Beiträge von Tina

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    Original von Tanzmaus


    Ich kann Klara irgendwie verstehen.


    Das klingt in mehreren Postings an, und das freut mich sehr. Beim Schreiben habe ich immer wieder gedacht, hoffentlich gerät mir die Klara nicht zu negativ. Sie ist eine ganz Liebe und sie hat Angst, das Stück Glück, was sie sich erkämpft hat, zu verlieren. Ihre Familie ist für sie von existentieller Wichtigkeit.


    LG


    Martina

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    Original von hollyhollunder


    Seltsam fand ich lediglich, wie wenig darauf eingegangen wird, wie Sebastian auf das alles reagiert. Als er davon erfährt, dass der Vergewaltiger da ist, ist er ja relativ gefasst und nachdem man ihm nichts nachweisen kann, ist er auch nicht besonders um Klara besorgt, oder?


    Ich schreibe ja aus der Perspektive von zahlreichen Figuren, aber aus Sebastians Perspektive habe ich nicht erzählt. Vermutlich kommt dadurch sein Gefühlsleben zu kurz.


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    Das Kapitel 12 ist krass aber für mich als Leser eine beruhigung. Es gibt doch noch Gerechtigkeit - und die Wölfe sorgen dafür. :grin


    Ja, es gibt Gerechtigkeit ;-) Bevor ich einer Figur so etwas antue, muss sie sich schon alle Sympathien durch Gräueltaten verscherzt haben. Aber da besteht ja bei Müllau kein Zweifel.


    LG


    Martina

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    Original von maikaefer


    Trotz aller Dramatik musste ich auch einmal herzlich kichern: Bei der Szene mit den in zu tiefen Hofknicksen versunkenen Damen.


    Auch beim Schreiben muss ich bei solchen Szenen kichern. Ohne kleine "Schmunzelmomente" schreibe ich selbst das dramatischste Buch nicht. Schön, wenn sie gefunden werden! :wave


    LG


    Martina

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    Original von maikaefer


    Wärst du bitte noch so lieb und beantwortest die Frage, wo in etwa auf der Karte man sich das fiktive Dörfchen denken soll?


    :knuddel1


    Waidbach ist nicht eingezeichnet, weil es ja ein fiktives Dorf und eine fiktive Kolonie ist. Es wäre irreführend gewesen, die beiden ausgedachten Orte in der Karte zu verzeichnen. Das Dorf Waidbach habe ich im Roman "in der Nähe von Büdingen" angesiedelt, die Kolonie Waidbach (die Dörfler haben sich, was durchaus üblich war, ein Stück "Heimat" behalten, indem sie die Kolonie einfach nach ihrem Dorf benannten) habe ich inmitten von etwa 100 weiteren Kolonien in der Nähe von Saratow verortet. Eine historisch echte Kolonie gibt es im ersten Band: die Kolonie Sarepta.


    Liebe Grüße


    Martina

    Wir hier äußern sie aber doch nicht heute, Maikäfer. Wir wandeln in 1780 und machen uns ein Bild davon, wie die Menschen damals dachten und handelten ;-)
    Die auf Gegenseitigkeit beruhende Abneigung der Deutschen und der Russen ist eines der Themen des Buches. Ich habe das aufgegriffen durch die Beziehung Franz/Anastasia und welchen Anfeindungen sie ausgesetzt sind. Ich hoffe, da kommen die Deutschen und Russen gleichermaßen gut oder schlecht weg :-)

    Chiclana, ob es zum Hurenschiff eine Leserunde geben wird, weiß ich noch nicht.
    Und ja, Weltbild wirkt ein bisschen abseits stehend, aber sie haben seit vielen Jahren einen großen treuen Kundenstamm. Und die Krise aus dem vergangenen Jahr scheinen sie auch überwunden zu haben. Ich bestelle gern dort und freue mich, dass meine Titel in dem Verlag so positiv aufgenommen werden.


