In einer einzigen Nacht
Douglas Kennedy
Diana-Verlag
608 Seiten
Klappentext:
Es beginnt als Verwirrung der Gefühle, einen Moment lang fühlt es sich an wie Liebe und lässt Hannah Buchan tief verletzt zurück. Doch erst dreißig Jahre später wird ihr die Begegnung mit Tobias Judson zum Verhängnis. Als dieser öffentlich macht, was damals in jener Nacht geschah, bleibt in Hannahs Leben nichts mehr, wie es war ...
Meine Meinung:
Ich weiß nicht, ob der Autor des Klappentextes Angst hatte, zu viel zu verraten oder was ihn sonst veranlaßt hat, dieses Buch auf zwei (sicherlich nicht unwesentliche) Punkte zu reduzieren, aber er vermittelt meiner Ansicht einen völlig falschen Eindruck zu dem Buch.
Für mich war "In einer einzigen Nacht" ein interessantes Leseerlebnis mit vielen Eindrücken, es geht unter anderem um:
Leben in einer Kleinstadt der USA,
den Kampf zwischen Liberalen und Konservativen,
das Führen einer Ehe,
das Verhältnis von Eltern und ihren erwachsenen Kindern in sehr verschiedenen Konstellationen,
den Umgang der Medien mit Menschen
und in allererster Linie
das Ringen zwischen Wahrheit und Lüge.
Der Titel der Orignalausgabe trifft meines Erachtens ins Schwarze: "State of the Union" (zu deutsch "Lage der Nation"). Warum muß man das beim deutschen Verlag auf einen Seitensprung ("In einer einzigen Nacht") reduzieren? Es geht, wie schon gesagt, um wesentlich mehr. Der Autor schafft es, viele Themen einzubringen, ohne daß er sich verzettelt. Auch wie er am Ende des Buches alle vermeintlich losen Fäden nach und nach verbindet, ohne das es konstruiert wirkt, hat mich sehr überzeugt.
Kann mich der Leseempfehlung von wiggli anschließen, von mir gibts 9 Punkte.