Beiträge von Zefira

    Vieles an diesem Buch, das ich sehr gern habe und immer mal wieder zur Hand nehme, ist nach wie vor hochaktuell.
    Ein wichtiges Thema ist die Verdrängung der Todsnähe, wie sie im Verhalten der Familie des Iwan Iljitsch zum Ausdruck kommt.
    Als ich das Buch das erste Mal las - das muss gewesen sein, als ich noch zur Schule ging -, hat allerdings den größten Eindruck auf mich das Dauergeschrei am Ende gemacht. Dieses tagelange "uh-uh" ist als Motiv erstaunlich "modern", beinahe surrealistisch.


    Zefiragrüße

    Mich überrascht es fast, dass mir dieser Krimi gefällt.
    Dazu muss ich sagen: Ich kenne die Van Veeteren-Krimis gar nicht, sondern nur die mit Barbarotti, und mit denen ging es mir wie mit fast allen Krimiserien: So richtig gut gefielen mir nur die ersten zwei. Es dauert mir alles zu lang und es wird mir zuviel hin- und hergeredet.
    In "Münsters Fall" ist es im Grunde nicht anders und dazu kommt noch, dass man als Leser das Gefühl hat, dass eine bestimmte Spur von Anfang an zu nachlässig behandelt wird. Wer das Buch kennt, weiß, was ich meine. Münster und Kollegen scheinen jedenfalls keine Krimileser zu sein, sonst wüssten sie es auch.
    Trotzdem mag ich diesen Krimi. Vielleicht wegen der angenehmen Atmosphäre unter den Ermittlern und wegen der eingestreuten Skurrilitäten, wie das "Rot und Schwarz"-Paar, Frau Jümpers, der porzellanmalende Ehekrüppel ...


    Zefiragrüße!

    Ähm, noch eine Frage:


    Zitat

    Die Bedingung für die Teilnahme an der Verlosung sind mindestens 100 buchrelevante Beiträge, eure vorliegende Postadresse sowie eine aktive Beteiligung an der Leserunde, was natürlich auch eine abschließende Rezension des Buches bei uns im Forum bedeutet.


    ... soll ich die Postanschrift schon vor der Verlosung irgendwo bekanntgeben und wenn ja, wo?
    Nicht dass es daran scheitert (ich bewerbe mich zum ersten Mal für sowas).
    Hab am 26. Februar Geburtstag, das wäre ja ein tolles Geburtstagsgeschenk ... :gruebel

    Danke für diese Rezi. Ich habe mir das Buch in der Onleihe geliehen, weil ich irgendwo eine Kritik gelesen hatte, die Thilliez mit Grangé verglich. Das ist absurd. Verglichen mit Thilliez ist Grangé ein Poet.


    Zefiragrüße!

    Hallo zusammen!
    Ich bitte diejenigen, die das Buch gelesen haben, um Hilfe, denn anscheinend habe ich etwas Wichtiges nicht verstanden.




    Ich empfinde das Buch als recht kompliziert, vor allem, weil Hans' Briefe nicht linear auf einer Zeitlinie zitiert werden, sondern z.T. durcheinander; man muss schon sehr auf die Daten achten. Vielleicht ist mir deshalb etwas Wichtiges entgangen. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?


    Zefiragrüße!

    So, jetzt habe ich es durch.
    Will hier keinen ausführlichen Verriss hinterlassen - aber es ist jedenfalls mein letztes Buch von dieser Autorin gewesen, auch aus der Onleihe. Schade, weil ich den "Kindersammler" nach wie vor herausragend finde.


    Grüße von Zefira

    Muss mir jetzt mal Luft machen:


    Nach dem "Kindersammler" und "Hexenkind" habe ich kein wirklich gutes Buch mehr von Frau Thiesler gelesen (wobei das Hexenkind auch schon merklich abfiel). Vor ein paar Wochen hatte ich "Bewusstlos" aus der Onleihe geliehen und war ziemlich entsetzt über diese Aneinanderreihung strunzplatter Klischees - anders kann man das nicht nennen.


    Heute habe ich, wieder im Weg der Onleihe, "Menschenräuber" begonnen und mich zunächst wieder einmal gefreut. Ich mag Frau Thieslers Art, Häuser und Liegenschaften zu schildern - deshalb gefiel mir übrigens auch der Kindersammler so gut; ich habe das Haus in Valle Coronata als heimliche Hauptperson empfunden. Jonathans Ankunft bei der toskanischen Familie zeigte wieder ein wenig in diese Richtung - die heruntergekommene Ferienwohnung, in der er zunächst gar nichts sieht, die Atmosphäre von Verlorenheit und Gestrandetsein ...


