Ja - hat mich auch gewundert. Rhys-Myers ist eigentlich viel zu dünn, um Henry zu spielen.
Wie gesagt, ich hab die Tudors verpasst, kenne nur Fotos.
Beiträge von Zefira
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Hallo ihr Lieben,
gerade betätige ich mich in der meiner Favoritenverwaltung und stelle fest, dass ich hier Fragen übersehen habe. Sorry, das lag wohl damals am Urlaub (das Datum spricht dafür).Falls noch wer interessiert ist:
Ein Link zum Gormenghast-Film: Gormenghast
Der Hauptdarsteller Jonathan Rhys-Myers ist mittlerweile auch hier bekannt durch seine Hauptrolle in der Tudor-Serie. In dem Gormenghast-Film glänzt er durch Mut zur Hässlichkeit. Ich war ganz überrascht, als ich ihn kürzlich in "Matchpoint" sah (die Tudors habe ich verpasst) und er sich als gar nicht übel aussehender Mann herausstellte.
Was die Erzählung von Mervyn Peake betrifft: Der Originaltitel ist "Same Time, Same Place". Es gibt online eine Bibliographie (mitsamt einem interessanten Selbstporträt von Peake). "Same Time, Same Place" kann demnach nicht Vorlage von "Freaks" gewesen sein. Keine Ahnung, wo ich diese offensichtliche Fehlinfo her habe ... Der Plot weist immerhin ein paar Parallelen auf. Aber das ist ja nichts Ungewöhnliches ...Schönen Gruß von Zefira
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Dieses Buch ist eines der gruseligsten, die ich je gelesen habe.
Die Ekligkeiten und Grausamkeiten ist ja man gewohnt bei Grangé, die erwartet man geradezu, aber das "Herz der Hölle" ist echt schaurig.
Nur hat es mich ziemlich geärgert, dass der Erzähler600 Seiten lang in der Weltgeschichte herumreist und Tatsachen über frühere Morde zusammenträgt, ohne zu sehen, was sofort ins Auge springt: Dass Luc nicht Selbstmord begehen wollte, sondern seine Unterkühlung und sein Koma absichtlich herbeigeführt hat, um eine Nahtoderfahrung zu erleben. Das liegt doch auf der Hand. Man möchte ihn ab liebsten schütteln.
Ich fand den Erzähler irgendwie gesichtslos. Zuerst dachte ich, es liegt an der Ich-Form, aber Louis Antioche (Flug der Störche) ist wesentlich plastischer.
Ansonsten so gut wie alle Grangés, wenn man ihn denn vertragen kann ...Lesegruß von Zefira (hat noch ca. 150 Seiten zu lesen)
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Ich habe das Buch als Verlags-Leseexemplar aus einem Flohmarktstapel gezogen und bin froh, dass es nur ein paar Groschen gekostet hat.
Es ist - das hat mir gefallen - mit großer Sorgfalt aufgebaut und erzählt; es ist bildhaft geschrieben, die Charakterzeichnungen gefallen mir. Aber der Schluss hat mich derart enttäuscht, dass er mir den Lesespaß im Nachhinein völlig verdorben hat.
Die Art, wie der Autor auf den letzten Seiten sein "Gespinst" auflöst, ist in meinen Augen ein Betrug am Leser. Schlimmer geht's kaum noch,außer die Erzählerin wacht am Ende auf und stellt fest, dass sie alles nur geträumt hat.
Tut mir Leid, ich will anderen die Freude daran nicht vermiesen - mein Exemplar wandert zu Buchticket, vielleicht findet jemand anders Gefallen daran.Schönen Gruß
Zefiraps. Ist J.M.Morris übrigens eine Frau, da es oben mehrmals "die Autorin" heißt? Mein Exemplar hat auf der Klappe hinten das Foto eines glatzköpfigen Mannes mit freundlichem Lächeln.
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Hallihallo,
ich habe das Buch heute beendet und den Eindruck gewonnen,
dass Corelli überhaupt nicht existiert hat, sondern ein "alter ego" der Hauptperson ist - überhaupt scheint es mir so, als sei die ganze Geschichte um diesen Verleger etwas, was sich der Erzähler selbst erzählt hat. Wieso hat er sonst die ganze Zeit die Engelsbrosche gehabt? Wieso existiert Corellis Geld offenbar nicht, wie kommen überhaupt die ganzen Ungereimtheiten zustande, die Grandes aufgedeckt hat? Oder lügt Grandes? Wird er an einer Stelle, die ich übersehen haben könnte, widerlegt?
