Schaut mal, ich habe die "Teezeremonie" überarbeitet und vieles von euren Vorschlägen und Übersetzungen eingebaut :-))))
Eine Kellnerin trat an ihren Tisch. Lauberg bestellte für beide Ostfriesentee und Nusstorte, für die das Café offensichtlich berühmt war.
„Des is fei schee!“
„Wie bitte?“
„Es ist schön hier. Gemütlich“, erklärte Franzi. „So sagt man in Nürnberg.“
„Ah! Hätte ich mir gleich denken können.“ Der Schalk sprang aus seinen Augen, die, wie Franzi jetzt feststellte, von einem hellen Blau waren, das in einem interessanten Kontrast zu den dunkelbraunen Haaren stand. Sie musste schon wieder lachen, und er stimmte ein.
„Das wird noch echte Kommunikationsprobleme geben, schätze ich. Mein erstes Waterloo habe ich Vorgestern erlebt, als ich in der Bäckerei nach Bambergerla fragte. Und Kärwakaichla scheinen hier leider unbekannt zu sein.“
„Allerdings. Ich habe auch noch nie davon gehört.“
„Dann vermute ich, dass ich auch keine Sauren Zipfel oder Schäuferla bekomme, oder?“, fragte Franzi schelmisch. Sie erkannte sich selbst kaum wieder. Flirtete sie etwa mit dem Mann?
„Ich kenne nur Nürnberger Rostbratwürste.“
„Das heißt Broudwoschd, und man bestellt Drei im Weggla. Und Schäuferla – na, das ist Schweineschulter mit Kümmel und Biersoße, natürlich mit dem Schulterknochen noch daran, und dazu gibt’s Gniedla.“
„Gniedla?“
„Klöße.“
Ihr leichtfüßiges Geplänkel wurde von der Kellnerin unterbrochen, die Kuchen und Teekanne auf dem Tisch arrangierte. Franzi schenkte sich ein, als Lauberg einen lauten Ruf ausstieß.
Erschrocken zuckte Franzi zurück; rötlicher Tee schwappte auf das weiße Tischtuch. „Habe ich etwas falsch gemacht?“
„Allerdings!“ Bevor Franzi ihn daran hindern konnte, kippte Lauberg den Tee zurück in die Kanne, platzierte mit einer Zange zwei riesige Zuckerkristalle in ihre Tasse und schenkte erneut ein. „So geht das“, murmelte er und löffelte zu allem Überfluss auch noch Sahne dazu.
Franzi starrte entgeistert auf das aufsteigende Sahnewölkchen. „Ich mag keine gesüßten Getränke“, protestierte sie. „Und Sahne im Tee schon gar nicht.“
„So gehört es sich aber.“
„Aber diese gigantischen Zuckerwürfel –“
„Das sind Kluntjes, keine ordinären Zuckerwürfel“, belehrte Lauberg sie grinsend. Er nahm die Tasse und hielt sie neben Franzis Ohr. „Lauschen Sie mal.“
Franzi kam sich mit der Tasse am Ohr ziemlich deppert vor, aber dann hörte sie tatsächlich ein leises Knistern. Faszinierend. Sie nahm einen ersten Schluck.
„Allmächd, ist der stark!“
„So, wie er sein muss. Schmeckt er Ihnen?“
„Naja.“
Er lachte. „Dann werden Sie wohl nach anderen Souvenirs Ausschau halten müssen, sobald Sie hier alles geregelt haben und nach Bayern zurückkehren.“
„Nach Franken, um genau zu sein“, korrigierte Franzi, „aber ich fahre nicht zurück.“