Beiträge von TiGi86

    Ich muss zugeben, von denn Mann habe ich kaum etwas gelesen, "Der Zauberberg" steht noch ungelesen im Regal und in der Schule hatte ich "Mephisto" gelesen, dazu gab es in Dresden auch mal eine Inszenierung am Theater, die wir uns anschließend angeschaut hatten.


    Ich habe vom ersten Leserundenabschnitt noch nicht viel gelesen, aber es reicht, dass sich meine Sympathien für den kleinen Heßling in Grenzen halten.

    Zum Inhalt:


    In Max Hellers viertem Fall begeben wir uns in den September des Jahres 1951. Max Heller kehrt mit seiner

    Familie aus dem Ostseeurlaub zurück und muss seine Frau schon wieder verabschieden, denn sie hat die

    Möglichkeit, Sohn Erwin im Westen zu besuchen. Währenddessen geschehen zwei Todesfälle, zwei der

    Spionage verdächtigten Zeugen Jehovas begehen in ihren Zellen scheinbar Selbstmord. Doch Heller wird

    hellhörig, denn es bleibt nicht bei den beiden Toten, wer zieht hier hinter den Kulissen die Strippen?


    Meine Meinung:


    Es ist bereits der vierte Roman um den Ermittler Max Heller, aber ich konnte bisher keine Abnutzungsspuren feststellen, ich habe Hellers Spurensuche wieder mit großem Interesse verfolgt.

    Diesmal ist der Aufbau etwas komplexer als bei den vorherigen Bänden, anfangs befürchtete ich, dass sich der Autor verzetteln wird, aber am Ende wird alles logisch und rund aufgeklärt.


    Dieser Band steht unter dem Thema Spionage, nicht nur die Toten am Anfang standen unter dem Verdacht der Spionage, auch die Bevölkerung litt unter der Angst, sich in irgendeiner Weise

    verdächtig zu machen, denn man konnte scheinbar nicht mal mehr dem Freund, dem Nachbarn oder dem Kollegen vertrauen, jeder könnte ein Spitzel des Ministeriums für Staatssicherheit

    sein. Auch in Hellers Team macht sich Unsicherheit und Misstrauen breit.


    Frank Goldammer hat es meines Erachtens geschafft, die Angst vor Bespitzelung, wie auch die Angst vor einem atomaren Schlages des Klassenfeindes, egal wie begründet oder unbegründet

    diese Angst ist.


    Auch das Katz-und-Mausspiel, welches sich der oder die Täter mit Heller liefert bietet bis zum Schluss Stoff für Spekulationen, wer hinter alledem steckt. Der Ami oder doch jemand aus den

    eigenen Reihen? Die eine oder andere Wendung gegen Ende hält den Leser weiter in Atem und man fragt sich, wie alles zusammenpasst.


    Der Autor hat es wieder geschafft, einen Krimi gelungen in ein historisches Gewand zu packen und uns auf eine Reise in das Jahr 1951 mitzunehmen. Die Figuren waren auch wieder sehr gut

    herausgearbeitet, die Ängste und Nöte der Hauptfiguren wie auch der Nebenfiguren sind nachvollziehbar herausgearbeitet und jeder bekommt seine eigene Note.


    Alles in allem ein lesenswerter Krimi, dem zwar wieder etwas von der Würze Hochspannung fehlt, aber ansonsten eine gelungene Fortsetzung. Ich freue mich auf mehr.

    Ich finde Leserunden nach wie vor zeitgemäß. Direkter geht ein Austausch kaum, da die Teilnehmer das Buch zur gleichen Zeit lesen.


    Im realen Leben kommt es ja oft vor, das der oder die Gegenüber das Buch vielleicht schon vor zwanzig oder zehn Jahren gelesen hat und damit ein Austausch begrenzt möglich ist, da das Buch nicht mehr so stark in Erinnerung ist. Oder oft deckt sich mein Geschmack nicht mit dem meines Gegenübers. Auch so empfinde ich den Austausch in einer Leserunde oft intensiver und umfangreicher, Was natürlich auch vom Buch abhängig ist, wie viel Diskussionspotenzial es besitzt, aber das wurde hier ja schon an der einen oder anderen Stelle angesprochen.


