Schön, auf ein Literaturforum zu stoßen und bei der schelmischen persönlichen Qualitätskontrolle auf einen Thread mit seiner aktuellen Lektüre zu finden.
Ich habe derzeit so ca. 230 Seiten des Buchs durch und Cèline's Werk ist in der Tat sehr beachtlich, vor allem was seinen Zynismus, jedoch auch den für mich ebenso sehr präsenten Schwarze Humor betrifft.
Die Rahmenhandlung [Krieg, Kolonialismus und was noch folgen mag...] dient dabei nicht unmittelbar als narratives Mittel, viel mehr dreht sich im Buch alles um die überwiegend misanthrope Stimmung und Gedanken des Hauptprotagonisten: Das Leben ist nur dann schön, wenn man zu jenen zählt, die sich auf der sonnigen Seite des Lebens befinden und dabei handelt es sich meist um die Reichen und Mächtigen.
Cèline schreibt dabei so eindringlich und man möchte meinen wie aus der Schulter heraus, in einem Atemzug, ohne unnötige Zeit oder Papier zu verlieren, eben wie ein Ruheloser, der beschlossen hat seine Erfahrungen zu Papier zu bringen.
Definitiv nicht was für jede Seele, ich kann mir gut vorstellen, dass Manch einer das Buch als ermüdend und am Hahn vorbei gezogen finden wird, da nun so ziemlich jede Person, die im Verlauf der Geschichte mit dem Hauptprotagonisten in Kontakt kommt, als niederträchtiges Wesen beschrieben wird.
Dennoch, für mich [bis jetzt und glaube nicht, dass das Buch in den folgenden 400Seiten viel an Qualität einbüßen wird] ein Werk mit erfrischender Direktheit und viel Biss.