Beiträge von JanvonderBank

    @ Türmchen und Grottenolm...


    nein nein, lasst Euch um Himmels Willen Zeit! Ihr sollt die Farben und das alles ja auch genießen können!
    (Eine Dame aus der Talia-Buchhandlung sagte zu mir: Hübsches Buch, junger Mann, ich habe es im Zug zwischen Hamburg und Kiel gelesen... Ich war hellauf entsetzt! :yikes Die Fahrt dauert 1,5 Stunden... Selbst wenn sie Hin- und Rückweg meinte und eine professionelle Vielleserin ist, kann sie mir nicht erzählen, dass sie jedes Wort gelesen hat, geschweige denn hat wirken lassen!)


    Türmchen... Was die vielen Fachbegriffe angeht... Nimm sie als Gewürz auf der Handlung... Es erhöht den Geschmack, aber man muss nicht im Detail wissen, was es ist! ;-)


    Guten Morgen, Ihr Nachteulen!
    Ich habe gestern Abend meinen Schönheitsschlaf genommen, damit ich heute Abend zur Lesung in HH auch hübsch (&) frisch anzusehen bin! :grin


    Zu Deinen Fragen, liebe Salonlöwin:
    Das Schärenfahrwasser ist schon weit länger Kartiert, als erst seit 1940... Genaue Zahlen habe ich nicht, aber es war schon im 18 Jh. eine wichtige (weil vor den offenen Westwinden geschützte) Handelsroute zwischen Dänemark, Schweden und Norwegen. Da kann man davon ausgehen, dass dort die meisten Steinchen unter Wasser bereits bekannt waren... weil, wenn nicht, ging immer gleich ein Schiff mit Mann und Maus unter!
    Auch die Seezeichen dort sind teilweise (und im wahrsten Sinne des Wortes) steinalt... z.B. wenn es sich um simple, aufeinander geschichtete Steinkegel handelt, die auch heute noch den richten Weg weisen. Die stehen da schon teilweise seit dem Mittelalter rum... nicht notwendigerweise die gleichen, aber immer an der gleichen Stelle!


    Ja, die Namen der drei Königskinder :-) ... Du als Kielerin bist mir mit den Namen der Oslo-Fähren natürlich auf die Schliche gekommen...
    Was allerdings historisch ist, ist dass Olav von Norwegen tatsächlich mit einer 6m-R-Yacht 1928 eine Goldmedaille gewonnen hat.
    Der Name der Yacht war allerdings nicht Ragnhild, sondern "Norna"...


    Was Johannas und Deine Romantik-Interpretationen angeht, so denke ich, ist das Stoff für einen neuen, süffisanten Thread, den ich dann nach der Lesung mal anschiebe! :chen


    liebe Grüße, und... vielleicht... bis heute Abend :wave


    Na gut, dann mal rein in den verbalen Nahkampf!!! :grin


    Zwischen... "schob seinen Oberkörper etwas weiter hervor" bzw. "kräftiger Unterarm von hinten um die Kehle" und... "Knie im Rücken" bzw. "Gesicht ind die Planken drücken" steht noch:
    "Instinktiv begann Ole sich zu wehren"... usw. bis: "Sein Widersacher zwang ihn mit dem Oberkörper nach vorne".


    Aus meiner Kopf-Kino-Perspektive war da reichlich Bewegung drin, sowie eine kleine Strecke "mit dem Oberkörper nach vorne"... die es dem Angreifer ermöglicht, Knie, Körpergewicht und fiese Auf-Deck-Drück-Taktiken anzuwenden. Soooooo etwa hatte ich mir das gedacht! :-)


    Was das alleinsegeln von Schiffen ohne Steuer angeht, so fahren die bei Winddrehern einfach immer dem Dreher hinterher... der Kurs ändert sich, aber die Segelstellung zum Wind bleibt gleich. Wenn der Wind allerdings (z.B. bei einer Sturmbö oä.) plötzlich und abrupt die Richtung wechselt, hast Du recht. Dann funktionierts nicht.
    :wave

    Hallo Waldmeisterin,


    du darfst gerne mit in die Kajüte, wenn Du Salonlöwins und Johannas Kocherei standhalten kannst! :grin


    Von der Skagerrak findest Du zumindest eine Zeichnung, wenn Du auf den Link unten auf meinem Post klickst: Leseprobe...
    Darin enthalten ist die Zeichnung...


