Beiträge von JanvonderBank

    Ich persönlich hätte nie ein Buch schreiben mögen, dass ich selber herausgeben muss, oder bei dem ich mich auf irgendeinen Verlag hätte einlassen müssen, der kein vernünftiges Vertriebsnetz und keine ausreichende Marktpräsenz hat.
    Da hätte ich das gute Stück lieber halbfertig vergammeln lassen, nach den 80 Seiten, die ich brauchte, um eine Agentur zu finden.
    Aber das ist meine Meinung...


    Es geht tatsächlich auch anders, dass unbekannte Autoren sich am eigenen Schopfe in den Markt hieven und dort nach drei vier fünf Büchern tatsächlich Bestseller liefern.
    Ein schönes Beispiel ist Nele Neuhaus. Ihre ersten Krimis hat sie als BOD's auf den Markt gebracht, und hat diese in Eigenregie total umtriebig vermarktet.
    Dabei waren drei Faktoren äußerst wichtig: Die Bücher waren sehr gut geschrieben (nach objektiven Maßstäben), sie waren als Regional-Krimis konzipiert (konnten also den Lokalpatriotiusmus der Leute und das Interesse kleiner Zeitungen bzgl Rezensionen nutzen), und vor allem waren sie Mainstream.


    Irgendwann ist der Ullstein-Verlag auf die Dame aufmerksam geworden, weil sie mit ihren BOD's für diese Gattung beachtliche Zahlen verkauft hat. Und schwupps, schon hat sie sich der große Publikumsverlag für ihr nächstes Buch (Das war Schnewittchen) einverleibt und ordentlich gepusht! Ergebnis: Bestseller!


    Es wäre interessant zu wissen, und absolut nicht verwunderlich, wenn Nele Neuhaus mit ihrem ersten Buch bei eben diesem Verlag eine Abfuhr kassiert hätte.


    Fazit: Jeder wie er kann, und manchmal ist der ungerade Weg der schnellere.

    Ich hatte vor olims Zeiten mal eine supergeile Biographie von Douglas Adams,
    wie er als Anfänger Hörbuch-Sketche für die BBC geschrieben hat (einer z.B. von einem japanischen Kamikaze-Piloten, der gerade von seinem 35 Feindflug zurückkehrt und das seinem Vorgesetzten erklären muss... zum Schieflachen :lache!) Ausserdem wollte er damals unbedingt bei Monty Pyton mitmachen, aber die wollten ihn nicht! Und später, als er die ersten Bücher geschrieben hatte, musste sein Verleger ihn immer einsperren und zum Weiterschreiben zwingen, damit die Veröffentlichungstermine eingehalten wurden!


    Ich habe die Biographie mal einem "Freund" geliehen und nie wiederbekommen. :hau :hau :hau :hau


    Weiß einer von Euch, wie die Bio hieß und ob man die noch irgendwo ggf. antiquarisch kriegt?

    @ Grisel:


    Das mit der Magie hast Du schön gesagt! :knuddel1
    Mir geht es da nämlich oft ähnlich. Man sagt ja auch schon mal, dass Bücher "ihre Figuren lebendig werden lassen", oder?
    Und was die "Unerreichbarkeit" von Figuren angeht, die zwischen zwei Buchdeckeln zuhause sind, nun ja... Als Teenager war ich mal ernsthaft, unsterblich und wochenlang in Sophie Marceau verknallt! (Ich geb zu, Auslöser waren die La Boum - Filme, die man heute eher zum Schmunzeln finden würde!) Aber ob die scharfe kleine Französin nun "echt" war oder nicht, spielte absolut keine Rolle, ebenso wenig der mir damals durchaus bekannte Umstand, dass ich sie wohl nie im Leben "live" sehen würde.
    Manchmal flackert das in guten Büchern noch auf.


