Beiträge von LeSeebär


    Imho haben die meisten Sachen mit Al Quaida wenig zu tun, zudem gibt es diese Terroristen schon viel länger, von daher kann man nicht gerade sagen, sie seien zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Natürlich werden sie jetzt für Sachen wie die Vorratsdatenspeicherung als Begründung genannt, ein besseres Argument gibts einfach momentan nicht, aber ich bin ziemlich sicher, daß Punkte wie Vorratsdatenspeicherung und Fluggastdaten inzwischen auch ohne 09/11 von der Politik eingeführt worden wären.


    Meine Antwort auf die Frage, warum es Überwachung und Datensammelwut gibt, ist eigentlich relativ simpel:


    Weil es mittlerweile technisch ganz einfach umsetzbar ist.


    Es ist eben wesentlich einfacher und zudem auf den ersten Blick auch kostengünstiger, bei einem Verdächtigen mal eben nachzusehen, mit wem er im letzten Jahr telefoniert hat, statt eine permanente Personen- / Telefonüberwachung zu machen.


    Mit dazu beigetragen hat aber imho auch, daß die Hemmschwelle seit dem Ende des eisernen Vorhangs einfach gesunken ist. Wie Ushuaia ja schon ganz richtig gesagt hat: Wie soll sich das Volk noch ernsthaft über die staatliche Sammelwut beklagen, wenn man bei privater Sammelwut (Gewinnspiele, Pay-Back & Co oder auch diverse Internetseiten, bei denen man bei der Anmeldung erstmal seine Interessen angeben soll etc pp.) eifrigst und vielfach bedenkenlos mitmacht?

    Zitat

    Original von Nala


    Den gibt es hier jetzt auch :-]


    "Kaminfeuer" ist ein gängiger Begriff für Tee, wir haben, glaub ich, momentan drei verschieden Sorten "Kaminfeuer" zu Hause, die sehr unterschiedlich im Geschmack sind.

    Zitat

    Original von Lansky
    Zuwanderung aus fremden Zivilisationen bringt mehr Probleme als sie löst!


    Und woran machst Du das fest? Was heißt in diesem Zusammenhang überhaupt "fremde Zivilisationen"? Vor hundert Jahren galten die Franzosen noch als einer der größten Feinde der Deutschen - heute hingegen zählt man sogar die USA und Deutschland zu einer Zivilisation, wo es bei gegenseitiger Zuwanderung kaum Probleme gibt.

    LeSeebärs Leseliste 2011


    Januar
    Michael Mittermeier; Achtung Baby; 1,7
    Josef Haslinger; Opernball; 1,4; Monatshighlight
    Juan Gómez-Jurado; Der Gottespakt; 2,4
    Epeli Hau'ofa; Rückkehr durch die Hintertür; 4,5
    Vikas Swarup; Rupien, Rupien; 2,7


    Februar
    Liza Marklund; Kalter Süden; 1,9
    Deon Meyer; Dreizehn Stunden; 1,2
    Glenn Meade; Unternehmen Brandenburg; 1; Monatshighlight


    März
    Michelle de Kretser; Der Fall Hamilton; 5
    Gisbert Haefs; Die Mörder von Karthago; 2,5
    Philip Kerr; Der Pakt; 1; Monatshighlight
    Alberto Vazquez-Figueroa; Ikarus; 2,1


    April
    J. Maarten Troost; Billard mit Kokosnüssen; 2,8
    Raul Argemi; Und der Engel spielt dein Lied; 1,7
    Arthur W. Upfield; Der neue Schuh; 1,5
    Michael Crichton; Gold - Pirate Latitudes; 2


    Mai
    Don Winslow; Tage der Toten; 2,5
    Jostein Gaarder; Maya oder Das Wunder des Lebens; 2,7
    Linda Davies; Das Sonnentor; 1,9
    Jo Nesbø; Kakerlaken; 2


