Beiträge von blaustrumpf

    Pat Califia zeigt, dass es möglich ist, auf dem schmalen Grat, der Politik und Pornographie trennt, witzig und geistreich sein.


    Von Hans Kneifel habe ich gelernt, dass das Übertragen der zum Zeitpunkt des Schreibens aktuellen Gesellschaftslage auf andere Epochen automatisch dafür sorgt, dass der gesamte Text eine Halbwertzeit hat, die mindestens doppelt so kurz ist, wie der Autor glaubt.


    Selma Lagerlöf macht Mut zur schlichten Formulierung.


    Von Karl May lässt sich lernen, wie Dialoge leseunfreundlich werden.


    Chaim Potok zeigt, wie eine Kultur dargestellt werden kann, ohne die in ihr Lebenden oder die außerhalb ihr Stehenden vorzuführen.


    Ich lerne dazu bei jedem Buch, das ich lese. Und mehr, wenn ich es wiederlese.

    Hallo, Heaven


    Es ist meiner Meinung nach mehr als problematisch, einen der Hauptartikel des Grundgesetzes auf eine Situation anzuwenden, die in einem anderen Rechtsraum als dem bundesrepublikanischen aktuell ist.


    Soll heißen: Das Angebot aus den USA richtet sich an US-amerikanische Eltern, die ihre Kinder "wettbewerbsfähig" (*schauder*) machen wollen.


    Wenn du die vielleicht noch vorhandenen bundesrepublikanischen Moralitätsvorstellungen darauf anwenden willst, bitte. Aber wo siehst du dann die Grenzen, wenn es darum geht, islamische Moralitätsvorstellungen im bundesrepublikanischen Alltag anzuwenden?


    Schöne Grüße von blaustrumpf

    so ganz neu ist das aufbrezeln der kleinen in richtung erwachsene ja nun auch nicht wirklich.


    wenn ich mich frage, welchem zweck das bild / der wettbewerb / das vorführen / wasauchimmer dienen soll - und vor allen dingen: wem - komme ich natürlich auf andere abwege, als wenn ich es kategorisch ablehne, die kindliche lust am verkleiden und am aussehen "wie die mama" oder "wie (popstar eigener wahl bitte einsetzen)" mit in die rechnung aufzunehmen.


    schöne grüße von blaustrumpf

    Ghostwritten.
    Praktisch unbesehen gekauft, weil ich von cloud atlas so enthusiasmiert war. bin fast durch, es ist sehr spannend, wenn auch nicht ganz auf der höhe wie cloud atlas. da es sich bei Ghostwritten anscheinend um den erstling handelt, stand es aber auch nicht zu erwarten. spannend und stellenweise überraschend witzig sind beide.

    Zitat

    Original von Delphin
    Irgendwie habe ich das Gefühl, das in dem ganzen Buch nie jemand wirklich glücklich ist, oder wenn doch, dann nur kurz einmal die Illusion hat.
    Lg Iris


    Hallo, Iris


    Meiner Meinung nach ist Aloisius ziemlich lange ziemlich glücklich.
    Ansonsten stimme ich dir zu: Es ist ein hinreißendes Buch und ein großes Lesevergnügen.


    Schöne Grüße von blaustrumpf

    Iris, du Ärmchen!


    Ich tät dir glatt mein Zahnsparschein rübertreiben, aber das ist gerade ob des entfernten Zahnes bulimiehalber umgekippt.


    Was lernen wir daraus? Immer schön Bestseller schreiben, damit nicht eines Tages die Ruinen von Athen auf der Beißkante stehen anstelle zweier Häuserzeilen in Belgravia.


    :-)

    hallo, Wilma


    naja, in einem virtuellen raum ist das mit der tatsächlichkeit als solcher ja vielleicht auch ein bisschen ... ach was. ich war einfach verwirrt in der virtualität. so wird es gewesen sein, ganz bestimmt.
    jetzt habe ich das letzte ungelesene buch begonnen.
    nun fällt mir wieder ein, dass es eines ist, welches ich immer wieder beiseite gelegt habe, so für notfälle. das letzte t-shirt, sozusagen.
    und nun wird es wirklich dringendst zeit für nachschub.


    schöne grüße von blaustrumpf

    mein sub besteht nicht aus büchern, die ich immer schon mal lesen wollte, sondern aus denen, die tatsächlich da liegen und ihres gelesenseinstatus' harren.
    und das ist genau eines.
    ich krieg ne krise, wo ist die nächste buchhandlung, wann erscheint endlich wieder was von ...


    mit anderen worten: ich brauche einen gut sortierten sub für mein inneres gleichgewicht. ist wie vorratshaltung, nix zu essen und zu trinken im haus ertrage ich auch nicht so gut.

    Hallo, Branka


    Hiermit oute ich mich auch als Clancy-Leserin.


    Dabei haben es mir die Thriller rund um Jack Ryan angetan. Die "Sachbücher" (wie ein Flugzeugträger "funktioniert" und dergleichen) spare ich mir allerdings gleich.


    Die Storys scheinen mir gut recherchiert, sie sind spannend erzählt und es ist nicht von der ersten Seite an offenkundig, dass der Held natürlich noch für eine Fortsetzung gebraucht wird und deshalb das ganze Theater einigermaßen überstehen wird.


    Ein gewichtiger Nachteil sei allerdings nicht verschwiegen: Tom Clancy ist stramm rechtskonservativ und das scheint immer wieder durch. Die "Bösen" sind - bis auf wenige Ausnahmen - immer die anderen, wenn ein US-Amerikaner sich verführen lässt, vom Pfad der Tugend abzuweichen, dann hat er sowieso einen Charakterdefekt, der ihn zum seltenen Einzelfall macht.


    Hinzu kommt ein mir eher lästiges Product-Placement: Jack Ryan benutzt selbstverständlich nicht lediglich eine credit card sondern die eines bestimmten Anbieters, Softdrinks, Frühstücksflocken, Autos und so weiter - Clancy nennt die Namen.


    Damit unterscheidet er sich nicht grundsätzlich von Ian Fleming, dem Erfinder James Bonds. Allerdings ist die Frequenz der Nennungen deutlich höher. Andere Zeiten, schlechtere Sitten? Je nun.


    Fazit: Toller Lesespaß, solange man das Ganze nicht zu ernst nimmt.


    Schöne Grüße von blaustrumpf

    wenn schon, denn schon!


    obgleich eingedenk meiner rudimentären kenntnisse der französischen *räusper* grammatik erlaube ich mir den hinweis, dass "La belle dame sans merci" eine weitere metapher für die heuer in salzburg durch ulrike folkerts verkörperte Madame la Mort ist .... brabbelbrabbelbluber


    mit anderen worten: wenn schon, dann keine junx. hier meine wunschkandidatinnen für freundin henriette:


    Fanny Ardant
    Tilda Swinton
    und die dritte sag ich nicht *flööööt*

    gildet eichentlich urshurak?
    das ist so eine art "herr der ringe"-light, in einem band, mit gräuslichen schurken von entsprechendem aussehen, elfen, zwergen, trollen, amazonen und ein paar ottonormalmenschen, die ein klitzepetites bisi dauerüberrascht scheinen, in was für einer welt sie da eigentlich leben.