Beiträge von Jürgen

    Hallo,


    diese Anfrage poste ich für einen Freund, dem ich leider nicht weiterhelfen konnte.
    Jeder Power-Leser kennt das Problem - man ist von einem bestimmten Autor begeistert und sucht, weil die Veröffentlichungsliste des Lieblingsautors sehr kurz ist, nach "ähnlichen" Büchern, die sowohl thematisch, als auch stilistisch recht nahe am Lieblingsautor liegen.
    Normalerweise für mich kein Problem.


    Allerdings ist mir John S. Marr vollkommen unbekannt. Das, was ich ergoogeln konnte, hilft mir nicht wirklich weiter.


    Deshalb der Hilferuf an die Community - kennt sich jemand mit den Marr-Büchern aus UND hat evtl. Tips zu ähnlicher Literatur in Petto, die sich mit Marr messen kann ?
    Wäre nett, wenn ihr da helfen könntet.


    Lieben Gruß
    Jürgen

    Oh ja, eine schöne Auswahl, wobei alle von dir genannten Romane eher in den Bereich Phantastik tendieren.
    Ausgebrannt und Black Monday beinhalten ja ein Szenario, dass aus der Tatsache einer denkbaren (und für viele hervorsehbaren) Katastrophe ihre Faszination beziehen.


    Aber sicherlich spielen bei der Einstufung von Romanwerken die persönlichen Vorlieben beim Lesestoff eine entscheidende Rolle. Dagegen ist auch wirklich nichts zu sagen.

    Hoffis


    Sicherlich ist es ein Unterschied, ob etwas abrupt gestoppt wird, oder schleichend zu Ende geht.
    Allerdings hat Reiss, in dem er die Auswirkungen einer Ölknappheit in den Städten beleuchtete, wesentlich mehr Authentizität erzeugt. Auch wenn er dabei ein typisch amerikanisches Szenario gewählt hat, sind seine Figuren näher an der Realität als die dörfliche "Idylle" und ihre Protagonisten in "Ausgebrannt"


    Es sind die Städte, die bei einer Ölknappheit am heftigsten getroffen werden. Diesen Umstand hat Eschbach imho nicht richtig gewürdigt und so eine Chance vertan, den Leser richtig wachzurütteln.


    Mit der"Strategie", den amerikanischen Erzählstrang in ein Dorf voller Endzeit-Fanatiker zu verlegen, hat er es sich ein wenig zu einfach gemacht.


    Gruß
    Jürgen


    .

    Tja... ich komme zu einem ganz anderen Ergebnis und möchte, da die Rezension erst nach Ostern auf der Leseattacke erscheint, lediglich mein abschliessendes Fazit hier posten.... in der Hoffnung, dass der negative Grundtenor zu diesem Buch den einen oder anderen Thriller-Fan nicht davon abhält, es trotzdem zu lesen.


    Es ist imho alles andere als schlecht und das beschriebene Szenario ist wesentlich konsequenter ausgearbeitet, als z. B. die Auswirkungen in Eschbachs Roman "Ausgebrannt".


    Als "durchschnittlichen Leser" habe ich mir mit diesem Buch DEFINITIV einen Gefallen getan, denn ich habe nur die Eigenschaften von diesem Roman erwartet, die ein Thriller haben muss. Für mich war die Spannung und das enorme Tempo der Story vollkommen ausreichend, um eine Wochend-Leseattacke zu erzeugen.