Falls nicht, ist das Buch letztlich die Geschichte einer Sinnestäuschung - was ich genausowenig leiden kann, wie wenn sich am Schluss einer Erzählung herausstellt, dass der Erzähler alles nur geträumt hat.Vielleicht habe ich etwas Entscheidendes überlesen - das kann sein, weil ich streckenweise ziemlich unkonzentriert gelesen habe. Was mir am "Schatten des Windes" am besten gefallen hat, nämlich die unbändige Erzählfreude und der psychologische Tiefgang, das fehlt mir bei dem Nachfolger ein wenig.
Schönen Gruß
Zefira -
Hm, ich hatte auch eigentlich nicht vor, noch ein Buch dieses Autors zu kaufen, zumal wenn es darin um Zombies geht. Das entsprechende Kapitel in "So finster die Nacht" war mir echt zu trashig.
Trotzdem habe ich den Fortsetzungsband vor einer Woche gekauft. Aus einem Impuls heraus, als ich gerade mal dachte, jetzt muss echter Lesemüll sein.
Ich war positiv überrascht. Abtörner: Beim Überblättern stieß ich auf den Namen Elias und dachte, oha, da geht die Story weiter. Aber nix da. Der Elias in dem Nachfolgeband ist ein anderer. Die komplette Story ist anders.
Antörner: Sie ist wirklich total anders.
Es dauert eine Weile, bis das Buch über schwache Andeutungen hinaus den Blick vertieft. Aber dann wird es wirklich interessant. Ich finde es besser als "So finster die Nacht". Weniger Personal (was entschieden gut tut), dafür mehr Tiefgang, wenn auch der äußere Plot wieder so flach ist wie ein Pfannkuchen, aber in der zweiten Hälfte zeigt sich nach und nach, dass es nicht nur platter Trash ist.Ich hoffe, ein paar Leute neugierig gemacht zu haben.
Gruß von Zefira
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Ich hab das Buch als "Leseexemplar" auf einem Flohmarkt erstanden und bin nach dem zweiten Lesen immer noch ein wenig gespalten ...
Gut fand ich den schlichten Aufbau. Es gibt überhaupt nur vier Personen (abgesehen von ein paar Statisten) und drei von ihnen sind Erzähler, so dass es eigentlich keine Geheimnisse gibt, da wir die Gedanken aller Personen kennen.
Ein Nachteil aber, den solche "Kammerspiel"-Romane oft haben: Die ganze Geschichte erscheint als geschlossene Welt; es gibt überhaupt keinen Alltag. Keine der Personen tut etwas außerhalb des Plots. Sie fahren nur umher, essen, schlafen, reden ... Passenderweise hat auch anscheinend keiner von ihnen einen Beruf, der konstante Arbeit erfodertNa gut, das allein würde mich noch nicht so sehr stören. Was ich aber wirklich unstimmig finde, ist Theos Verhalten. Stellt euch mal vor, eure Lebensgefährtin fährt auf Besuch zu einer Freundin, die ihr nicht kennt,
und diese Freundin kommt ein paar Tage später angefahren mit eurer Lebensgefährtin im Auto, bestialisch ermordet - und erzählt euch eine wirre Geschichte von irgendwelchen Schnellen, die das getan haben sollen. Und Theo schluckt das alles und wendet sich nicht an die Polizei?
Abgesehen davon, dass ich es auch ausgesprochen widerlich fand, die Tote erst tagelang im Bad allein zu lassen und dann noch einmal tagelang im Auto umherzufahren - gut, das mag mein persönlicher Geschmack sein; ich finde das furchtbar.Gott sei Dank spielt die Geschichte im Winter
Aber, trotz allen Gemeckers, ich fand das Buch wirklich gut. Sonst hätte ich es nicht zweimal gelesen.Langsamen Gruß
Zefira -
Ich habe schon vor eine Weile mit dem Buch begonnen, weil ich für den 8.1. einen OP-Termin hatte - der jetzt aber auf den 21. verschoben worden ist, daran scheitert meine Teilnahme also nicht. Trotzdem weiß ich noch nicht, ob ich das Buch auslese. Ich bin jetzt bis etwas über Seite 80 vorgerückt und langweile mich entsetzlich. Dabei zähle ich bestimmt nicht zu den Lesern, die auf jeder Seite Action sehen wollen.
