Beiträge von LeSeebär

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    Original von Teresa
    Was das Forum hier betrifft, so ist mein Eindruck, dass es relativ groß ist und viele Threads tatsächlich sehr rasch in der Versenkung verschwinden bzw. in der Masse der neuen Postings leicht untergehen. In der letzten Woche hatte ich die Zeit täglich im Forum vorbeizusehen, jeden Tag umfasste die Anzahl der Threads, die neu angelegt worden waren oder in denen etwas gepostet worden war, mindestens 3 Seiten.


    Das mag ja sein, aber wieviele davon waren denn Rezensionen? Wenn man natürlich ungefiltert einfach alles auf sich einprasseln läßt, kann man sich natürlich in der Masse verlieren, aber gerade um bei den Rezis auf dem Laufenden zu bleiben, gibt es doch bei den Eulen gute Möglichkeiten: Die sechs neusten Erst-Rezensionen findet man direkt bei den Rezensions-Links (das umfaßt aktuell zwei Tage, vielleicht meinte Frettchen das, wenn sie schreibt, daß der Thread nach nur zwei Tagen in der "Versenkung" verschwindet?!?) - zudem kann man in den einzelnen Rezensionsrubriken die Rezensionen zeitlich sortiert finden, da kann man dann also sogar nach seinen speziellen Vorlieben sortiert suchen, und es gibt derzeit auch nicht gerade die Masse an neuen Beiträgen, als das es unübersichtlich würde.

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    Original von Frettchen
    LeSeebär : warum denkst Du, dass Eulen nur Neuerscheinungen lesen? Ich lese seit 30 Jahren und davon waren immer schon nur so 10% neu.


    Definiere mal "Neuerscheinungen"? Ja, ich vermute, daß die meisten Bücher, die die Eulen lesen, jeweils aus den letzten zehn Jahren erschienen sind. Natürlich gibt es Ausnahmen, man braucht sich ja nur mal die Rezi-Rubrik für "Klassiker" anzugucken, aber insgesamt habe ich schon den Eindruck, daß die meisten Rezis Bücher der jüngeren Zeit behandeln und habe darum geschlossen, daß das Pendel wohl einfach 'zu alt' ist.


    Nachdem ich jetzt aber gelesen habe, daß es sogar eine Leserunde gab, lag es vielleicht doch eher am Nicht-Verstehen.


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    Dass es zu bestimmten Büchern hier keine Rezis gibt, liegt für mich hauptsächlich daran, dass man es als sinnlos erachtet, ein total unbekanntes Buch hier vorzustellen.


    Wir sprechen aber schon noch von dem foucaultschen Pendel, immerhin einst monatelang auf der Bestsellerliste und zumindest im Ü40-Bereich sicher alles andere als ein "total unbekanntes Buch"?


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    Zu vielen Büchern gibts gar keine Rezi. Zu noch viel mehr nur eine.


    Pardon, Du meintest das sicher anders herum?


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    Dann schau ich lieber bei Amazon. Da bekomme ich viele Rezis auf einmal und kann einschätzen, ob mir das Buch wohl gefällt oder nicht.


    Echt? Die Amazon-Rezis sind aus meiner Sicht oft dermaßen nichtssagend, daß sich das Lesen nicht mal lohnt. Mal abgesehen davon nutzt es mir wenig, wenn ich weiß, daß es Sepp28 und MoniBonn gut oder auch weniger gut gefallen hat. Bei den Eulen weiß ich mittlerweile, auf wessen Meinung ich besonderen Wert lege, weil wir bereits des öfteren den gleichen Geschmack hatten.


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    Und ich stelle meine Rezis auch lieber wo ein, wo sie auch gelesen werden und nicht nach Tag Zwei in der Versenkung verschwinden.


    ICH lese Deine (Eulen-)Rezis und den Klickzahlen nach zu urteilen bin ich nicht der einzige. Und bei den derzeitigen Verhältnissen ist "Nach Tag Zwei in der Versenkung verschwinden" auch völlig falsch - selbst bei den relativ stark frequentierten Krimis reichen die Rezis auf der ersten Seite heute, am 07. August, noch bis in den Juli zurück. Bei anderen Rubriken sind sogar teilweise noch Rezis aus dem Juni auf der ersten Seite zu finden.


    Allgemein unterschreibe ich bei Voltaire - gerade die Rezis zu den unbekannten Autorinnen und Autoren sind oft die spannendsten und führen zu interessanten Tipps. Dennoch kann es angesichts eines dreistelligen Subs durchaus schon mal dauern, bis das Buch dann auch gelesen wird.

