Beiträge von LeSeebär

    Charles Lewinsky


    Nachdem sein Roman 'Kastelau' bereits im letzten Jahr zu meinen Favoriten des Jahres gehörte, hat er mich in diesem Jahr mit 'Doppelpass' (ja, lag schon ne Weile auf dem Sub und ist nicht mehr druckfrisch, aber dennoch verdammt aktuell) endgültig von seinen großartigen Fähigkeiten als Autor überzeugt.

    Lesestatistik 2017



    ich habe im vorigen Jahr 41 Bücher gelesen (kein gutes Lesejahr, weniger als 50 Bücher in einem Jahr las ich zuletzt 2010),


    davon waren

    31,7 % eigene

    63,4 % aus der Bibliothek

    4,8 % von Bekannten etc geliehen



    Themengebiete:

    22,0 % Geschichte des 20. Jahrhunderts (Belletristik)

    19,6 % Krimi

    19,6 % Zeitgenössische Belletristik

    9,8 % Sachbücher

    7,3 % Thriller

    7,3 % Humor / Satire

    4,8 % Alternativwelt (veränderte Gegenwarten)

    4,8 % Historische Romane

    2,4 % Klassiker

    2,4 % Anthologien

    -> zum ersten Mal, seit ich diese Statistik führe (2010, aber zumindest geschätzt, war es auch vorher nie anders), sind die Krimis nicht das meistgelesene Themengebiet.



    Verlage :

    6x Rowohlt

    3x S. Fischer

    3x Piper

    2x BTB

    2x DTV

    2x Hanser

    2x Heyne

    2x Kiepenheuer & Witsch

    2x Lübbe

    2x Suhrkamp

    + 15 weitere Verlage mit je einem Titel.



    Autoren:

    75,6 % männlich

    17,1 % weiblich

    +1 Anthologie diverser Autoren

    +1 Krimi von zwei Männern und einer Frau

    +1 Sachbuch von einem Mann und einer Frau

    -> es bleibt bei einer klaren Rollenverteilung.



    Herkunft der Autoren:

    22x Deutschland

    5x Großbritannien

    4x USA

    je 2x Frankreich, Schweiz

    je 1x Mexiko, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Peru

    dazu eine Anthologie mit Autoren aus verschiedenen Ländern

    -> Das alte Bild: Deutschland wie üblich unangefochten vorne mit etwa der Hälfte aller Autoren, von der anderen Hälfte stammt wiederum die Hälfte aus Großbritannien und den USA, die andere Hälfte verteilt sich auf den Rest der Welt. Langsam unheimlich wird das Rennen zwischen den Autoren aus USA und Großbritannien – von 2006-2008 waren die US-Autoren hinter den deutschen Autoren zweiter, danach folgten drei Jahre die Briten, ab 2012 dann wieder drei Jahre die Amerikaner und nun zum dritten Mal hintereinander wieder die Briten. Also nächstes Jahr wieder etwas mehr amerikanisches???

    Zitat

    Original von bulbuster
    Zum Jahresanfang musste ich mich mal wieder mit der doppelten Staatsangehörigkeit befassen und gebe noch ein Argument für selbige zu bedenken: Ob nun 4,3 Mio. oder einer mehr, wenn der EINE (also der Einzelfall um den es letztlich immer geht) nun deutscher und israelischer Staatsangehöriger ist. Muss er dann seinen israelischen Pass abgeben, um Deutscher bleiben zu dürfen?


    Kein Gesetz ohne Ausnahme. Ich bin relativ sicher, daß Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft für die Israelis nicht gelten würde. Spannender finde ich eigentlich die Frage, ob es auch eine Ausnahme für EU-Bürger und Amerikaner geben wird.

    Zitat

    Original von logan-lady
    Da könnte ich mich fast ein Jahr nach der Lektüre noch aufregen.


    Das kann ich für meinen Jahresflop 2016 nur übernehmen.


    Lucia Binar und die russische Seele von Vladimir Vertlib


    Laut Klappentext geht es in dem Roman um die aktuelle Themen wie politische Korrektheit, Gentrifizierung, Outsourcing. Im Buch wurden diese Themen allerdings nur am Rande thematisiert in einer Geschichte voller Absurditäten bis hin zur Magie, das ganze in lauter losen Fäden, die am Ende nur mit Hilfe der Zauberei überhaupt verbunden werden konnten. Total daneben.

    Lesestatistik 2016


    Habe im vorigen Jahr 72 Bücher gelesen,


    davon waren
    30,6 % eigene
    43,0 % aus der Bibliothek
    26,4 % von Bekannten etc geliehen
    -> das ist der höchste Anteil eigener Bücher seit 2011.



    Themengebiete:
    26,4 % Krimi
    20,8 % Thriller
    19,4 % Zeitgenössische Belletristik
    9,7 % Geschichte des 20. Jahrhunderts (Belletristik)
    6,9 % Humor / Satire
    5,6 % Sachbücher
    4,2 % Klassiker
    2,8 % Alternativwelt (veränderte Gegenwarten)
    2,8 % Anthologien
    1,4 % Historische Romane
    -> der Anteil an Thrillern hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.



