Beiträge von AlexBerg

    Also ...


    ... einmal zum Thema "offenes Ende", das euch doch alle sehr bewegt ;-)


    Die Reise eines jeden Menschen, der seine Heimat verlässt und als Flüchtling in dieser Welt unterwegs ist, ist eine Reise mit einem sehr offenen Ende. Dafür steht sinnbildlich und stellvertretend das offene Ende dieses Romans.


    Tatäsächlich ist es jedoch nur begrenzt "offen".



    Marion hat für sich an einem Wendepunkt ihres Lebens eine Entscheidung getroffen. In einer sehr ernsten Krise ihres Lebens sucht sie nicht die Nähe ihrer Familie, sondern macht sich allein auf den Weg einem, ja, unbekannten Ziel zu - so, wie eben auch tausende von Flüchtlingen auf dieser Welt, denn letztlich ist auch sie ein Flüchtling.


    Baptiste ist es gelungen, endlich dem Trauma, das sein Leben vor einigen Jahren aus dem Lot gebracht hat, wenn man so will, "ins Auge zu sehen" - der erste Schritt einer Bewältigung, statt sich, wenn es hochkocht, mit Tabletten dagegen zu betäuben. Bester Beweis: Er schafft es, sich Marion zu öffnen, zögerlich noch und vorsichtig, aber ein Anfang ist gemacht.


    Zahra ist (zunächst) in Sicherheit - aber wird es für Kinder ihrer Art überhaupt jemals endütlige Sicherheit geben bis sie schließlich erwachsen sind? Sind gerade Kinder nicht diejenigen, die wie Spielbälle hin und hergetrieben am meisten unter instabilen Verhältnissen leiden?

    Also ...


    ... einmal zum Thema "offenes Ende".
    Die Reise eines jeden Menschen, der seine Heimat verlässt und als Flüchtling in dieser Welt unterwegs ist, ist eine Reise mit einem sehr offenen Ende. Dafür steht sinnbildlich und stellvertretend das offene Ende dieses Romans.


    Tatäsächlich ist es jedoch nur begrenzt "offen" (den folgenden Text verstecke ich in einem Spoiler, für alle, die den Roman noch nicht zu Ende gelesen haben)




    Baptiste ist es gelungen, endlich dem Trauma, das sein Leben vor einigen Jahren aus dem Lot gebracht hat, wenn man so will, "ins Auge zu sehen" - der erste Schritt einer Bewältigung, statt sich, wenn es hochkocht, mit Tabletten dagegen zu betäuben. Bester Beweis: Er schafft es, sich Marion zu öffnen, zögerlich noch und vorsichtig, aber ein Anfang ist gemacht.


    Zahra ist (zunächst) in Sicherheit - aber wird es für Kinder ihrer Art überhaupt jemals endütlige Sicherheit geben bis sie schließlich erwachsen sind? Sind gerade Kinder nicht diejenigen, die wie Spielbälle hin und hergetrieben am meisten unter instabilen Verhältnissen leiden?

    Zitat

    Original von Lesebiene



    Ok, durch das Untertauchen sah es so aus, als ob er jüdische Mitbürger seine Hilfe verweigert hat, weil er den Nazi-Gedanken für richtig hielt.


    So war es auch. Er hat jüdischen Mitbrügern die Hilfe verweigert, weil er sich mit dem Nazi-Gedanken identifziert hat. Und das finde ich persönlich schlimm genug. Er hat nicht nur menschlich versagt, sondern zudem auch seinen hippokraischen Eid verletzt. Er hat sie als sie in der Not waren und ärztliche Hilfe brauchten, abgewiesen. Wie Findus schon rihtig bemerkt ein "nur" Wegschauen hätte ein Untertauchen nicht gerechtfertigt.

    Zitat

    Original von Wuermchen


    Ich persönlich bin kein großer Freund von ausufernden Erläuterungen der politischen Verflechtungen und Hintergründe. Da lese ich dann nöfter nur quer, das muss ich zugeben.
    Bisher hatte ich in diesem Buch das Bedürfnis dazu aber überhaupt nicht, und wie ausführlich bzw. eben nicht das Drumherum erklärt wird, gefällt mir sehr gut. Für das Verständnis reicht es allemal.