    Und das, was Mulle über das Verknalltsein in die Figuren des eigenen Buches angeht, kann ich voll unterschreiben - das Keuchen am Küchentisch beim Schreiben der Sexszene inklusive! :groehl

    Zitat

    Original von Eskalina
    Es lohnt sich nicht, sich in nicht existente Personen zu verlieben, was soll ich eine fiktive Person anschmachten, von der ich weiß, das die Chance auf Erwiderung meiner Gefühle gleich Null ist? :-] Nein, es gibt viele Figuren, die mir gefallen, doch verlieben mag ich mich nur in Menschen, die es gibt...


    Ist das die Weisheit der Frauen, oder ihre Vorsicht?! ;-)


    Aber wo sind eigentlich meine Geschlechtsgenossen??? Außer Inso mit seinem eher humoristischen Ansatz hat sich noch kein Kerl geäußert!

    Hi Lesehunger,


    mir geht's da ziemlich ähnlich wie Dir!
    Wenn nichts passiert, ist man ein kleines bisschen enttäuscht - aber wenn es zu schwülstig oder detailiert zur Sache geht, ist's noch blöder! Dann lieber die eigene Phantasie spielen lassen :grin


    Generell glaube ich natürlich, dass man einer Hauptfigur eher romantisch nahe kommt, wenn die gesamte Handlung romantisch ist. Das ist bei einem Krimi oder knallharten Thriller ja eher selten der Fall.

    ... IN EINE ROMANFIGUR, meine ich natürlich! :grin


    Diese ein wenig flachsige Frage hatten wir in unserer Leserunde... Johanna hatte es mit einem knackigen Segelmacher, auch wenn der ihr ein wenig jung war, Salonlöwin mehr mit dem gestanden Konteradmiral, und meinereiner war und ist - aus veständlichen Gründen - bis über beide Ohren in eine knackige junge Schwedin verschossen.
    :heisseliebe


    Wie ist das bei Euch anderen Eulen? Wann hat Euch die letzte Romanfigur so richtig romantisch am Herz erwischt?


    Was hat Euch an der Beschreibung von ihm/ihr so gereizt? Waren es die inneren Werte, oder waren auch die äusseren Reize wichtig?
    War er/sie die Haupt- oder eine Nebenfigur?
    Wie wurde er/sie beschrieben, direkt oder durch die Augen eines anderen Protagonisten, dessen Verliebtsein ihr geteilt habt?
    Und für die ganz Mutigen: War's platonisch oder gab es (literarisch gesehen!!!) eine erfüllende Sexszene?


    Ich bin neugierig, ich weiß! Aber ... ihr seid's doch bestimmt auch, gelle? :chen


    liebe Grüße

    Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Mir fällt auf, dass wir gar keine Eulen-Rezi zu dem Rätsel der Sandbank haben...


    Hi Eskalina,
    wenn "Das Rätsel der Sandbank" im Januar/Februar Rezi-mäßig noch keinen anderen Liebhaber gefunden hat, würde ich das glatt machen! Wäre dann meine allererste! :-)


    liebe Grüße :wave

    Ja, Richard sollte schon auch optisch so ein strammer Germane sein.
    Vor allem sollte er das Gegenteil von Ole sein, und der musste ja nun auf jeden Fall das Gegenteil eines Ariers sein... so, halt irgendwie :pille


    Aber wieso kommt Dir so eine Frage beim Zähneputzen??? :grin

    Zitat

    Original von Suzann
    Darf ein Zaungast, der das Buch gerade auf ein paar Tage verschlungen hat, anmerken, dass auf Seite 380, in der 5. Zeile von unten, die "Lotten" eine Achillesverse hat?


