Beiträge von LeSeebär

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    Original von Fritzi
    sucht Euch einen, der genau weiß, was Ihr braucht, der Euch schon ungefragt den neusten Tip unter die Nase hält, wenn Ihr das nächste Mal sein Geschäft betretet, werdet Stammkunde bei ihm und Ihr profitiert beide davon. Und dann kann es doch egal sein, ob er für Thalia, Hugendubel oder Klein-Buchhändler xy um die Ecke arbeitet, oder?


    Wir sollen uns also den Verkäufer / die Verkäuferin nach Kompetenz, Engagement oder womöglich gar Aussehen aussuchen und dabei völlig ausblenden, was für ein Unternehmen jeweils dahinter steht? :yikes Ich hoffe doch sehr, daß wir hier größtenteils mitdenkende Verbraucher sind? :gruebel

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    Original von maikaefer
    1. Thema Schule:
    Vor vielen Jahren erlauschte ich unabsichtlich ein Gespräch zwischen Lehrer und Direx: "Wir müssen unbedingt noch Taschenrechner bestellen. Unser Budget ist noch nicht ganz ausgeschöpft und wenn wir es nicht bis zur Gänze ausschöpfen, bekommen wir im nächsten Jahr wahrscheinlich gleich von Anfang an weniger eingeräumt!" (sinngemäß)
    Ist natürlich in gewisser Weise nachvollziehbar, aber wenn ALLE so denken...


    Es denken alle so. Zumindest in den Institutionen. Es wird nicht nach Bedarf gekauft, sondern nach Budget.


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    2. Thema Politik:
    Irgendwann während der letzten Wahlen gab es eine Diskussion mit je einem Vertreter von SPD, den Grünen und der Linken. Ich meine, mich an Trittin und Gysi erinnern zu können. Ziemlich am Ende der Debatte kamen sie überein: "Wir werden Ihnen auf die Finger schauen, es Ihnen schwer machen und Ihnen Steine in den Weg legen. Stellen Sie sich darauf ein, Frau Merkel!" (sinngemäß)


    Auch das ist schon seit Jahrzehnten so. Man blockiert als Opposition, wo man nur kann, um hinterher sagen zu können "die Regierung tut ja nix". Siehe die ALG-II-Erhöhung. Im Prinzip sind sich alle einig, daß der Satz zu niedrig ist, trotzdem kann man sich nicht dazu durchringen, zuzustimmen, weil man damit ja dem Gegner einen Erfolg zugestehen würde.


    So sieht es zumindest auf den ersten Blick aus. Daß es in diesem Punkt eigentlich darum geht, dieses Thema im Bundesrat neu zu beraten, um ein paar Euro mehr für die Arbeitslosen rauszuholen, ist für die Tagesschau schon wieder zu lang, passt also nicht mehr in den Einspieler.


    So kann man natürlich auch Politikverdrossenheit produzieren.


    Genau das ist doch die aktuelle Parteienlandschaft. Du kannst praktisch jedem der obigen Punkte einer Partei zuordnen


    Umweltschutz - die Grünen
    Sicherheit - CDU
    Wirtschaftliches Wachstum - FDP
    Soziale Gerechtigkeit - je nach Ausprägung SPD bzw Linke.


    Und Allgemeiner Wohlstand und Vollbeschäftigung ist wohl das Ziel von allen.


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    Aber wahrscheinlich wäre das einfachste, ... dies als ehrenamtliche Tätigkeit festzulegen. Würde enorm Kosten einsparen und vielleicht mehr motivierte Menschen in die Politik bringen als Vereinsmeier und solche, die am "Futtertrog" partizipieren wollen.


    Ich finde, die Politiker bekommen eher zu wenig Geld. Eine ehrenamtliche Bundeskanzlerin oder auch nur ehrenamtliche Abgeordnete würden Bestechung und Korruption wesentlich vereinfachen. Ich glaube nicht, daß die Politiker motivierter werden, wenn ihre Arbeit nicht entlohnt wird und viele würden sich dann eben den 'Lohn' bei der Wirtschaft abholen. Und daß bei reinen 'Idealisten' das Regieren einfacher wird und es weniger Gezank gibt, halte ich auch für eine Utopie.