    Es gibt auch einen Artikel in der Yachtzeitung (Ausg. 16/2002). Im Internet gibts den leider nicht, aber ich habe ihn als PDF. (Kann ich hier wohl nicht anhängen, oder? Wenn du willst Schick mir eine PN mit deiner Mail, dann mail ich dir das PDF.

    Hallo Dyke!


    ... ja, die meisten Plätze dort oben habe ich selber "abgesegelt" (und noch ein paar mehr, die es leider nicht ins Buch geschafft haben, weil die Handlung irgendwann keine weiteren "Kinken" (Seemansausdruck für verdrehte Schnüre :-)) vertragen hätte.
    Außerdem war ich nicht dort oben, weil ich für das Buch recherchiert habe, sondern ein paar Jahre früher... Allerdings hilft es sehr, die Plätze zu kennen. Und für die zwei drei, wo ich nicht war, oder an die ich mich nicht erinnern konnte, gibt es amtliche Seekarten und Google Earth :grin ...


    Das mit dem Mast ist allerdings frei erfunden. Ich habe auch noch von keinem gehört, der es geschafft hätte, einen gebrochenen Mast "mit Bordmitteln" zu reparieren... Weswegen ich mir nicht sicher war, ob das nicht zu albern wird, wenn ichs schreibe... Aber ich habe ja was Hübsches zur Ablenkung drumherum erfunden! ;-)


    Du hast schon recht, man erlebt so einiges, wenn man "zur See fährt"... Aber ganz so wüst wie Ole Storms Erlebnisse sind meine eigenen dann zum Glück nicht... Das passiert nur, wenn der Autor seine Phantasie von der Kette läßt! :brain

    Zitat

    Original von Voltaire
    Gibt es eventuell noch eine Fortsetzung?
    Ole und Lena im Auftrag der britischen Regierung oder dergl.? :gruebel


    Müsste ich vielleicht dann doch mal drüber nachdenken... :gruebel
    (Bis jetzt sollten sie in Ruhe und Frieden weiter leben und viele viele Kinder machen... :grin Wobei das mit dem Frieden mitten im Krieg so eine Sache ist?!?)


    Falls es weiter geht, hole ich Deinen Rat ein, bzgl. Uniformen, militärisch korrekter Ausdrucksweise und erweitertem Beamtentum! ;-)


    EDIT: Da könnte man dann auch noch mal glatt dem guten Nils Storm aus der Patsche helfen, der ja, wie wir inzwischen auspaldowert haben, durch Oles Seitenwechsel in ziemliche Schwierigkeiten geraten ist!

    Das war so ziemlich genau das unmoralische Angebot, auf dass ich gehofft hatte... :grin
    Das Schiff (also meins mit der kleinen Kombüse) ist ab April/Mai wieder im Wasser.
    Die Löwin und Du, ihr kocht, ich deklamiere dazu versweise aus dem neuen "Leichenfänger". (Dort stirbt der Koch übrigens auf Seite 192... Also gebt Euch Mühe!!!)


    P.S.: Das Angebot ist ernst gemeint und muss nur noch mit einem Termin versiegelt werden. Im Salon haben bis zu 6 Eulen Platz.

    Liebe Großkatze,
    danke für Deine sehr sorgfältige Nachbereitung! :wave


    Kap. 7
    "Horch auf den Schrei der Möwen, er ist die Stimme jener, die auf See geblieben sind!" (s. 197)
    Dieser Spruch ist, so romantisch er auch sein mag, vom dreisten Autor erfunden! :grin Ich habe da einen alten Seemannsaberglauben frisiert, der die Sache mit den Möwen und den toten Seeleuten behauptet. Er steht mithin auch nicht über der Tür der Totenkapelle von Nebel... Obwohl er da ganz famos hinpassen würde, oder?
    Sorry also, wenn Du schon nach Amrum pilgern wolltest, um nachzusehen... Aber ich liebe es als Autor einfach, solche "Realitäten" hinzu zu erfinden... Sie machen ein Buch für mich immer irgendwie tiefer, reicher und authentischer, auch wenn sie hinzu geschummelt sind.


