Auch ich finde das Buch bisher zwar sehr gut zu lesen, aber an manchen Stellen schon ein wenig "undurchdacht". So finde ich beispielsweise auch die ganze Sache mit dem Kredit ein wenig merkwürdig. Klar waren es noch andere Zeiten, aber ich gehe mal stark davon aus, dass man sich schon von jeher an die Konditionen eines Kredites halten musste. Und wenn ein Kredit ausläuft, dann ist es für mich einfach nicht überraschend, dass man diesen wirklich zurückzahlen muss, Handschlag hin oder her.
Die Stelle mit dem Wettbewerb zwischen Ruth und Nath fand ich auch etwas merkwürdig, da es einfach nicht zu der sonst so ernsten Ruth passt. Da wäre es besser gewesen, wenn man diese Seiten dafür genutzt hätte, andere Sachverhalte etwas genauer darzulegen, wie beispielsweise das Verhältnis zu Nath. In dem ersten Abschnitt wirkt er nämlich wirklich recht nett und da wäre es doch interessant gewesen, was Ruth überhaupt gegen ihn hat, also mit Ausnahme ihrer allgemeinen Ablehnung Männern gegenüber. Auch dass sie sich gänzlich gegen eine Verbindung mit einem Mann ist, ist schon etwas unglaubwürdig. Es gibt ja viele Frauen, die nicht unbedingt heiraten und sich einem Mann unterwerfen wollen, aber dass man sich nicht mal eine Sekunde Gedanken darüber macht ist schon ungewöhnlich.
Was mich allerdings am meisten gestört hat war, dass Ruth spürte, all ihre Probleme würden sich in Luft auflösen, wenn sie nur etwas mehr über ihre Vergangenheit wüsste... Meiner Meinung nach ein bisschen weit hergeholt. Natürlich ist es absolut verständlich, dass jemand mehr über seine Vergangenheit erfahren mächte, aber Vergangenheit ist Vergangenheit und nicht die Gegenwart. Diese Aussage wäre also nur sinnvoll, wenn Ruth schon etwas über "das Feuer der Wüste" wüsste, was bis dato ja nicht der Fall war.
Alles in allem bis jetzt zwar ein nettes Buch, aber mit kleineren Schönheitsfehlern.