    Fazit
    Black Monday gehört zweifellos zu den absoluten Thriller-Highlights in diesem Jahr. Routiniert konstruiert und mit atemberaubender Spannung ausgestattet, besitzt das Buch die spezielle Art von Suchtpotential, welches Schlafmangel und gedankliche Abwesenheit bei den täglichen Dingen des Lebens hervorruft. Dort, wo Andreas Eschbach in seinem Öl-Thriller Ausgebrannt eher zögerlich bis verhalten die Auswirkungen einer weltweiten Ölkrise schildert, geht Reiss den entscheidenden Schritt weiter. Sein Szenario wirkt mit der beschriebenen Brutalität einer Gesellschaft, deren Kontrollmechanismen versagen, wesentlich glaubwürdiger. Auch die Schicksale seiner Protagonisten, obwohl durch die Kürze der Beschreibungen eher angedeutet, als sorgfältig konzipiert, werden intensiver wahrgenommen und erreichen dadurch eine Nähe, der sich der Leser kaum entziehen kann. Logik unterliegt dem Gefühl - besser kann es ein Autor in diesem Genre nicht machen.
    Bob Reiss beweist mit diesem Werk eindrucksvoll, dass die Möglichkeiten des Katastrophen-Romans noch lange nicht erschöpft sind und hat mit Black Monday dem Genre eine außergewöhnliche Geschichte hinzugefügt, die alles beinhaltet, was sich ein Leser von einem Thriller nur wünschen kann - Spannung, Tempo, Herz und einen ausgezeichneten Plot.
    Absolut empfehlenswert und für Thriller-Fans Pflichtlektüre!


    Gruß
    Jürgen

    grottenolm


    Du hattest ja den einzig richtigen Ansatz für das, was man als Steampunk betrachten könnte, schon genannt - die technisch orientierten Romane von Jules Verne dürften sehr nahe dem Begriff entsprechen, da sie zeitmässig passen und die bildhafte Darstellung des technologisch Machbaren unter Berücksichtigung damaliger Technik ein besonderes Flair beinhaltet.
    Art Deco meets Technik - in der Vorstellung und als visuelle Umsetzung faszinierend.


    Die Definition bei Wikipedia entspricht vom faktischen Wahrheitsgehalt her etwa derjenigen über Cyberpunk - im Ansatz durchaus nachvollziehbar, wird aber durch die Beispiele im Bereich Roman und Film, die den Begriff präsentieren (sollen), zu einem Eintrag ohne Recherchewert.
    Ist aber kaum der Aufregung wert, denn die Interpretationswut der Wikipedia-Autoren ist im Bereich Literatur berüchtigt und nicht ein ernstzunehmender Redakteur würde diese Quelle als ernsthafte Information in Betracht ziehen.
    Davon abgesehen - der Eingangssatz des Artikels Steampunk ist eine hauptsächlich literarische Gattung ist schon falsch, denn eine Gattung sollte mehr als drei, vier Werke beinhalten. Ansonsten spricht man allgemein von Spielarten einer Thematik - hier SF


    Das Problem mit "Steampunk-Romanen" ist, daß sie keine "fassbaren" gemeinsamen Eigenschaften besitzen. Viele Storys besitzen lediglich einige Elemente, die sich damit in Verbindung bringen lassen... imho viel zu wenig, um damit eine Eingrenzung vorzunehmen.
    Legt man sich aber fest, art deco und funktionelle Technik als Essenz des Steampunk zu betrachten, fallen neuere Werke wieder raus.
    Ausserdem.... Punk besitzt eine ziemlich klare Definition - und diese findet sich nur äusserst selten in diesem Bereich, weil das einbringen einer gesellschaftlichen Philosophie in den fest zementierten Obrigkeitsglauben des victorianischen Zeitalters gar nicht hinein passt.

    Zur Diskussion um den Begriff


    Spricht man von "Steampunk", sollte jedermann klar sein, daß es sich hier nicht, wie z. B. dem Cyberpunk, um ein eigenes Literaturgenre handelt. Der Begriff "Steampunk" ist auch eher als Scherzausdruck zu betrachten, den Gibson und Sterling bei der Vorstellung ihres Werkes "Die Differenzmaschine" von einem Reporter aufnahmen und im Laufe der Präsentation mit einem leichten Lächeln immer wieder in ihre Antworten einfließen ließen.