    Von Wellersdorffs Spruch, Hitler habe in Norwegen die Hälfte der schwimmenden Verbände versenkt, ist vielleicht in seinem "Brass" etwas übertrieben, stimmt im Großen und Ganzen aber. Hitler war - zumindest auf See - nicht der GRÖFAZ, der er gerne gewesen wäre... Operation "Weserübung", der Überfall auf Norwegen war zwar ein Erfolg, Verlustemäßig aber nahe am Desaster... (Danach auch Hitlers Hinwendung zu U-Booten... Die wären nicht so leicht zu versenken, hatte ihm ein gewisser Admiral Dönitz verklickert.)


    Kap. 8
    Die Sache mit Oles Talent und den Farben der See ist in der Tat der heimliche "Nucleus" der Geschichte... Insofern: DANKE DASS DU FRAGST! :knuddel


    Die Figur Ole und ihr Talent waren schon weit vor der Handlung in meinem Kopf (oder eher Herz) vorhanden... Es ist etwas, von dem die allermeisten Segler, Regattasegler zumal, träumen... Eine solche Fähigkeit zu haben.
    Da es also Oles besonderes Talent ist, die Farben der See lesen zu können, musste es natürlich auch logisch in die Dramaturgie der Geschichte, und auch in die literarische Ebene des Buches eingebunden werden!

    @ Voltaire und Johanna...


    Die Sache mit dem Wiedersehen ist vermutlich tatsächlich Geschmackssache, wie Johanna sagt... Aber... ist die explizite Erwähnung von Nils Rückkehr nicht eigentlich ein Spoiler???


    Was die Sache mit der Sippenhaft betrifft... Da hast Du vermutlich Recht, Jan.
    Allerdings bleibt es in der Szene am Leuchtturm Nils Vorgesetzen ja verborgen, dass die beiden Brüder sind, weil Nils ja nur ein Geheimzeichen gibt...
    Und bis sich Oles Fahnenflucht auf dem offiziellen Kanal bis zu Nils U-Boot-Einheit herumgesprochen hat, muss es wohl doch ein bisschen länger dauern, als die drei Tage seit der Flucht aus Marstrand. ;-)
    Was danach mit Nils passiert ist, weiß ich nicht... (Ich stelle mir vor, er wurde suspendiert und zu irgendeinem Job an Land verdonnert - weswegen er dann aber auch den Krieg überlebt hat...)


    @ Voltaire...
    Auf jeden Fall Danke ich Dir, werter Namensbruder, für Deine schöne Rezi im Haupt-Thread!!! :wave

    War mir klar!
    Aber sag mal... schwedisches Festmachen? :yikes, da bist Du ja schon fast ganz durch!?!


    Also, das mit dem schwedischen Festmachen (Anker im Heck, Bug an einer Schäre bzw. Felsen) ist auf S. 319 erstmals erklärt... Als sie in der einsamen Bucht festmachen, bevor sie nach Smögen gehen.


    Aber keine Sorge, dass wird bei einer deutschen Segelprüfung nicht abgefragt! :chen

    Na denn man tau! :grin



    raumschot = der Wind kommt schräg von hinten (nicht genau von hinten, das wäre dann "achterlich", oder "vor dem Wind"...)


    schwoien = wenn das Schiff sich um seine Ankerkette dreht, sozusagen hin und her pendelt


    Fender = Sonst auch mal verballhornt "Bumsbüdel" genannt... Heutzutage ein mit Luft gefüllter Gummiball (oder längliche Form), damals eher aus massiv geknüpftem Sisalgewebe, wie ein dicker Knoten. Dient dazu, den Schiffsrumpf am Kai oder beim liegen mit anderen Schiffen vor Druckschäden oder Kratzern zu bewahren.


    Vorschot = Eine Schot ist ein Tau, mit dem die Stellung eines Segels zum Wind kontrolliert wird (dichtziehen=härter am Wind, Fieren=lösen), Vor-Schot gehört folglich zu einem Vor-Segel, vorne am Schiff.