    Juni
    Alexander McCall Smith; Ein Kürbis für Mma Ramotswe; 2
    Jens Johler, Christian Stahl; Das falsche Rot der Rose; 1; Monatshighlight
    Maria Rosaria Di Palo; Ein Jahr in Montreal; 3,5
    Detlef Bernd Blettenberg; Blut für Bolivar; 3


    Juli
    Helme Heine, Gisela von Radowitz; Der verlorene Sohn; 1; Monatshighlight
    Peter Høeg; Fräulein Smillas Gespür für Schnee; 2,6
    Graham Greene; Unser Mann in Havanna; 2,1
    Diane Wei Liang; Das Jadeauge; 2,5
    Tom Bradby; Der Gott der Dunkelheit; 2,5


    August
    Andreas Franz; Schrei der Nachtigall; 1,8
    Dietmar Lykk; Totenuhr; 2
    John Robert Lennon; Postmann; 1,8
    Tom Rachman; Die Unperfekten; 1,8
    Tom Wolf; Muskatbraun - Zerstreute Gesellschaft; 1,1; Monatshighlight


    September
    Jørgen Norheim; Der Adjutant; 2,7
    Horacio Castellanos Moya; Der schwarze Palast; 2,2
    Michael Gerber; Barry Trotter und die schamlose Parodie; 3,5
    Ian Rankin; Der Mackenzie Coup; 1,3; Monatshighlight
    Klaus Modick; Bestseller; 2,1


    Oktober
    Tom Finnek; Unter der Asche; 1,6
    Uwe Klausner; Odessa-Komplott; 2
    Norbert Klugmann; Der Brasilianer; 3,3
    Scott Smith; Ein ganz einfacher Plan; 1,7


    November
    Mark Mazower; Hitlers Imperium; 1,5
    Morris West; Eminenz; 1,9
    Peter-A. Reischauer; Staatsbesuch; 1,6


    Dezember
    Ken Follett; Sturz der Titanen; 1; Jahreshighlight
    Andreas Scheepker; Morgen kommt der Weihnachtsmann; 1,9
    Laura Wilson; Ein kleiner Tod; 4,4
    Hans Magnus Enzensberger; Hammerstein oder der Eigensinn; 2

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    Original von Mulle
    Darauf gibt es für mich nur die eine, höchst eindeutige Antwort:
    Kommt darauf an.


    :write


    Ist für mich sehr abhängig vom Buch. Wenn die Beschreibung gut gemacht ist, lese ich sie sehr gerne. Einzige Voraussetzung bei der Beschreibung: Gerade Personenbeschreibungen sollten für mich besonders bald erfolgen. Wenn die Person schon drei Monologe gehalten hat, hat sie bei mir schon ein Gesicht und dann ermüden mich Erzählungen, wie der Autor sich die Person vorstellt eher oder sie stoßen mich ab, wie es den meisten Leuten bei den Verfilmungen geht: Der/Die sieht ja gar nicht aus wie in meiner Phantasie... Die Gedankengänge der Figuren sind je nach Thema für mich manchmal spannender als viel Handlung. Siehe oben - es kommt immer darauf an.

    Zitat

    Original von Oryx
    Xenophobie ist etwas ganz natürliches und findet in jedem Land der Welt statt, es basiert noch aus dem Clandenken und der Zeit als jeder Fremde potentiell ein Feind war.


    Macht es das in irgendeiner Weise besser? Für mich zeigt es, wie zurückgeblieben wir angeblich so weit entwickelten Menschen offenbar immer noch sind.


    Zitat

    Was man tun kann, ist sich den lokalen Gegebenheiten anpassen.
    When in Rome do as the Romans do - funktioniert immer.