    Tatsächlich besitzt "Die Differenzmaschine" weder den Hauch von Punk noch irgendwelche stilistischen Ansätze, die wiederum mit dem Cyberpunk untrennbar verbunden sind. Verständlich, wenn man weiß, dass beide Autoren etwas neues ausprobieren wollten, weil sie als kühl recherchierende Schriftsteller das Thema Cyberpunk als "im Großen und Ganzen abgearbeitet" betrachteten.
    Von vielen Kennern des Cyberpunk wird deshalb auch die Differenzmaschine als abschliessende Hommage an die großen Denker und Vorreiter der Computertechnik betrachtet; sozusagen ein "Dankeschön" für diejenigen, die es sich nicht einmal haben träumen lassen, was aus ihren Grundlagen mal entstehen könnte.
    Und welche Handlungsumgebung wäre besser gewesen, als das Zeitalter, in dem diese genialen Köpfe gelebt haben.


    Natürlich wird eine Herde von CP-Fans nun sagen, dass die Bridge-Trilogie von Gibson und Stephensons Snow Crash erst NACH diesem Gemeinschaftswerk geschrieben und veröffentlicht wurden; das Argument "Ende des Cyberpunk" deshalb nicht aufrecht zu halten sei.
    Man kann aber glaubwürdig entgegnen, dass im Falle von Gibson die Bridge-Trilogie lediglich stilistisch dem Cyberpunk zuzuordnen ist, thematisch aber kaum noch Berührungspunkte zum Thema bietet.
    Im Falle von Stephensons Snow Crash findet man ebenfalls nur einen einzigen, thematisch typischen Berührungspunkt zum ursprünglichen Cyberpunk. Die Story an sich besitzt keine Verbindungen zu einem Szenario, das sich auf Datenkrieg und den urbanen Umständen einer "möglichen" Welt beschränkt.


    Zurück zum Steampunk - und seiner Bedeutung innerhalb der SF. Betrachtet man die Literaturlandschaft im Bereich Science-Fiction in den letzten 20 Jahren, wird man immer wieder über einige Veröffentlichungen stolpern, die eine thematische Nähe besitzen. Allerdings war es schlussendlich ein Film, der die Möglichkeiten des "Steampunk" in vollem Umfang nutzte - Wild Wild West.
    Nicht auszudenken, wenn einige Ideen, die in diesem Film umgesetzt wurden, von Schriftstellern in den Neunzigern benutzt worden wären. Die Möglichkeiten, diese Technik "alltagstauglich" zu machen und in spannende Unterhaltungsstorys zu integrieren, hätte wahrscheinlich tatsächlich das Potential gehabt, der SF ein neues Subgenre zu bescheren.
    Leider gibt es keine Hinweise darauf, dass dieser Versuch seitens der schreibenden Zunft unternommen wurde... und deshalb bleibt der Begriff "Steampunk" ein Wortspiel, das sich einfach nur durchgesetzt hat, weil es die beiden grössten Protagonisten des Cyberpunk mal ausgesprochen haben.


    Sorry, dass ich jetzt vielleicht einigen den Spaß an der Diskussion genommen habe, aber bevor jetzt noch unsinnigere Buchbeispiele für diesen Begriff ins Feld geführt werden, sollten zumindest die Leser, die diesen Thread unbelastet, aber interessiert verfolgen, mit ein wenig Basiswissen versorgt werden.


    Gruß
    Jürgen

    Ich reihe mich bei meiner Beurteilung zu Das System zwischen Pelican und Wolke ein... ein wirklich kurzweiliger Lesespaß, den man der Thriller-Fraktion ohne Einschränkungen empfehlen kann.


    Ich war überrascht, dass es ein deutscher Autor geschafft hat, diese Thematik so interessant und spannend zu erzählen.


    Meine Rezension dazu findet ihr wie immer auf der Leseattacke.de


    Gruß
    Jürgen


    PS: Hat jemand schon einmal die spezielle webseite zum Buch besucht? Macht das mal ... ist wirklich gut gelungen und der webdesigner hat ganze Arbeit geleistet.

