Beiträge von TiGi86

    Zum Inhalt:


    "»Und ich sagte noch: Das wird blutig.«

    Patsy und Milo wollen an das große Geld. Doch nicht nur der rechtmäßige Besitzer hat was dagegen, sondern auch ein Mörder, der seit Wochen seine blutige Spur durch die Stadt zieht.

    Pearl, Ermittler wider Willen, muss indes eine Broadway-Diva aufspüren. Doch weder die Cops noch die Familie der Sängerin hegen daran großes Interesse. Schon bald gerät er selbst ins Visier."


    Meine Meinung:


    Schnell, spannend, amerikanisch, Vorfreude auf Band 2 weckend. Damit ist eigentlich alles gesgt. :)


    Der Roman ist zwar nur 200 Seiten lang, aber man fühlt sich wie auf einer Verfolgungsjagd durch New York. Durch die Kürze enstehen keine Längen, aber es bleibt die eine oder andere Frage offen, wobei ich denke, dass dies zum Teil auch so sein sollte, denn der Leser soll es ja kaum erwarten können, den nächsten Band in Händen zu halten.


    Naürlich wird das eine oder andere Klischee bedient, aber ich denke, das ist durchaus so gewollt. Die Figuren sind allesamt gut getroffen. Zwar kann man die Bösewichte ausmachen, aber keiner der Protagonisten hat eine absolut weiße Weste, versucht aber das Beste daraus zu machen. Und das hat mir gefallen, dass wir es nicht nur mit Hauptfiguren zu tun bekommen, die ein vorbildliches Leben führen, sondern auch ihre Probleme haben und teilweise mit einem Bein im Gefängnis stehen.


    Aber Pearl ist bisher noch nicht richtig greifbar für mich, dafür erfährt man in diesem Buch noch zu wenig über ihn, aber es hat mir Freude bereitet, mit ihm unterwegs gewesen zu sein und ich möchte gern mehr über den harten Kerl mit dem weichen Kern erfahren und freue mich auf die Fortsetzung.


    Alles in allem ein lesenswerter Roman, der Freude auf mehr macht und wer braucht schon Drogen aus einem ranzigen Hinterhof, wenn er/sie Martin Krist mit dem guten Stoff hat. :)

    Ich bin da wohl die Ausnahme, ich freue mich über die Kälte Endlich ist dieser Horrorsommer und -herbst passe. Mein Körper atmet auf. Jetzt beginnt meine Jahreszeit !

    Der diesjährige Sommer war aber auch extrem. So heiß brauche ich es zwar auch nicht, aber zu kalt mag ich es auch nicht, außer in der Vorweihnachtszeit, aber auch nur dann. ^^Der Sommer ist eben meine Jahreszeit.

    Zum Inhalt:


    "Sie war ein rundliches Mädchen (...) Sie sah aus wie ein Opfertier, wie die ewige Zielscheibe des Spottes, und sie war es auch."

    Carrie White, ein junges Mädchen, dass seit sie denken kann, dem Spott ihrer MitschülerInnen ausgesetzt ist und zuhause ihre extrem gläubigen Mutter ertragen muss, ist in diesem Roman einmal den Demütigungen ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt ist.

    Aber Carrie besitzt eine Gabe, mit der die Tod und Zerstörung säen kann, dessen Tragweite sie sich allmählich bewusst wurd. Als ihre Mitschüler es beim Abschlussball wieder einmal zu weit treiben, setzen sie ein Inferno in Gang, dessen Tragweite sich niemand auch nur in seinen schlimmsten Träumen ausmalen kann.


    Meine Meinung:


    Auch nach sechzehn Jahren hat dieses Buch für mich nichts an seinen Reiz verloren. Auch der Inhalt ist aktueller denn je und in Zeiten des Internets und der sozialen Medien wird der Spott, die Diskriminierungen und Demütigungen für alle Welt sichtbar gemacht.


    Die Figuren sind ganz gut gelungen, als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, so gut das überhaupt möglich ist, wie im Falle von Carrie, aber sie lies mich auch an die eigene Schulzeit zurückerinnern, deshalb kann ich gut nachvollziehen, was in ihr vorgegangen sein muss.