Wie im Klappentext meiner Ausgabe zu lesen ist (und ich auch im Zusammenhang mit dem Film irgendwo mal gehört habe), ist der Roman ein Stück persönliche Trauerarbeit. Als solche finde ich ihn ausgesprochen bewundernswert und empfinde große Hochachtung. Aber vom persönlichen Schicksal losgelöst eine interessante Geschichte zu erzählen, ist aus meiner Sicht nicht recht geglückt.
Dies erst mal ganz allgemein; sollte ich noch hineinfinden, melde ich mich noch zu den Einzelabschnitten.
Weihnachtlichen Gruß
Zefira -
So, ich bin durch und mit dem Buch versöhnt.
Schade, dass es offenbar niemanden hier so richtig anspricht; eine Diskussion darüber fände ich nicht uninteressant ...Natürlich hat es entschiedene Längen, aber das Schlusskapitel ist einfach unglaublich - krass, fremdartig, aufwühlend.
Hely ist nicht der "kleine Freund", es kann nur Danny gemeint sein. Aber was sind das für merkwürdige Familien, die da einander gegenüberstehen? In der einen gibt es nur Frauen, alle alternd bis alt, mehr oder weniger indolent, sie gleiten so unberührt durchs Leben wie Nixen. In der anderen gibt es nur Männer, alle jung, stark, berstend vor Energie, die aber wirkungslos verpufft, weil sie praktisch nie nüchtern sind. Und alles, was da passiert, passiert einem zwölfjährigen Kind.
Ich habe das Gefühl, der Stoff "verteilt" sich irgendwie zu sehr, oder die Autorin wollte zu vieles gleichzeitig ...
Als Erholung habe ich nun "Hexenkind" von Sabine Thiesler begonnen und empfinde diesen Roman, verglichen mit dem Kleinen Freund., als furchtbar flach und klischeehaft. Obwohl ich Sabine Thiesler durchaus mag.
Lesegruz
Zefira -
Der Golem war eines der wichtigsten Bücher meiner (lange zurückliegenden) Jugend; ich habe es im Alter zwischen 17 und 20 ich weiß nicht wie oft gelesen und schleppte es zeitweise ständig mit mir herum.
Dass so viele lose Fäden hängen bleiben, störte mich nicht. Im Gegenteil, es regte mich nur an, immer wieder nach Verbindungen zu suchen. (In der Taschenbuchausgabe, die ich damals hatte, hieß es zum Beispiel, dass das Experiment mit dem Journalisten, der sich an einem Seil herablässt, um ein Fenster zu gucken, tatsächlich gegeben hat. Es war kein Geringerer als Egon Erwin Kisch. Der Vorgang ist sicher in einer seiner Reportagen dokumentiert, aber ich konnte nichts Näheres herausfinden; auch nicht, um welches Haus es sich gehandelt hat.)
Kürzlich, nach einem Zeitabstand von 30 Jahren, habe ich das Buch noch einmal gelesen.
Zwei Dinge haben mich überrascht. Zum einen die unsäglich klischeehafte Darstellung der Frauen, die mir damals nicht aufgefallen ist. Jede der handelnden Frauen - Miriam, die Gräfin, Rosina - scheint keine Persönlichkeit, sondern nur die Folie eines bestimmten Frauentyps zu sein.
Zweitens war ich unsäglich angegruselt von dem Besucher mit den Körnern auf der Handfläche. Komisch, dass mir das erst jetzt aufgefallen ist; im allgemeinen war ich mit 20 viel ängstlicher als heute - aber diese Szene hat mich beim Wiederlesen einfach geplättet.