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    Original von Queedin
    nach dem Ausgehen der Ölvorkommen leidet die Nation, die am stärksten vom Öl abhängt, natürlich am Meisten.


    Ja, aber sie bleibt doch eine Nation, oder? Habe das Buch vor ein paar Jahren gelesen, als es rauskam, kann mich auch noch recht gut daran erinnern, aber ein Auseinanderbrechen der USA in einzelne Staaten habe ich jetzt so gar nicht im Kopf?!

    Nur ganz kurz, weil wir uns vom eigentlichen Thema immer weiter entfernen:


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    Original von Voltaire
    Die Wirtschaftspolitik von Plisch und Plum (Strauß und Schiller in der Großen Koalition 1966 bis 1969) hat dafür gesorgt, dass die damalige Rezession fast spurlos an Deutschland vorüber ging.


    Behaupten Steinbrück, Schäuble, Brüderle und Co nicht dasselbe von der aktuellen Wirtschaftskrise?


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    Schmidts Umgang mit dem Terrorismus in den Siebzigern war ohne Hysterie und auf das Notwendige beschränkt.


    Mogadischu? Das Notwendigste? (ja, ja, ich weiß, der Erfolg gibt ihm recht...)


    Bei HM Schleyer hat er sich tatsächlich auf das Notwendigste beschränkt. Ob es der beste Weg ist, einen Menschen zu opfern um eventuell andere zu schützen, wird noch heute disktutiert.


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    Schmidt war nie ein Taktierer und Zauderer.....


    Da kann ich nicht widersprechen, aber ist es politisch immer das beste, erstmal zu agieren?


    Um zu einem Abschluß zu kommen - ich denke, man kann die Politiker einfach nicht wirklich vergleichen, da das Umfeld ein komplett anderes war. Und damit meine ich gar nicht mal die politische Situation, sondern einfach die mediale.

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    Original von Voltaire



    .....nur haben uns diese politischen Entscheidungen weitaus besser durch die Krisen geführt als es bei der heutigen Regierung der Fall ist.


    Sorry, ist ja schon ein bißchen her, ich kann mich jetzt an keine Krise erinnern, die Schmidt oder Strauß während ihrer Zeit in Bonn "weitaus besser" gelöst hätten als die aktuelle Regierung - vielleicht kannst Du mir gerade mal auf die Sprünge helfen?


    Mir liegt eigentlich nicht wirklich daran, die aktuellen Berliner Wirtschaftsmarionetten zu verteidigen, aber eine Verschlechterung zu Zeiten von Schmidt oder gar Strauß kann ich eigentlich nicht erkennen.

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    Original von Lansky
    eigentlich kein Typ mehr da wie...


    Strauß Franz Josef
    Schmidt Helmut
    Wehner


    Und woran liegt das? Imho daran, daß keiner heute mehr einen Politiker wie Strauß oder Schmidt haben will. Rhetorische Elefanten sind bei der Generation Talkshow einfach nicht mehr gefragt (OK, der Schmidt darf sich immer noch hin und wieder ne Kippe abholen - aber wählen würde den ob seiner Aussagen doch kaum noch einer).


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    alles Bildlose Gestalten wie ich vermute


    Wir haben doch eine BILD-Gestalt - unseren Verteidigungsminister...


    Fazit: Die Politiker mögen ja früher mehr Persönlichkeit gehabt haben, während heutzutage Medien-Trainer jede Kante wegschleifen, bevor man überhaupt zum ersten Mal ins Fernsehen darf, aber die politischen Entscheidungen waren unter Minister Strauß und Kanzler Schmidt imho nicht besser als heutzutage, alles in allem eher schlechter.

    Lese auch schon ein paar Jahre parallel. Habe immer ein Buch für zuhause und ein Buch für unterwegs - so kann ich morgens nicht vergessen, mein Buch vom Nachttisch einzupacken. Durch die getrennten Leseorte und die dadurch unterschiedliche Atmosphäre kann ich die Bücher ganz gut voneinander trennen und brauche mich nicht erst "einlesen".


    Edit: Sind eigentlich in diesem Zusammenhang noch anderen die Posts von Mizuki und Bhang auf dieser Seite aufgefallen in Bezug auf Post/Signatur?