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    Original von Filtertuete


    Vermutlich gibt es daher leider auch noch keine Eulenrezension dazu...


    Sicher gibt es Leser/innen des "foucaultschen Pendels", die das Gefühl haben, das Buch maximal im Ansatz verstanden zu haben (mich explizit eingeschlossen), aber ich denke, es gibt noch einen anderen Grund:


    Das Buch ist etwa anderthalb Jahrzehnte älter als die Büchereule und es gab meines Wissens in den letzten Jahren keinen Grund (Verfilmung, Neuauflage, 100. Geburtstag des Autors etc pp), daß dieses Buch wieder mehr ins öffentliche Bewußtsein rutschte. So wird die Anzahl der Eulen, die dieses Buch während Ihrer Zeit bei den Eulen lesen, eher gering sein. Und wenn dann noch dazu kommt, dass Eule den Eindruck hat, das Buch nicht wirklich überblicken zu können, unterläßt man die Rezi dann vielleicht auch eher.

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    Original von magali
    Man müßte wissen, wie sich - ich übernehme die Termini - Originale und Kopien tatsächlich verkaufen. Ich gehe etwa davon aus, daß von den nachgeschobenen 'kopierten' Romanen viele übersehen werden, liegenbleiben, sich in geringer Zahl verkaufen.


    Definiere mal "Viele" :lache


    Verkaufsgarantie gibt es wohl keine, aber willst Du wirklich unterstellen, es könnte an mangelnder Phantasie der Verlage und Autoren liegen, dass auf den Büchertischen der großen Buchhandelsketten stapelweise Bücher liegen, die sich auf den ersten Blick nicht unterscheiden? Oder die Supermärkte, die ja nur einen sehr begrenzten Bereich an Büchern ins Regal aufnehmen - historische Frauenromane sind auch dort immer in größerer Anzahl anzutreffen, während man beispielsweise von den Büchern der demnächst wieder erscheinenden Longlist des Deutschen Buchpreises in den allermeisten Supermärkten nicht mal ein Viertel findet (ich weiß, die Longlist ist kein Maßstab, aber Du darfst gerne tauschen gegen Deine Favoriten, ich bin überzeugt, es wird schon viel Mühe kosten, davon fünf Titel zu finden) - alles Zufall?


    Ich vermute, daß die Wahrscheinlichkeit, daß sich das Buch einigermaßen verkauft, bei den Kopien größer ist, weil mir als sonstige Erklärung wirklich nur einfällt, daß es einfach billiger ist, eine Kopie zu erstellen, und ich weigere mich, das als Branchenfremder ernsthaft in Betracht zu ziehen.

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    Das Schundproblem ist auch eine Frage der Orientierung auf dem unübersichtlichen Markt. Qualität als Leitlinie.


    Sorry, wenn ich mich wiederhole, aber: Wie?

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    Original von LeSeebär
    Meinst Du, "Schund" wäre in einem übersichtlicheren Markt leichter zu erkennen? Oder leichter zu definieren? Der Leser würde, wenn der Schund nicht als Massenerscheinung in praktisch immer gleicher Verpackung daherkommen würde, den Schund besser erkennen und ihn entsprechend meiden? :gruebel

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    Original von magali
    Ich weiß nicht, ob ein Roman, der zur Literatur und nicht zur einfacheren Unterhaltung gehört, automatisch 'wie Blei in de Regalen liegt.'
    Das wird oft und oft angeführt. Ich halte das für einen Vorwurf, der sich bewußt oder unüberlegt aus dem Dogma der steigenden Gewinne speist.


    Ja, genau dieses "Dogma der steigenden Gewinne" ist doch dafür verantwortlich, daß der durchschnittliche Verlag eben versucht, etwas zu verkaufen, was das Publikum will. Daß das oft genug voll daneben geht - geschenkt. Aber wenn wir das Risiko stark eingrenzen, sprich die Anzahl der Neuerscheinungen pro Verlag beispielsweise halbieren, so ist doch umso mehr daran gelegen, Bücher herauszubringen, die am Markt funktionieren.


    Es geht mir nicht um Mega-Seller wie die Wanderhure. Das war wirklich ein Glückstreffer für den Verlag, den man so nicht planen konnte. Es geht um die "Kopien", also die Bücher, die in den Jahren darauf den Markt der historischen Romane fluteten (und aus meiner Sicht in erster Linie für den im Ausgangspost beschriebenen schlechten Ruf der historischen Romane im Allgemeinen verantwortlich sind). Diese wurden meines Erachtens von den Verlagen produziert, weil sie relativ sichere Verkäufe boten - keine Bestseller, aber genug, um davon als Verlag leben zu können. Und genau die würde man bei einer Beschränkung meiner Ansicht nach weiter produzieren.