    Funktioniert meiner Meinung nach nur sehr begrenzt. Du kannst alles tun wie die anderen, Du wirst trotzdem als Ausländer erkannt und man wird es einfach entsprechend auslegen. Ein Beispiel, daß ich am 06.Dezember erlebt habe: Hier in Bremen gibt es die Tradition des "Nikolauslaufens" - Kinder klappern die Geschäfte ab, sagen ein Gedicht auf und bekommen dann eine Apfelsine, Schokolade oder ähnliches. Als zwei dunkelhäutige (türkisch?) Mädchen ein Gedicht aufsagten und ihre Apfelsine in Empfang nahmen, hörte ich hinter mir eine Frau sagen: "Wenn 's was umsonst gibt, sind sie da". Kurz: Sie haben die regionale Tradition mitgemacht, haben dafür ein Gedicht gelernt, ich weiß nicht, welche Religion sie hatten, vielleicht waren sie ja im Gegensatz zu vielen einheimischen Kindern christlich getauft - trotzdem war es natürlich wieder falsch.


    Ich hab mich dann umgedreht und gesagt: "Das nennt man gelungene Integration".

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    Original von magali
    Daß 'Sarrazin' ein 'muslimischer' Nachname ist, ist mir neu. Ich dachte immer, Saracenus sei die Latinisierung eines ursprünglich griechischen Begriffs für eine bestimmte Bevölkerung so grob im Norden des Sinai, der später von Christen auf Moslems angewendet wurde?


    Sorry, war einfach ziemlich dämlich und völlig falsch formuliert - meinte es genau so wie Du es beschrieben hast, ohne mir aber die Mühe zu machen, es auszuführen.


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    Wenn Du vor dem Sarrazin-Buch noch nie gehört hast, daß AusländerInnen 'genetisch vorbelastet' sind, ist das schön, aber ziemlich weit von der Realität hierzulande entfernt. Eigentlich reichte vor Sarrazin, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen und einfach zuzuhören, was die Leute so sagen.


    Ohne jetzt die rassistischen Sprüche in aller Öffentlichkeit verharmlosen zu wollen, finde ich es schon einen großen Unterschied, ob so etwas in der Straßenbahn oder bei großen deutschen Medien von Politikern geäußert wird.


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    Wie kommst Du darauf, daß es 'einfach immer mehr Ausländer gibt'
    Der Anteil der 'AusländerInnen', die man heute vornehm 'Menschen mit Migrationshintergund' nennt, liegt seit fast zwanzig Jahren unverändert zwischen 8,9 und 9,1% der Gesamtbevölkerung, Tendenz leicht sinkend, auch wenn er 2009 leicht gestiegen ist.
    Die Zahl der Asylanträge ist seit 1995 auf fast ein Viertel gesunken.


    Siehe mein Edit, es geht mir nicht um die faktische Zahl der hier lebenden "Ausländer", die vom BAMF mit ca. 9% ermittelt werden, sondern um Kinder und ähnliches, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben und hier auch toll integriert sind, aber trotzdem von der Bevölkerung allein schon aufgrund der Hautfarbe als "anders" wahrgenommen werden - sie fallen eben einfach nicht mehr so auf.


    Mal abgesehen davon sprach ich auch nicht unbedingt von den letzten zwanzig Jahren, so eine Entwcklung braucht Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, um das ernsthaft in die (älteren) Köpfe reinzubekommen.


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    Die Maßnahmen zur 'Integration' auch nur höflich zu benennen, fällt mir schwer, gemessen daran, daß die BRD ein hochindustrialisertes, hochtechnisiertes und sehr reiches Land ist.
    Kläglich? Peinlich? Das ist das beste, was mir dazu einfällt.


    Stimme dem absolut zu (übrigens nicht nur in diesem Punkt, sondern auch bei Bildung, Umweltschutz, usw liegt Deutschland verglichen mit den finanziellen und technischen Möglichkeiten am Boden). Aber trotzdem kann man imho durchaus erwähnen, daß sich seit Kohls Warnung vor Millionen türkischer Einwanderer aufgrund der doppelten Staatsbürgerschaft (für die es gegen Ende seiner Kanzlerschaft ja sogar CDU-intern eine Mehrheit gegeben haben soll) politisch einiges gewandelt hat - wenn auch immer noch viel zu langsam.


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    Ich sehe die Lage alles andere als rosig, aber das ist wohl Auffassungssache.


