Beiträge von Logoso

    Das Buch ,,Wie man seine Eltern erzieht” von Pete Johnson erschien 2010 bei arsEdition. Der Autor hat bereits Werke wie ,,Meine beste Freundin, mein Ex und andere Katastrophen”, ,,Dich krieg ich auch noch rum!” und ,,Runaway Teacher” verfasst.


    Der 12-jährige Luis war immer ein Durchschnittsschüler und er sowie seine Eltern waren zufrieden mit ihm. Doch als die Familie umzieht und in eine Gegend kommt, in welcher sich die Eltern hauptsächlich damit beschäftigen zu scheinen, wie viel ihre Sprösslinge doch schon können, ändert sich das.
    Luis Eltern verwandeln sich plötzlich in eine dieser schrecklichen Paare aus der Nachbarschaft. Sie scheinen sich ein Vorbild an Theos Eltern zu nehmen. Dieser ist immer Klassenbester und seine komplette Zeit wird durch Kurse und Lernen belegt.
    Luis versteht seine Eltern einfach nicht mehr. Er träumt davon einmal ein weltbekannter Komiker zu werden, wozu braucht er da gute Noten?
    Als seine Eltern ihm keine Ruhe mehr lassen und sie nichts mehr zu interessieren scheint als die Schule, greift Luis zu seinem letzten Ausweg aus dieser Situation: Dem Elternerziehungs-Programm.
    Dieses wurde von seiner Agentin Maddy entworfen und diese schört auf den Erfolg.
    Wird Luis so seinen Traum retten können und die Möglichkeit bekommen zu seinem alten Leben zurückzukehren?


    Das erste, das mir zu diesem Werk einfällt ist, dass mir die Hauptperson Luis sofort gefiel. Er ist einer der bekannten Stimmungsmacher, der für jede Situation einen Witz parat haben. So ist sein Traum eines Tages ein Komiker zu werden auch nachvollziehbar. Luis zeigt in seinen jungen Jahren schon Entschlusskraft und Engagement zur Erfüllung seiner Träume. Mir sagt die Beschreibung dieses Charakters zu, er ist nicht wie der Durchschnitt in einer Schule lauter lerneifriger Kinder.
    Das ganze Buch ist in Tagebuchform verfasst. Man verfolgt Luis Eintragungen über ein halbes Jahr hinweg. Ich finde durch die gewählte Form lernt man viel mehr über den Tagebuchschreiber selbst und kann so sein Handeln leichter nachvollziehen.
    Die Geschichte an sich wurde in einem erfrischend lockeren Ton verfasst. Pete Johnson verstand es wirklich mich zum Schmunzeln zu bringen.
    Die Schule oder ,,Lernhölle” wie Luis sie nennt, gehört zu der Sorte, die von ihrem Schülern auch wirklich Leistung erwarten. Die Beschreibungen, der Handlungen der Lehrer ließen einen immer mit Luis mitfühlen.
    Das Cover des Buches besteht aus mehreren groben Zeichnungen, welche jeweils Situation der Geschichte wiedergeben. Dieses Element gefiel mir vor allem nach dem Lesen sehr gut. Besonders Luis mit seinem breiten Grinsen in der Mitte.


    Kurz: Ich kann diese Buch wirklich weiterempfehlen. Für Kinder zwischen 8-12 Jahren genau das richtige für entspannte Nachmittage!!

    ,,Die Buchdruckerin” von Sabine Weiss ist 2010 beim Marion von Schröderverlag erschienen, einem der Ullsteinverlage. Sie verfasste bereits Romane wie ,,Die Wachsmalerin“ und ,,Das Kabinett der Wachsmalerin”.



