Zum Inhalt:
In Max Hellers viertem Fall begeben wir uns in den September des Jahres 1951. Max Heller kehrt mit seiner
Familie aus dem Ostseeurlaub zurück und muss seine Frau schon wieder verabschieden, denn sie hat die
Möglichkeit, Sohn Erwin im Westen zu besuchen. Währenddessen geschehen zwei Todesfälle, zwei der
Spionage verdächtigten Zeugen Jehovas begehen in ihren Zellen scheinbar Selbstmord. Doch Heller wird
hellhörig, denn es bleibt nicht bei den beiden Toten, wer zieht hier hinter den Kulissen die Strippen?
Meine Meinung:
Es ist bereits der vierte Roman um den Ermittler Max Heller, aber ich konnte bisher keine Abnutzungsspuren feststellen, ich habe Hellers Spurensuche wieder mit großem Interesse verfolgt.
Diesmal ist der Aufbau etwas komplexer als bei den vorherigen Bänden, anfangs befürchtete ich, dass sich der Autor verzetteln wird, aber am Ende wird alles logisch und rund aufgeklärt.
Dieser Band steht unter dem Thema Spionage, nicht nur die Toten am Anfang standen unter dem Verdacht der Spionage, auch die Bevölkerung litt unter der Angst, sich in irgendeiner Weise
verdächtig zu machen, denn man konnte scheinbar nicht mal mehr dem Freund, dem Nachbarn oder dem Kollegen vertrauen, jeder könnte ein Spitzel des Ministeriums für Staatssicherheit
sein. Auch in Hellers Team macht sich Unsicherheit und Misstrauen breit.
Frank Goldammer hat es meines Erachtens geschafft, die Angst vor Bespitzelung, wie auch die Angst vor einem atomaren Schlages des Klassenfeindes, egal wie begründet oder unbegründet
diese Angst ist.
Auch das Katz-und-Mausspiel, welches sich der oder die Täter mit Heller liefert bietet bis zum Schluss Stoff für Spekulationen, wer hinter alledem steckt. Der Ami oder doch jemand aus den
eigenen Reihen? Die eine oder andere Wendung gegen Ende hält den Leser weiter in Atem und man fragt sich, wie alles zusammenpasst.
Der Autor hat es wieder geschafft, einen Krimi gelungen in ein historisches Gewand zu packen und uns auf eine Reise in das Jahr 1951 mitzunehmen. Die Figuren waren auch wieder sehr gut
herausgearbeitet, die Ängste und Nöte der Hauptfiguren wie auch der Nebenfiguren sind nachvollziehbar herausgearbeitet und jeder bekommt seine eigene Note.
Alles in allem ein lesenswerter Krimi, dem zwar wieder etwas von der Würze Hochspannung fehlt, aber ansonsten eine gelungene Fortsetzung. Ich freue mich auf mehr.