Für gewöhnlich halte ich mich in Diskussionsthemen aller Art ziemlich zurück, aber hier möchte ich jetzt doch auch etwas schreiben.
Ich kann euren Ärger und auch eure Wut sehr gut nachvollziehen (obwohl ich das Problem mit meinen Schwiegereltern/Eltern nicht hatte).
Aber es gibt das Problem tatsächlich auch anders herum:
Im vergangenen Jahr hatten wir in der Familie einen 2. Geburtstag. Der kleine Mann -eine richtig "wilde Hummel"- bekam von seinen Eltern ein Laufrad mit allem Schnickschnack geschenkt. Zunächst ja mal eine gute Sache...
Sie erzählten stolz, mit welchem Schwung er die abschüssige Auffahrt zum Haus runter rast.
Auf meine Frage welchen Helm er trägt, sah ich nur erstaunte Gesichter.
Mir wird heute noch übel, wenn ich an diese Verantwortungslosigkeit denke.
Den Helm hat er dann von uns geschenkt bekommen.
Vor einigen Wochen stand dann der 3. Geburtstag an. Als Geschenk sollten die Gäste ein Sparschwein füttern, für ein Klettergerüst im nächsten Sommer.
Ich habe mich geweigert, weil ich Geldgeschenke für einen Dreijährigen absolut unmöglich und inakzeptabel finde. Zumal die Eltern keine finanzielle Not leiden und das Klettergerüst sie bestimmt nicht in den Ruin treiben wird. (Alternativen waren übrigens: Lätzchen von Calvin Klein, Polohemdchen von Hilfiger oder Jeans von Armani!!!!!!!!!!)
Wir haben ihm dann eine Autogarage von Wader geschenkt, die für ihn der absolute Renner war.
Das gleiche Thema hatten wir dann jetzt wieder zu Weihnachten. Wieder kam die Spardose ins Gespräch -diesmal für eine Lampe in seinem neuen Kinderzimmer.
Diesmal habe ich endgültig gestreikt, weil ich meine, dass kein (3jähriges!) Kind sich seine Einrichtung selbst bezahlen sollte. (Teenager mit bestimmten Vorstellungen und Wünschen an der Erfüllung dieser Wünsche zu beteiligen, ist ein anderes Thema...).
Der zweite Fall ist ein kleines Mädchen, das Anfang Januar 9 wird. Auf Nachfrage bei der Mutter bzgl. Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk kam folgender Kommentar:
"Sie will (!!) einen Laptop haben, dafür muss sie aber auf "richtige" Geschenke verzichten. Ich habe ihr einen gekauft für 400,--€ (!!!), deshalb nehmen wir gerne Geldgeschenke an."
Ich bin immer noch sprachlos und verwirrt und genauso wütend wie ihr - wenn auch aus genau entgegen gesetzten Gründen.
Denn dann kommt ja noch der Zwiespalt, in den man als Schenkender gerät:
Mach ich mir viele Gedanken um das richtige Geschenk, lauf dann stundenlang durch die Stadt um dieses Geschenk zu besorgen, verpacke es mit viel Liebe und Mühe -damit es dann auf irgendeinem Speicher vergammelt, weil die Eltern
andere Vorstellungen hatten?
Oder gebe ich gegen meine Überzeugung nach, nur damit das Geschenk auch "ankommt"?
Ich glaube, ich bin gerade wieder -oder noch immer- "stinkesauer"................
P.S. Zum Glück gibt es auch ganz andere Eltern und Kinder in der Familie........... :Freude
edit kämpfte mit der Rechtschreibung