Das Tückische bei Meyrink ist, man weiß nie, was er ernst meint und was ironisch. Die Geschichten aus "Des deutschen Spießers Wunderhorn" sind Lehrbeispiele für diese Ambivalenz.Lesegruß
Zefira -
Ich lese den "Kleinen Freund" gerade. Die Geheime Geschichte fand ich gut genug, sie immerhin zweimal zu lesen, aber "grandios" hätte ich sie nicht genannt - als Psychostudie ist es gelungen, aber die permanente Drogenfresserei hat mich mit der Zeit etwas genervt (kann sein, dass mir mein Gedächtnis jetzt einen Streich spielt, ich habe es so in Erinnerung).
Als ich Gelegenheit bekam, den "Kleinen Freund" als Restexemplar spottbillig zu kaufen, habe ich jedenfalls hingelangt.
Nach ungefähr einem Drittel war ich im Zweifel, ob ich das Buch auslesen soll. Habe dann die Rezensionen bei Amazon durchforstet und - kurioserweise gerade wegen der vielen Verrisse - wieder zu dem Buch zurückgefunden, weil ich dachte, sooo schlecht ist es auch wieder nicht.
Ich habe mich jetzt einfach von dem Gedanken verabschiedet, einen "straighten" Roman zu lesen, und lese es mehr als Geschichtensammlung. Denn Atmosphäre hat es zweifellos, die Schlangenjagdszene zum Beispiel ist großartig, und die vielen abgedrehten Charaktere haben einigen Unterhaltungswert. Ich finde auch Harriet nicht unsympathisch. Jetzt bin ich halb durch und denke, ich lese es auch aus, obwohl ich mich schwer dranhalten muss, weil ich demnächst an der Anne Rice-Leserunde teilnehme - und wenn ich jetzt mit dem Tartt-Buch aussetze, nehme ich es bestimmt nicht noch einmal vor. Als selbst Schreibende muss ich sagen: Es ist ganz schön mutig, ein Buch in dieser Form zu veröffentlichen, nicht nur von der Autorin, sondern auch von dem Verlag. Wäre Donna Tartt eine Unbekannte, hätte das Lektorat wahrscheinlich den Schmöker erbarmungslos zusammengestrichen.
Der Titel "Der kleine Freund" weckt übrigens meinen Verdacht, dass die eigentliche Hauptperson Hely ist - ein, wie ich finde, bezaubernder Charakter, mit all den Anlagen zu penetranter Männlichkeit, die bei einem so unsicheren Zwölfjährigen ganz reizend wirken.
Da ich aus den Amazon-Rezensionen weiß, was ich von diesem Buch NICHT erwarten kann, werde ich es hoffentlich ohne Enttäuschung auslesen können ...
Einen weiteren Tartt wird es allerdings in meinem Regal wahrscheinlich nicht mehr geben.
Lesegruß
Zefira -
Hey, das wollte ich schon immer mal lesen.
Hab's mir gerade über Buchticket angefordert, wenn es ordnungsgemäß eintrifft, bin ich blutsaugenderweise dabeiSchönen Gruß
Zefira -
Ich habe es noch nicht auslesen können, nach etwa einem Drittel wieder weggelegt, aber ich nehme es mir bei Gelegenheit bestimmt noch einmal vor. Dergleichen passiert mir oft.
Da mir Lissabon sehr gut gefallen hat, als ich vor zwei Jahren da war, war ich sehr bereit, mich von dem Buch fesseln zu lassen, aber es hat nicht geklappt. Schon die Eingangsszene hat mich sehr befremdet. Dieses Notieren einer Telefonnummer auf der Stirn eines Fremden scheint mir an den Haaren herbeigezogen (passendes Bild, hihi) ... Warum schreibt sie nicht gleich auf ihre eigene Hand? Und versucht mal, jemand anderem was ins Gesicht zu schreiben, wenn er nicht darauf gefasst ist. Da würde doch ganz instinktiv jeder ausweichen, so dass es Gekrakel würde. Ich finde das eher unfreiwillig komisch, und das hat für mich die ganze Begegnung irgendwie unernst gemacht.
Mit Grüßen
Zefira -
Ich weiß nicht genau, ob es das ist, was ihr mit Rumgesülze meint, aber bei meinen Töchtern und mir ist der Ausspruch "Ich werde immer Spiderman sein. Wir können niemals zusammen sein" ein Dauerbrenner, der nach Wochen und Monaten noch Lachkrämpfe auslöst - ähnlich wie "Ich hab doch diesen Zustand" nach Angucken von "Memento".