    Margarethe wird in eine Familie von Buchdruckern im 16. Jahrhundert geboren. Ihr Vater Hans Prüß ist ein bedeutender Straßburger Drucker, welcher Margarethe in seine Arbeiten miteinbindet. Als er stirbt muss sie ihr Können unter Beweis stellen, doch nicht jeder ist ihr wohl gesonnen. Vor allem, da noch die Zeiten der Zunft herrschen, in welcher Frauen nichts zu suchen haben.
    Straßburg ist für seine Toleranz bekannt und stellt sich offen gegen die Ausführung des Wormser Edikts und somit auch gegen den Kaiser und den Papst. Straßburg ist weit bekannt für seine Wahrung der Freiheit, doch die Zeiten ändern sich. Auch für Margarethe und ihre Familie. In Zeiten der Reformation kann man nie sicher sein, welche Buchdrucke nicht doch plötzlich verteufelt und verboten werden. Aber Margarethe möchte, dass die Menschen von guten Werken erfahren, dass sie sich selbst eine Meinung bilden können. Dies birgt jedoch viele Gefahren und auch Gegner. Oft muss sie ihre Druckerei von neuem verteidigen. Wird Margarethe es schaffen ihre Liebe, ihr Leben und ihre Druckerei zu beschützen?


    Da mich die Zeit um die Reformation interessiert, war ich sogleich auf dieses Buch gespannt. Ich fand es beeindruckend einmal etwas über diese Zeit in einer anderen Gegend zu lesen, als direkt im Zentrum. Zu sehen, welche Auswirkungen der neue Glaube an anderen Orten hatte.
    Da dies ein historischer Roman ist, habe ich auch vieles über Straßburg selbst und das Handwerk der Drucker gelernt.
    Die Charaktere in ,,Die Buchdruckerin” haben sehr viele Typen von Menschen geboten. Margarethe selbst, die immer wieder um ihr Glück kämpfen muss, wird zu einer starken Frau, die weiß was sie will.
    Ihre Männer haben unterschiedliche Charakterzüge. Sie gerät an Ehemänner die sie liebt, doch auch an solche, bei welchen sie erst später den Fehler dieser Verbindung erkennt.
    Da dieses Buch das ganze Leben und das Schicksal von Margarethe Beck darstellt, gibt es unzählige wichtige Personen. Doch Sabine Weiss schafft es, dass man den Überblick nicht verliert. Auch wenn man manchmal mitdenken muss um sich zu entsinnen, welche Funktion jemand noch mal hatte.
    Der Schreibstil gefällt mit meist sehr gut. Manchmal finde ich, dass die Autorin etwas nicht genau genug beschreibt. Aber dies liegt wohl auch daran das der Fokus auf den geschichtlichen Geschehnissen liegt.
    Zu erwähnen wäre auch die wunderschöne Karte am Beginn und Ende des Romans. Sie zeigt Straßburg zu der Zeit der Reformation. Ich persönlich fand es sehr reizvoll diese Karte zu studieren.
    Eines, das mir persönlich nicht gefallen hat, ist dass am Ende mancher Kapitel oder Abschnitte, wenn es gerade danach aussah, dass alles sich zum Guten gewendet hätte, ein Satz kam, der darauf hinwies, dass es nicht so bleibe werde. Sicherlich, hin und wieder ist dies ein gutes Mittel um den Leser anzuspornen, das ,,warum” dieser Andeutung herauszufinden, aber für mich wird dieses Mittel zu oft verwendet. Ich sehe es als schön an, wenn eine Art Happy End auch einmal als ein solches bestehen bleibt ohne Tipp auf zukünftige Schicksalsschläge.
    Margarethes Leben finde ich sehr ansprechend dargestellt, durch ihre Funktion als Druckerin, bekommt sie sehr viel von den wichtigen Geschehnissen zu dieser Zeit mit.


    Kurz: Ich finde, dass dieses Werk für alle geschichtlich Interessierten ein sehr guter Tipp ist. Auch für jeden, den das Schicksal einer Frau im 16. Jahrhundert interessiert. Es wäre jedoch von Vorteil etwas Vorwissen zu den Begebenheiten um Luther, Karlstadt und die Folgen ihres Wirkens zu haben.