    Und was passiert dann? Die Mutter taucht auf - und damit wieder eine der typischen Thieslerschen Unsympathen - eine Person, an der alles, aber auch wirklich alles hässlich, dumm und widerlich ist, ohne jeden interessanten Bruch, eine Karikatur. Und genau das stört mich an ihren Büchern. Raffael in "Bewusslos" war genau aus der gleichen Gussform. Gut, hässlich war er nicht (wenigstens stand das nicht da), aber das war auch alles, was für ihn sprach. Die Autorin strahlt in ihrer Schilderung pure Gehässigkeit aus. Das finde ich als Leserin einfach ärgerlich und übergriffig, als ob man mir kein eigenes Urteil zutraut.


    Wenn ich eine Freakshow sehen will, gehe ich ins Panoptikum. Von einem Buch, auch wenn es "nur" ein Krimi ist, erwarte ich etwas mehr Tiefenschärfe.
    Das nur für heute, ich habe noch nicht weiter gelesen.


    Nachtgrüße von Zefira

    Ich habe das Buch aufgrund Herrn Beisswengers wärmster Empfehlung gelesen und war in der ersten Hälfte recht zwiegespalten. Man muss es wohl dem Buch zugute halten, welche Zeit es beschreibt,. Solche Ehe-Chroniken finden sich in älterer Literatur sehr oft, ich habe einige davon bei Julian Symons gelesen (der seine bekanntesten Romane in den 60ern und 70ern schrieb), auch bei anderen Autoren, und fast immer aus der Perspektive des frustrierten Ehemannes. Mir fällt es inzwischen schwer, so etwas zu lesen. Man sollte einfach nicht einen Menschen heiraten, den man nicht kennt. Letztlich vollzieht sich Stoners Brautwerbung kaum anders wie in E.T.A. Hoffmanns Sandmann, wo die Braut auch nie etwas anderes sagt als "Ach, ach" und der entflammte Liebeswerber hält das für geistreich.


    Die zweite Hälfte des Romans fand ich weit interessanter, und das auch noch mit steigender Tendenz. Einmal gibt es herrliche Szenen im Zusammenhang mit Stoners Berufsalltag (der Höhepunkt ist die Debatte um seine Emeritierung, bei der er und sein Erzfeind ausschließlich per "sag ihm, dass ..." über eine dritte Person sprechen - das hat ähnliches Kasperpontential wie der Tatort Münster). Die Entwicklungen von Stoners Ehefrau und Tochter sind, obwohl sehr sparsam geschildert, ungemein fesselnd. Und schließlich die letzten Seiten - eine ähnlich eindringliche Schiilderung des Sterbeprozesses habe ich bisher nur bei Tolstoi (Iwan Iljitsch) gefunden, und ich frage mich, woher ein Autor das Wissen nimmt, so etwas so genau zu erzählen.


    Auf jeden Fall ein Buch, das ich ein zweites Mal lesen werde, wahrscheinlich noch in diesem Jahr.


    Dank an Beissi für die Empfehlung!
    Grüße von Zefira

    Man muss sicher den Erzähler mögen, um das Buch zu mögen.
    Und das finde ich nicht immer ganz einfach. Zwar zeigt er bisweilen eine wohltuende Selbstironie, zugleich aber auch eine eigenartige Gefühlskälte, besonders im letzten Drittel des Romans. Ich kann da nicht richtig den Finger drauf legen, schon gar nicht meine Meinung mit Zitaten belegen, hatte aber beim Lesen zunehmend den Eindruck einer Distanzierung des Erzählers von sich selbst ... vielleicht ein Kunstgriff, damit man nach den Enthüllungen am Schluss keine Angst um das seelische Gleichgewicht des Erzählers haben muss.
    Ein Beispiel (fällt mir gerade ein) ist die Beschreibung des ersten Zusammentreffens mit seinem Schwiegervater. Er betont ausführlich, dass sein Schwiegervater schneller isst als er selbst, obwohl sich der Erzähler sein Leben lang etwas darauf eingebildet hat, schneller essen zu können als alle anderen Menschen, mit denen er zusammen gegessen hat.
    Das fand ich dermaßen daneben, dass ich auf den darauf folgenden Seiten den Erzähler nicht mehr recht ernst nehmen konnte.
    Und ausgerechnet auf diesen Seiten folgte dann die Auflösung des Geheimnisses ...


