Ich persönlich hätte nie ein Buch schreiben mögen, dass ich selber herausgeben muss, oder bei dem ich mich auf irgendeinen Verlag hätte einlassen müssen, der kein vernünftiges Vertriebsnetz und keine ausreichende Marktpräsenz hat.
Da hätte ich das gute Stück lieber halbfertig vergammeln lassen, nach den 80 Seiten, die ich brauchte, um eine Agentur zu finden.
Aber das ist meine Meinung...
Es geht tatsächlich auch anders, dass unbekannte Autoren sich am eigenen Schopfe in den Markt hieven und dort nach drei vier fünf Büchern tatsächlich Bestseller liefern.
Ein schönes Beispiel ist Nele Neuhaus. Ihre ersten Krimis hat sie als BOD's auf den Markt gebracht, und hat diese in Eigenregie total umtriebig vermarktet.
Dabei waren drei Faktoren äußerst wichtig: Die Bücher waren sehr gut geschrieben (nach objektiven Maßstäben), sie waren als Regional-Krimis konzipiert (konnten also den Lokalpatriotiusmus der Leute und das Interesse kleiner Zeitungen bzgl Rezensionen nutzen), und vor allem waren sie Mainstream.
Irgendwann ist der Ullstein-Verlag auf die Dame aufmerksam geworden, weil sie mit ihren BOD's für diese Gattung beachtliche Zahlen verkauft hat. Und schwupps, schon hat sie sich der große Publikumsverlag für ihr nächstes Buch (Das war Schnewittchen) einverleibt und ordentlich gepusht! Ergebnis: Bestseller!
Es wäre interessant zu wissen, und absolut nicht verwunderlich, wenn Nele Neuhaus mit ihrem ersten Buch bei eben diesem Verlag eine Abfuhr kassiert hätte.
Fazit: Jeder wie er kann, und manchmal ist der ungerade Weg der schnellere.