    Die ungefähr zehn Jahre alte Rose lebt als Waise im St. Bridget’s im London des 19. Jahrhunderts. Das einzige, was sie von ihrem früheren Leben weiß ist, dass sie in einem Fischerkorb verlassen auf einem Kirchhof aufgewunden wurde. Die meisten Waisen träumen davon eines Tages von ihren Eltern abgeholt zu werden, doch nicht Rose. Sie wünscht sich einfach nur bald auf eigenen Beinen stehen zu können, in dem sie durch Hausarbeiten ihr Geld verdient und so ihr Leben selbst gestalten kann. Im Waisenhaus St. Bridget’s wird sie durch strenge Regeln und Arbeit auf ihr späteres Leben vorbereitet.
    Doch nie hätte Rose gedacht, dass sie das Waisenhaus schon so bald verlassen würde. Sie bekommt eine Anstellung als Dienstmädchen bei einem bedeutenden Alchemisten und Mitglied des Hofes seiner Majestät. Rose arbeitet hart, doch bei ihrer Arbeit merkt sie, dass sie Dinge wahrnimmt, welche den anderen verborgen bleiben. Sie ist hin und her gerissen zwischen Faszination und Angst. Rose weiß, dass sie Dinge kann, die nicht “normal” sind. Aber sie will nichts von der Magie in ihr wissen, doch diese ist ein Teil von ihr und tritt immer wieder zu Tage. Als sie ihre Kräfte nicht mehr verleugnen kann, versucht sie diese zu ignorieren.
    Man hört immer wieder von verschwundenen Kindern, doch erst als ihre beste Freundin verschwindet, erkennt Rose den wirklichen Ernst der Lage. Sie überwindet die Angst vor ihrer Magie und die Furcht vor den Konsequenzen und versucht zusammen mit dem Zauberlehrling ihres Dienstherrn, sowie dessen Tochter und Gus, einem magischen Katzer, dem Geheimnis der verschwundenen Kinder auf den Grund zu gehen…


    Holly Webbs Schreibstil hat mich mitgerissen, sie beschreibt alles sehr genau, sodass man sich ein präzises Bild von der Handlung machen kann. Ebenso von den Schauplätzen und den Charakteren. Jeder Charakter hat seinen eigenen besonderen Zug. Rose beispielsweise hat mich durch ihre unschuldige und liebenswürdige Art sogleich für sie eingenommen. Gustavus, ein magischer Kater, frischt durch seine hilfsbereite, lustige und auch kluge Art die Geschichte noch zusätzlich auf. Oder Isabella, welche eine ausgemachte Intrigantin ist und ihrer Gouvernante wie auch sonst allen das Leben schwer macht. Es ist einfach alles dabei.
    Die Handlung an sich, hat meinen Geschmack ebenso getroffen. Der innere Konflikt von Rose zieht sich durch das komplette Buch und ich konnte die einzelnen Etappen genau mitverfolgen. Ähnlich wie die Begebenheiten, welche die Charaktere immer näher an das Geheimnis der verschwundenen Kinder heranführt. Auch die Tatsache, dass mich einiges zum Lachen brachte hat mich erfreut.
    Ich fand es unter anderem interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Charaktere mit Magie umgehen. Einige der Angestellten wollen nichts mit ihr zu tun haben, fürchten sich vor ihr, obwohl sie täglich in einem Haus eines hohen Alchemisten arbeiten. Dann gibt es zum Beispiel Freddie, welcher Sohn eines Alchemisten ist, sich bei Rose´ Dienstherren ausbilden lässt und somit völlig normal mit Magie umgeht. Oder Rose, welche sich zwischen beiden Reaktionen hin und her bewegt.


    Als ich mir das Cover, nachdem ich das Buch gelesen hatte, noch einmal anschaute, empfand ich es als äußerst passend. Die dargestellte Person ist Rose, sie trägt eine für Dienstmädchen typische Schürze, zugleich hält sie einen Besen in Händen. Dieser Besen war für mich eine Assoziation für die beiden Seiten in Rose. Einmal ist ein Besen natürlich zum Saubermachen da, was Rose Anstellung als Dienstmädchen entspricht. Doch andererseits verbinden wir auch Besen mit Hexen. In dieser Geschichte gibt es zwar keine Magier, die mit Besen fliegen, doch musste ich trotzdem daran denken.
    Zum anderen haben mir auch die pflanzenartigen Verzierungen zu Beginn jedes Kapitels zugesagt.
    Kurz: Ich kann ,,Rose und das Geheimnis des Alchemisten” nur weiter empfehlen. Ich finde das Buch hat seine Reize sowohl für Klein als auch für Groß.
    Zudem bin ich gespannt auf eine Fortsetzung, da das Ende der Geschichte darauf hoffen lässt!