    Aber letzten Endes führen wir sowieso ein Scheingefecht: Selbst wenn sich alle großen Publikumsverlage auf eine Selbstbeschränkung einigen würden, kämen über Selbstpubsis weiterhin Tonnen an unsichtbarem Material auf den Markt (wenn auch in den meisten Fällen nicht in die Buchhandlungen).

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    Original von magali
    Eine deutliche Absenkung der Zahl der Neuerscheinungen/Jahr täte gut.


    Nur aus Traditionalismus - mein üblicher Einwurf: Wie willst Du die Verlage dazu bringen, bei einer Absenkung der Neuerscheinungszahlen lieber auf ein niveauloses, aber stark verkäufliches Buch zu verzichten, um stattdessen ein Buch zu veröffentlichen, daß zwar 2040 den Literaturnobelpreis bekommt, bis dahin aber wie blei in den Regalen liegt?


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    Es hat viel mit der Menge der Unterhaltungsliteratur zu tun, die auf den Markt geworfen wird. Die erste breite Diskussion über 'Schundliteratur' gab es im Kaiserreich, so ca. ab den späten 1880ern. Damals gab es eine der ersten Buch - bzw. Zeitschriftenschwemmen in einem Industrieland.
    Die Frage hat also auch mit Orientierung in einem unüberisichtlich gewordenen Gebiet zu tun.


    Meinst Du, "Schund" wäre in einem übersichtlicheren Markt leichter zu erkennen? Oder leichter zu definieren? Der Leser würde, wenn der Schund nicht als Massenerscheinung in praktisch immer gleicher Verpackung daherkommen würde, den Schund besser erkennen und ihn entsprechend meiden? :gruebel

    Kann mich den Kommentaren nur anschließen: Auch zu meiner Schulzeit vor über 20 Jahren habe ich niemanden wahrgenommen, der in Pausen / Freistunden etwas anderes als die Schulbücher gelesen hätte. Auch in der Freizeit in der Öffentlichkeit kann ich mich nicht an lesende Jugendliche erinnern. Dabei weiß ich durchaus von einigen Mitschülern, die zuhause durchaus Romane gelesen haben.


    In der Öffentlichkeit wird von den Jugendlichen meines Erachtens heute viel mehr gelesen als früher, nur eben keine Romane, sondern WhatsApp und co.

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    Original von xexos
    Aber um auch mal auf diese Begrifflichkeiten einzugehen: Wem bringen solche Formulierungen etwas? Mir persönlich steckt da zu viel Wutbürger und Polemik drinnen. Diese möglichen Folgen jetzt als potenzielles Szenario heraufzubeschwören ist doch völlig fehl am Platz.


    :gruebel Heraufbeschwören? Sind wir nicht schon längst, spätestens seit der Agenda 2010, mittendrin? Die Abwärtsspirale bei den Arbeitsbedingungen läßt sich doch in täglichen Zeitungsberichten nachverfolgen. Alles nur Polemik?


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    Aktuell wird überlegt, wie man Griechenland helfen kann und wie man dort irgendwann mal ein vernünftiges Wirtschafts- und Steuerwesen aufbauen kann.


    Das wird jedenfalls behauptet, aber genau das ist doch das Problem: Es geht bei den aktuellen Vorschlägen meines Erachtens nicht darum, eine vernünftiges Steuerwesen aufzubauen, sondern im marktliberalen Sinne den Staat weitestmöglich abzuschaffen und die griechische Wirtschaft von außen zu übernehmen - letzteres hat schon in Ostdeutschland nicht wirklich funktioniert.


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    Das die Griechen an uns vorbeiziehen, hat sicher eine Eintrittswahrscheinlichkeit von unter einem Prozent.


    Griechenland ist gar nicht unser Maßstab, aber es geht doch nicht nur um Griechenland - wenn Italien und Spanien, die noch lange nicht durch sind und über extreme Jugendarbeitslosigkeit klagen, oder auch Frankreich diese "Marktliberalen" Kurse mitmachen, könnte ich mir schon ein Szenario vorstellen, bei dem sich in Deutschland wieder Kräfte durchsetzen, die eine sofortige Wiederabschaffung des Mindestlohns fordern mit Begründungen wie "Deutschland muß wieder wettbewerbsfähig werden"...

