotischen Familie und ihrer Freunde hoffen. Keyes schreibt ein dickes Buch über die Trauer, die Freude und die Freundschaft. Wie wichtig der Zusammenhalt der Familie und Freunde ist und das es auch ein Leben "danach" gibt - auch wenn man es anfangs nicht glaubt.

    Ein Foodscout findet eine Frucht, die so einiges in der Küche durcheinander wirbeln wird. Noch ist nicht bekannt was und wie sie (be-)wirkt, aber das sie Potenzial hat, um den Markt zu verändern, steht jetzt schon für Keitel fest.
    Kieffer, ein Koch mit eigenem kleinem Restaurant in Luxemburg, bekommt Besuch. Ein alleinstehender Mann mit einem gesunden Appetit und einer besonderen Ausstrahlung. Diese jedoch geht verloren, denn der Mann fällt vor dem Restaurant tot um. Was ist geschehen? War etwas mit dem Essen nicht in Ordnung? Und war es (wie angenommen) ein Kritiker? Kieffer hat das Talent ein Sternekoch zu sein, doch will er sich nicht dem Druck und dem Streß der Sterneküche aussetzen. Nun hat er einen toten Kritiker und ein geschlossenes Restaurant. Er geht auf die Suche nach dem Warum und Wieso. Dabei trifft er auf die Verlegerin des "Sternebuches" und erfährt so manches Neue. Auch sein Freund kann ihn Hilfe verschaffen. Die neuen Informationen sind jedoch nicht ganz so ungefährlich wie angenommen - zumal Kieffer noch die Reste der Teufelsfrucht findet und somit die volle Wirkung der Frucht entdeckt. Nun steckt er mittendrin oder zwischen den Fronten Lebensmittelindustrie, Küche und Geheimhaltung.


    Das Buch bietet etwas Spannung (nicht ganz so sehr wie ein typischer Krimi), viele leckere Gerichte (leider ohne Rezept) und jede Menge Wein. Das Ende zieht sich etwas in die Länge, aber insgesamt unterhält das Buch den Leser gut und lässt ihm Einblicke in das kleine Luxemburg gewinnen.

    Carolyn Mackler wurde am 13. Juli 1973 in Manhattan geboren. Sie studierte Kunstgeschichte. Sie begann schon früh mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, Essays und Jugendbüchern. Für Ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2000 konnte sie ihr Debüt »Love and Other Four-Letter Words« bei Random House veröffentlichen. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihrem Sohn in Manhatten, New York.


    Kurzbeschreibung
    Urlaub in der Karibik - das klingt paradiesisch. Doch für Jena, Skye, Dakota und Owen ist es eher die Hölle. Jena mag nicht schwimmen gehen, weil man sie dann im Badeanzug sieht. Skye muss selbst im Urlaub ständig an ihre Schauspielkarriere denken, dabei ist sie eigentlich nur noch müde. Dakota würde am liebsten vergessen, dass er eine Freundin hatte, und benimmt sich wie ein Arsch. Und Owen wäre genauso gern zu Hause geblieben, denn wo er am Computer sitzt ist ihm eigentlich egal. Aber dann badet Jena mit Dakota, Skye schreibt einen Brief, Dakota flirtet mit Skye und Jena entdeckt Owens Rücken. Und das ist erst der Anfang.



    Meine Rezi:
    Owen, Jena, Dakota und Skye sind vier verschiedene junge Menschen, die sehr unterschiedlich und doch miteinander verbunden sind. Jena hält sich für zu dick, zu häßlich und unscheinbar. Sie himmelt einen virtuellen Jungen an und läuft im Leben mit den anderen mit. Skye ist anders. Sie ist hübsch und erfahren und sie hat Erfolg - in allem. Sie ist unerreichbar für Jena und doch müssen sie nun miteinander verreisen - ihre Mom`s wollen es. Im "Paradies" lernt Jena Dakota kennen und "macht ein bißchen mit ihm rum". Zum ersten Mal ist sie interessant und fühlt sich begehrt - bis Dakota Skye kennenlernt. Owen ist blaß und hat rötliches Haar, schlaksig und ist überhaupt kein "Traumjunge". Er hat seinen eigenen Blog "Looser am Laptop" - hier kann er seinen Frust niederschreiben und Freunde gewinnen.
    Die vier Jugendlichen verbindet nicht nur die Verwandtschaft (Owen/Dakota), sondern auch die vielen kleinen und großen Probleme, die man als Jugendlicher hat und die jeder in irgendeiner Weise mit sich herum trägt.
    Das Buch ist eine kleine Reise in die eigene Jugend (auch wen sie nicht in den USA stattgefunden hat) und man muss gelegentlich über die Probleme (Styling, Liebe...) schmunzeln.
    Für Jugendliche ein gutes Buch, um zu erkennen, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind und das vieles nicht so ist, wie es scheint.