    Lese überwiegend deutsche Autoren. Da die hier definitiv unterrepräsentiert sind, komme ich nur auf 2. Gilt die Aussage von der BBC wirklich weltweit oder nicht eher nur im Empire? Kann mir nicht vorstellen, daß die Chinesen bei diesen Büchern im Schnitt auf 6 Stück kommen und die schlagen ja Masse-mäßig deutlich mehr zu Buche als so ein paar Briten...

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    Original von Idgie
    Nicht jeder in unserem Land kann es sich leisten, teures Fleisch und wirklich gute Bioprodukte zu kaufen.


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    Original von Juliette
    Zu einem anderen Problem, was hier genannt wurde: Viele Menschen könnten es sich gar nicht leisten, tierische Produkte und damit verbunden auch Brot usw. zu kaufen, wenn sie das kosten würden, was sie tatsächlich wert sind (bei artgerechter Haltung). Das wirft die Frage auf: Sollen tierische Produkte daher so billig bleiben oder billiger werden zum Leidwesen der Tiere oder müssen den Menschen Bio-Produkte zugänglich gemacht werden, z.B. in Form von höheren Hartz4-Sätzen?


    Erstens sind Bio-Produkte, vom Fleisch einmal abgesehen, nicht so teuer wie mancher glaubt (und ich rede nicht von den Packungen mit Bio-Siegel beim Discounter - wer das kauft, macht sich imho lächerlich). Wenn man dann noch etwas bewußter einkauft, so daß man nicht hinterher die Hälfte wegwerfen muß, weil es verfallen ist und sich zudem wieder an die Saison hält - Erdbeeren im Sommer, Kohl und Rüben im Winter etc pp - dann kann man sich auch mit einem kleinen Geldbeutel durchaus von Bio ernähren.


    Ob man es sogar mit Hartz 4 könnte, vermag ich nicht zu beurteilen, aber es wäre imho ja schon ein großer Fortschritt, wenn man diejenigen überzeugen könnte, die mit dem Daimler bei Aldi vorfahren (als Beispiel, gilt natürlich für alle Wagen mit großen Unterhaltskosten). Davon stehen hier auf den Aldi-Parkplätzen nämlich eine Menge.


    Vor dreißig Jahren galt Aldi mal als der Laden für Leute, die sich nichts anderes leisten können, heute kaufen aber sogar Manager und Professoren dort ein...

    Hallo Rienchen.


    Erstmal Glückwunsch, das mit dem Quoten klappt ja doch ganz gut. :-)


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    Original von rienchen
    Natürlich hat (der eine) Bruder Albrecht das Recht. Der Verbraucher gibt ihm das Recht. Das ist leider das Gesetz von Angebot und Nachfrage.


    Ich bleibe bei "Brüder", denn diese Geschäftspraktiken sind ja nicht im letzten halben Jahr eingeführt worden, sondern bestehen seit Jahrzehnten.


    Zum Thema: Das Gesetz von Angebot und Nachfrage richtet sich aber auch nach dem Angebot: Wenn ich etwas nicht zu einem bestimmten Preis anbieten kann, dann kann ich nicht meine Lieferanten zwingen, Gesetze zu umgehen, um mir ein entsprechendes Angebot zu bieten. Natürlich verkauft sich auch Hehler- oder Schmugglerware ziemlich gut, weil es besonders günstig ist - das "Recht", solche Waren zu verkaufen, hat trotzdem keiner.


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    Und ich bleibe dabei. Vielen (nicht allen, ich möchte weder verallgemeinern noch den moralischen Zeigefinger erheben) Verbrauchern ist es egal, *woher* ihr Fleisch kommt, sie sind nicht bereit, einen kleinen Hof mit artgerechter Haltung in ihrer Nähe zu unterstützen. Sie unterstützen dieses ganze kranke System, indem sie bei Aldi kaufen. Und dadurch Massentierhaltung unterstützen. Dann schreien sie, wenn mal wieder Dioxin verfüttert wurde. Meiner Meinung nach darf man sich dann einfach nicht wundern!


    Ich sehe da schon noch einen Unterschied zwischen verachtenswerter Massentierhaltung und krimineller Machenschaften wie dem Zufüttern mit dioxinhaltigen Fetten.


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    Und die Bundesregierung stellt die Interessen der Wirtschaft *natürlich* über die der Verbraucher, um den Export nicht zu gefährden. Es geht *nur* um Geld.
    Nicht um Lebewesen oder um guten Geschmack. Nur um Ware und Masse. Leider.