    Hallo liebe Büchereulen,


    ich habe es versucht, ich habe dran gearbeitet (4 Abende lang), ich habe alles gegeben und ich war kurz davor, das komplette Layout der Leseattacke zu ändern... bis ich am fünften Abend mit dem vorläufigen Ergebnis auf das Display starrte und sich ähnliche Gedanken wie bei Sancho Panza, während er Don Quijote beobachtet, breit machten.


    Leute, es geht einfach nicht. Das sind 14 DINA4-Normseiten mit Informationen und der eingeschränkte Schreibbereich auf der Webseite verdoppelt die Seitenzahl. Es entsteht ein nicht enden wollender Lindwurm mit Buchtipps, den sich kein vernünftig denkender Mensch antut.


    Ihr wart diesmal einfach zu informativ... und weil das die Essenz für nach Material dürstende Leser ist, denke ich nicht einmal im Traum daran, irgendetwas davon zu kürzen oder zu unterschlagen.


    Deshalb habe ich es aufgegeben, eure Tips in ein nicht passendes Gewand zu zwängen und diesen Thread mit einem kurzen Infotext verlinkt.
    Ich hoffe, daß es auch in eurem Sinne ist, denn zukünftig werde ich die Sache nur nochso präsentieren, d.h. die Buchtips auf der Leseattacke werden zwar chronologisch geordnet, aber verweisen über einen Deep-Link auf dieses Forum. Letztlich wird damit nur verbunden, was imho sowieso die Vernunft gebietet. (Tom wird mir da sicherlich zustimmen)


    Gleichzeitig rücken das Rezensionsmagazin und mein virtuelles Zuhause bei den Büchereulen wieder ein wenig mehr zusammen.


    Danke nochmals für eure Zeit und die vielen Buchtips - viele Besucher, die hier nur lesen, weil ihre Hemmschwelle ein Mitdiskutieren (noch) verhindert, werden es euch stillschweigend danken.


    Gruß
    Jürgen

    Hi Linda,


    Kritik ist, wenn sie emotionslos und distanziert ausgesprochen wird, die wichtigste Rückmeldung, die ein Autor bekommen kann.
    Kritiker leisten ein Job, den gerade neue Autoren oft nicht zu schätzen wissen. Sie fühlen sich herabgesetzt und mißverstanden, dabei macht sich jemand die Mühe, und sagt einem wildfremden Menschen, wo es noch hapert.
    Ziel einer Kritik ist IMMER (zumindest sollte das so sein), den Autor zu besseren Leistungen anzuregen. Nur selten ist sie so deftig, daß man am liebsten aufgeben würde.


    Und glaub ja nicht, dass Kritiker vor Kritik geschützt sind. Vor vielen Jahren, als ich von mir dachte, dass ein Reich-Ranicki beim Lesen meiner Rezensionen nur noch blaß vor Neid werden könnte und ich eine Rezi an eine Publikation schickte, gab mir der Redakteur den Tip (in einem wirklich abwertenden Ton), dass ich erst einmal einige tausend Internetseiten zum Thema "Wie schreibt man eine Kritik" durchlesen sollte, bevor ich ihm nochmal so ein subjektives Pamphlet zusende.


    Darauf folgte eine mehrwöchige Schreibsperre, in der ich Klima, Regierung und die ganze verdammte Literaturindustrie verfluchte.
    4 Wochen Arbeit im Ar...
    Heute lächle ich über das Ablehnungsschreiben, daß bei mir gerahmt an der Wand hängt. Ich habe Rezensionen studiert, bis der Arzt kommt und ab einem bestimmten Punkt meinen eigenen Stil gefunden... und siehe da, er wird angenommen.


