Das wird sich noch zeigen, xexos. Spekulieren ist erlaubt
Beiträge von Tina
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Original von Lumos
Ja, ihr habt recht. Es bleiben schon einige Fäden lose hängen, aber ich fand es so gerade passend.Mir hat auch der letzte Abschnitt gut gefallen.
Die "Politik der verbrannten Erde", die Weite des Landes und der Winter, haben schon also schon bei Zar Peter zum Erfolg geführt in seinem Krieg mit den Schweden. So, wie viele Jahrzehnte später gegen Napoleon und noch später gegen Hitler.Gut erkannt, Lumos. Genau so ist es: Die Politik der verbrannten Erde gab es nicht erst im zweiten Weltkrieg.
ZitatIm Prinzip steht die Stadt St. Petersburg im Mittelpunkt der Erzählung, nicht die Schicksale der einzelnen Figuren. Sie dienen "nur" dazu, die Geschichte anschaulich und fesselnd zu gestalten rund um die historischen Fakten.
Mit dem Prolog zur Grundsteinlegung in der sumpfigen Newamündung und dem rauschenden Fest in der inzwischen blühenden Stadt als Epilog ist dieser Roman auch formal eine "runde Sache". Toll gemacht :-)!
Danke für das tolle Lob! Was deine Zusammenfassung betrifft: Besser hätte ich die Struktur des Romans nicht erklären können. Genau so ist. Danke!
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Original von Schwarzes Schaf
Oh ja, das fand ich auch toll. Ich liebe solchen aktiven Tatendrang.An dieser Szene habe ich tatsächlich lange getüftelt. Sie soll vor allem zeigen, wie ein eigentlich passiver Mensch wie Francesco über sich selbst hinauswächst, wenn er gebraucht wird und als großer Helfer fungieren kann. Chiara in ihrer Hilflosigkeit kitzelt sozusagen die wahren Stärken des Italieners hervor.
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Original von Zwergin
ich habe die beiden letzten Abschnitte gestern abend in einem Rutsch durchgelesen, mir hat das Buch auch richtig gut gefallen, trotz allem Gemecker habe ich am Ende sogar mit Helena und Erik mitgefiebert.Das ist klasse und freut mich wirklich sehr, Zwergin!
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Original von Rouge
Mich stört es nicht, dass einige Handlungsstränge am Ende etwas offen bleiben. Ich hoffe ja sehr auf eine Fortsetzung des Buches, und darin wird dann vielleicht auch die eine oder andere Geschichte weitererzählt.
Mir hat es Freude gemacht, die Entstehung von St. Petersburg in diesem Roman mit erleben zu dürfen.
Ich schreibe bereits am nächsten Roman aus St. Petersburg, der - vielleicht - einige Fragen beantworten wird, aber - vermutlich - auch neue Fragen aufwerfen wird. Ich kann nicht anders
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Danke euch allen sehr für eure Urteile!
Ich werde eher keinen Roman schreiben, in dem am Ende alles auserzählt ist. Ich lasse gern Raum für die Frage, ist das nun ein Happy End oder nicht?
Zoja wagt den Schritt in die Freiheit - ich persönlich halte das für die entscheidende Wende in ihrem Leben, viel kraftvoller, als wenn sie sich zB mit Jemeljan wieder zusammengetan hätte.
Kostja findet eine Aufgabe, die ihm alles abverlangt, und er läuft zur Höchstform auf in seinem Bestreben, den kleinen Emilio zu beschützen. Auch das ist für mich eine entscheidende Wende des kleinen Mannes, der zuvor nur Beobachter der Schicksale anderer war. Für mich persönlich ist das ein glückliches Ende, auch wenn ich jedes Verständnis für diejenigen habe, die gern noch mehr erfahren hätten.
Helena und Erik stehen für das klassische Happy End. Gut, das darf es auch in jedem meiner Romane geben, solange es nicht der einzige Strang ist
Und bei Paula und Willem sollte sich zu diesem Zeitpunkt jeder ausrechnen können, ob Willem bei Paula noch eine Chance hat oder nicht. Ich wollte hier nicht noch eine Wiedervereinigung zelebrieren, sondern diese der Phantasie der Leser überlassen.Bitte nicht falsch verstehen: Dies sind keine Rechtfertigungen oder nachgeschobene Erklärungen, ich nehme jedes Urteil wohlwollend und dankend an Ich will euch nur erzählen, was in meinem Kopf vor sich geht, wenn ich einen Roman plotte und ausarbeite.