    Wollte mit dem letzten Satz (vor dem Edit) in meinem vorigen Post eigentlich deutlich machen, daß wir (= die BRD) am Anfang eines langen Weges stehen, aber nach über 50 Jahren stillstand sind wir wenigstens die ersten zwei, drei Schritte gegangen. Und diesen kleinen Fortschritt nun mit solchen öffentlichen Thesen wie denen von Sarrazin zu bombardieren, halte ich für :yikes


    Gruß

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    Original von magali
    LeSeebär
    es braucht wohl ein bißchen mehr als einen Einzelnen, um eine Gesellschaft mit Hilfe einiger Äußerungen und eines Buchs um Jahrzehnte zurückzuwerfen?


    Ja, natürlich hat der Berliner Ex-Finanzsenator mit dem muslimischen Nachnamen das Zurückwerfen nicht allein geschafft. Daß aber mehr oder weniger ernsthaft wieder darüber diskutiert wird, inwieweit Ausländer genetisch vorbelastet sind, habe ich in den letzten 60 Jahren nicht vernommen, und diese Diskussion geht auf eine einzelne Person zurück, auch wenn es natürlich der Verbreitung sowie eines gewissen Nährbodens bedarf, der es aufnimmt.


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    Was hältst Du von der These, daß die BRD in puncto 'Ausländer' nie aus der Steinzeit herausgekommen ist?


    Wenn Du mit BRD die gesamte Bevölkerung meinst, halte ich das für eine genauso große Verallgemeinerung wie "die Ausländer ...". Ich glaube schon, daß der Durchschnitt der Bevölkerung den Ausländern aufgeschlossener gegenüber steht als noch vor 30 Jahren - das liegt imho unter anderem daran, daß es einfach immer mehr Ausländer* gibt, so daß man einfacher in der Lage ist, welche kennen zu lernen. Die größte Ausländerfeindlichkeit ist nicht zufällig häufig dort zu Hause, wo der geringste Ausländeranteil der Bevölkerung ist.


    Falls Du mit BRD die Politik meinst, so kann ich durchaus Fortschritte feststellen, angefangen vor ca. 10 Jahren, als die damalige Regierung erstmals Deutschland als Einwanderungsland anerkannte und die ersten Schritte wie doppelte Staatsbürgerschaft auf den Weg brachte. Auch die jetzige Regierung hat inzwischen erkannt, daß es ohne Zuwanderung nicht geht. Sofern man dann noch fähig ist, aus der Vergangenheit zu lernen und bessere Maßnahmen zur Integration trifft (weitere Ausweitung der Sprachkurse, Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen, um weitere akademische Taxifahrer zu vermeiden, Zuwanderung nicht mehr nur für politisch Verfolgte und deren Angehörige, sondern auch gezielt für studierte / diplomierte Fachkräfte), sehe ich Deutschland durchaus auf einem guten Weg, auch wenn man natürlich, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, bestenfalls gerade mal im Mittelalter angekommen ist.


    Edit: * - habe jetzt einfach flapsig "Ausländer" geschrieben, gemeint ist in diesem Zusammenhang das, was rein vom Aussehen her eben sofort als "Ausländer" kategorisiert wird, auch wenn ein deutscher Pass vorliegt und die Person vielleicht sogar Bundesgesundheitsminister ist...

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    Original von Vedat
    Eine Integration in einem anderen Land kann wohl nur dann stattfinden, wenn der Zuzügler die Kultur der Einheimischen akzeptiert.


    Genau das ist wohl der wesentliche Streitpunkt in der ganzen Integrationsdebatte, obwohl es eigentlich gleichzeitig der Punkt mit der größten Übereinstimmung ist.


    Was genau bedeutet in diesem Zusammenhang akzeptieren? Die Extrem-Beispiele sind auf der einen Seite die Leute, die erwarten, daß die Ausländer unsere Kultur annehmen, also brav Weihnachten und Ostern feiern, ihre Frauen/Geschwister etc nicht aus Ehrengründen umbringen, sich deutsch einkleiden (mit Jeans und Sweatshirt...) und auf gar keinen Fall bei Rot über die Ampel gehen - auf der anderen Seite fordern manche gar nix, sondern erwarten nur, daß die Ausländer akzeptieren, daß wir nicht so sind wie sie.