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    Original von xexos
    Es geht generell um Marktliberalisierungen.


    Also doch wieder Wettrüsten um jeden Preis: Wer schafft die prekärsten Arbeitsbedingungen, um damit die Investoren ins Land zu locken? Hat ja in Deutschland ganz hervorragend funktioniert, aber was wird aus Deutschland, wenn Griechenland oder andere Südeuropäer jetzt Arbeitsmarkttechnisch wirklich an uns vorbeiziehen? Agenda 2025 und Hartz 5? Um dann wiederum Griechenland / Spanien / Italien ähnliche Reformen aufzuzwingen? Teufelskreis.


    Vielleicht ist statt Liberalisierung um jeden Preis doch langsam mal angeraten, auch die Big Player angemessen an den Staatshaushalten zu beteiligen. Also z.B. mit der von Dir vorgeschlagenen Maßnahme, die Ertragssteuer in dem Land abzuführen, in dem sie erzielt wird.

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    Original von xexos
    Mit der Sonntagsöffnung könnte man langfristig mehr internationale Anbieter dazu bringen, in Griechenland eine Filiale zu eröffnen. Dann muss man nur ebenso dafür sorgen, dass die dann erzielten Ertragssteuern ebenfalls in Griechenland bleiben.


    Mal abgesehen davon, daß Dein letzter Satz bis auf weiteres eine Utopie bleibt, nur kurz zwei Punkte dazu:


    1. Warum sollten internationale Anbieter in der momentanen Situation in Griechenland Filialen eröffnen, weil die Sonntagsöffnung erlaubt ist? Oder soll die Maßnahme erst wirken, wenn die Krise überwunden ist und die Griechen wieder einigermaßen flüssig sind?


    2. Ist es wirklich zielführend, griechischen Händlern durch eine Marktöffnung für internationale Anbieter den Boden zu entziehen? Wäre es nicht in der momentanen Situation angebrachter, die griechische Wirtschaft zu stärken statt sie durch potente ausländische Anbieter in die Knie zu zwingen?

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    Original von EmmaBzy
    Was ich an den Maßnahmenpaket das die Griechen der EU vorschlägt jetzt nicht verstehe ist, warum sie unbedingt eine Sonntagsöffnung haben wollen?


    Soweit ich das verstanden habe, ist die Sonntagsöffnung eine Forderung der EU (-Finanzminister), nicht der Griechen. Aus meiner Sicht sind solche Forderungen deutliche Anzeichen für die Hilflosigkeit, mit der die EU in der ganzen Krise agiert - wer soll denn kaufen, wenn man dem einfachen Volk über Rentenkürzungen und Mehrwertsteuererhöhungen sowieso nix zum leben läßt?

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    Original von magali
    Die Frage ist, inwieweit man sich als AutorIn das Thema aus der Aktualität heraus vorgeben läßt.
    Schreibt eine über Demenz, schreiben die fünfundzwanzig nächsten auch darüber.
    Schreibt einer über die Schrecken der DDR, kommen gleich die nächsten dreißig.
    Schreibt eine über Mobbing, folgen sechsundvierzig Romane über Mobbing in allen Lebenslagen.
    Und, das gehört dazu, sie schreiben alle auf die gleiche Weise darüber.


    Ja, diesen "Kopismus" der Branche, der einsetzt, sobald einer Erfolg hat, finde ich auch furchtbar. Aber das hat meines Erachtens nix mit "Aktualität" zu tun, sondern funktioniert doch bei jedem Thema - siehe den Vampir-Hype der letzten Jahre, den ich nun nicht gerade als "Leitartikelprosa" bezeichnen würde.

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    Original von magali
    Bei der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur ist es schwierig, eine Beispiel für den schmalen Grat zwischen Schund und Litertaur zu finden, weil das seit ca. 20 Jahren mindestens nicht mehr der spingende Punkt ist. Wir haben weniger Trivialisierung im traditionellen Sinn, sondern eine Art Tages-Journalismus, die sich ausgebreitet hat. AutorInnen greifen aktulle Themen direkt auf und werfen sie aufs Papier. Krebs, Demenz, altersbedingte Impotenz und Inkontinenz, böse Nazis, böse DDR, Pädophilie. Schlag die Zeitung auf und Du hast die Themen der nächsten Saison.
    Leitartikelprosa.


    Kann Dir nicht ganz folgen - ist das jetzt positiv oder negativ? Oder nur eine allgemeine Zustandsbeschreibung?