    Steven Lukas, ein Antiquar aus München, findet in seinen Regalen ein ihm unbekanntes altes Buch. Schon bald merkt er, dass es sich dabei um das Tagebuch eines engen Vertrauten von Ludwig II. handelt, den Assistenten des königlichen Leibarztes Max Schleiß von Loewenfeld.
    Das über hundert Jahre alte Buch ist in einer geheimen Kurzschrift verfasst, die Lukas nur Stück für Stück entziffern kann. Der ungeheuerliche Fund könnte die wahren Umstände des Todes von Ludwig II. verraten! Doch offenbar haben verschiedene Parteien ein Interesse daran, die Veröffentlichung des Tagebuchs zu verhindern. Und ein Fanatiker geht dabei über Leichen. Gemeinsam mit der Kunstdetektivin Sara Lengfeld gelingt es Lukas, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen – eine Rätselreise, die die beiden zu sämtlichen Schlössern des Märchenkönigs führt.


    Oliver Pötzsch ist der Autor der sehr erfolgreichen Henkerstochter-Serie. Er ist Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung quer. Oliver Pötzsch lebt mit seiner Familie in München.



    Meine Rezi


    Oliver Pötzsch strickt eine leicht verworrene Geschichte um den König Ludwig II - Mythos. Ein Professor ersteigert einen kleinen Kasten mit einem Tagebuch und einer Locke darin. Das Tagebuch ist in einer Geheimsprache geschrieben und nicht ganz so einfach zu entschlüsseln. Der Professor ist jedoch nicht der einzige, den das Buch interessiert. Er wird verfolgt und gefoltert und stirbt für dieses Buch. Die Mörder jedoch können es nicht mehr bei ihm finden. Der Antiquar Steven Lukas findet das Buch zwischen seinen Bücherreihen und ist sofort fasziniert davon. Doch auch er wird nun verfolgt und gejagt. Jedoch bekommt er Unterstützung von einer jungen Frau, die sich als Kunstdetektivin ausgibt. Gemeinsam versuchen sie, trotz der Überfälle und Verfolgungen der Königstreuen, das Rätsel im Buch zu lösen. Denn dahinter verbirgt sich ein Geheimnis, das nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll.


    Es ist ganz spannend mit den beiden auf Rätseljagd zu gehen. Auch kann man noch etwas über Ludwig II und über diese Zeit erfahren. (Sofern es wahr ist.) Die Schlösser von Ludwig II werden zum Teil sehr detailliert beschrieben, so dass man sie sich (sofern man sie noch nicht kennt) gut vorstellen kann.
    Ich fand das Ende allerdings viel zu langatmig und herausgezogen. Die letzten 50-100 Seiten waren mir zu langweilig, da das Rätsel gelöst war und die nachfolgenden Zusammenhänge zu sehr "an den Haaren" herbeigezogen wurden.

    Ich war schon von der Leseprobe begeistert und auch das Gesamtwerk hat mich in seinen Bann gezogen.