    Auch der Abschlussball und alles was danach kam, fand ich einerseits leicht übertrieben, aber andererseits auch gut gemacht. Ihr Begleiter Tommy begleitete sie ja, um seiner Freundin Sue einen Gefallen zu tun, um wenigstens ein wenig gut zu machen, wass sie Carrie angetan hat. Natürlich lief alles schief und am Ende richtet sich Carries Wut gegen alles und jeden, weil sie die Demütigungen einfach nicht mehr erträgt und der letzte Streich das Fass zum überlaufen gebracht hat.

    Andererseits können einem die vielen Opfer auch leid tun, da auch viele Unschuldige ums Leben gekommen sind, die Carrie bisher gar nicht kannten oder auch in der Schule mit ihr kein Kontakt hatten, aber dahingehend könnte man sich auf fragen, wie viel man als Zuschauer zum Mittäter gemacht wird, auch wenn man bei den jahrelangen Demütigungen Carries "nur" weggeschaut hat.


    Die Einschübe der Zeugenbefragungen und Zeitungsausschnitte fand ich auch interessant gemacht, da an dadurch auch Einblicke von außen in das Geschehen bekam, aber andererseits hätte ich mir den einen oder anderen Einblick in Carrie mehr gewünscht.


    Soweit ich weiß, war "Carrie" ursprünglich nicht als Roman geplant, sondern mehr als Kurzgeschichte, deshalb sind auch die Einschübe entstanden, um aus der Kurzgeschichte einen Roman zu machen.


    Alles in allem ist "Carrie" ein spannender Roman, der nichts an seiner Aktualität verloren hat und auf ein dramatisches Ende zusteuert, welches es in sich hat.

    Zum Inhalt:


    Wir befinden uns in Chicago im Jahre 1893, das Jahr, in dem in dieser Stadt die Weltausstellung viele Besucher in die Stadt lockt. Zu dieser Zeit treibt auch Herman Webster Mudgett in seinem Hotel, auch "die Burg" genannt, sein Unwesen. Ein Hotel, gespickt mit Fallen, Folterkellern, Gaskamern, Säurebädern und Geheimgängen. Wer in Mudgetts Hotel eincheckt, unterschreibt auch gleichzeitig sein Todesurteil. In eben jenes Hotel begibt sich Arlis Christen, die auf der Suche nach ihrer Schwester ist. Denn die letzte Spur führt zu Mudgett in die Burg, zu einem Mörder, der auch in unserer Welt seine Opfer suchte.



    Meine Meinung:


    Die Meinungen über Hohlbein und seine Werke sind ja sehr zweigeteilt, aber da ich Hohlbein ganz gern lese, entschloss ich mich, im Mörderhotel ein Zimmer zu buchen. Es ging ja sehr brutal los, was zeigte, dass manche Stellen im Buch nichts für schwache Nerven sind und mit was für einen grausamen Menschen wir es zu tun haben.


    Der Stil ist flüssig und man kommt recht schnell ins Geschehen rein, auch wenn der Leser gleich am Anfang starke Nerven beweisen muss und ins kalte Wasser geworfen wird.


    Im Roman wechseln sich Kapitel, in der wir Einblick in Mudgetts Vergangenheit gewinnen, in seine Kindheit bis kurz vor seinem Eintreffen in Chicago, und bekommen so eine Vorstellung, was ihm zu diesem Monster werden ließ; ab mit Kapiteln, die in der Gegenwart, also im Jahre 1893, spielen.


    Ein Großteil des Buches nimmt auch die Suche nach Mudgett ein, denn Arlis Christen und der Versicherungsdetektiv Geyer sind auf der Suche nach Arlis' Schwester Endres, die mit Mudgett eine Beziehung führte und von der nun jede Spur fehlt. Kontakt haben sie die meiste Zeit Holmes, einem Vertrauten Mudgetts, aber das mit dem auch etwas nicht zu stimmen scheint, zeichnet sich recht früh ab, aber welche Geheimnisse er hat, wird natürlich nicht verraten.


    Ein größeres Manko ist in meinen Augen, dass Hohlbein ein wenig zu sehr ausholt, das eine oder andere Kapitel, vor allem von den Rückschauen, hätte sicher gekürzt werden können, dadurch entsteht die eine oder andere Länge. Aber im Großen und Ganzen ein spannendes Buch, dass zeigt, was für eine Bestie Hermann Webster Mudgett gewesen sein muss.