    Ich bin überzeugt davon, dass, ein wenig Talent für die Umsetzung einer Idee in Worte vorausgesetzt, jeder nach ein paar Jahren gute Unterhaltungsprosa schreiben kann. Ob sie letztendlich erfolgreich ist, hängt auch davon ab, was die Leute gerne lesen wollen. Churchill hat in gewisser Weise Recht, wenn er sagt, dass man/frau für solch einen Wettbewerb seinen Text "anpassen" sollte - für das Publikum, das man augenblicklich erreichen will.
    In einem anderen Forum hätte es vielleicht ein vollkommen anderes Ergebnis gegeben.
    Die zweite "Wahrheit" in Chirchills Aussage steckt im Subtetxt seines Postings - wer es als Autor schafft, fast jedes Publikum überzeugen zu können, der ist am Ende seiner Lernphase angekommen.


    Gruß
    Jürgen

    Meinen Glückwünschen an alle drei Gewinner! Ich stelle erstaunt fest, dass sich meine Vorlieben zu 100% mit denen der Mitglieder des Boards decken - ich glaube, hier bin ich richtig. :gruebel


    An alle meinen Dank dafür, daß ihr eure Zeit und Muße geopfert habt, um uns zu unterhalten.


    Gruß
    Jürgen

    Oho Tom.... ich habe nicht gesagt, dass es ein leichtes Unterfangen war, das richtige Timing für die "Ausschnitte" zu finden. Dieses Timing ist notwendig, damit der Text tatsächlich funktioniert.


    Da interpretierst du meinen Ausdruck "Scherz" vollkommen falsch.


    Vergleicht man Post It aber mit anderen Texten dieses Monats, dann ist es eine schöne UND intelligente Humoreske... aber weit weg von der benutzten Prosa der anderen Autoren.


    Idee schlägt Ausdruck - das ist gar nicht so selten - nur gegen die fast akrobatisch anmutenden Wort- und Satzkonstruktionen von Zugvögel reichte es dann doch nicht ganz - zumindest für mich.
    Anderseits sollte gerade dich das nicht wundern... warum, glaubst du, hätte ich gerne deine CT-Story auf dem Terminal. :-]


    churchill


    Zitat

    Große Literatur habe ich hier allerdings nie fabrizieren wollen. Die meisten anderen sicher auch nicht ...


    Klappt imho mit 500 Worten UND einem vorgegebenen Thema recht selten.


    Zitat

    Umgekehrt macht es mir immer wieder Spaß, etwas auszuprobieren und mich hinterher dann zu "beklagen", dass mich keiner versteht


    Wer sagt denn, dass es keiner versteht respektive niemand zu schätzen weiß?


    Gruß
    Jürgen

    churchill


    Zitat

    Wieder einmal habe ich festgestellt, dass man sich eigentlich schon vorher entscheiden muss, ob man gewinnen oder seinen aktuellen Schreiblaunen folgen will ...


    Das Problem besteht einfach darin, dass die Chance auf Synchronizität zwischen Sichtweise des Kritikers und Schreiblaune des Autors extrem gering ist.


    Dessen ungeachtet leuchtet mir deine Begründung auch deshalb nicht ein, weil Post It alles andere als Literatur ist, egal aus welchem Winkel man das nun betrachtet... es ist lediglich ein Fragment, allerdings intelligent konstruiert.
    Wenn ich mir die Punktevergabe ansehe, hatte dieses Konstrukt fast immer Punkte eingefahren... auf die Breite gesehen war das Teil enorm erfolgreich.


    Ich glaube nicht, das der/die Autor/in damit gerechnet hat, dass dieser kleine Scherz so einen Anklang findet.


    gruß
    Jürgen

    Pheebs


    Das sind beides englischsprachige Bücher, die du aufführst. Gibt es eine deutschsprachige Version der Bücher ?
    Bei Queedin und ihrem Tip zur Die Black Magician Triologie gibt es zumindest eine deutsche Übersetzung (die ebenfalls genannt wurde und deshalb auch zusammengführt wird)


    @all


    Harry Potter wird zwar der Vollstäbndigkeit halber auf der Liste erwähnt, aber diese Bücher (inkl. letzter Band) kennt tatsächlich JEDER, der lesen kann.
    Potter als Leseempfehlung aufzuführen erscheint mir so sinnvoll wie Eulen nach Athen tragen.

