Beiträge von Alice

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    Original von Gast
    Eigentlich besteht da kein Widerspruch - der wird aufgemacht, weil viele in dem (Irr-)Glauben leben, Fiktionalität sei mit Faktentreue unvereinbar, weil Fiktionalität ein Buch spannend mache, während Faktentreue trocken sei.
    Dem ist nicht so, weil Faktentreue das Was, nämlich die Story selbst betrifft, während Spannung allein durch das Wie, nämlich Erzählweise und Sprache, erzeugt wird. Beide Ebenen haben grundsätzlich nichts miteinander zu tun.


    Du hast mich missverstanden. Ich meinte nicht die vermeintliche Diskrepanz zwischen Fiktionalität und Faktentreue. Dass beides durchaus ein gutes Gespann sein kann, glaube und weiß ich ;)


    Ich meinte eigentlich (vielleicht ein wenig Off-Topic), dass sich Künstler manchmal verpflichtet fühlen könnten, den Publikumsgeschmack unbedingt treffen zu müssen und dabei vielleicht ein wenig Persönlichkeit oder/und Originalität auf der Strecke bleiben könnte.

    Dass ich manchmal ein Buch an einer spannenden Stelle unterbreche, um es zu überdenken und vielleicht erst am nächsten Tag weiterzulesen, das kenne ich schon.


    Aber kurz vor Schluss? Nein, niemals. Im Gegenteil: da lese ich oft so hastig, dass ich das letzte Kapitel nochmals lesen muss, weil ich einfach zu schnell war.

    Hanns-Josef Ortheil erzählt von der leidenschaftlichen Liebe eines Paares, das sich an der italienischen Adria-Küste kennenlernt. Er, ein deutscher Fernsehredakteur, recherchiert dort für einen Film über das Meer, sie ist Meeresbiologin und leitet ein Forschungsinstitut. Er hat sich gerade aus einer längeren Beziehung gelöst, sie ist mit einem Institutskollegen verlobt. Beide sind fasziniert vom Wasser, seinen Farben, Gerüchen, und bereits über ihrer ersten Begegnung liegt eine eigentümliche Magie. Sie können den anderen nicht mehr aus den Augen lassen und erkennen, daß sie füreinander geschaffen sind - eine Erfahrung, die keiner von beiden vorher gemacht hat. Zuerst langsam, dann mit rapide wachsender Intensität gehen sie ihren Wünschen nach und versuchen ihre Liebe gegen alle inneren und äußeren Widerstände zu behaupten. Hanns-Josef Ortheil erzählt die Geschichte einer großen, romantischen Liebe als eine Geschichte der Sinne und ihrer Inszenierungen. Blicke, Berührungen und Stimmen verdichtet Ortheil in seinem Roman zur Ästhetik einer einzigartigen Annäherung, der sich dieses Paar mit allen seinen Gefühlen hingibt.


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    Für mich war dieses Buch ein Hochgenuss. Die Handlung selber ist zwar schön, aber nicht das wichtigste.


    Das Grandiose an diesem Buch ist die Sprache. Ich habe selten so schöne Formulierungen gelesen, eine solche dichte Atmosphäre erfahren dürfen. Ich glaubte, mitten im Geschehen zu sein. Alle meine Sinne waren angesprochen. Ich las nicht nur, ich sah, ich hörte, ich roch, ich schmeckte.

    Der Schriftsteller sieht sich wohl mit demselben Konflikt konfrontiert wie alle Kunstschaffenden, seien es Maler, Bildhauer, Architekten, Regisseure, Komponisten usw:
    Entweder will man seine Werke verkaufen bzw an den Mann/die Frau bringen, und dann hat man sich dem Publikumsgeschmack anzupassen oder man schwimmt gegen den Strom und muss unter Umständen lange auf Erfolg und Anerkennung warten.


    Ist es das, was du uns sagen willst, liebe Iris Kammerer?

    Ich hab das Buch gerne gelesen. Die Thematik hat mich sehr interessiert und Kings Fähigkeit, Spannung aufzubauen, ist immer wieder zu bemerken.


    Der Film war für mich allerdings eine Enttäuschung. Vielleicht liegts daran, dass mir die Schauspieler fast durchwegs unsympathisch waren und ich daher kein Mitgefühl für ihr Schicksal aufbringen konnte.