    "Der Untertan" von Heinrich Mann steht noch ungelesen in meinem Bücherregal, ich würde mich euch daher gern anschließen, wenn das ok ist. Ich glaube, ohne Leserunde würde es sicher noch lange Zeit ungelesen bleiben. :)

    Zum Inhalt


    "Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte."


    Meine Meinung


    Drei Jahre sind nun bereits seit Kriegsende vergangen und noch immer ist das Leid und die Zerstörung, die der Krieg verursacht hat sicht- und spürbar. Frank Goldammer konnte in seinem dritten Max-Heller-Krimi wieder diese eindrücklichen Bilder heraufbeschwören.


    Der Schreibstil ist wie auch in "Der Angstmann" und "Tausend Teufel" flüssig, was für einen schnellen Einstieg in die Handlung und einen Lesefluss ohne Unterbrechungen bzw. Stolpersteine sorgt.


    Die Figurn sind wieder sehr gut ausgearbeitet, allen voran Max Heller. Er ist ein aufrichtiger Mann, dem aber von behördlicher und politischer Seite immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Dieses Mal jedoch bekommt dies einen bitteren Beigeschmack, da er es nun beruflich mit seinem Sohn Klaus zu tun bekommt, was nicht nur für Freudensprünge sorgt. Die Spannung zwischen den beien ist förmlich spürbar.


    In "Vergessene Seelen" steht nicht nur die Ermittlungsarbeit im Vordergrund, auch wird wieder das Privatleben von Max Heller beleuchtet. Der Leser bekommt ein gutes Bild davon vermittelt, mit welchen Widrigkeiten es die Familie zu tun bekommt und wie sie versucht mit der damaligen Situation umzugehen.


    Bis zum Ende schafft es Frank Goldammer, den Lesern den Täter bis zum Ende geheimzuhalten, mit der einen oder anderen falschen Fährte glaubt man den Mörder ausmachen zu können, bis wir am Ende doch noch überrascht werden.


    Leider ist ein Manko, wie auch schon in den beiden Vorgängerromanen, der Spannungsbogen. Frank Goldammer schafft es leider wieder nicht, ihn durchgängig am Leben zu erhalten. Die Spannung kam für meinen Geschmack wieder etwas zu kurz. Das wiegt er aber mit den Beschreibungen der damaligen Zeit wieder auf.


    Alles in allem bekommt der Leser es mit einem lesenswerten und interessanten Krimi zu tun, der Lusft auf den nächsten Band macht.


    Lucie Flebbe - Jenseits von Wut

    GRAFIT Verlag

    ISBN: 978-3-89425-587-9


    Zum Inhalt:


    "Edith „Eddie“ Beelitz war ganz zufrieden, als sie sich vor Jahren aus dem aktiven Polizeidienst in die Elternzeit verabschieden konnte, denn die Berufswahl war falsch, das ist ihr klar. Doch dann kommt der Tag, an dem sie erkennt, dass auch ihr Mann Philipp die falsche Wahl war. Quasi über Nacht steht sie mit ihrer kleinen Tochter Lotti auf der Straße, ohne Wohnung, ohne Einkommen. Glück im Unglück: Bei der Bochumer Polizei herrscht akuter Personalnotstand, weshalb ihrem Gesuch, in Teilzeit arbeiten zu können, gern stattgegeben wird. Und sie wird sogar der Mordkommission zugeteilt. Damit hört das Glück aber auch schon wieder auf, denn mit ihrem neuen Teamchef verbindet sie eine alte, aber sehr abgekühlte Freundschaft. Außerdem soll sie nicht nur Akten führen, sondern muss mit an die Front. Vor dem Jobcenter liegt die Leiche der arbeitssuchenden Ronja Bleier – sie wurde brutal erschlagen. Eddie ist überfordert. Wie soll ausgerechnet sie dabei helfen, einen Mord aufzuklären?"


    Meine Meinung:


    "Jenseits von Wut" ist in zwei Handlungsstränge aufgebaut. Einerseits lesen wir von Eddie Beelitz, die gerade dabei ist, ihr Leben neu zu ordnen, privat wie auch beruflich. Privat wurde sie von ihrem Mann vor die Tür gesetzt und muss sich nun als alleinerziehende Mutter durchslagen. Beruflich kehrt sie wieder in ihren Beruf zurück, den sie eigentlich gar nicht mag, wird aber auf einen Fall angesetzt, der sie richtig fordert.