    Grüße von Zefira

    Zitat

    Mittendrin die Story zu unterbrechen und in die Perspektive von Barbarotti zu wechseln, finde ich gewagt. Der Spannungsbogen wird unterbrochen.


    Mir ist es genau umgekehrt gegangen. Ich fand Herrn Roos mit seinen Unzulänglichkeiten mit der Zeit so nervig, dass ich mit Lesen aufgehört hätte, wenn nicht endlich eine andere Perspektive gekommen wäre.


    Ich habe das Buch in meinem (mittlerweile in Dämmerschlaf versetzten) Blog ausführlich rezensiert.
    Hier: Bauer findet Frau nicht

    Der Film war gestern noch einmal auf Arte zu sehen. Ich bin immer noch ziemlich erschüttert, das war einer der dramatischsten Filme, die ich je gesehen habe.
    Dabei ein trotzdem eher "leiser" Film - das Grauen, das aus dem Geschehen logisch erwächst, formt sich nur im Kopf des Zuschauers.


    Eine Frage an alle, die den Film kennen: Die Zwillinge schienen gegen Ende mit der Vergangenheit, die sie aufgedeckt hatten, doch einigermaßen zurechtzukommen - diesen Eindruck hatte ich jedenfalls, sie konnten sich gegenseitig trösten und stützen. Aber was ist mit dem frühgeborenen Sohn?
    Habe ich richtig erkannt, dass er am Ende kurz am Grab der Mutter zu sehen war?
    Sonst hat man über ihn ja nichts mehr erfahren, nachdem er die beiden Briefe bekommen hatte.
    Mir ist es ein Rätsel, wie jemand mit diesem Wissen halbwegs normal weiterleben könnte.


    Grüße von zefira

    Der letzten Meinung kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich habe mir das Buch hocherfreut vom Remittendenstapel gezogen und im Urlaub gelesen, weil ich zufällig Wilkie Collins sehr schätze.
    Die immer wieder geäußerte Überzeugung des Erzählers Collins, wahrscheinlich sei in ferner Zukunft (also unserer Zeit) Dickens noch hochaktuell und Collins selbst vergessen, nimmt sich schon etwas merkwürdig aus. Es ist bekannt, dass beide befreundet waren und Collins immer etwas eifersüchtig auf Dickens' Erfolge war, aber in dem Buch betrachtet er Dickens' Werke äußerst ambivalent. Manchmal verreißt er Romane von Dickens schonungslos, zb "Bleak House". Dann wieder stellt er demütig fest, dass Dickens eindeutig der bessere Stilist sei.
    Darüber hinaus ist die Charakterisierung von Collins als Erzähler von einem durchgehenden "moralischen Abstieg" gekennzeichnet - ich will nicht zuviel verraten; es wurde ja erwähnt, dass er opiumsüchtig ist (war Collins auch tatsächlich); einiges von dem, was er im Lauf des Romans tut und denkt, mag darauf zurückzuführen sein. (Ich wusste oft auch nicht so recht, was er tatsächlich tut und was er sich einbildet zu tun ...)


    Angeblich hat Simmons sehr sorgfältig recherchiert. Ich hatte noch keine Gelegenheit, dem nachzugehen, aber zumindest der grobe Rahmen (beide Romanciers lebten unverheiratet mit ihren jeweiligen Geliebten zusammen; Dickens war verheiratet, hat sich aber von seiner Frau getrennt, als er sich einer jungen Schauspielerin zuwandte) ist authentisch.
    Wenn man sich generell für das Leben und Wirken der beiden Hauptpersonen interessiert, lohnt sich der Roman. Allerdings hat er, wie schon mehrfach angemerkt, gewaltige Längen, und Simmons' Gewohnheit, viele Kapitel auf dem Höhepunkt abzubrechen und den Ausgang des Abenteuers recht trocken irgendwann später nachzutragen, nervt ein wenig.