    Hi Tom


    Danke für die schnelle Antwort... ich wühl mich mal durch (carpe und autorenforum kenne ich), aber irgendwie brauch ich dort auch immer ne halbe Stunde, um an Infos zu kommen, die mich interessieren.


    Ich bin ja kein Autor (zumindest nicht im Bereich Unterhaltungsliteratur, auch wenn ich, wider besseres Wissen, doch mal an diesem oder jenem Wettbewerb teilnehme).
    Ich erkennne neidvoll an, daß andere wesentlich besser in der Findung UND literarischen Umsetzung einer Idee sind.


    Deshalb such ich z. B. Informationen zu Autoren (texte) und Fachartikel, nicht so sehr nach Veröffentlichungen.


    Aber ich werde mal ein paar Stunden investieren... vielleicht reicht das Angebot ja wirklich schon aus.


    Gruß
    Jürgen

    Da ich bei der Bewertungen nicht nur die Idee zu einem Text sehe, sondern großen Wert auf die Ausführung (Stil, Wortwahl, Atmosphäre) lege, ist es eine gern übernommene Pflichtaufgabe, meine Enscheidung mit ein paar Worten zu begründen.


    Platz 1 = 3 Punkte für Zugvögel


    Dieser Text beinhaltet fast alles, was zumindest ich in einem literarischen Werk suche. Neben dem Aufbau, der nur auf den ersten Blick ein wenig zerfasert erscheint, überzeugt mich hier die Umsetzung der gewählten Thematik. Mit einem ausgeprägtem Gefühl für die Balance zwischen der Sichtweise eines Kindes und der Erwachsenenwelt, gelingt es der/dem Autorin/Autor, eine beeindruckende und märchenhafte Atmosphäre zu erzeugen, die sich zu keiner Zeit bei den gängigen Klischees ähnlicher Texte über dieses Thema bedient. Es ist schon fast unheimlich, wie hier Gefühl und Zauber zusammenwirken. Eine traurige Situation wird mit den Werkzeugen einer märchenhaften Parabel zu einem Kunstwerk, ohne sich in die geistlose Welt des Happy End zu verlieren.
    Die bildhafte Sprache und die darin enthaltenen Analogien sind ausgereift, stilistisch auf einem enorm hohen Niveau und besitzen kaum noch Spielraum für Verbesserungen - kurz, es ist Poesie, die kaum aus der Hand eines Amateurs kommen kann.


    Platz 2 = 2 Punkte für Post it


    Natürlich lebt dieser Text in erster Linie von der Idee, denn hier wird lediglich eine Realität beschrieben, die ihren Humor erst dann offenbart, wenn sie chronologisch aufgeführt und in dieser Form niedergeschrieben wird. Dass sich der Zauber einer neuen Liebe mit der Zeit verflüchtigt und der Alltag die Blindheit gegenüber Macken und Eigenarten des Partners nierreißt, ist an sich nicht neu. Mit der Konzentration auf wenige Details (schlafen und Joghurt) gewinnt der Text aber an Lebendigkeit, enfaltet das volle Potential der darin liegenden Symbolik. Ein echter Lesespaß.


    Platz 3 = 1 Punkt für Tango Argentino


    Hier überzeugt in erster Linie die erzählerische Umsetzung. Inhaltlich nicht überragend, kann die/der Autorin/Autor aber mit handwerklich gut umgesetzten Dialogen und einem schön konstruierten Rahmen punkten. Auch hier erkennt man die Signatur eines Schreibers, der sich nicht erst seit gestern mit der Literatur beschäftigt. Stil und Ausdruck sind "druckreif", und wenn man die Vorgabe des Themas betrachtet, wurde es bis an die Grenze des Erlaubbaren ausgenutzt. Angenehm zu lesen, aber ohne nennenswertes Erinnerungspotential.


