Zum Inhalt:
" 'Hallo Merelie, danke, dass du mir gestern zugehört hast. Das hat mir einen richtigen Powerschub gegeben. Nun bin ich gerade auf einen seltsamen Roman gestoßen: ‚Das Buch, das dich findet‘. Der Anfang verwirrt mich sehr und macht mir Angst. Ich muss unbedingt mit dir darüber reden. Wir treffen uns dann morgen wie verabredet, ja?'
Alinas seltsame WhatsApp-Nachricht ist ihr letztes Lebenszeichen - jetzt ist sie spurlos verschwunden.
Ist Alina ihrem Bruder David in den Tod gefolgt, so wie es die Polizei vermutet?
Merelie, die ihrer Freundin Alina seit Davids Unfalltod tröstend und kraftgebend zur Seite stand, glaubt nicht daran und begibt sich auf die Suche. Ihr einziger Anhaltspunkt ist dieses mysteriöse 'Buch, das dich findet', das Alina so sehr beeindruckt hat. Als Merelie danach recherchiert, stellt sich heraus, dass ein Buch mit diesem Titel überhaupt nicht existiert: in keiner Bibliothek, in keinem Buchladen, in keinem Online-Shop.
Doch eines Tages liegt plötzlich eine Ausgabe davon auf ihrem Bett – und bereits die Widmung auf der ersten Seite stellt ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf."
Meine Meinung:
"Das Buch, das dich findet" erzäht seine Geschichte in drei Handlungssträngen. Wir erleben die Handlung, oder besser gesagt Handlungen, aus der Sicht von Merelie, Elias und Alina.
Nach und nach erfahren die Leser, warum es das Buch noch nicht gegeben hat und es wie aus Nichts in das Leben der drei Hauptfiguren tritt und ihr Leben völlig durcheinanderbringt.
Meines Erachtens sind die Figuren, Haupt- wie Nebenfiguren gut ausgearbeitet, wenn auch stellenweise etwas blass; von allen drei ist mir besonders Merelie ans Herz gewachsen, bedingt sicher auch durch ihr Erscheinungsbild und ihre Hintergrundgeschichte, da sie ohne Eltern bei Ihren Großeltern aufgewachsen ist und sich auf die Suche nach Ihrer Herkunft macht.
Auf der anderen Seite ist die Wandlung bzw. Reife, die Alina durchmacht, glaubhaft beschrieben und sie wird einem dadurch von Kapitel zu Kapitel sympathischer.
Die angesprochenen Themen wie Verlust, Trauer und deren Bewältigung und die eigene Geschichte wurden sehr gut in den Plot eingearbeitet.
Was die Lesbarkeit betrifft, ist das Buch einfach zu lesen, was sicher daran liegen mag, dass wir es mit drei Jugendlichen zu tun haben. Möglich, dass dies auch die Zielgruppe des Autors ist, was meine Freude nicht abschwächte, die ich beim Lesen des Buches hatte.
Der Stil des Buches ist sehr flüssig und temporeich und der Spannungsbogen konnte bis zum Ende hoch gehalten werden, auch wenn es mir zum Ende hin etwas zu sehr zusammengerafft wirkt, als würde der Autor es nun unbedingt zum Ende bringen wollen. Vielleicht hätten dem Buch ein oder zwei Kapitel mehr aus meiner Sicht gut getan.
Mein Fazit:
Alles in allem ist "Das Buch, das dich findet" ein gelungenes, spannendes und temporeiches Buch, welches jung und alt in seinen Bann ziehen wird und Hunger auf die Forsetzung macht.