    Andererseits lesen wir von einer mysteriösen Person namens Zombie, die von einer Wut angetrieben wird, die ihren Weg nach draußen sucht, so dass Zombie wie eine tickende Zeitbombe durch die Stadt läuft. Doch wer ist er? Das offenbart sich in dem Roman nach und nach. Aber man fragt sich oft, wie verrückt dieser Typ eigentlich ist, denn seine Gedankengänge sind sprechen nicht gerade für ihn.


    Beide Personen könnten gegensätzlicher nicht sein und mit Spannung und Interesse verfolgte ich ihre Entwicklung und Verstrickungen.


    Lucie Flebbe lässt ihre Leser auf Eddies Jagd nach dem Mörder im Dunkeln tappen und legt Fährten, die der Leser oft auf den Leim geht.


    Mir hat der lockere und flüssige Schreibstil sehr gut gefallen, dadurch kommt gut in das Buch rein und kommt auch während des Lesens nicht ins Stocken.


    Auch der Spannungsbogen bleibt konstant oben und wurde bis zum Ende nicht gelangweilt.


    Alles in allem ist "Jenseits von Wut" ein unterhaltsamer und spannender Auftakt einer Reihe um Eddie Beelitz, deren Werdegang ich gern weiterverfolgen möchte.

    Zum Inhalt:


    Um die Bevölkerung zu unterhalten, organisiert der Staatschef, der nur der "Major" genannt wird, einen langen Marsch, bei dem es aber nur einen Gewinner gibt und auf die Verlierer wartet der Tod.


    Meine Meinung:


    Ich hatte das Buch vor vielen Jahren bereits gelesen und es vor Kurzem als Hörbuch nachgehört und ich war von der Handlung wieder gefesselt.


    Im Grunde genommen passiert nicht viel, oder besser gesagt, wir begleiten die Teilnehmer während des Marsches. Aber gerade diese Zwischenspiele zwischen den Teilnehmern haben mir gefallen. Es gab eigentlich fast alle Gefühlsregungen. Von Wut, Freundschaft, Trauer und Liebe, die aber dahinsichtlich Erwähnung fand, dass der eine oder andere eine Freundin oder Ehefrau hat, die zuhause auf ihn wartet.


    Erstaunlich fand ich auch Szenen, in denen sich die Läufer gegenseitig unter die Arme griffen, falls der Begleiter drohnte ausgeschaltet zu werden, andererseits versuchten andere Läufer ihre Mitstreiter psychisch fertig zu machen. Letztendlich gewinnt nur einer, deshalb dachte ich mir, dass jeder doch nur an sich denkt und hofft, bis zum Ende durchzuhalten.


    Während des Lesens und Hörens fragte ich mich oft, warum die Jugendlichen sich diesen Marsch antun? Es ist ja bekannt, dass es nur einen Gewinner oder besser gesagt Überlebenden gibt. Das ist ein Grund für mich, einen Umbogen darum zu machen.

    Ein Manko ist es meines Erachtens, dass es nicht gänzlich geklärt, weshalb sich jeder für die Teilnahme entschieden hatte, damit wären die Charakterisierungen der einzelnen Personen in meinen Augen noch etwas runder.


    Ein anderer Punkt ist, aber für mich kein Manko. Es gibt bisher noch keinen Gewinner gibt, der nun in Saus und Brauß lebt. Es wird zwar immer wieder einer angerissen, aber zumindest keiner, von dem man hundertprozentig weiß, dass er irgendwo am Strand das Leben genießt. Das bestätigt doch die Aussage, der System bzw. der Staat gewinnt immer. Damit komme ich zu einem Punkt, der mich besonders erschrocken hat: Die Zuschauer. Ich konnte es nicht fassen, dass sich die Leute mit Picknickkörbben oder sonst was an den Straßenrand setzten, um das Elend hautnah mitzuerleben, sich am Leid und Tod der Marschierer erfreuten. Leider ist dieser Aspekt bittere Realität. Neben den Zur-Schau-stellen-Fernsehshows, die es leider heutzutage bereits gibt, wird es sicher irgendwann auch derartige Formate geben, in denen dem Verlierer der Tod droht.


