Nach dem Chivvy wurde Neél von Joys Clan gefangengenommen und gefoltert, ohne dass sie es hätte verhindern können. Als Matthial keine wertvollen Informationen von ihm erhält, schickt er ihn zu Jamies Clan, der ihn gegen Warne bei den Percents eintauschen kann. Wenig später erfährt Joy von Neéls Tod. Sie verlässt Matthial und den Clan, dem sie sich schon lange nicht mehr zugehörig fühlt, um von Jamie zu erfahren, wie Neél gestorben ist.
Auf ihrem Weg hört sie Dinge, mit denen sie nicht gerechnet hätte, macht neue Erfahrungen und Bekanntschaften – positive wie negative.
Doch gerade, als sie ein wenig Sicherheit in ihrem Leben gefunden zu haben scheint, gerät alles ins Wanken, was sie sich mühevoll aufgebaut hat.
Seit ich Dark Canopy im April 2012 gelesen hatte, konnte ich das Erscheinen des Nachfolgers kaum erwarten. DC hatte mich begeistert und verzweifelt zurückgelassen. Als ich Dark Destiny aufgeschlagen habe, war ich zunächst überrascht – dieses Mal erhaschen wir im Prolog einen kurzen Blick in die Zukunft, eine Zukunft, die Hoffnung macht, aber zugleich voller Sehnsucht ist.
Was mich desweiteren überraschte, war der geringe Umfang des Buches – mit 462 Seiten ist Dark Destiny deutlich dünner als der Vorgänger.
Die Handlung zog mich von der ersten Seite an in den Bann, ich habe das Buch binnen zwei Tagen ausgelesen und hätte gerne noch 100 Seiten weitergelesen.
Das Buch ist mindestens so gut wie der Vorgänger, spannend und so realistisch, dass es wehtut. Joy macht eine unglaubliche Entwicklung durch und wird im Lauf des Buches erwachsen. Auch die anderen Figuren sind glaubwürdig, alles, was passiert, Entscheidungen, die getroffen werden und alle Konsequenzen sind so echt, wie sie nur sein können. Es wird nichts beschönigt, nichts vereinfacht, es ist eine Geschichte, wie das Leben sie schreiben könnte und ich dachte immer wieder „Hoffentlich, hoffentlich schaffen unsere Wissenschaftler nicht so etwas wie die Percents“.
Die Figuren handeln so, wie sie aufgrund ihrer Persönlichkeiten und Hintergründe handeln müssen – deshalb konnte ich bis zum Schluss niemanden wirklich hassen. Nicht einmal Matthial, obwohl ich es wahrhaft versucht habe.
Der Schreibstil ist wunderbar angenehm zu lesen, hin und wieder gibt es wie im ersten Band auch mal etwas zu lachen.
Die Handlung blieb durchgehend unvorhersehbar, aufgrund des Zukunftsausblickes im Prolog kann viel spekuliert werden, aber dann kommt doch vieles anders, als man denkt.
In mancher Hinsicht beweist Jennifer Benkau hier großen Mut – was zu einem großartigen Buch führte, dass in niemandes Fußstapfen tritt, sondern ganz eigene Wege geht.
Das Ende ist besser, als ich befürchtete und gleichzeitig viel trauriger, als mir lieb ist. Ich habe an mehreren Stellen im Buch Tränen vergossen und auch Tage, nachdem ich es beendet habe, lässt es mich nicht los.
Es ist bereits im Februar ein Anwärter auf das Buch des Jahres 2013 für mich.
10 von 10 Eulenpunkten von mir