    Alle anderen Texte waren mehr oder weniger gut gelungen; einige ließen noch Mängel in der handwerklichen Umsetzung erkennen, aber in der Mehrzahl boten sie lesenswerte Unterhaltung.


    Als verantwortlicher Redakteur für den Bereich Prosa bei Asphaltspuren werde ich unter Garantie noch den einen oder anderen Autor zwecks "Material" ansprechen... ich hoffe, daß mir das niemand hier auf dem Board verübelt.


    Gruß
    Jürgen

    Zitat

    Oder denke ich da netzwerkmäßig schon viel zu konkret?


    jepp, denn diese "Gespräche" sollen in den Foren stattfinden.


    Aber juut, ich versuche einmal konkreter zu werden...


    Ein Portal, das folgende Informationen bereitstellt:
    Autoreninfos und Textproben der Autoren
    Verlags- und Publikationsinfos
    Hinweise auf aktuelle Wettbewerbe und Hintergrundinfos dazu
    Hinweise auf Schreibwettbewerbe in den Foren
    Informationen zum Urheberrecht für Autoren
    Informationen auf weitere Webprojekte zum Thema Schreiben bzw. Literatur


    Tips für Anfänger & Fortgeschrittene von etablierten Autoren aus dem Premiumbereich - wenns nicht anders geht, als Verlinkung (z. B. Eschbachs Seite)


    Fachartikel zur Literatur und speziellen Bereichen der Schreibkunst


    Das wäre der Anfang. Ich weiß, ich weiß, diese Zusammenstellung ist weder neu noch innovativ, aber man muß schon ganz schön suchen, um sie zusammenzutragen. Unglücklicherweise ist man dann auch noch mehr damit beschäftigt, die Werbung wegzuklicken, als wertige Informationen zu erhaschen.


    Tom


    Es kann ja durchaus sein, daß es schon solche oder ähnliche Projekte gibt und ich es nicht gesehen habe... dann her mit den Link. Ich bin auch gerne bereit, im Rahmen meiner Möglichkeiten an einem nicht von mir erstelltem Projekt mitzuwirken... WENN garantiert ist, daß es vollkommen unabhängig ist und dem Neuling eine echte Hilfe bietet.


    Ich reiß mich nicht um die Arbeit, die so eine Webpräsenz bedeutet... es erschien mir nur notwendig, es zu versuchen


    Gruß
    Jürgen

    Hi Vandam,


    erst einmal zu deiner zentralen Befürchtung... dem Ärger mit einem Forum.


    Die Planung beinhaltet KEIN Forum, denn davon gibt es genug. Der Aufwand, allein ein Forum zu administrieren, ist exorbitant hoch (wenn man es, wie z. B. hier, ordentlich macht... und hier wird es ordentlich gemacht... weiß ich aus eigener Erfahrung :knuddel1 ) und steht in keinem Verhältnis zum Informationsgewinn.
    Als Moderator des SF-Netzwerk, einem Forum, in dem eine gepflegte Streitkultur an der Tagesordnung ist, sind mir natürlich auch Diskussionen bekannt, die den Pfad der Argumentationen schon lange hinter sich gelassen haben. Darauf kann ich (und imho auch die Welt) gut verzichten.


    Wie gesagt, es gibt reichlich Foren, die einen gesteigerten Nutzen für Jungautoren zur Verfügung stellen und ein Netzwerk sollte auf diese Foren bzw. die wichtigen Threads darin aufmerksam machen. Das bedeutet, daß auch die Foreninhaber bzw. die Moderatoren eines Forums dafür sorgen müssen, daß über aktuelle Threads wie z. B. Zuschußverlage oder andere zweifelhafte Geschäfte in der Veröffentlichungsbranche Information an das Netzwerk weitergegeben werden.


    Die Kontrollfunktionen für solch einen "Zirkus" teilen sich damit auf, ohne einen deutlichen Mehreinsatz der bestehenden Funktionen von Moderatoren einzufordern.


    Soviel zum Thema Forum.


    Zitat

    Schafft es jemand, die ultiimativ übersichtlich zusammenzufassen?