    :write Kann ich nur unterschreiben.


    Unsere Bundesverbraucherministerin hat ja jetzt auch strengere Richtlinien wegen des Dioxinskandals gefordert. Entweder hab ich was wesentliches verpaßt, oder sie hat bis heute nicht kapiert, daß das Dioxinhaltige Zeug aus einem Betrieb kam, der überhaupt keine Zulassung für Futtermittel hatte und dementsprechend nicht kontrolliert wurde - den hätten also auch x-mal so harte Richtlinien nicht gejuckt. Aber Hauptsache, man hat was getan, um die Öffentlichkeit zu beruhigen. :schlaeger


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    Aber- gäbe es *nicht* so eine extreme Massentierhaltung, gäbe es auch keine Futtermittel, die mit Dioxin verseucht sind? Ich kenne mich nicht genug aus, aber lässt sich diese Gleichung nicht aufstellen?


    Vermutlich läßt sich diese Gleichung schon aufstellen, aber worauf willst Du hinaus? Daß es eine logische Folge ist? Nein, wenn es entsprechend vom Staat (oder meinetwegen auch den Ländern) kontrolliert würde, dann wäre dieser Skandal imho nicht möglich gewesen. Aber selbst, wenn es trotzdem möglich wäre: Ist ein Bankkunde Schuld, wenn die Bank von einem Räuber überfallen wird, weil er ja der Bank sein Geld gegeben hat? :gruebel

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    Original von rienchen
    Ja, Du hast Recht, "früher", also circa zu Großmutters Zeiten, als es noch zwei- dreimal im Monat Fleisch zu essen gab, waren solche Skandale nicht so an der Tagesordnung, wie heute. Es stimmt: der Verbraucher möchte permanent den Zugriff auf *alle* Lebensmittel, auch auf solche, die vor 30 Jahren noch Luxuslebensmittel waren, Fleisch etwa. Aber- er ist nicht *wirklich* bereit, den angemessenen Preis dafür zu bezahlen.


    Stimme Dir zu, was den unaufgeklärten Verbraucher betrifft - aber glaubst Du im Ernst, wenn man Deinen Großeltern vor x Jahren das Fleisch billiger verkauft hätte, sie hätte es abgelehnt? Es wird gekauft, weil es eben so billig angeboten wird - dieses Preisdumping kommt von Discountern wie Aldi, die genügend Marktmacht haben, die Preise der Bauern so weit zu drücken, daß sich die Landwirtschaft mit Tieren auf der Weide etc pp praktisch nicht mehr lohnt. Klar kann Aldi nur den Druck aufbauen, weil dort gekauft wird, aber haben die Brüder Albrecht deswegen das Recht, sämtliche Moral über Bord zu werfen, weil "der Verbraucher es will"??? Ich finde nicht.


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    Und solange ein Kilo subventioniertes, aufgetautes und irgendwann auf den Markt geschmissenes Schweinefleisch billiger ist, als ein Kilo Bio- Kartoffeln, und der Verbraucher es *trotzdem* kauft, (weil es ihm letztendlich egal ist, oder er sogar danach *verlangt) kann meiner Meinung nach irgendwas nicht stimmen.


    Absolute Zustimmung, die Subventionierung der Landwirtschaft gehört dringend abgeschafft, solange aber die Agrarlobby (= die Großbetriebe) dort noch etwas zu sagen hat, wird das nicht passieren. Imho übrigens völlig egal, ob das nun die EU entscheidet oder die Bundesregierung.


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    Gammelfleisch ist ein sehr gutes Beispiel. Denkt jemand *im ernst*, in einem Döner für Einsfuzzich ist *gutes* Fleisch?


    Auch wenn für Döner nicht gerade die Filetstücke vom Lamm oder Rind verwendet werden, kann man schon erwarten, daß kein abgelaufenes Fleisch verkauft wird.


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    Übrigens finde ich, ein Schwein aus Verden ist allemal besser aus eines aus Massentierhaltung.