    Verlage :
    7x Rowohlt
    6x Droemer Knaur
    6x S. Fischer
    6x Hanser
    5x Heyne
    3x Kiepenheuer & Witsch
    3x Piper
    2x Aufbau
    2x Bertelsmann / der Club
    2x Blanvalet
    2x Diogenes
    2x DTV
    2x Goldmann
    2x Ullstein
    + 31 weitere Verlage mit je einem Titel.
    -> beständig bleibt die Unbeständigkeit. Der letztjährige zweitmeistgelesene Verlag Lübbe geht diesmal im Hauptfeld der Ein-Titel-Verlage unter, dafür tauchen Droemer Knaur und Hanser furios wieder auf.


    Autoren:
    70,8 % männlich
    26,4 % weiblich
    + 2 Anthologien diverser Autoren
    -> Offenbar ein besonders gutes Jahr für Autorinnen - das ist der höchste Anteil wie auch absolut die größte Anzahl an Büchern von Autorinnen, seit ich die Statistiken führe. Übrigens waren auch in diesem Jahr wieder keine Autoren doppelt vertreten.



    Herkunft der Autoren:
    30x Deutschland
    13x Großbritannien
    12x USA
    3x Schweiz
    je 2x Belgien, Italien, Niederlande, Österreich
    je 1x Argentinien, Dänemark, Frankreich, Irland, Island, Norwegen
    -> insgesamt acht Länder mit mehr als einem Titel ist ein neuer Rekord.

    Mein Jahreshighlight und eines der besten Bücher zum Thema Fußball, das ich je gelesen habe.


    Ein gelungener Einblick in das Leben der 'Generation Gastarbeiter' und ihrer Kinder, garniert mit einer Perspektive auf einen besonderen, jedoch in den meisten Dingen nicht unüblichen Vereinsalltag eines Amateurvereins.

    Für mich gabs den '"Bibelkurs für Fliegenfischer" von John Straley.


    Ein ödes Kaff am Ende der Welt – das ist Cold Storage in Alaska. Die Angel ins klare Wasser halten, ein Bierchen kippen, viel mehr gibt es hier nicht zu tun. Doch der erste Eindruck täuscht – vor allem seitdem Clive McMahon, der verlorene Sohn des Ortes, wieder da ist. Nach sieben Jahren Knast will er ein gesetzestreues Leben beginnen. Sein Bruder Miles hält davon nicht viel – vor allem nicht von Clives Plan, eine alte Bar neu zu eröffnen. Außerdem muss es in Cold Storage per Gesetz genauso viele Kirchen wie Kneipen geben – ein Relikt aus der feuchtfröhlichen Gründerzeit. Doch Not macht erfinderisch: Wer sagt, dass man nicht predigen und ausschenken kann? Ein geniales Konzept, mit dem Clive so einiges im Ort durcheinanderbringt …

    Ich habe zwar etwa eine Handvoll Autoren (ausschließlich Männer), bei denen ich direkt bei Neuerscheinungen nachsehe, worum es geht und auch eher geneigt bin, mal etwas abseits meines 'Beuteschemas' auszuprobieren, aber im großen und ganzen geht es bei mir in erster Linie immer um den Inhalt des Buches, nicht um den Autor.


    Es gibt tatsächlich einen bereits verstorbenen Autoren, von dem ich bis auf zwei Bücher alles gelesen habe, was veröffentlicht wurde. Eines der letzten zwei Bücher liegt noch im Sub, da aber das letzte thematisch momentan absolut nicht meins ist (das hätte ich von vielen Büchern des zu Ende gehenden Lesejahres vor ca zwanzig Jahren auch gesagt, es besteht also noch Hoffnung), wird auch dieser Autor auf absehbare Zeit nicht zur Kategorie "Lieblingsautor, von dem ich alles lese" zählen.

    Konklave
    Robert Harris
    Heyne / Random House
    HC, 350 Seiten
    21,99 Euro
    ISBN: 978-3-453-27072-5


    Inhalt:
    Der Papst ist tot. Die um den Heiligen Stuhl buhlenden Gegner formieren sich: Traditionalisten, Modernisten, Schwarzafrikaner, Südamerikaner ... Kardinal Lomeli, den eine Glaubenskrise plagt, leitet das schwierige Konklave. Als sich die Pforten hinter den 117 Kardinälen schließen, trifft ein allen unbekannter Nachzügler ein. Der verstorbene Papst hatte den Bischof von Bagdad im Geheimen zum Kardinal ernannt. Ist der aufrechte Kirchenmann der neue Hoffnungsträger in Zeiten von Krieg und Terror – oder ein unerbittlicher Rivale mit ganz eigenen Plänen? Die Welt wartet, dass weißer Rauch aufsteigt...


    Autor:
    Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren. Er war Reporter bei der BBC, Redakteur beim Observer und Kolumnist bei der Sunday Times und dem Daily Telegraph. Er schrieb mehrere Sachbücher, und seine Romane Vaterland, Enigma, Aurora, Pompeji, Imperium, Ghost, Titan, Angst, Intrige und zuletzt Dictator wurden allesamt internationale Bestseller


    Meine Meinung:
    Ich habe ja schon so manches Buch zum Thema katholische Kirche gelesen, aber noch nie etwas vergleichbares. Robert Harris schildert mit großer Sachkenntnis und ebenso ausgeprägtem erzählerischem Gespür vom regelmäßig wiederkehrenden Ausnahmezustand im Vatikan. Er beleuchtet in seinem Roman die persönlichen Konflikte wie auch die Erwartungen der Welt an die Kardinäle. 'Konklave' ist aus meiner Sicht eines der großen Highlights in diesem Jahr, ich vergebe 10 Punkte.