Zum Inhalt:
"Mitten in der Nacht wird Max von seiner Mutter geweckt. »Seid still«, sagt sie weinend, als sie den Zehnjährigen und seine vier Jahre alte Schwester Ellie in einen Wandschrank sperrt. »Geht zu Opa ...«, hören die Kinder sie noch flüstern, dann fliegt krachend die Haustür auf. Ihre Mutter schreit. Ellie weint. Um sie zu beruhigen, erzählt Max ihr die Geschichte vom Märchenwald. Während Max und Ellie auf dem Weg zu ihrem Großvater sind, erwacht auf dem Alexanderplatz eine junge Frau blutüberströmt und ohne Gedächtnis. Im Wedding stehen die Mordermittler Paul Kalkbrenner und Sera Muth vor dem rätselhaftesten Fall ihrer Karriere. Und der Märchenwald birgt nichts Gutes."
Meine Meinung:
Martin Krist hat wieder einen spannenden Thriller aus der Paul-Kalkbrenner-Reihe geliefert, der uns in seinem mittlerweile fünften Fall begeistert.
Wieder werden mehrere Handlungsstränge gewoben, die anfangs nichts miteinander zu tun haben, zumindest schaut es so aus. Einerseits sind zwei Kinder, Ellie und Max, auf dem Weg zu ihrem Großvater und müssen sich allein durch durch die Großstadt kämpfen, andererseits bekommen wir es mit einer jungen Frau zu tun, die ihr Gedächtnis verloren hat und auf der Suche nach den vergangenen Stunden durch die Stadt irrt und flüchtet und dann gibt es da natürlich noch Paul Kalkbrenner, der neben seinen privaten Problemen es mit einem sehr delikaten Fall zu tun bekommt, also wer da nicht zum Veganer wird bzw. nicht darüber nachdenkt einer zu werden, dann weiß ich auch nicht.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie es Martin Krist schafft, die Handlungsstränge ineinder zu verweben und ohne logische Fehler zu einem Strang zu verbinden. Mir haben dabei die Wechsel von einer Ebene zu nächsten sehr gut gefallen, so wurde Abwechslung und auch Tempo in die Handlung gebracht.
Die Personen wurden wieder gut ausgearbeitet, aber Hardy Sackowitz, Paul-Kalkbrenner-Fans werden sie kennen, bekam diesmal nicht die große Plattform, wie in dem einen oder anderen Kalkbrenner-Thriller, aber dafür rückten andere Personen in den Vordergrund.
Aber einen Kritikpunkt möchte ich noch anführen, das Ende wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt und es wirkte auf mich ein wenig zu konstruiert und auch, als musste der Autor das Buch schnell beenden, damit es veröffentlicht werden kann. Und die Dame, die sich um Max gekümmert hat, wirkte auf mich auch en wenig plastisch, also ich wurde mit ihr nicht so richtig warm.
Aber alles in allem bietet "Märchenwald" spannende Stunden und ist auf jeden Fall empfehlenswert.