    ??? Ist das jetzt Ironie oder ist Dir tatsächlich bisher entgangen, daß der Dioxinfund bei Schweinefleisch von einem (Massentierhaltungs-)Betrieb in Verden kommt? Die Niedersächsische Regierung will alle Tiere des Betriebes (Angaben in den Nachrichten schwanken zwischen ein paar hundert und eintausend) töten lassen, es kann nicht ausgeschlossen werden, daß bereits dioxinverseuchtes Schweinefleisch in den Handel gelangt ist.


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    Klar ist das keine wirkliche Erklärung dafür, *woher* letztendlich das Dioxin in die Eier kommt. Ich finde aber, solange der Konsument eine Lebensmittel- "Geiz ist geil"- Mentalität an den Tag legt, wird sich nichts ändern.


    Das Dioxin gelangte durch 'Tierfutter' (in dem Bestandteile enthalten waren, die in Tierfutter verboten sind) in die Eier (und auch ins Schweinefleisch), daß die Großbauern von einem nicht lizenzierten Futtermittelhersteller bezogen haben. Dies geschah aller Vermutung nach mit Wissen und mit einiger krimineller Energie des Tierfutterherstellers. Die 'Geiz-ist-geil'-Mentalität des Kunden kann nicht für alles herhalten, dies wäre mit ziemlicher Sicherheit bei den aktuellen Minikontrollen auch passiert, wenn Schweinefleisch und Eier deutlich teurer wären. Es ging hier nicht um möglichst billig für den Verbraucher, sondern wohl eindeutig nur um maximalen Gewinn für den Hersteller.


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    Der Verbraucher trägt Mitschuld und solange sich das Kaufverhalten nicht ändert, werden Politik und Händler nicht dazu gedrängt, etwas zu ändern.


    Viele Verbraucher kaufen doch eh nur noch im Bio-Supermarkt, weil sie sich etwas anderes gar nicht mehr trauen. Trotzdem hat sich bei der Politik und den Händlern nichts geändert. Wie zaghaft und uninformiert das niedersächsische Verbraucherministerium im aktuellen Dioxin-Skandal agiert, geht auf keine Kuhhaut.

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    Aber das ist ja nicht das Thema. Ich habe einfach das Gefühl, es lässt sich *immer* etwas finden, wenn man es sucht.


    Daß es natürlich auch jede Menge ungesunde Lebensmittel abseits der großen Skandale gibt, stimmt natürlich. Eine wirklich gesunde Ernährung ist sehr schwierig, allein schon, weil ja durch diese intensive Landwirtschaft mittlerweile praktisch sämtliche Böden verseucht sind.

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    Naja, Lebensmittelskandale hat es ja immer schon gegeben, gibt es und wird es auch immer weiter geben. Und wenn man auf Teufel komm raus was sucht, wird man es auch finden.


    Nein, die gibt es nicht "schon immer" und wenn man die Kontrollen nicht nach Kassenlage durchführen würde, sondern nach Ausmaß der letzten Skandale oder Notwendigkeit, dann würden die Skandale auch weniger werden. Solange aber die Politik der Bevölkerung eine ausreichende Kontrolle vorgaukeln kann, wird sich nix ändern - siehe den letzten Gammelfleischskandal, bei dem der Haupttäter der gleiche war wie beim vorletzten Gammelfleischskandal!


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    Und solange der Verbraucher in den Wintermonaten nach hochgezüchteten, hormonbehandelten Erdbeeren, Trauben, Paprika und sonstigen Südgemüsen schreit, darf er sich über das ein oder andere Gift im Essen nicht wirklich wundern.


    Ich gebe Dir zu 100% recht, was die Erdbeeren im Winter angeht, aber das erklärt von den ganzen Lebensmittelskandalen wie Dioxin in Schwein und Ei oder Gammelfleisch gar nichts. D.h. wer sich bewußt eben im Bremer Winter von norddeutschem Grünkohl mit nem halben Schwein aus Verden ernährt, glaubt doch, sich regional und gesund zu ernähren und eben gerade nicht den Hype mit Südfrüchten oder Gemüse im Winter mitzumachen.

    Kann mich in Bezug auf die Todesart nur anschließen - diese ganzen mordenden Psychopathen mit den "künstlerisch gestalteten" Toten finde ich einfach nur furchtbar. Dürfte allerdings absolut dem Zeitgeist entsprechen - alles muß immer heftiger, gewalttätiger, ekeliger, blutiger etc sein. Besonders ist dieser Effekt im Fernsehen zu betrachten, aber eben auch in Büchern wird immer ekelhafter gemordet. Das große Publikum will offenbar einfach nur Action und davon immer mehr und immer blutiger.