    Aber ich denke, grundsätzlich eignet sich doch (fast) jedes Buch für eine Leserunde, vom Klassiker bis zum aktuellsten Wester-, Horror-, oder Liebesgroschenroman, da es für die meisten Arten auch ein Zielpublikum gibt. Denn wer nur auf Klassiker schwört, wird sich kaum den neuesn John Sinclair reinziehen und sieht darin auch nicht genügend Gesprächsstoff für eine Leserunde.


    Aber nichtsdestotrotz mag ich Leserunden, denn ohne Leserunden wären mir viele Autoren und Bücher nie zu Gesicht gekommen oder hätte das eine oder andere Buch nie in die Hand genommen. Für mich waren Leserunden oft auch eine Möglichkeit, über den eigenen Genre-Tellerrand hinwegzuschauen. Beispielsweise lese ich so gut wie nie oder besser gesagt selten historische Romane, ich konnte damit bisher nicht viel anfangen, aber durch Leserunden konnte ich selbst in dieser Sparte die eine oder andere Perle für mich entdecken.

    Das frage ich mich bei jedem Buch, ob es mir gefallen wird oder nicht. :)Bei Klassikern vielleicht etwas mehr als bei neueren Werken.


    Ich habe eine alte Ausgabe aus den Beständen meiner Großeltern, zusätzlich hatte ich mir gestern das Hörbuch zugelegt. Bei Hörbüchern überstehe ich langatmige Passagen merkwürdigerweisen besser, als wenn ich sie lese.


    Ich freue mich immer noch auf die Leserunde. Ohne sie würde das Buch sicher noch länger ungelesen im Regal stehen und Staub ansetzen.

    Ich habe mir das Buch vor kurzem wieder zu Gemüte geführt, aber diesmal als Hörbuch. Ich war recht schnell wieder in der Handlung drin, ist sicher auch einem grandiosen David Nathan zu verdanken.


    Das Buch hatte ich vor Ewigkeiten gelesen, muss mindestens 10 Jahre zurückliegen. Vieles war dadurch in Vergessenheit geraten. Auch das Ende hatte ich in dieser Form gar nicht mehr auf dem Schirm.


    Neben den professionellen Jägern, muss sich Ben Richards mit der sensations- und blutgierigen Zuschauermeute rumärgern und muss hinter jeder Straßenecke und hinter jedem Fenster den Feind wittern, der ihm ans Messer liefert.


    "Menschenjagd" ist ein typischer Bachman, der es schafft ohne übernatürliche Szenarien eine unheimliche Stimmung zu erzeugen, auch wenn die Handlung in die Zukunft verlegt wurde, ist so ein Szenario gar nicht mal so abwegig, denn ich glaube, es wird gar nicht mehr lang dauern, dann haben wir derartige Fernsehformate wirklich auf dem Schirm zu sehen bekommen: Menschenjag-Sendungen, Todesmärsche und ähnliches. Dschungel-Verblödungscamps und Big Brother sind da am Ende nur die Vorstufe dahin.


    Das Ende finde ich passend, denn was blieb Ben übrig, also genauso zu handeln? Meines Erachtens rundet es den Roman ab, auch wenn es mich mit dem gleichen mulmigen Gefühl wie "Todesmarsch" zurücklässt.

    "Der Insasse" war mein erstes Buch im neuen Jahr, nachdem ich voriges Jahr in der Buchhandlung meines Vertrauens den Hinweis bekam, dass es einen neuen Fitzek gibt.


    Zum Inhalt:


    Till Berkhoff, Vater des kleinen Max, ist von der Trauer um das Verschwinden seines Sohnes zerrissen und er möchte Gewissheit, was mit seinem Sohn geschah und wo er sich befindet. Um das herauszufinden, wagt er einen ungeheuerlichen Schritt, er lässt sich in die Psychiatrie einweisen, in der der Peiniger seines Sohnes einsitzt, um ihm sein dunkles Geheimnis zu entlocken.