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Original von PMelittaM
So war ich zunächst erstaunt, mich auf einmal in Florenz wiederzufinden, doch hier treffen wir ein Brüderpaar (die ähnlich unterschiedlich sind wie die Albrechtkinder), die sich als Architekten auf nach St. Petersburg machen.Tatsächlich war mir beim Plotten ein bisschen mulmig, auf einmal den Schauplatz zu verlegen. Ich hoffe, der Schreck geht generell schnell vorüber Zu Anfang habe ich die beiden Italiener in ihrer Heimat gebraucht, um den Blick vom europäischen Ausland auf die Machenschaften an der Newa darzustellen. Aber es dauert ja nicht lang, dann sind auch Matteo und Francesco voll involviert.
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Original von hollyhollunder
Der Städtebau hätte gerne mehr sein dürfen. Irgendwie habe ich mich darauf gefreut über die ganzen Probleme und Feinheiten zu lesen. Ich denke da an Follets Kirchenbau-Romane. Muss ja nicht trocken sein, wenn man da einfach ein paar spannende Protas involviert.Ich kann deinen Wunsch nachvollziehen, hollyhollunder, aber ich wollte mich nicht im Detail verlieren. Ich hatte immer das Werden der ganzen Stadt vor Augen, nicht einzelne architektonische Raffinessen.
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Original von Eliza08
Die Schilderungen der Sturmflut fand ich persönlich gut und konnte mir alles sehr bildhaft, nicht zu viel und nicht zu wenig, meiner Meinung nach die richtige Dosierung, denn die Schicksale der einzelnen Figuren, sollen ja nicht zu sehr in den Hintergrund treten...
Bei der Beschreibung der Sturmflut konnte ich aufgrund der Multiperspektive aus dem Vollen schöpfen: Zu jeder einzelnen Figur hat der Leser bis dahin - hoffentlich - schon irgendeine Art von Beziehung, die Figuren sind ihm in ihren Facetten vertraut und er leidet - hoffentlich - intensiver mit, als wenn es um irgendwelche Bürger der Stadt ginge.
Freut mich sehr, dass alles bildhaft rüberkam. Beim Schreiben fühlte ich mich fast, als würde ich persönlich im Newawasser ums Überleben kämpfen -
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Original von Rouge
Mir gefällt dieser Abschnitt auch richtig gut. Für meinen Geschmack ist es genau die richtige Mischung aus Liebesgeschichte und Städtebau. Trotzdem hätte das Buch für meinen Geschmack auch gerne noch mehr Seiten haben dürfen.
Und ich finde, man erfährt ja nebenbei schon einiges darüber wie die Stadt entsteht. Ich fand es zum Beispiel echt interessant zu lesen, dass der Zar keine Brücken bauen möchte aber ganz viele Kanäle und Wasserstraßen. Anscheinend hatte dann so gut wie jeder Bewohner in der Stadt sein eigenes Boot?? Sonst kann man sich ja gar nicht fortbewegen ohne Brücken in der Stadt.Am Anfang des Buches habe ich nicht gedacht, dass die Liebe zwischen Erik und Helena eine Zukunft hat. Aber jetzt glaube ich schon daran, dass er wirklich vorhat wieder zu ihr zurückzukehren. Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen.
Dass dir die Mischung aus Liebegeschichte und Städtebau zusagt, freut mich sehr, Rouge. Der Zar ließ tatsächlich keine Brücken bauen, weil er fand, die Leute sollten sich gefälligst an die Schifffahrt gewöhnen. Zur damaligen Zeit hatte jeder in St. Petersburg ein Boot, mit dem er von einem Ort zum anderen gelangen konnte, alle zusammen bildete sie die "Newa-Flotte".
Schön, dass die Entwicklung der Beziehung zwischen Helena und Erik nicht vorhersehbar zu sein scheint.