    Grüße von Zefira


    /edit: noch ein Nachtrag, falls sich jemand für die Hintergründe des tatsächlichen "Mystery of Edwin Drood" interessiert: Dass das Buch unvollendet geblieben ist, es offenbar auch keine Materialien gibt, aus denen man den von Dickens geplanten Ausgang schließen könnte, hat schon mehrmals die Phantasie von Autoren angeregt. So gab es eine junge Frau, ich glaube eine Engländerin, die behauptete, Dickens' Geist habe sich bei ihr gemeldet und sei gewillt, ihr den Rest des Romans zu diktieren. Sie schrieb tatsächlich das Buch fertig und es wurde auch gedruckt. Ich habe in einem populär-parapsychologischen Buch, wie sie in den Achtzigern modern waren, darüber gelesen. Angeblich fanden Dickens-Spezialisten an der Fassung der jungen Engländerin nichts auszusetzen.
    Von dem italienischen Autorenpaar Fruttero - Lucentini gibt es ein Buch mit dem Titel "Die Wahrheit über den Fall D." Es bettet das Drood-Fragment in eine Rahmenhandlung ein und wartet auch mit einer Lösung auf, aber an Einzelheiten kann ich mich nicht erinnern, nur dass es eine vergnügliche Lektüre war. Ich werde es mir jetzt noch einmal heraussuchen - und danach "Bleak House" wiederlesen :wave

    Ich habe "Der Blinde von Sevilla" gerade zum zweiten Mal gelesen und bin auch beim zweiten Mal geradezu atemlos von einem so berauschenden Lesevergnügen.


    Das Buch wimmelt nur so vor genialen Ideen, wie man sie sonst in Krimis selten findet. Das gehört für mich auch mal hervorgehoben: die äußerst ambitionierte Erzählweise. Ein Beispiel dafür ist die Schluss-Szene, in der der Ermittler zum ersten Mal seiner Haushälterin begegnet. Man muss sich das vorstellen - während der ganzen Zeit, die der Roman umfasst, besorgt diese Unbekannte namens Encarnacion (schon der Name ist genial gewählt) seinen Haushalt, kocht ihm das Essen, sorgt für alles, taucht aber nie selbst auf. Und am Ende, als Falcón gebrochen an Leib und Seele allein durch die Straßen wandert, taucht sie plötzlich aus einer Kneipe auf und fordert ihn auf, eine Sevillana mit ihr zu tanzen. Gott sei Dank tut er es, und im Tanz schüttelt er seine Verzweiflung ab.


    Das ist einfach nur phantastisch geschrieben, ein wunderbarer Schlusspunkt dieser insgesamt so niederdrückenden Ermittlung, der den Leser mit Falcón wieder aufatmen lässt. Und das ist nur ein Beispiel, ähnliche Szenen finden sich mehrfach. Sehr gut zum Beispiel auch die Schilderung des Toreros, obwohl er nur eine unwichtige Nebenfigur ist.


    Ich wollte, wir hätten mehr so gut geschriebene Krimis.


    Grüße von Zefira

    Ich habe es mir gerade von der Onleihe geliehen und beim Radfahren auf dem Ergometer gelesen - von vornherein mit eher reduzierten Erwartungen wegen der schlechten Kritiken.


    "Rohrkrepierer" trifft es gut. Der Plot hat wirklich sehr viel Potential, ich fand auch den Aufbau nicht schlecht (die lange Rückblende störte mich nicht). Aber die Handlung steckt voller Unwahrscheinlichkeiten. Gleich drei Patienten, zwei schwerstverletzt, der dritte schwer krank und dehydriert, auf wundersame Weise plötzlich zu erstaunlichen Leistungen befähigt - das ist einfach unsinnig.


    Stilistisch ist das Buch wirklich nicht gut - allerdings auch nicht derart schlecht, dass ich es weggelegt hätte. Allerdings habe ich es, wie erwähnt, beim Sport gelesen. Da nehme ich es nicht so genau. Zum wirklich konzentrierten Lesen wäre es mir nicht gut genug geschrieben.



    Dieser Pokémon-Mythos war mir übrigens schon immer verdächtig ... schon vor fünfzehn Jahren, als meine Töchter so wild auf diese Dinger waren ... :gruebel


    Einen zweiten "Kepler" brauche ich jedenfalls eher nicht und bin froh, dass ich diesen nur geliehen hatte.