Mein Mann fand's dagegen nicht komisch, ich glaube, er hat das gar nicht mitgekriegt. Der guckt nur hin, wenn gekloppt wird.
Zefira
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Ich kenne viele glaubwürdige Erzählungen von männlichen Autorinnen aus Frauensicht und umgekehrt. Die Anzahl glaubwürdiger Erzählungen aus Kinder- oder Tierperspektive zum Beispiel, die ich kenne, ist sehr viel kleiner.
Ich hatte und habe auch beim Lesen hin und wieder das Gefühl, NICHTS von dem nachvollziehen zu können, was die dramatis personae da so machen (jüngstes Beispiel: Juli Zeh). Das hat aber mit dem Geschlecht nichts zu tun.
UND ich habe auch, das jetzt mal als Gegenbeispiel, schon Romane aus männlicher Feder gelesen, die sich mit ganz speziellen weiblichen Themen beschäftigen. Vor Jahren beteiligte ich mich mal in einem Schreibforum an einer Diskussion um genau dieses Thema, da erwähnte ich "Ditte Menschenkind" von Martin Andersen Nexö. Der Autor beschäftigt sich sehr intensiv mit der Pubertät seiner Heldin, mit dem Verhältnis zu den Veränderungen in und an ihrem Körper, und er tut das mit einem Einfühlungsvermögen, dass ich nur staunen kann. Woher weiß er das alles? Ich, als Frau, könnte das nicht so erzählen - ich weiß einfach nicht mehr so genau, wie mir in dieser Zeit zumute war. Er, als Mann, bringt es fertig.
Deshalb glaube ich, man sollte die Geschlechtsunterschiede nicht so hoch hängen. Die Kunst des Autors ist die Einfühlung in die Person, die er erzählt, nicht in ihr Geschlecht. (Das ändert nichts daran, dass ich über Nexö nur staune.)
Nachtgruß
Zefira -
Meine Tochter, 17, hat "Stolz und Vorurteil" in der Schule besprochen, und zwar sowohl das (Original-) Buch als auch den Film in der BBC-Fassung.
Deshalb habe ich mir das alles, alles ansehen müssen. Die ganze BBC-Fassung, die meine Tochter von der Lehrerin kopiert bekommen hat, auf Englisch natürlich; sämtliche Making-Of's (der Kopfsprung in den Weiher war klasse) und obendrein die Neuverfilmung sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch.
Ich habe mich sehr amüsiert über meinen Mann, der die Dialoge in der BBC-Verfilmung zum Teil so unerträglich fand, dass er immer aus dem Zimmer stürzte, wenn Mrs. Bennett und ähnliche Hysterikerinnen ins Bild kamen ... und dann hatten wir diesen Sommer im Quartier in Katalonien englische Nachbarn, die GANZ GENAU SO redeten ... ich hab zu ihm gesagt: "Siehste, das ist gar keine Übertreibung in dem Film, die sind wirklich so drauf!"
Meine Tochter war so begeistert, dass sie für die 12. Klasse Englisch als Leistungskurs gewählt hat (ich glaube, sie hofft, dass Dickens gelesen wird) und sich "Emma" im Original (!!) als Ferienlektüre (!!!) mit nach Frankreich genommen hat! Ich finde es toll, wenn der Unterricht die Kiddies zum Weiterlesen anregt, und dann noch in Englisch, das muss wirklich ein guter Unterricht gewesen sein.
Beeindruckte Grüße
Zefira -
Hallo zusammen,
nach dem Lesen dieses Ordners bin ich erleichtert, dass es auch noch andere gab, die mit diesem Buch nicht recht klarkommen.
Mich beeindruckt das sprachliche Selbstbewusstsein der Autorin, mit dem sie sich regelmäßig seitenlang über das Wetter und andere Selbstverständlichkeiten ausbreitet. Aber die Personen sind fast alle mehr oder weniger unglaubwürdig, ja gesichtslos (bis auf den Geschichtslehrer Höfling vielleicht, den die Autorin bezeichnenderweise durchgehend liebevoll Höfi nennt, während sie Smuteks Ehefrau noch nicht mal einen richtigen Namen gönnt - nach der Heirat ist sie "Frau Smutek", vor der Heirat "die zukünftige Frau Smutek" - was soll das denn??).