    Ich denke auch, es ist letztlich eine Frage mit welche Intention man liest. Naürlich möchte ich im Rahmen eines solchen Romans informieren und entsprechend recherchiere ich, damit die Information, die ich gebe, auch fundiert ist. Aber in diesem Fall hätte mehr Tiefe den Rahmen gesprengt. Jeder der mehr möchte, sollte bei diesem komplexen Themenfeld zum Sachbuch greifen.

    @ findus


    danke für den thread! Einmal Querlesen genügte schon, um sagen zu können, dass ich eure Leseerinnerungen absolut teile!


    @ richie und lumos


    auch ich war - wie wir alle vermutlich - reger Kunde in Leihbüchereien. Allerdeings muss ich gestehen, dass ich auch viele eigene Bücher hatte. Ich glaube, alle waren froh, dass sie so immer wussten, was sie mir schenken konnten.

    Zitat

    Original von mazian
    Ich muss gestehen, in "deinem" Paris fühle ich mich wohler als in der Stadt selbst. Bei dir ist sie ruhiger und nicht so hektisch und beklemmend. :wave
    Nein, mal im Ernst, ich finde die Stadt als Schauplatz ist gut eingefangen. Man weiss, wo man sich befindet und kann somit also auch der Handlung gut folgen.


    Das mag daran liegen, dass ich die Stadt zum einen im Januar besucht habe, wo sie touristisch nicht so überlaufen war, und zum anderen die eigentlichen touristischen Magneten gemieden habe. Und ich sage dir, so ein Spaziergang im Jardin du Luxembourg und ein Bummel durch die Straßen dort ist weder hetkisch noch beklemmend ... :wave

    Zitat

    Original von Ayasha
    Ich stelle es mir schrecklich vor, sich zu entscheiden, dass eigene Land auf eine solche Art und Weise zu verlassen. Wie schwierig muss eine persönliche Situation erst werden, um so einen Schritt zu wagen - egal ob es Menschen betrifft, die aus der gehobeneren Schicht oder aus ärmeren Vehältnissen stammen.


    Liebe Ayasha, das ist genau der entscheidende Punkt, der mich auch bewegt. Was bedeutet eigentlich Heimat? In Deutschland ist das ein Begriff, der durchaus auch negativ belastet sein kann. Wenn man viel gereist ist und auch andere Kulturen kennengelernt hat, lernt man ihn allmählich zu deuten. Was bewegt einen Menschen, das Umfeld, in dem er aufgewachsen ist und seine Wurzeln hat, zu verlassen? Einem unbekannten Ziel entgegen? Was bedeutet es eine Heimat zu verlieren? Das sind Fragen, die mich immer wieder umtrieben, wenn ich die Flüchtlingsbewegungen auf der ganzen Welt sehe.

    Zitat

    Original von Findus
    Zu meiner Kindheit gab es noch nicht so viele lesbare Kinder oder Jugendbücher, da waren das kostbare Schätze.


    Wenigstens eine, die mich versteht :knuddel1


    Wir sollten mal irgendwo gesondert über Titel reden/schreiben :wave und in alten Erinnerungen schwelgen.

    Zitat

    Original von Findus
    Das heißt, die hinterlegten Papiere enthalten bereits alle Informationen??? Das war mir nicht klar, ich dachte wirklich, sie hat nur den code hinterlegt, aber um den auszuwerten braucht man da nicht das spezielle Lied das nur Zahra kennt???


    Nein, dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Sie hat zahlreiche Dokumente dort hinterlegt, die unter anderem den Zugriff auf ihr Vermögen regeln etc pp und eben den besagten Code. Die Dokumente, um die es geht, sind verschlüsselt in einer Cloud, auf die sie und alle, die den Code kennen von überall Zugriff haben können.

    Zitat

    Original von Findus


    Es heißt ja er war nicht aktiv beteiligt allerdings hat er jüdischen Menschen ärztliche Hilfe verweigert. Kann man nen Strick draus drehen, vor allem, wenn Menschen deshalb sterben mussten. Und der Mossad war ziemlich eifrig und erfolgreich, ehemalige Nazischergen aufzufinden.


    Stimmt. Die Israelis sind da sehr eifrig und erfolgreich.