    Mir hat das Ende sehr gut gefallen, auch wenn es dem einen oder anderen etwas zu abrupt kam, fand ich es doch passend.



    Alles in allem ein spannender Thriller ohne Übernatürlichem Horror, dafer aber mit allzu menschlichen Abgründen und einem erschreckenden Szenario, was gar nicht mal so abwegig erscheint.

    Martin Krist - Stille Schwester (Henry Frei 02)


    Verlag: R&K, Berlin

    Erscheinung: Juli 2018

    Seiten: 230 Seiten (Taschenbuch)
    ISBN: 9783746743653


    Zum Buch:


    Ein Serienkiller hält Berlin in Atem. Drei Menschen sind ihm bereits zum Opfer gefallen. Erdrosselt, gewaschen und auf das Bett drapiert, mit einem Hinweis zum nächsten Opfer in der Hand.

    Weiterhin hat der Leser es mit Rebecca Bartels zu tun, die ihrem Mann Andreas einem einen Heiratsantrag machen möchte. Doch Andreas scheint etwas zu verbergen. Doch wie groß ist das Geheimnis, das selbst Rebecca Zweifel kommen? Und was hat das mit den Morden des grausamen Serienmörders zu tun?

    Und was hat es auch mit einem Brandschlag auf ein Geschäft zu tun? Besitzer dieser Immobilie ist Marek, Henry Freis ehemaliger Vorgesetzter. Wie passt er ins Bild?


    Henry Frei bitte kommen Sie!


    Meine Meinung:


    Eine neue Mordserie, aber Vorfälle aus dem Vorgänger "Böses Kind" werden in diesem Roman wieder aufgegriffen und offene Fragen werden aus dem letzten Band geklärt, aber nicht ohne neue Fragen aufzuwerfen.


    Zu Beginn haben wir es wieder mit zwei Handlungssträngen zu tun, deren Zusammenhang anfangs nicht ganz klar ist, wie wir es vom Martin Krist gewohnt sind und er versteht es, dem Leser diese Überschneidungen über lange Zeit vorzuenthalten.

    Erstens ist da Rebecca, die ihrem Freund Andreas einem Heiratsantrag machen möchte und bereits alles vorbereitet hat, Essen, romantische Stimmung. Aber leider stößt sie auf ein Geheimnis von Andreas, was sie stutzen lässt und ihr kommen Zweifel, ob ihr Antrag wirklich eine gute Idee ist.


    Zweitens ist da der neue Fall von Henry Frei uns seiner Kollegin Louisa Albers. Dieser Fall wurde im ersten Band bereits angerissen, bildete aber dort nur einen Nebenschauplatz, diesmal rückt er ins Zentrum der Ermittlungen. Und dann wären da noch diese seltsamen Mailausschnitte einer Mail, die an Henry Frei gerichtet ist und wahrscheinlich vom Täter stammt, um Frei seinen Standpunkt darzulegen.


    Mir sind wieder die Wechsel der Perspektiven positiv aufgefallen, so dass man sich nicht zu sehr auf einen Strang verbeisst, sondern die Handlung immer wieder aufgelockert wird.


    Diesmal erleben wir den Täter nicht direkt aus dessen oder deren Sichtweise, also schauen ihm nicht über die Schulter, sondern wir erfahren von ihm oder ihr nur aus einer E-Mail, die er an den Kommisar geschrieben hat. Martin Krist serviert sie uns häppchenweise, sodass sich das Puzzle erst gegen Ende zusammenfügt und der Leser so bei Laune gehalten wird.


    Somit wird auch der Spannungsbogen aufrecht gehalten, der auch aufgrund der Kürze nicht viele Möglichkeiten hatte einzubrechen, aber zumindest ging es meines Erachtens flott voran, sodass ich nicht gelangweilt wurde, sondern im Gegenteil mich immer gefragt habe, wie alles zusammenhängt und wer der Mörder ist.