    LG


    Martina

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    Original von Tanzmaus
    Jetzt wurden auch noch Claudius und Amelia verschleppt (noch jemand vom Dorf)? Aber warum und wohin?
    l


    Verschleppung zwecks Versklavung war damals durchaus üblich, Tanzmaus. Das haben die Wolgasiedler mehrfach erleiden müssen. So ein Sklave brachte auf dem Markt einen Batzen Geld.
    Wohin die beiden verschleppt wurden, wird sich noch zeigen :-)


    Die Geschichte von Claudius und Mathilda ist übrigens inspiriert von einer Überlieferung nach einer wahren Begebenheit. Auf "Schön Ammi von Marienthal und der Kirgisen-Michel. Ein Wolga-Steppenbild aus dem 18. Jahrhundert" verweise ich auch im Nachwort.


    LG


    Martina

    Alexandra und Amelia könnte ich mir auch sehr gut für die Folgebände vorstellen. Sie wären dann Mitte Dreißig.



    Eine Bitte an die Leserundenteilnehmer: Der Roman erscheint ja ausschließlich bei Weltbild, d.h. eine Rezension bei amazon ist nicht möglich. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Rezensionen stattdessen bei Weltbild veröffentlich. Das ist auch ganz unkompliziert, und ich glaube, gut geschriebene Rezensionen werden da auch prämiert.
    Hier ist der Link zu "Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" bei Weltbild:


    http://www.weltbild.de/3/18211…lder-ferne-sehnsucht.html


    Danke und liebe Grüße!


    Martina

    Karthause, Christina gehörte beim Schreiben zu meinen Lieblingsfiguren, auch wenn ich im echten Leben mit einer solchen Frau nichts zu tun haben wollte. Aber, wie an anderer Stelle schon gesagt, sie ist ja nicht nur bösartig und egozentrisch.
    Grundsätzlich schreibe ich am liebsten über Figuren, die mehr üble als gute Eigenschaften haben :-)

    Logan-Lady, was für eine schöne Rezension! Sehr herzlichen Dank dafür.


    Richie, diese Leserunde ist MIR ein Vergnügen! :-) Toll, wie schnell ihr seid und dass ihr gefühlsmäßig so mitgeht. Das wünscht sich eine Autorin.



    Ab welchem Zeitpunkt sollte eine mögliche Fortsetzung spielen:


    a) direkt im Anschluss an das Ende von Band 2 (ab 1786) oder
    b) nach dem Epilog von Band 1 (ab 1797) oder
    c) nach 1800?


    Welche Zeit würde euch am meisten interessieren? Wobei man ja bedenken muss, dass man den Bezug zu den ursprünglichen Figuren verliert, wenn es in Folgebänden um die Enkel und Ur-Enkel von Christina, Eleonora und Klara geht. Und sterben lassen muss ich die drei Weberschwestern dann auch irgendwann, schnief :cry

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    Original von Karthause
    Aber entweder hat er sich vor Christine sehr gut verstellt, oder Christine war etwas naiv, von der sexuellen Ausrichtung ihres Ehemannes nichts zu wissen. Sie verständigt sich mit Daniel schließlich auch durch Zeichen, diese gäbe es sicher auch bei André zu entdecken. Aber wahrscheinlich ist er ihr so gleichgültig, dass man es ihr wirklich so vor Augen führen musste.


    Ihrem Gatten gegenüber völlig gleichgültig zu sein, passt zu Christina, denke ich.

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    Original von hollyhollunder
    Den Vorgänger hab ich ja schon im Schrank warten :grin aber ich hab gerade gesehen, es kommt noch ein Buch von Tina raus.


    :-) Ja, die Taschenbuchausgabe von "Das Hurenschiff" (nach einer wahren Geschichte) erscheint im Dezember bei Knaur - und ist dann überall, nicht nur bei Weltbild, zu haben.

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    Original von hollyhollunder


    Ich finde es ja toll, dass die drei so unterschiedlich sind. Und deshalb finde ich auch Christina durchaus unterhaltsam. Gehe ich recht in der Annahme, dass sie die Älteste ist? Vielleicht hat es sie hart gemacht, dass sie für die Schwestern sorgen musste?