    Aber das Buch ist sicher lesenswert, wenn ich es auch nicht für eines der besten King-Werke halte.

    Ich kann nicht generell sagen, dass in den Schulen zuwenig gelesen wird. Es ist wohl schon so, dass manche Lehrer weniger und andere wieder mehr Interesse daran haben. Ich selber hatte das Glück, dass wir sehr viel lasen, angefangen von den Klassikern bis zur Gegenwartsliteratur.
    (An dieser Stelle ein dickes Lob an meine Deutschlehrer
    im Gymnasium.) Und wenn ich das als "Glück" bezeichne, erinnere ich mich, dass viele meiner Mitschüler da ganz anderer Meinung waren.


    Und die Grundlage zum Lesen sollte aber nicht nur in der Schule gelegt werden, da müssen die Eltern auch mithelfen. Durch den Kauf von Büchern und durch ihr eigenes Vorbild. Ich kann mich nicht erinnern, dass es je einen Anlass zum Schenken gab, in dem ich nicht zumindest zwei oder drei Bücher bekam: ob Weihnachten, Ostern, Geburtstag, Zeugnistag... Bücher waren immer dabei und sind es heute noch.

    Ich schließe mich der vorherrschenden Meinung an: wenn Inhalt und Spannung stimmen, dann darf das Buch gerne dick sein.
    Falls mein Interesse aber nachlässt, kommt es schon mal vor, dass ich anfange, querzulesen und froh bin, ein paar Seiten zu überspringen. Zum Glück ist mir das im Verhältnis zu meinem gelesenen Bücherberg selten passiert.


    Zitat

    Original von Morgana


    Seid ich allerdings hier das Forum der Büchereulen ins Leben gerufen habe, komme ich eigentlich kaum noch zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Abends, wenn ich etwas Freizeit habe, bin ich meist hier im Forum anzutreffen und kaum mit einem Buch auf der Couch... ;)


    Oh, das kenne ich *heftig nick*
    Mich wundert oft, wie ich alles auf die Reihe bekomme: Foren, Lektüre (eine Stunde täglich Minimum), Beruf und Privatleben. Der Haushalt bleibt zugegebenermaßen ein wenig auf der Strecke *seufz*
    Was ich ganz aufgegeben habe, ist der wahllose Fernsehkonsum. Heute seh ich mir nur mehr ganz ausgesuchte Sendungen an. Ich sitze lieber vor dem PC oder vor einem Büch. Ist doch kein schlechter Tausch, finde ich.

    Danke für den Tipp :) Das scheint ein Buch ganz nach meinem Geschmack zu sein.


    Es steht schon auf meiner amazon-Wunschliste.


    :help Ich brauche einen 28 Stunden-Tag, um alles zu lesen, was mich interessiert. Und einen Sponsor. Wer meldet sich? :grin

    Der Sinn des Lebens, hmmm.... Darüber könnte man wirklich stundenlang philosophieren. Aber ich möchte es für mich auf ein paar Gedanken reduzieren.


    Ich frage mich auch, was ich vom Leben erwarte, was ein für mich sinn-volles Leben ausmacht. Und die Antwort darauf ist gar nicht so eindeutig.


    Als Kind wollte ich einfach erwachsen werden. Groß zu sein und mein Leben selbst bestimmen zu können, das schien mir Sinn genug zu sein.
    Später stellte ich schon höhere Ansprüche: ich wollte etwas leisten, die Menschheit voranbringen, großartige Dinge tun.
    Das war meine pubertäre Phase, die wohl jede/r so erlebt.


    Und heute? Es relativiert sich so vieles. Heute habe ich auch noch tausend Wünsche an das Leben. Aber der Frage, was wirklich die Quintessenz ist, bin ich nicht näher gekommen.


    Was ich am Ende meines Lebens möchte? Auf jeden Fall eines: nicht mit Bedauren zurückblicken und mir sagen müssen, ich hätte etwas versäumt. Der Sinn des Lebens ist für mich zu leben, jeden Augenblick und immer in der Gegenwart. (Simpel, ich weiß. Aber besser kann ichs nicht ausdrücken. Vielleicht finde ich ein andermal klügere Worte).