    Meine Meinung:


    Seit langem wieder ein Fitzek, den ich kaum aus der Hand legen musste und mir eine kurze Nacht beschert hat.


    Sebastian Fitzek hat seinen neuen Roman mit recht interessanten Figuren ausgestattet, wie Seda, die ich von Anfang an ins Herz geschlossen habe.


    Der Stil ist flüssig und reißt den Leser bis zum Ende mit, wobei es sicher wieder die eine oder andere Schwäche gibt, oder Fitzks wiederkehrender Hang zur Übertreibung, aber gut, das kennen wir ja von ihm bereits zur Genüge.


    Neben gewaltätigen und psychopathischen Mitinsassen muss er sich auch mit dem einen oder anderen Arzt herumärgern, der genauso gut auch ein Insasse sein könnte, aufgrund der kriminellen Energie, wie er an den Tag legt.


    Das Ende war nicht so berauschend, das hat den gute Einstieg doch wieder etwas zunicht gemacht, meines Erachtens war die Auflösung nicht richtig zufriedenstellend und wirkte doch schon sehr konstruiert und nicht ganz plausibel.


    Alles in allem hat uns Sebastian Fitzek wieder einen Roman für eine lange Lesenacht beschert und versteht es am Ende doch, uns bei Laune zu halten.

    Zum Inhalt:


    "Er ist ein Vampir. Ein übernatürlicher, bestialischer Killer, der in unseren Großstädten sein Unwesen treibt. Er entführt seine Opfer, foltert sie und saugt ihnen bei lebendigem Leib das Blut aus. Die Polizistin Conny, im Dauerstreit mit ihrem Vorgesetzten, ermittelt auf eigene Faust. Ein anonymer Tipp lässt sie dem Vampir gefährlich nahe kommen: In einer finsteren Disco entgeht sie nur knapp selbst dem Monster. Und kann sich von diesem Moment an nirgendwo mehr sicher fühlen. Sind die Schergen der Finsternis nun auch hinter ihr her? Die Suche nach dem übermächtigen Gegner konfrontiert die Ermittlerin mit ihren größten Ängsten und schlimmsten Albträumen. Sie wird Opfer einer erbarmungslosen Jagd, und die Hölle bläst zum entscheidenen Angriff."


    Meine Meinung:


    Nachdem ich eine positive Rezension im Netz entdeckt hatte, machte ich mich frohen Mutes ans Lesen. Doch nach den ersten hundert Seiten wurde ich allmählich enttäuscht. Der gelungene Start ist letztendlich das Beste am Buch, denn die Handlung plätschert und plätschert vor sich her und nimmt kaum mehr richtig an Fahrt auf. Wir schauen Conny über die Schulter, wie sie kapitelweise einem Phantom hinterherjagd, ohne jedoch richtig voranzukommen.


    Manchmal dachte ich mir, sie müsse übernatürliche Kräfte besitzen, denn in dem meisten Fällen kommt sie mit weniger als einem blauen Auge davon, wo hingegen um sie herum fleißig gestorben wird, nur sie übersteht alles weitesgehend unbeschadet.


    Aber so manche Situation wirkte auf mich doch sehr abstrus und sehr konstruiert, beispielsweise die Auftritte der Schläger des "Vampirs".


    Dieser ominöse Informant ist auch schwer einzuordnen, zumindest in meinen Augen, die Aufklärung, was oder wer er ist, finde ich auch recht nebulös, also nicht wirklich zufriedenstellend.


    Einzig die Beziehung zwischen Conny und Trausch fand ich einen kleine Trost, obwohl dort auch mehr Potential gesteckt hätte, bevor es richtig funkte, war es auch schon wieder vorbei.


    Alles in allem nicht gerade das stärkste Buch von Wolfgang Hohlbein, er hat hier einiges verschenkt, denn leider ist er über einen starken Anfang hinausgekommen und triftet in einen spannungsarmen Thriller als in einen gruseligen Vampirroman ab. Schade, da war mehr drin.

    Daran habe ich auch sofort gedacht.