    Hallo Suzann,
    da muss wohl der gute alte Sigmund Freud mit mir durchgegangen sein... Indem ich mir meine Hauptfigur Ole auf der Lotten besonders "heldenhaft" ausgemalt habe, waren meine Gedanken vermutlich zu sehr bei den Versen von Homers gleichnamigem Heldenepos? :grin
    Immer wieder gerne genommen, zumindest wenn ich in meinem Lieblingsrestaurant in Kiel auf die Karte schaue, ist auch die Holsteiner Färse, die dort besonders mundet. Obwohl ich bezweifle, dass der Bauer, aus dessen Stall das Tierchen stammt, tatsächlich Achilles mit Vornamen heißt...
    Wahrscheinlicher handelt es sich also schlicht um ein dummes Versehen, dass auch den immerhin vier profesionellen Korrektoren des Verlages nicht aufgefallen ist, zu denen ich ebenfalls keine Angaben hinsichtlich klassischer Vorbildung und/oder altgriechischer Vornamen beginnend mit A machen kann. :lache


    Also bitte ich Dich um Verseihung!


    Auf jedenfalls bin ich froh, dass Dir die anderen 109.347 Buchstaben des Buches und die Reihenfolge, in der ich sie sortiert habe, gefallen haben! :lache


    liebe, jetzt mal ernst gemeinte Grüße :wave

    Hallo Amanita,


    das Geheimnis liegt wohl in den Wörtchen "fast ferstig" ... Bin noch voll im Schreibstress, weswegen ich schon mal mit den Jahreszahlen durcheinander komme! (Manchmal kannst Du mich nach meinem Namen fragen und bekommst nicht unbedingt eine korrekte Antwort :pille)


    Heute Morgen aber frische Grüße :wave

    Zitat

    Original von Türmchen
    Am liebsten mochte ich Meister Rausch, den stelle ich mir wie einen kleinen brummeligen Seebären vor. Von Wellersdorf war mir auch sehr sympathisch. Richtig traurig, dass es mit den beiden so geendet hat, haben sie echt nicht verdient.


    Hallo Türmchen, schön dass Du noch da bist!
    Habe zwischendurch mal nachgezählt und gedacht, upps, da fehlen doch welche? :gruebel


    Was Meister Rausch und von Wellersdorff angeht, ich fürchte die sind einer alten Drehbuchschreiber-Weisheit zum Opfer gefallen. Beim Film sagt man gerne:
    "Kill your darlings!"
    Das soll heißen, man muss sich auch von liebgewonnenen Teilen einer Geschichte trennen können, wenn es der Gesamthandlung dienlich ist.
    Aber, um ehrlich zu sein, ich habe beim Schreiben von Rauschs finaler Szene selber ein bißchen geheult! :cry


    Also, freue mich, dass Du noch am Ball bist! Weiter so! :wave

    Wer sich noch für John S. Cooper (den Autor, nicht das Auto!) interessiert,
    wird [URL=http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,726599,00.html]hier[/URL]
    eine interessante Meldung finden!


    Verschwörungstheoretiker - und die gehören ja zur Kenklienthel - könnten jetzt natürlich unken, dass da zwei Bücher, deren Absatz leider etwas nachgelassen hat, noch einmal gepusht werden soll. :gruebel


    Wer weiß? Vielleicht sind Mathias Bröckers und Sven Böttcher auch wieder nur Pseudonyme, und eigentlich heißen sind es zwei SPIEGEL-Redakteuere, die mit der inszenierten Enttarnung nun noch einmal ein bisschen Knete machen wollen? Ist ja auch bald Weihnachten... :grin


    Aktuell stehen beide Titel um die 15.000 bei Amazon... Stand: 15:45 am 25.11.... Jede Wette, dass das heute Abend schon ganz anders aussieht!

    Liebe Juliane,
    ich Danke ebenfalls für die ergänzenden Angaben!
    Und bitte um Verzeihung für das kritische Misstrauen...
    Hier gibt es vermutlich einige Eulen, die sich schon die Flügelspitzen verbrannt haben, an BOD- oder DKZ-Verlagen. :-)


    Never mind, und viel Erfolg beim Verlagsaufbau!