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Original von Maharet
Ich konnte am Wochenende auch endlich anfangen zu lesen, und bin schon wieder gut rein gekommen, wie ich es bei Büchern von Martina gewohnt bin. -
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Original von PMelittaM
Die Moskauer Ausländervorstadt finde ich interessant, auch dass hier offenbar alle möglichen Menschen bunt gemischt lebten. So ähnlich wird es auch in der neuzubauenden Stadt sein, wobei hier noch die Russen dazukommen, die den Ausländern gegenüber nicht gut eingestellt sind, wobei, hier auch einige sein dürften, die das, vom Zar beeinflusst, vielleicht doch etwas anders sehen ...
Das hast du gut erkannt, PMelittaM. Genau, die Ausländervorstadt bei Moskau ist ein gutes Vorbild für die neu gegründete Stadt, wenn auch viel kleiner und beschaulicher.
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Original von bibliocat
Mir gefällt es so auch am besten! Lieber etwas weniger Action als falsche Fakten!
Das freut mich sehr, bibliocat. Vielen Dank
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Fühl dich nicht gehetzt, SiCollier. Ich freue mich sehr auf deine Lese-Eindrücke und Kommentare, sobald du die Zeit dafür findest.
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Ich lese eure Argumente auch mit allergrößtem Interesse! Klasse!
Mir war natürlich bereits beim Schreiben klar, dass ich es bei der Gewichtung Historie/Fiktion nicht jedem recht machen kann: die einen mögen mehr Liebesgeschichte und menschliche Schicksale, die anderen warten auf geschichtliche und städtebauliche Entwicklungen.
Ich habe es schlicht nach meinem eigenen Lesegeschmack gelöst: Ich selbst lese nicht gern Romane, in denen eine Liebesgeschichte mit allen Irrungen und Wirrungen und allen Lappalien ausgebreitet wird. Das ödet mich an, selbst wenn es hervorragend umgesetzt ist. Ich brauche immer ein breitgefächertes Bild und mehrere Stränge, die mich bei Leselaune halten. Historisches erfahre ich am liebsten in das Geschehen verflochten, in Dialogen und in inneren Monologen, und zwar so viel wie nötig nach Augenmaß.Hier mal eine "Schreibwerkstattinfo" : Die Szene auf der Strelka, in der ich Schlaglichter auf die diversen Besucher werfe, gehörte zu meinen ganz persönlichen Highlights. Es war ein Genuss, zunächst den Blick von oben auf das Volksfest zu werfen, um dann in die Perspektiven der Besucher zu gehen, da ich wusste: dem Leser sind all diese Charaktere bereits bestens vertraut. So ein Fest zu beschreiben kann leicht distanziert und unübersichtlich wirken - da wuseln so viele herum -, aber dadurch, dass sich hier meine Handlungsstränge trafen, war ich ganz nah dran an allen. Das habe ich sehr genossen.
LG
Martina
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Aber selbstverständlich halte ich euch hier auf dem Laufenden
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Über den Inhalt darf ich leider noch nichts verraten
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Ja Daran arbeite ich gerade. Ich bin sehr froh darüber. So leicht hätte ich St. Petersburg nicht loslassen können, und im Oktobr steht die nächste Recherchereise an.
LG
Martina
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Original von SiCollier
Erstaunlich, daß Fürst Menschikow sich wirklich traut, in so viel besseren Verhältnissen als der Zar zu leben, der wiederum scheint auf äußere Umstände nicht zu großen Wert zu legen.Solche Oberflächlichkeiten wie Protz und Prunk interessierten Peter den Großen einfach nicht. Er hätte keine Energie darauf verschwendet, mit seinem Berater in Konkurrenz zu treten, und hat auch später seiner Frau, die durchaus dem Luxus gewogen war, diesbezüglich völlig freie Hand gelassen. Ihm war es wichtig, seinem Volk Bescheidenheit vorzuleben. Ich finde, das ist eine seiner angenehmeren Eigenschaften
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Ja, Schwarzes Schaf, seine Impulsivität, sein Jähzorn, seine Art, für seine Visionen über Leichen zu gehen, sind schwer wegzudiskutieren. Dennoch war er davon überzeugt, das Richtige zu tun, und letzten Endes ging sein Plan ja auch auf. Er war der erste Zar, der Russland in die Moderne geführt hat. Eine andere Große hat sein Erbe angenommen und sein Werk 60 Jahre später fortgesetzt: Katharina II.
LG
Martina