    Auch Michael Endes liebevolle "Zeichnung" seiner Figuren erinnert mich an JKR. Vielleicht hat sie sich was von ihm abgeschaut.

    Tja, leider kann ich dazu nichts sagen, da ich bis heute kein Buch von ihr gelesen habe. :)


    Diese Grauen Herren opfern in diesem Abschnitt sogar ihre eigenen Leute, wenn sie sich verplappern. Das hat ja schon was sektenhaftes.

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    Zum Inhalt:


    Bukowskis Alter Ego Chinaski solle in Drehbuch für Hollywood schreiben. Doch Chinaski reagierte bisher allergisch auf Hollywood, doch er geht auf das Angebot ein, denn es geht auch um eine Menge Geld. Er schreibt die Geschichte eines Trinkers, seine eigene Geshichte, in der auch Bukowskis Biographie einen großen Einfluss hat. Aber bis zum fertigen Film ist es ein langer steiniger Weg.


    Meine Meinung:


    Es ist ein ruhigeres Buch, Bukowski lässt es diesmal entspannter angehen als in seinen vorangegangenen Werken. Hank Chinaski lässt sich nicht aus der Ruhe brinngen, spricht lieber dem Wein zu, als sich mit geplatzten Drehs und seltsamen Figuren rumzuärgern.


    Ein Manko ist meines Erachtens, dass sich die Absagen häufen, alle paar Seiten platzt der Film, das hat mich irgendwann doch gestört. Aber dafür hat mir die Gelassenheit und der leise Humor gefallen, mit der Hank das jedesmal verarbeitet.


    Dieses Mal gab es auch weniger Ausschweifungen und Alkoholexzessen, gut, dafür aber die eine Flasche Wein mehr.


    Nicht unbedingt sein Bestes, aber trotz allem ein interessantes und lesenswertes Buch.

    Diese Grauen Herren mit ihrer Zeitsparkasse sind ja unheimliche Gestalten. Die Beschreibungen des Zeitsparens und dass die Leute trotzdem immer weniger Zeit haben, ist auch heute aktueller den je, zumindest empfinde ich das so und das trotz aller technischer Bequemlichkeiten.


    Ich glaube, Momo müsste den Grauen Herren zuhören, dann werden sie von den Leuten womöglich nicht mehr vergessen. Oder die Grauen stehlen den Leuten dann nicht mehr die Zeit. :) Nicht nur ihre graue Erscheinung, auch ihre Namen machen sie irgendwie noch unpersönlicher bzw. gesichtsloser.


    Aber es regt sich Widerstand, ich bin gespannt, wie die Grauen Herren, das lösen wollen. Zumindest erste Versuche haben sie unternommen und Momo mit Geschenken zu "bestechen" versucht.

    So, den ersten Teil habe ich nun auch beendet. Bisher habe ich von Michael Ende nur "Die unendliche Geschichte" gelesen und habe demnach das erste Mal mit "Momo" Kontakt.


    In den ersten anderthalb Stunden habe ich Momo und ihre Freunde sofort ins Herz geschlossen und mir gefällt der schöne Stil von Ende, dadurch bin ich gut in die Geschichte um Momo reingekommen.


    Ich habe den Geschichten Gigis auch gespannt zugehört und hätte gern noch eine vertragen. :)


    Beppo der Straßenkehrer und seine lange Straße fand ich auch schön beschrieben.


    Das war mir, seit ich das Buch zum ersten Mal gelesen habe, die Geschichte, die mir immer geholfen hat. Immer, wenn ich einen großen Berg Arbeit vor mir hatte, habe ich an Beppo Straßenkehrer gedacht Das hat mir dann geholfen.

    Hätte ich diese Szene doch nur eher gekannt, das hätte mir in der einen oder anderen Situation sicher auch geholfen. :)


    Ja, das Zuhören... Mir ist schon ganz oft aufgefallen, dass Menschen das heute nicht mehr können. Schade eigentlich. Es ist so eine tolle Eigenschaft.

    Ja, leider, manchmal habe ich auch den Eindruck. Oft verhalten sie sich wie die beiden Nachbarn, also bevor ihnen Momo zugehört hat.