    Ich fühle mich jedenfalls angesprochen - Themen aus der heutigen Zeit will ich in (Gegenwarts-/Zukunfts-)Romanen lesen -> was denn sonst? Und über was schrieben die Autoren denn früher?

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    Original von Katerina
    Mit allem, was ich tue, schaffe ich ein Stück Realität.


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    Ich trage eine Pyramide aus Alufolie auf dem Kopf


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    schaffe ich damit ein Stück Realität, indem ich diesen scheinbaren Fakt in die Gehirne anderer Menschen transportiere.


    Und wieder was gelernt. :grin


    Aber im Grunde hat Katerina recht: Ich vermute, diese vernichtende "Kritik" kommt in erster Linie von Leuten, die nix von dem "Schund" je gelesen haben. Ich lese gerne historische Romane und kann für mich sagen, daß ich dort großartige Perlen gefunden habe.


    Es gibt aus meiner Sicht allerdings noch einen weiteren Grund für diese Annahme: Wenn man mit Tunnelblick nur bei den "Historischen Romanen", insbesondere bei den großen Ketten, sucht, findet man tatsächlich in großer Zahl Bücher mit Frauen in historischem Gewande, während die bereits genannten Titus Müller oder Tom Finnek oft schneller wieder aus den Regalen verschwinden als man kaufen kann. Ich weiß nicht, was in diesen Romanen mit den historischen Frauen auf dem Cover steht, weil ich noch keinen einzigen davon gelesen habe, aber es sieht schon sehr nach Massenproduktion aus - egal, ob dieses Vorurteil zutrifft oder nicht, allein durch die Äußerlichkeiten setzt es sich, beim Nicht-Leser, fest.

    Danke für die interessanten Fragen, würde mich auch interessieren.


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    Original von Prombär
    In Italien hab ich mal das deutsche Cover von "New Moon" auf einem Buch gesehen, dass mit Vampiren gar nichts zu tun hatte. Wie kommts?


    Es fällt mir, seit ich bei den Eulen bin, auch verstärkt auf, daß manche Cover mit dem Inhalt des Buches so überhaupt nix zu tun haben. Ich vermute, daß das daran liegt, daß die Cover nicht vom Autoren oder Lektor gewählt werden, sondern von einer Marketingabteilung. Es ist ja in erster Linie von Interesse, ein Buch möglichst oft zu verkaufen, um in den Rankings (Spiegel-Bestsellerliste, Amazon, etc pp) möglichst weit oben zu landen. Ob der Kunde dann am Ende mit dem Buch zufrieden ist, steht auf einem anderen, meist nicht so sehr beachteten, Blatt.

    Habe "House of Cards" noch nicht gelesen, aber wenigstens schon auf der Wunschliste. :-]


    Aber ein gutes Buch mit politischen Ränkespielen ist Schwarzlicht von Horst Eckert.


    "Walter Castorp ist tot.


    Der Ministerpräsident von NRW, ertrunken in seinem Swimmingpool. Sechs Tage vor der Wahl.


    Vincent Veih leitet die Ermittlungen. Der Hauptkommissar ist gerade erst zum Leiter des KK11 ernannt worden. Nicht alle Kollegen sind davon begeistert. Auch seine Mutter nicht. Die Ex-Terroristin hat den Großteil ihres Lebens in Haft verbracht. Sein Großvater hingegen wäre stolz auf ihn gewesen – doch das ist eine andere Geschichte …


    Als alle Spuren auf einen Mord deuten, gerät Vincent auch unter politischen Druck. Doch er ermittelt gegen alle Widerstände. Denn Gerechtigkeit geht Vincent über alles. Auch wenn es bedeutet, dass er sich seiner eigenen Vergangenheit stellen muss …"

    Danke Eskalina.


    Auch wenn es etwas gedauert hat, ich habe mir das Buch aufgrund Deiner tollen Rezi besorgt und kann mich Deiner Begeisterung und vor allem Deinem Fazit nur restlos anschließen.


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    Original von Eskalina
    Mein Fazit: Ein absolut beeindruckendes und zutiefst berührendes Buch. Die Autorin hat auf diese wenigen Seiten so viel Leben, soviel Schicksal hineingepackt, wie es nur geht und trotzdem wirkt das Ganze nicht überladen, sondern nur überaus dicht, komplex und sprachlich wunderschön. 10 Eulenpünktchen für ein kleines Meisterwerk.


    :write Für mich das erste echte Highlight in diesem Jahr.