    Ich kann, wie die meisten Deutschen, mit beiden Richtungen nicht viel anfangen. Gerade die Tatsache, daß die Sprachkurse hoffnungslos überlaufen sind, zeigt aber imho durchaus eine Tendenz, daß die meisten Migranten sich durchaus in ihrer neuen Heimat integrieren wollen. Und ich bin überzeugt, wenn die Bundesregierungen der letzten 40 Jahre erkannt hätten, daß die Billigjobber nicht nach getaner Arbeit einfach wieder in ihre Heimat abgeschoben werden können, sondern man sie mit Sprachtraining und ähnlichem unterstützt hätte, würden die meisten nicht mehr in prekären Verhältnissen unter "ihresgleichen" leben. Leider wird aber bis heute die Förderung der Migranten in erster Linie als zusätzliche Belastung gesehen und nicht als Förderung zu Integration und wachsendem Wohlstand. Ich fürchte, in diesem Zusammenhang hat der ehemalige Finanzsenator aus Berlin Deutschland locker um Jahrzehnte zurückgeworfen.

    Zitat

    Original von hef
    ...nun, die Meinungsfreiheit ist, meines bescheidenen Wissens nach, irgendwo gewährleistet :gruebel


    Aber das scheint Auslegungssache zu sein...siehe wikileak :hau


    euer hef


    Irgendwo hab ich den Faden verloren - was genau hat Wikileaks mit Meinungsfreiheit zu tun? Es wurde von Wikileaks keinerlei eigene Meinung geäußert, sondern lediglich die Meinung anderer veröffentlicht. Dazu kann man stehen, wie man will, aber mit Meinungsfreiheit hat das imho gar nix zu tun, oder gibts schon wieder was neues, das mir bis dato entgangen ist?


    Ansonsten kann ich mich auch nur Voltaire anschließen - wo kämen wir denn hin, wenn man seinen eigenen Standpunkt nicht mehr vertreten würde, sondern immer gleich abnickt, was der andere sagt? Und den Eindruck, daß man seine Meinung für die Allein-Selig-Machende hält, hatte ich in diesem Thread weit weniger als in vielen anderen Foren des WWW.

    Zitat

    Original von Voltaire
    Die Verlage überlegen wahrscheinlich, dass sich ein Buch, gerade dann wenn es vielleicht schon etwas älter ist, mit einem zeitgemässen Titel besser verkaufen lässt, als wenn man den alten Titel beibehält.


    Sehe das wie Dyke, ein kleiner Hinweis ähnlich den "Ein Inspektor-Derrick-Roman"-Hinweisen auf dem Cover würden sicher eine Menge Ärger vermeiden. Aber vermutlich würden dadurch wieder Verkaufserlöse flöten gehen, weil ja manch einer nur Neuerscheinungen kauft und dann abgeschreckt wird, wenn da steht, daß es bereits unter einem anderen Titel erhältlich ist.


    Ansonsten kann ich mich schon damit anfreunden, daß ein Titel, der vor zwanzig Jahren passte, heute vielleicht eher out ist, aber Titel von nicht mal fünf Jahre alten Büchern?!?


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    Und man wird innerhalb der Verlage sicher den Nutzen einer solchen Handlung der Verärgerung einiger Kunden gegenüberstellen. Offensichtlich wird es dann wohl produktiver sein mit der Verärgerung einiger Kunden zu leben als auf die Erlöse eines Buches mit einem neuen Titel zu verzichten.


    Ganz sicher sogar, denn da liegt die Krux des Lesers gegenüber anderen Konsumenten. Wenn mir Firma XY aus irgendwelchen Gründen suspekt ist, kaufe ich ein vergleichbares Produkt eben statt dessen bei Firma AZ. Da aber jedes Buch in aller Regel nur in einem Verlag erscheint, wäre es schon ziemlich hart, hier einen Verlag zu boykottieren - besonders bei den großen Publikumsverlagen. Von daher braucht ein Verlag vom Leser nicht wirklich etwas befürchten und kann solche Spielchen völlig ungestört machen.