    Hab kurz nachgeschlagen. Nein, die älteste ist sie nicht. Irgendwie hatte ich gedacht, sie musste für die anderen beiden Nahrung heranschaffen und hat sich dafür an Alexandras Vater "verkauft".


    Das wird auch im ersten Band aufgegriffen: Eleonora ist zwar die Älteste, aber Christina war stets die talentiertere Überlebenskämpferin. Dabei hat sie durchaus auch für ihre Schwestern gekämpft. Bei aller Abneigung muss man ihr das zugutehalten :-)

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    Original von hollyhollunder


    Sehr interessant finde ich die ganzen Hintergründe der deutschen Auswanderungswelle gen Russland und wie die Menschen dort empfangen wurden. Ich muss ständig vergleichen, wie es denn heutzutage in Deutschland ist und was man denn von Einwanderern heute alles so weiß.
    Also, dass beispielsweise die Zarin so großzügig zu den Deutschen ist. Sie gibt ihnen Mittel und Land und stundet ihnen die Schulden. Sie ebnet den Einwanderern wirklich den Weg. Die Russen an sich sind natürlich skepitsch. Und die Deutschen versuchen ihr Leben in Russland möglichst so weiterzuleben, wie sie es aus der Heimat gewohnt sind. Mit ihren Riten und Gebräuchen. Auch nicht anders, als die Einwanderer, die heute zu uns ins Land kommen - und dafür, dass sie sich vielleicht schwer eingliedern gemaßregelt werden. :gruebel


    Ähnliche Gedanken hatte ich auch beim Recherchieren. Wie sich die Auswanderer an ihre Traditionen klammern, die sie noch mit ihrer Heimat verbinden. Das Schlimme ist ja, dass sie immer Fremde bleiben - bei den Russen sind sie "die Deutschen", bei den Deutschen "die Russen".

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    Original von SiCollier
    Was mich an der Stelle mal interessieren würde ist, ob der Kindergarten (auch wenn das im Buch nicht so genannt wird) damals wirklich in diesen Kolonien bestand oder die heutige Wunschvorstellung in die Vergangenheit projeziert wurde.


    Einen konkreten Hinweis darauf, dass es eine solche "Kinderaufbewahrungsstätte"gab, habe ich nicht gefunden. Aber auch keine Hinweise darauf, dass es so etwas auf keinen Fall gegeben hat. Ich konnte mir das Szenario gut vorstellen, zumal sich die Kolonisten vor allem durch ihren Pragmatismus und ihren Gemeinschaftssinn ausgezeichnet haben.



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    Was mich an der Stelle interessieren würde ist, ob von vorneherein eine Fortsetzung geplant war? Der Epilog im ersten Buch läßt mich eher etwas Gegenteiliges vermuten.


    Ich wollte immer eine Fortsetzung schreiben, aber es war nicht klar, ob sie auch erscheinen wird. Es hat sich wegen der Weltbild-Schwierigkeiten lange hingezogen, bis eine Entscheidung fiel. Den Epilog habe ich vor allem geschrieben, um ein rundes Ende hinzubekommen. Es hätte damit auch bei dem einen Buch bleiben können.
    Bei Weltbild war "Weiße Nächte, weites Land" ein Bestseller, das Taschenbuch bei Knaur leider nur unteres Mittelfeld. Das E-Book bei Knaur entwickelt sich hingegen auch ausgesprochen positiv. Dennoch wollte Knaur den zweiten Band nicht machen, und deswegen erscheint "Dunkle Wälder, ferne Sehnsucht" ausschließlich bei Weltbild (nach dem jetzigen Stand). Wenn es einen dritten Band geben sollte, dann wäre auch wieder Weltbild die erste Adresse für mich.

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    Original von Richie


    ob z.B. im 1. Teil zu lesen ist, wer der Vater von Alexandra ist :chen Das würde mich brennend interessieren.


    Auch wenn man weiß, wer der Vater ist - diese Episode nimmt großen Raum ein im ersten Band. Wenn es dich also interessiert, wirst du auf deine Kosten kommen ;-)