    Camilla Läckberg schafft es den Leser immer wieder zu überraschen. Die vielen kleinen Handlungsstränge sorgen für eine stetige Spannung und man möchte wissen, wie die einzelnen Geschichten enden. Am Anfang sind gerade diese vielen Geschichten gewöhnungsbedürftig, da man immer wieder "umschalten" muss, aber hat man erst einmal alle Stränge erfasst, wird die Geschichte immer spannender. Läckberg schlägt immer wieder kleine Haken, damit des Rätsels Lösung nicht zu schnell heraus kommt. Erst zum Schluss kommt sie auf den Punkt und schafft es noch auf den letzten Seiten eine neue spannende Frage aufzuwerfen. Jetzt steht wieder ein Rätsel im Raum und der Leser muss sich wohl nun bis zum nächsten Buch gedulden.


    Der Schreibstil von Läckberg ist flüssig und leicht zu lesen. Sie verzichtet auf komplizierte Fachbegriffe (z.B. aus der Pathologie) und verschachtelte Sätze. Sie bschreibt ihre Figuren sehr detailiert, so dass der Leser schnell eine Art Beziehung zu den Figuren aufbauen kann. Die Charaktere sind mal tragisch, mal zum schmunzeln und (fast) immer lebensecht.


    Ich habe vorher noch keinen Läckberg-Krimi gelesen...jetzt kann ich sagen, es wird nicht der Letzte gewesen sein. Schließlich ist noch ein Rätsel offen....

    »Hitler hat die Mauer gebaut«, glauben Abdul und Ronnie. Esra stylt sich im Disco-Islam: rosa oder türkis mit Glitzer und natürlich Kopftuch. Und Samira, die Klassenqueen, kann sich keine Sekunde von ihrem Handy trennen und hält hyperaktive Siebtklässler in Schach.


    An Frau Freitags Schule geht es immer voll ab. Ihr Alltag als Lehrerin ist absurd-komische Realsatire – verrückt, anrührend und vor allem sehr lustig. Aber Frau Freitag findet: Ich habe den schönsten Beruf der Welt.


    Die Autorin
    Frau Freitag, geboren 1968, wollte schon immer Lehrerin werden. Seit zehn Jahren unterrichtet sie Englisch und Kunst. Sie ist Klassenlehrerin einer überdrehten, dafür recht leistungsschwachen 9. Klasse und sie lebt in einer deutschen Großstadt.


    Meine Rezi:


    Frau Freitag....nun mal Hand auf`s Herz...ist es wirklich so oder doch etwas überspitzt dargestellt?


    Frau Freitag ist eine begeisterte Lehrerin in einer Gesamtschule und das (wohl auch noch) in einer Großstadt mit hohem Migrationshintergrund. Genau erfährt man es nicht - ist aber auch für den Inhalt nicht notwendig. Sie unterricht Kunst und Englisch und ist zudem noch Klassenlehrerin einer gut chaotischen Klasse, die wenig Sinn für Bildung oder Abschluss hat. Gern berichtet sie von ihren "Problemfällen" und wie sie versucht damit umzugehen. Es werden Strategien gegen Schwänzen, Null-Bock und Beleidigungen aufgebaut und wieder verworfen, weil man ja eigentlich froh sein kann, dass sie überhaupt da sind. Die Freude über kleine Dinge scheinen Lehrer als erstes zu lernen - mal "nur" 10 Minuten zu spät, einen Bleistift dabei haben oder sogar das Buch ist eingepackt (niemand spricht davon, dass es aufgeschlagen wurde).


    Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Nicht zu empfehlen, denn die kleinen und großen Schüler- und Lehrerpannen nutzen sich auf über 330 Seiten etwas ab. Vieles ähnelt und wiederholt sich. Man sollte sich die Kapitel nach und nach gönnen, da hat man mehr vom Klischeeaufbau und Vorurteilebasteln. Teilweise konnte ich schmunzeln über die grammatikalischen Aussetzer und die schrägen Dialoge zwischen den Lehrern und den Schülern. Der andere Teil erschreckte mich. Was ist aus der Bildung geworden ist? Bessere Noten, weil man der Lieblingsschüler ist? Trotzdem noch versetzen, da man keinen Förderplan schreiben will?


    Insgesamt ein leicht und schnell zu lesendes Buch, in dem die Autorin trotz Humor auch die vielen Baustellen im Bildungswesen aufzeigt. Nicht nur zum Schmunzeln geeignet, sondern auch mal zum Nachdenken.