    Einen Gegentrend dazu bilden imho die Regio-Krimis, die sich deswegen so gut verkaufen, weil sie eben das Kontrastprogramm zu den blutigen Metzeleien vieler Serienkiller-Autoren bieten.

    Der bezeichnendste Satz des Artikels steht auf der ersten Seite:


    Kurt Tucholsky hat sich schon 1928 über die vielen Gangsterromane belustigt


    Es gab also schon immer Kritiker an Kriminalromanen und es wird sie auch immer geben.


    Daß es zu Zeiten von A. Christie und D. Sayers etc nicht nur diese zwei Perlen gab, dürfte doch wohl unbestritten sein - die meisten sind eben einfach zu recht in Vergessenheit geraten. Und so wird es vielen aktuellen Serienkiller-Autoren heutzutage auch gehen - in zwanzig, dreißig, fünfzig Jahren wird man sich an einige wenige Ausnahmetalente erinnern und von der guten alten Zeit sprechen, weil man den ganzen 'Schund', der in den Buchläden steht, bis dahin vergessen hat.

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    Original von xania
    Es ist immer wieder so, beim Computer, Internet, Handys, Smartphones und jetzt Reader. Zuerst schreien die Leute, dass sie das auf keinen Fall, nie, wirklich niemals wollen und ein paar Jahre stehen sie um Mitternacht in den Geschaeften Schlange um die ersten zu sein, die das Produkt kaufen.


    Das halte ich für ein Gerücht. Klar gibt es Leute, die oben genannte Artikel zunächst für überflüssigen Luxus gehalten haben und gesagt haben: "Mit mir nicht" und die sich dann später doch vom Sinn eines Computers oder Handys überzeugen ließen - aber das ausgerechnet diese Leute diejenigen waren, die als erste den neuen Eipott von Apple haben müssen, halte ich dann doch für sehr weit hergeholt.


    Wie auch immer, ich denke, E-Books sind nicht vergleichbar mit Handys, Computern oder MP3-Playern - weil man eine andere Käuferschicht hat. Während diejenigen, die bei Computern, Handys oder MP3-Playern den ersten Boom verursacht haben, in aller Regel sehr technikinteressiert waren und praktisch keine andere Voraussetzungen brauchten(Telefonieren oder Musik hören macht ja eigentlich jeder), müssen sie beim Ebook in erster Linie Leseinteresse haben.

    Für die Kaufentscheidung reicht mir in aller Regel der Klappentext. Rezensionen lese ich meist erst hinterher, da ich schon öfter feststellen mußte, daß aus meiner Sicht schon zu viel von dem Buch verraten wurde. Das soll nicht heißen, daß bei einem Krimi schon die Auflösung verraten wird, aber es ist für mich persönlich schon zu viel, wenn ich schon vorher weiß, was erst irgendwo in der Mitte des Buches passiert. Ich will eigentlich nur die Ausgangssituation eines Buches vor dem Lesen wissen - mehr nicht.


    Manchmal steht natürlich auch im Klappentext schon zu viel drin, aber dann wird das Buch eben nicht gekauft.

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    Original von Piranha
    Diese bediene sich demnach ebenso Zahlenspielerreien- und tricks, wie es Sarrazin macht.


    Leider wieder eine schöne Steilvorlage für Sarrazin, der nun seinen Kritikern Unvermögen oder Trickserei vorwerfen kann.


    Kenne die Seiten nicht und natürlich kann man jede Statistik unterschiedlich auslegen (wie sehr man Statistiken verbiegen kann, hat TS ja nachdrücklich bewiesen), aber ich glaube nicht, daß Herr Sarrazin sich auf das BILD-Niveau begeben wird, seine eigene Vorgehensweise bei anderen zu kritisieren.

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    Original von Dany-Maus1986
    Außerdem unterstütze ich die Bild finanziell sicherlich nicht...


    Das ist auch für mich genau der Punkt dabei. Habe das am Wochenende im Buchladen gesehen und erstmal einen großen Bogen gemacht. Kaufe auch diese ganzen "Volks-"produkte nicht.