    Grüße von Zefira

    Ich habe das Buch heute ausgelesen (als ebook von der Onleihe) und muss sagen, ich war schon lange nicht mehr so hingerissen von einem Roman.
    Normalerweise lese ich nur Krimis auf dem Reader, deshalb weiß ich gar nicht, wie ich an dieses Buch gekommen bin. Es ist keineswegs ein Krimi, obwohl einige Rätsel darin auftauchen; allerdings nicht das, was ich einen Kriminalfall oder eine Ermittlung nennen würde.
    Frau Axelssons Fähigkeit der Charakterschilderung ist großartig. Mit dem Nebeneinander mehrerer Zeitebenen macht sie es dem Leser nicht immer leicht, aber sie erzählt im Prinzip sehr ruhig, ohne Hektik und mit großer Einfühlsamkeit.
    Einige der Personen in diesem Buch werde ich lange nicht vergessen können. (Und damit meine ich nicht nur Eric Burdon, der in dem Buch kurz auftaucht :wave )


    Grüße von Zefira

    Ich fand es gerade beim "Paradies der Damen" hochinteressant, wie in dieser Frühzeit des Kaufhausprinzips einige "Errungenschaften", die wir heute als selbstverständlich ansehen, gerade erst aus der Taufe gehoben werden.


    Es muss damals wohl etwas ganz Neues gewesen sein, dass überhaupt jemand allen "Damenbedarf" unter einem Dach anbietet: Kleidung, Accessoires, Wäsche. In einer Szene regt sich der Schirmhändler, bei dem Denise wohnt, darüber auf, dass ein Händler, der als Verkäufer von Stoffen angefangen hat, nun auch Schirme anbieten will - heute ganz selbstverständlich.
    Die Dekoration der Fenster - wie Mouret seine Angestellten ermuntert, von dezenten Farbzusammenstellungen abzugehen und statt dessen die Stoffe mehr oder weniger einfach auf den Boden des Schaufensters zu kippen, je greller, je besser.
    Und vor allem - die Szene liebe ich - wie er kurz vor der Neueröffnung alles noch einmal umräumen lässt. Man hat die am meisten gekauften Waren gleich an der Tür postiert und die seltener verlangten weiter hinten, und er will es umgekehrt haben, damit die Kundschaft auf der Suche nach einem Knopf den ganzen Laden durchqueren muss. So sieht's aus. :cry


    Die Liebesgeschichte war mir stellenweise auch etwas zu schwülstig, überhaupt manches zu dick aufgetragen, aber das ist ja bei Zola oft so, ist wohl auch Zeitgeschmack.


    Grüße von Zefira


    ps. übrigens empfehle ich allen, die das Buch gern gelesen haben, auch "Pot-Bouille". In der deutschen Übersetzung "Ein feines Haus" oder auch "Hahn im Korb".
    Das Buch ist stellenweise wirklich gallebitter, aber treffend und mit spitzer Feder geschrieben. Auch hier steht Mouret im Mittelpunkt. Zeitlich liegt das Buch vor dem "Paradies der Damen", hier lernt er seine erste Frau kennen.

    Ich bin totaler Grangé-Fan, aber "Der Ursprung des Bösen" langweilt mich.
    Alle anderen Fehler, die ihm vorgeworfen werden (Logiklöcher, Ausflüge in die Phantastik, schwache Finale, unsympathische Protagonisten, ich persönliche füge noch hinzu: gelegentlich haben seine Bizarrerien einen Stich ins Alberne) machen mir nichts aus. Aber Grangés letztes Buch ist schlicht zäh wie Leder.


    Ich hoffe, das nächste, das im Sommer erscheint, hat wieder etwas mehr Schwung.


    Seufzende Grüße
    Zefira

    Ich fand das Buch so entsetzlich, dass ich richtig froh bin, hier auf Leute zu treffen, denen es ähnlich gegangen ist.
    Ich hatte es, Gott sei Dank, nur per Onleihe ausgeliehen. Habe es nicht beenden können.
    Dazu muss ich sagen, dass ich gerade bei Onleihe-Büchern auf dem Reader nicht anspruchsvoll bin. Ich lese die z.T. auf dem Hometrainer oder am Spinnrad (ja, wirklich) und ein paar Längen oder Redundanzen machen mir nichts aus. Aber das "Alphabethaus" ist sprachlich eine Katastrophe. Das Buch ist entweder grottenschlecht geschrieben oder übersetzt.
    Die Krimis von J.A.O. mag ich zum Teil ganz gerne, obwohl mir das überkandidelte Personal etwas auf die Nerven geht, aber sie sind jedenfalls ordentlich geschrieben.


    Grüße von Zefira