    Das weiß ich heute auch noch nicht, aber ein Versuch ist es wert. Viele Leute, denen etwas an der deutschsprachigen Literatur liegt, hatten schon ähnliche Pläne in der Schublade.
    Entweder scheiterte es, weil jemand im Bereich Literatur engagiert war, aber nicht die notwendigen Kenntnisse zum Aufbau einer vorzeigbaren Internetpräsenz besaß, oder ein lesebegeisterter Webprofi nahm sich des Themas an, scheiterte aber an der fehlenden Akzeptanz der Autoren.


    Ich bin weder das eine noch das andere, bewege mich aber in beiden Welten auf sicherem Boden. Nur... ich kann lediglich den Boden für solch ein Projekt bereiten, sprich eine Webpräsenz aufbauen und meine Kontakte für einen Anfang nutzen. Das reicht aber nicht, um umfassende Informationen bereitzustellen. Dazu braucht man eine Community!
    Nein, nicht WEB 2.0 mit dem einzigen Nutzen, Memberdaten für zukünftige Werbefeldzüge zu sammeln, sondern schon bestehende Strukturen, die bereits funktionieren.


    Natürlich finden sich Uschtrin, Leselupe, Schreiblust, nur um einmal ein paar Beispiele zu nennen, in so einem Netzwerk wieder, denn warum sollte man das Rad neu erfinden, wenn es genug davon gibt. Die Sichtweise zu diesen Einrichtungen wird aber eine andere sein, denn das Netzwerk soll unabhängig bleiben. Es gibt keine werbewirksame Selbstdarstellung der Verlage, sondern eine objektive Vorstellung dieser Projekte, basierend auf Erfahrungen von Autoren und dem Ergebnis, das ein Verlag (oder Publikation) letztendlich bereitstellt.
    Das Netzwerk soll aber noch mehr anbieten, als lediglich Adressen. Gerade in Foren werden Schreibwettbewerbe gestartet, die einen Jungautor, wenn er auf seine Schwächen oder Stärken angesprochen wird, richtig weiterbringen. So weit bringen, daß evtl. Kleinverlage Interesse an seinen Texten zeigen. Wenn allein diese beiden Mechanismen ineinandergreifen würden, wäre es schon ein riesiger Erfolg für so ein Netzwerk.


    Es gibt noch weitere Felder, bei denen das Netz und die Kleinverlage (AUCH größere Verlage) Hand in Hand gehen können... wenn irgendjemand mal die Initiative ergreift und auslotet, was so ein Info-Portal leisten kann.


    Zitat

    Autorennetzwerk ... kann klappen. Aber meist nur klein aber fein.


    Jein! Du und ich wissen, daß es in der Vergangenheit NUR in dieser Form geklappt hat. Das ist nicht als abschliessendes Urteil zu bewerten und ich bin der Überzeugung, daß die richtige Zusammenstellung von Mitwirkenden der Garant dafür ist, daß es auch im größeren Rahmen möglich ist.


    Wie gesagt... dieser Thread dient lediglich dazu, genau die von dir angesprochenen Probleme (und vielleicht schon Lösungen dazu) zu diskutieren. Eine Lösung besteht darin, auf ein eigenes Forum zu verzichten und die vorhandenen und etablierten Strukturen bestehender Foren zu nutzen.


    Und sage jetzt bitte keiner, das wäre nur ein "billiger" Versuch, anfallende Arbeit den Foren zu überlassen. Es wäre nur die Inanspruchnahme einer Leistung, die sowieso angeboten wird. Es wird nur gefiltert, um nützliche Informationen für Autoren oder Verlage bereitstellen.


    Gruß
    Jürgen

    nöö... warum sollte das so sein.


    Ausserdem kannst du deinen Beitrag doch editieren.


    Ich werde diese Woche sowieso brauchen, um alles zusammenzufassen.


    Mittwoch ist dann definitiv Deadline.


    Gruß
    Jürgen