    Und nun zu meinem Kritikpunkt. Leider fehlen jegliche Hinweise darauf, warum der Mörder seine Opfer umgebracht hat und warum er/ sie auswählte, ob zufällig oder gezielt. Der Leser erfährt zwar, wie der Täter an die Adressen kommt, aber leider fehlt jeglicher Hinweis auf seine/ihre Auswahl der Toten. Manchmal sind Krimis und Thriller um das eine oder andere Kapitel zu lang, aber etwas mehr an Erklärungen hätte ich gern gehabt. Ich weiß zwar nicht ob Martin Krist dies noch aufklärt, hätte es aber gern schon in diesem Band gewusst.


    Zwar ist bekannt, dass es mehrere Bände gibt, und dass sie alle irgendwie miteinander zusammenhängt, aber ich denke, ein paar weniger offene Fragen hätten dem Buch sicher gut getan, aber was andererseits auch positiv sein kann, denn damit warten wir ja auch sehnstüchtig auf die Fortsetzung.


    Mein Fazit: Trotz der Kritikpunkte überwiegt das Postive. Somit kann ich sagen, dass "Stille Schwester" ein spannender, temporeicher und flüssiger Roman, der Lust auf den nächsten Band macht.

    Ja, so deprimierend habe ich das auch empfunden.


    Diese Stimmung zieht sich ja so ziemlich bis zum Ende hin.


    Tragisch war der Selbstmord Labudes und alles nur wegen eines vermeintlichen Scherzes? Danach sah es mir nicht so recht aus, oder dann muss sich Labude das ja ordentlich zu Herzen genommen haben oder den Scherz nicht verstanden haben. Aber ich dachte mir auch, dass dieser Typ es im Nachhinein es als Scherz darstellt, um sich aus der Sache rauszuwinden und die Schuld von sich zu weißen.


    Dass er dann ausgerechnet bei dem Versuch, einmal etwas richtig zu machen, ums Leben kommt, ist wirklich bitter. Aber wenigstens hat es ihm den Selbstmord erspart - ich hatte mich nämlich schon gefragt, wie das Buch sonst enden könnte!

    Ja, das habe ich mich gegen Ende hin auch gefragt, zu welchem Ende das Buch gelangt. Einerseits bot sich Fabian die Gelegenheit, aktiv zu werden, andererseits leider mit tragischem Ausgang.


    Auch wenn ich in der Leserunde nicht so aktiv war, bin ich ganz froh, es hier gelesen zu haben, denn der Roman steht bereits seit langer Zeit in meinem Regal und bin nun endlich dazu gekommen, es zu lesen.

    Den zweiten Abschnitt habe ich nun auch gelesen.


    Die Traumszene empfand ich dann doch als sehr beängstigend oder als Fabian seine Anstellung verlor, hatte er doch eine gute Idee, die er letztendlich seinem Kollegen überlies. Vielleicht hätte er sein berufliches Schicksal doch noch abwenden können, hätte er seine Idee noch besser vermarktet? Wer weiß.


    Als Lichtblick erschien diese Cornelia, ich hegte schon die Hoffnung, dass sie ihm etwas Halt bieten könne, aber sie verfolgt wohl ihre eigenen Pläne.


    Gerde der Anfang dieses Abschnittes hat mich recht beschäftigt und traurig gemacht: Das Gespräch zwischen Fabian und Cornelia über die Frauen und die Liebe. Die Frauen werden nur als reine Ware betrachtet und so was wie echte Liebe oder eine ernsthafte Beziehung scheint für die meisten Männer ( und auch Frauen? ) gar nicht möglich zu sein. I

    Ist es heutzutage nicht manchmal auch so? Gelegentlich habe ich zumindest das Gefühl, dass ernsthaftere Beziehungen für einige Menschen gar nicht (mehr) möglich ist bzw. nicht in Betracht kommt.


    So hart würde ich mit ihr nicht ins Gericht gehen. Alle, die wir hier im Buch kennenlernen, prostituieren sich auf irgendeine Art und Weise, um an Geld zu kommen. Sie erschläft sich eine Rolle, will von Fabian nicht abhängig sein und begibt sich gleich in eine andere.

    Tja, am Ende sind wir doch alle irgendwie abhängig, suchen uns gute Jobs um angeblich frei und undgebunden oder besser gesagt finanziell unabhängig zu sein, aber am Ende sind wir doch von unserem Geldgeber abhängig. :-)