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    Original von dyke
    Von den 35 Platzierten sind immerhin 13, also knapp die Hälfte deutsche bzw. deutschsprachige AutorINen.
    ...
    Was sagt das über den Deutschen Krimi/Thriller aus?


    Ohne jetzt die Diskussion aus dem anderen Thread zusammenfassen zu wollen:


    Das Werbung in Bücherforen wirkt - ich glaube jedenfalls, daß viele Stimmen aufgrund von Sympathie für den Autoren und eine höfliche Bitte in den entsprechenden Foren wesentlich zum Ergebnis beigetragen haben. Ist meiner Erfahrung nach im Internet inzwischen leider üblich - solche Umfragen gewinnen meistens diejenigen mit den meisten "Buddys", nur noch selten die wirklich besten. Finde eigentlich eher beeindruckend, daß immerhin fast zwei Drittel der Bücher trotzdem fremdsprachig waren, für die wohl eher keine Werbung gemacht wurde - aber ich widerspreche mir damit wohl grad selbst.


    (Habe nicht abgestimmt, da ich noch kein einziges Buch von der Liste gelesen habe!)


    Gruß


    Edith merkt gerade, daß es sogar mind 15 von 35 sind - Leonie Swann und Zoran Drvenkar sind auch Deutsche und fehlen auf der Liste von dyke.

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    Original von Bythernium
    ich schreibe das gerade zwischen zwei Terminen auf meinem Mobiltelefon.


    Dafür meinen ganz besonderen Dank.


    Das klingt, als hätte man sich tatsächlich Gedanken gemacht und eine einigermaßen brauchbare Lösung gefunden.

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    Für die Buchbranche steht jetzt eine Richtungsentscheidung an. Die Leser mit hohen Preisen, DRM und der regionalen Abschottung von Märkten zu schikanieren, wird nicht funktionieren. Entweder wird man den Lesern ein attraktives Angebot machen, wie es Apple mit dem iTunes Store geschafft hat, oder ein großer Teil der Leser wird auf illegale Downloadangebote ausweichen.


    Mich (als bisher nicht-Ebook-User) würde mal interessieren, wie das mit den Ebooks in dieser Beziehung überhaupt läuft. Sind das ganz normale Dateien, die man nach dem Kauf immer wieder kopieren kann oder läuft das mit Kopierschutz und was-weiß-ich für Schikanen, um illegale Verbreitung zu verhindern?


    Ich meine, einerseits ist es natürlich ein riesiges Problem für die Branche - verkaufe ein Ebook und das wird gleich an x Leser weiterkopiert, die das Buch dementsprechend nicht kaufen. Andererseits natürlich doof für den Leser, der Bücher (ver-)leiht. Wenn ich mir einen Krimi kaufe, wird der z.B. in aller Regel von mind. 3 verschiedenen Personen in eben so vielen Haushalten gelesen - würde das auch als Ebook gehen (wenn jeder einen Reader hätte) oder müßte man dann gleich den Reader mit verleihen? Und wenn das technisch ginge - wie wäre das mit der Legalität?


    Sollte das mit dem Kopieren nicht möglich sein, stellt sich mir natürlich gleich die nächste Frage: Was ist bei einem Crash des Speichermediums im Reader? Muß man dann seine 1000 Bücher noch einmal kaufen?


    Kann man sicher irgendwo nachlesen, aber vielleicht hat ja jemand Lust zu antworten. Bitte nicht einfach schreiben "Ist wie mit MP3s" - ich höre immer noch CDs...

    ..und gleich noch ein zweiter Vorschlag, der allerdings das Fliegen gar nicht thematisiert, den ich dafür aber bereits gelesen habe und als Geschichtsbuch wirklich empfehlen kann. Zudem ist es ein Thema, daß imho in der gesamten Geschichtsschreibung viel zu kurz kommt.


    Gruß