Zitat
Original von Salonlöwin
Was sich wie ein Klischee anhört, wird durch das Nachwort bestätigt und zeigt letztlich, dass Klischee und Wirklichkeit manchmal nah beinander liegen können; die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen und ich im Nachgang vielleicht auch ein wenig versöhnlicher mit dem Stoff bin.
Es war für mich ganz interessant zu lesen, wie schnell man als Autor(in) in die Klischee-Ecke gerät. Obwohl (oder gerade vielleicht) das Thema realitätsnäher nicht sein kann. Die Idee war nicht, über den "bösen Russen" zu schreiben, sondern über das Organisierte Verbrechen und wie auf diese Weise auch die Wirtschaft "infiltriert" wird. Der Roman ist reine Fitkion, die Realität ist teilweise noch erschreckender - im Rahmen meiner Recherchen haben sich für mich in dieser Hinsicht Abgründe aufgetan.
Das Thema Organhandel ist erschreckend. Die moderne Medizin macht so viel möglich, dass der Bedarf an Organen legal längst nicht gedeckt werden kann, nicht einmal illegal. Täglich verschwinden auf der ganzen Welt Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes als Ersatzteillager dienen - Straßenkinder in Rio, Bettler in Indien ... Menschen, nach denen niemand fragt, die niemand vermisst. Das ist ein Wirtschaftszweig, mit dem sich wahnsinnig viel Geld verdienen lässt. Für die Entnahme der Organe ist es übrigens nicht wichtig, dass sich diese Menschen in einem gesundheitlich perfekten Zustand befinden.
Diese beiden Themen miteinander zu verstricken, war für mich besonders reizvoll. Die Umgebung von Kiel als setting zu nehmen, hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung des Seehafens Kiel nach der Öffnung nach Osten nur logisch.
@ Jane Doe: Es stimmt, die Pferde müssen aus finanzamtstechnischen Gründen verschwinden ... Erfolgreiche Kriminelle haben am besten BWL studiert ...