Gefallen hat mir Smuteks "Befreiungsschlag" (von einer Gewaltorgie würde ich da nun aber nicht reden und gar eine Parallele zu Erfurt ziehen zu wollen, fände ich unangebracht) und die toughe Richterin am Ende. Einiges an dem Buch hat mich sehr geärgert; ich kann mich erinnern, dass ich es ein- oder zweimal fast aus dem fahrenden Auto geschmissen hätte (habe es im Urlaub gelesen), aber ich kann jetzt nicht mehr sagen, welche Stellen das waren.
Mein Mann, Gymnasiallehrer von Beruf, hat sich meine Zusammenfassung angehört und gesagt, dass ihm in 20 Jahren Schuldienst keine Schüler begegnet sind, die in dieser Art und Intensität an Zeitgeschehen und Zeitstimmung interessiert sind. Ich fand das Buch ziemlich realitätsfremd; als gedachtes "Spiel" wäre es interessant, wenn die Motivation der handelnden Personen nachvollziehbar wäre.
Ich will das Buch eigentlich nicht verreißen, ich war wirklich beeindruckt. Aber wovon eigentlich? Anscheinend nur vom Selbstbewusstsein der Autorin.
lG Zefira
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In einer Verfilmung, die ich vor Jahren mal gesehen habe - sie gefiel mir übrigens sehr - wurde es "Är" ausgesprochen!
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Zitat
Ich hatte mir die Gesellschaften weniger fröhlich sondern eher vornehmer vorgestellt
Ja, das ist mir auch aufgefallen - vor allem die Juchzer während des Tanzens fand ich irgendwie nicht authentisch, ich kenne das in dieser Form eigentlich nur von ländlichen Tänzen. Vielleicht hat Kitty gejuchzt? Und warum juchzen die Männer nicht? Ich habe jedenfalls nur Frauenstimmen gehört.
Was ich nun wirklich so richtig abschreckend fand, war die bei jedem Essen im Hintergrund an der Zimmerwand aufgereihte Dienerschaft ... bei Lady Catherine hatte jeder Essende mindestens einen perückengeschmückten Lakai zur Bedienung hinter sich stehen, bei den Bennets standen auch mindestens vier, fünf Leute da, als Collins zu Gast war ... also ich bin froh, dass wir das hinter uns gelassen haben, das ist ja grauenvoll!!
Sonntagsgruß, Zefira
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Gerade eben habe ich mir auch den Film angesehen - von meiner Tochter besorgt, da sie gerade das englische Original im Englischunterricht liest.
Abgesehen davon, dass alles rasend schnell geht - meine ältere Tochter, die den Roman nicht kennt, meinte, es wirkte alles wie mit dem ICE durchgefahren -, gefiel mir der Film sehr. Ein wenig überrascht war ich von der sehr "ländlichen" Atmosphäre des Bennetschen Haushalts. Es gab zum Beispiel eine sehr schöne Szene, wo Elisabeth bei strömendem Regen in einem überdachten Durchgang barfuß auf einer Schaukel sitzt, mit total verdrecktem Rocksaum (das Thema verdreckter Rocksaum kam also sogar zweimal auf den Tisch), während um sie her Schweine grunzen, Hühner gackern und die Knechte im Melkkittel über den Hof gehen. Im Buch gab es meines Wissens nichts, was auf einen größeren landwirtschaftlichen Betrieb hindeutet, oder habe ich das übersehen? (Abgesehen davon, dass wohl alle herrschaftlichen Anwesen einen Geflügelhof hatten.)
Ein schöner Film alles in allem - dass ich diese Mode der gerippeartigen Schauspielerinnen zum K... finde (Keira Knightley stellt in der Profilansicht nicht viel mehr vor als ein Blatt Papier), ist ja mein Problem *grmpf*. Übrigens schienen mir die Männer auch alle recht dünn. Vielleicht sollte ich meine Glotze mal anders einstellen.
Knöpfchendrehende Grüße
Zefira