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Original von Fritzi
Liebe(r) LeSebär, mich würde mal interessieren, ob Du Männlein oder Weiblein bist und was Du so beruflich machst.
Männlein und beruflich in der Logistik / Bereich Seefahrt aktiv (als Sesselfurzer).
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Nur um nicht mißverstanden zu werden. auch ich kaufe meine Lebensmittel lieber im Bioladen, bin Vegetariern und kämpfe gerne für den Frieden dieser Welt, damit meine Tochter ein möglichst sorgenfreies Leben vor sich hat.
In dem Falle wird der eigentliche Ursprung der Diskussion immer seltsamer - Du kaufst bewußt Deine Lebensmittel im Bioladen und bestrafst damit die arme, sowieso schon unterbezahlte Aldi-Verkäuferin? Pfui.
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Ich fasse es nochmal zusammen: ich stimme Dir zu, wenn Du von den Verbrauchern verantwortungsvolles Einkaufen oder Handeln erwartest.
Prima.
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Aber ich muß Dich kritisieren, wenn Du den einzelnen kompetenten Angestellten, der Dich gut berät und seinen Job mit Anspruch gewählt hat, dadurch abstrafst, indem Du sagst: bei Dir kaufe ich nicht mehr, Ihr seid ja eine Kette geworden. Damit bestrafst Du nicht den Konzern, sondern erstmal den Mitarbeiter.
Mag sein, aber würdest Du Deinen Bioladen noch besuchen, wenn er von Aldi übernommen würde? Ich jedenfalls nicht.
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Hast Du es schon immer so gehandhabt: Hut ab, das nenne ich konsequentes Verhalten. Dann gehe ich auch davon aus, daß Du noch nie bei Lidl, Aldi oder Schlecker und wie sie alle heißen, gekauft hast...
Nein, das war ein Lernprozess, aber es ist bei den drei genannten Konzernen schon diverse Jahre her, daß ich einen von deren Läden betreten habe. Im Gegensatz übrigens zu Thalia.
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Dann will ich nix gesagt haben, aber bedenke bitte in Zukunft, daß überall nur Menschen arbeiten, auch, um bei Deinem Beispiel zu bleiben, bei Karstadt. Meinst Du, die haben alle einen neuen Job mittlerweile??
Karstadt existiert ja immer noch und mir ist klar, daß nicht jeder sofort einen neuen Job finden kann, wenn ein Unternehmen mit so vielen Mitarbeitern Konkurs geht, aber gerade im Falle Karstadt kann ich nur noch mal darauf hinweisen, wie viele Arbeitsplätze dieser Konzern anfangs vernichtet hat. Hier also ob der gefährdeten Arbeitsplätze zu jammern, halte ich für sehr irreführend (von Seiten der Geschäftsführung - daß die Mitarbeiter Angst um ihren Job haben, ist selbstverständlich mehr als verständlich).
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Und um Dir ein kleines bißchen Illusion zu nehmen: das ist Realität: einem Konzern macht es fast gar nix, eine Filiale, die sich nicht rentiert, zu schließen. Und sie vermeidet es tunlichst, jeden Mitarbeiter wieder nach denselben Bedingungen in einer anderen Filiale einzustellen. Ganz im Gegenteil: mehr Fahrerei, weniger Lohn ist das Ergebnis.
OK, und wo ist jetzt das Argument, so einen Konzern auch noch durch regelmäßiges Kaufen zu unterstützen? Damit er die Mitarbeiter nicht noch schlechter behandelt? Das ist ja wie das eben hier genannte Pro-Kinderarbeit-Argument: "Boykotte schaden in erster Linie den Menschen, die die Dinge herstellen" - das kann doch bitte nicht wirklich Euer Ernst sein!