    Mhm, die Geschichte kenne ich und weiß auch, dass der Wahrheitsgehalt umstritten ist.


    Aber es ist doch so, dass in der Kirchengeschichte so manches dubios ist, unterdrückt oder verschwiegen oder verzerrt wurde. Darum besteht immerhin die Möglichkeit , dass es einmal eine Päpstin gegeben hat. Nach all den kuriosen Dingen, die sich in der Kirche zugetragen haben, wäre das nur eine mehr.



    Und niemand der gescheiten Herrn Historiker (ohne jemandem hier zu nahe treten zu wollen ;) ) war schließlich persönlich dabei, genausowenig wie die Autoren, die solche Geschichten schreiben.


    BTW: sogar Augenzeugen haben immer wieder die Geschichte so zurechtgebogen, wie sie ihnen in den Kram passte. Ist doch nur menschlich.

    Das freut mich sehr, melanie. Danke, dass du das gesagt hast :knuddel1


    Ja, ich bin dort Morgaine. Den Nick wollte ich hier nicht verwenden, sonst glaubt Morgana, ich wolle sie kopieren *lach*

    Ich habe das Buch gelesen und finde, es hat großen Unterhaltungswert. Und man sieht sich schon auch durchschaut, sowohl Mann als auch Frau. Nur: es nützt eigentlich nicht wirklich. Für mich ist das eine humorvolle Bestandsaufnahme, ein wenig ins Parodistische gehend, mehr nicht.
    Bitte nicht als Ratgeber oder gar Lebens-oder Partnerschaftshilfe betrachten.


    Die Peases schwimmen da auf der Welle von John ("kennst du ein Buch, kennst du alle" ) Gray mit.


    Der Nachfolgeband ist auch amüsant, enthält aber nichts wesentlich Neues: Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen.

    Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Oh, das hat bei mir allein schon Band 5 geschafft. ;)
    Aber das habe ich an anderer Stelle hier im Forum ja schon breitgetreten.


    Mir gings auch so. Ich war maßlos enttäuscht. Meiner Meinung nach hat sich JKR viel zu sehr von der öffentlichen Meinung beeinflussen lassen, ist unlogisch geworden und hat Figuren überzeichnet und den Hogwarts-Zauber sehr beeinträchtigt.


    Ich lese deinen erwähnten Beitrag jetzt nicht, Doc *zugeb*
    Denn sonst rege ich mich wieder auf. Und dafür ist der Tag zu schön ;)

    Soweit ich informiert bin, ist der Kinostart in Deutschland und Österreich am 3.Juni.


    Obwohl ich die Harry Potter Bände sehr mag, werde ich den Film eher meiden. Was ich bisher gesehen habe, gefällt mir nicht. Die zerstören mein Bild von Hogwarts :(

    Vielen Dank für euer Lob *rotwerd*
    Ja, ich hab auch viel Freude damit. Und ihr seid jederzeit willkommen: zum Lesen, Schauen oder auch Mitreden :)

    Ich habe den Film nicht im Kino gesehen, weil er mich einfach nicht interessiert hat *zugeb*


    Aber dann, nach all den Lobeshymnen, wollte ich ihn doch haben und besitze jetzt die DVD.
    Ich fand den Film sehr gut. Johnny Depp als Errol-Flynn-Verschnitt ist großartig, die Gags wirklich lustig und die Stunts atemberaubend.
    Einziges Manko: er ist zu lang *duck und weglauf*

    Nein, ich halte den Käpt'n Blaubär auch für kein Kinderbuch. Der Humor ist viel zu hintergründig und hat nur den Namen mit der Zeichentrickserie gemeinsam.
    Ich halte dieses Buch für schlichtweg genial, genau wie Ensel und Krete. Ich staune über den Einfallsreichtum und den intelligenten Wortwitz von Moers.


    Sein neuestes Buch Rumo hat mich ein wenig enttäuscht.

    Asterix, Asterix, Asterix!
    Alle Bände und auch viele Mundart "Übersetzungen" *kaputtlach, wenn ich dran denk*


    Ich liebe Troubadix! "Nein, du wirst nicht singen!!!" *prust*