    Vorspiek = Vorderster Raum in einem Schiff, meist nur ein Lagerraum, da spitz und eng...


    kreuzen = wundersame Technik, mittels derer Segelschiffe quasi im Zick Zack Richtung Wind segeln können... das nennt man dann auch bildlich "aufkreuzen". (Direkt gegen den Wind fahren geht nicht, aber eine gute Segelyacht schafft zwischen 45 und 40 Grad "höhe" (also Winkel) zum Wind)


    want = Stahlseil (bei Hornblower auch noch aus Sisal) das den Mast seitlich stabilisiert und am Umkippen hindert. Auf einer Yacht wie der Skagerrak gibt es mindestens drei oder vier pro Seite und Mast, dazu je eines nach vorne, das dann aber "Vorstag" heißt.


    Nochmal zur Wirkungsweise eines Segels... Das musst du dir vorstellen wie einen Flugzeug-Flügel: Ein Flugzeug fliegt nur deswegen, weil an der (gewölbteren, also längeren) Oberseite des Flügels die Luft schneller strömen muss, um um den Flügel herum zu kommen, als an der (geraderen, also kürzeren) Unterseite. Irre oder? :pille
    Wegen dieses Druckunterschiedes kann eine Segelyacht auch schräg (also ca. 45 Grad) gegen den Wind fahren. Das mit dem "in die Segel" hineinblasen des Windes sorgt nur für Vortrieb, wenn der Wind von hinten kommt... Ansonsten ist es diese so genannte laminare Strömung auf der Segeloberfläche... Toll gell!
    (Tröste Dir, das kriegen die Salonlöwin und Du dann in Eurem Segelkurs! :grin)



    Was noch? Hardy Krüger und Ralf Bauer - ach du jeh... Für die habe ich in grauer Vorzeit mal ein paar Drehbücher geschrieben... Am Set sprangen immer ein paar hysterische kleine Mädchen herum, die Autogramme haben wollten (von denen, nicht von mir!)... Die Mädchen waren meist unter 10, waren blond und hatten Zöpfe - so wie dein Avatar, Johanna :lache

    @ Voltaire (Jan ;-))
    Jau, das ist richtig... Aber da hab ich ausnahmsweise meine Hausaufgaben gemacht! :grin
    1939 wurden Gestapo und Kriminalpolizei als Teile der Sicherheitspolizei mit dem Sicherheitsdienst (SD) zum Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammengeschlossen. 49,9 % der Mitglieder gehörten der SS an, 31,1 % dem SD, der Rest stammte aus der "alten" Kriminalpolizei. Entsprechend wimmelte es zu diesem Zeitpunkt dort bereits von SS-Dienstgraden...
    Bis 1936 wurde hauptsächlich aus dem Polizeidienst rekrutiert, und es wurde auf die Mitgliedschaft in einer NS-Organisation gedrängt. In den späteren Jahren kehrte sich dieser Zusammenhang um. In Schnellkursen ausgebildete SS-Männer traten in den Dienst ein, so dass de facto die SS-Mitgliedschaft zum zentralen Kriterium der Personalauswahl wurde.


    @ Zwergin...
    Obiges erklärt auch, warum so ein junger Karriere-Schnösel (Richard ist kleinbisschen älter als Ole, also 21, 22 vielleicht) so schnell in dem Laden voran kam: Die hatten einen enormen Personalbedarf, und wer aus der SS oder dem Sicherheitsdienst kam, der hatte gute Karrierechancen!
    EDIT: Ach, ich vergaß... Außerdem hat Richard ja einen Vater, der ein hohes Tier in der selben Maschinerie ist...


    @ Zwergin & Dyke...
    Was mit Lina ist, erfahrt ihr noch... ;-)

    Huuu, heikles Thema!
    Ich weiß nicht, ob die Schweden das so lustig fänden, das ausgerechnet aus Deutschland vorgesetzt zu bekommen. :chen
    Voltaire (also, unserer, nicht der französische...) hat dazu schon was im 3 Teil geschrieben.


    Obwohl, jetzt wo die grade an ihrem Rotlicht-König raspeln...?! :lache


    EDIT:
    Generell muss man leider sagen, dass Auslandsveröffentlichungen bzw. -Verkäufe, speziell in den englischen Sprachraum, für Verlage erst dann interessant zu werden scheinen (vermutlich der Übersetzungskosten wegen...), wenn die Auflage sechsstellige Größenordnungen erreicht...
    Also, empfehlt und verschenkt mein Buch mal fleissig weiter! ;-)