    Jetzt verstehe ich auch worauf Lesebiene hinaus will. Heinrichs Schuld ging weiter. Er hat jüdischen Mitbürgern seine Hilfe als Arzt verweigert, indem er sich geweigert hat, sie zu behandeln. Er hat nach dem zweiten Weltkrieg in Frankreich gelebt und war dort zwei Jahrzehnte untergetaucht. Nun befürchtete er aber, entdeckt zu werden. Deshalb benötigte er auch Hilfe und Papiere, um das Land verlassen zu können.

    Zitat

    Original von Lesebiene
    Claire und Heinrich Schneider sind doch erst 66 nach Argentinien ausgewandert. Da war der Rechtsstaat längst organisiert. Heinrich seine Schuld war, dass er jüdischen Mitbürgern keine Hilfe geleistet hat vor über 20 Jahren :gruebel


    Ich kann dir hier nicht ganz folgen. Wo liegt deine Verständnisschwierigkeit?

    @ engel43


    :kiss Das ist total lieb und freut mich riesig. Danke! :knuddel1 In Dein totes Mädchen steckt von meiner Seite sehr viel Herzblut - ein Roman, der mich viel Kraft gekostet hat, den ich aber nicht missen möchte, wenn du verstehst, was ich meine.



    Bella


    Ich halte euch auf dem Laufenden!

    @ findus


    ... aber damit leider nicht die ausgeschriebene Waschmaschine gewonnen :rofl


    Vielleicht wäre das Enträtseln schwieriger Familienverhältnisse wirklich mal eine schöne Idee für ein Preisrätsel, so wie früher in den Schneider-Büchern ... ;-)

    Ich muss euch enttäuschen. Ich habe noch nie Austern gegessen, weder roh noch gebacken, und plane das auch nicht. Dazu muss ich sage, dass ich generell kein Freund von Fisch und Meeresgetier bin. Aber ich weiß - aus eigener Erfahrung, dass die Franzosen zum einen sehr bodenständig in ihrer Küche sind, was ich mag, aber auch alles essen, was nicht bei drei auf dem Baum ist, was ich weniger mag. Meine Erfahrung ist auch, dass viele Nichtfranzosen, egal wie weitgereist und gebildet, damit ähnliche Schwierigkeiten haben wie ich.


    Das Rezept für die gebackenen Austern gibt es im Übrigen tatsächlich. Wenn jemand Interesse hat, finde ich es vielleicht wieder, aber die Basics stehen im Roman beschrieben, es war wirklich sehr bodenständig und unkompliziert.

    Zitat

    Original von Findus
    ist es nicht eine Cousine von Louise gewesen?? Aber Mutter stimmt doch. Man diese Familienverhältnisse sind ganz schön kompliziert. :rolleyes


    Sollte ich vielleicht künftig Stammbäume zeichnen? :lache


    Claire ist eine Cousine von Louise und die Mutter von Marion und Elaine.

    Zitat

    Original von mazian


    Ach ja, Alex, nur ein kleiner Hinweis, weil ich in diesem Abschnitt mehrmals darüber gestolpert bin: Du meinst sicher Commandant (de Police) und nicht Commendant. Dieses Wort gibt es nicht. Ist mir z.B. auf Seite 80 in der Mitte der Seite aufgefallen, wo Louise Jean anruft um ihm mitzuteilen, dass Baptiste nach ihm gefragt hat. Aber das kam mehrmals vor :-)


    Liebe Mazian, danke! Ich meine commandant, allerdings nicht der Polizei, sondern des Militärs, da der französische Auslandsnachrichtendienst dem Verteidigungsministerium unterstellt ist. Der Fehler dürfte sich im Rahmen der Lektoratsarbeit eingeschlichen haben und keiner hat es hinterher noch gemerkt. :rolleyes

    Zitat

    Original von Engel43


    Naja, wenn du was anderes schreibst, dann kann ich ja auf jeden Fall noch etwas von dir lesen, oder???? Ich freue mich über jedes Buch von dir :-). Was schreibst du denn gerade noch?????


    :kiss Danke!


    Ich arbeite gerade an einem Roman, der in Schottland spielt, völlig unpolitisch ist, und eher ins Regalfach zu "Dein totes Mädchen" passt. Also, wenig Menschen, viel Psychologie und eine Menge Spannung. Er wird im Frühjahr 2016 erscheinen.