Beiträge von AlexBerg

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    Original von Pelican
    Ich genieße es übrigens auch, endlich mal wieder einen Thriller in der Hand zu haben, bei dem ich nicht für blöd verkauft werde und mit ständigen, nervenden Wiederholungen gequält werde wie das mittlerweile in der Belletristik zum Trend geworden ist (ok, nur das mit Katjas Vernetzung erklärst Du mir mehrmals, Alex ;-), aber das ist auch schon alles).


    Danke, danke, danke! :kiss
    Ich werde diesen Satz rauskopieren und verwenden, wenn ich darf. Er unterstützt meinen Feldzug.

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    Original von Regenfisch
    Ich muss noch etwas ganz anderes loswerden, bevor ich mich auf die posts des nächsten Abschnittes stürze.
    Was mir augesprochen gut gefällt, sind die "Slow-motion"-Stellen im Buch, in denen es scheint als stehe die Zeit still und wie eine langsame Kamerafahrt wird ein Ort oder eine Situation betrachtet. Das sind Ruhpunkte inmitten der rasanten Handlung. Der Blick wird nach innen gerichtet. Ich meine z.B. so Szenen wie auf 192 als Katja das Kloster betrachtet, in dem die Trauerfeier stattfinden soll.


    :-] :-] :-]


    Großartig! Ich hab es gerade gelesen. Danke dir! Tatsächlich wusste ich es auch, weil ich gerade ein Buch über kanadische Soldaten in Hongkong während des zweiten Weltkriegs gelesen habe und da wurde auch in einer Szene über den "Poppy Day" geredet, aber ich habe es nicht mit meinem Cover in Verbindung gebracht - vernagelt :bonk


    Und sehr gelächelt habe ich bei deinen Assoziationen zu den Wolken in Hamburg :knuddel1

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    Original von Ayasha
    Vielen Dank, Voltaire, für diese Ausführungen!


    Dem kann ich nur heftig beipflichten!
    Außerdem möchte ich folgendes hinzufügen, was unsere "Freiwilligenarmee" betrifft: Ein Großteil der Männer und Frauen, die sich entschließen zur Bundeswehr zu gehen, kommen aus Ostdeutschland und sie machen das nicht aus Überzeugung sondern mangels Alternative - in Ostdeutschland haben wir nach wie vor eine sehr, sehr hohe Arbeitslosigkeit gerade auch bei jungen Arbeitnehmern.
    Zudem habe ich erfahren, dass die Bundeswehr auf eine Art und Weise für den Einsatz wirbt, der manchen jungen Menschen glauben lässt, er steigt in die Welt seiner Computergames ein. Vorbild USA ...


    Und eins muss ich noch loswerden: Ich bin wirklich sehr berührt, wie das Thema bei euch ankommt. Und wenn ich dann Sätze lese wie diesen von Ayasha lese: "Doch dieses Buch – und auch diese Leserunde – haben meine Sicht- und Denkweise merklich in Bewegung gebracht. Auch die Meldungen in den Medien betrachte ich in der Zwischenzeit mit ganz anderen Augen. ", dann macht mich das sehr glücklich! :-)

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    Original von hasewue
    Überhaupt gefällt mir die Darstellung von Eric und Martinez hier (und auch im ganzen Buch) sehr gut. Sonst sind "Helden" in solchen Büchern ja immer über alle Zweifel erhaben und absolute Übermenschen. Diese beiden aber bleiben Mensch und dadurch glaubhaft. Solche Protagonisten sollte es häufiger geben.


    Danke :kiss
    Ich freue mich, dass das so gut ankommt. Dyke hatte sich genau darüber auch positiv geäußert. Ich versuche, natürlich nicht nur im Rahmen der politischen Hintergründe möglichst viel Authentizität zu erreichen, sondern auch in der Ausgestaltung meiner Protagonisten. Superhelden sind eindimensional - Menschen aber sind vielschichtig. Das erfordert viel Einfühlungsvermögen und Sorgfalt, aber mir macht gerade das beim Schreiben auch sehr viel Spaß.

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    Original von sanja77
    Ach ja, eins noch: ich hatte im hinteren Teil gelesen, dass Du das Buch von Daniela Matijevic "Mit der Hölle hätte ich leben können" als Quelle benutzt hast. Das hat meine Mutter mir vor einiger Zeit geschenkt. Ich denke, ich werde es mal im Anschluß lesen, da es gut zum Thema passt.


    Die Lektüre hat mich schockiert. Anders kann ich es nicht sagen. Die Bedingungen im Kosovo für die deutschen Soldaten - unfassbar. Und dieses Buch ist nur eine Facette des Ganzen. Je mehr ich zu dem gesamten Themenkomplex gelesen und recherchiert habe, desto fassungsloser und wütender wurde ich.

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    Original von verena
    In der Leserunde zu "Machtlos" (welches ich in den letzen drei Tagen ebenso begeistert gelesen habe) habe ich gerade gelesen, dass Alex bereits Krimis unter dem Namen Stefanie Baumm geschrieben hat. Ich habe mir den ersten gerade eben auf meine Wunschliste gesetzt :-)


    :wave


    Die sind anders ... thematisch natürlich, aber auch stilistisch, nicht umsonst gibt es dafür einen anderen Autorennamen! Und wie ich immer gern sage: Es hat drei Krimis von Stefanie Baumm gebraucht, um zu Alex Berg zu kommen ;-)


    edit: Aber vielleicht gefällt es dir ja gerade, dass sie langsamer erzählt sind ...

    Danke! :-)


    Sicher zeichnet sich irgendwann ab, dass Katja vermutlich nicht überleben wird, aber wie du schreibst, gab es keine Alternative, alles andere wäre unrealistisch. Aber ich denke, es war eben nicht klar, ob Bender überlebt - und kurzfristig auch nicht, ob Mayer ... wie dem auch sei - ich finde diese amerikanische Sichtweise grausig, wo die guten ihr Happy-End erleben und die Bösen auf jeden Fall zur Strecke gebracht werden. So ist das Leben nicht - und es zieht auch nicht diese platten Grenzen zwischen gut und böse. In Wirklichkeit kommen Typen wie Bender durch, zwar mit Blessuren, aber immerhin. Und Männer wie Mayer werden immer wieder den Kopf hinhalten, auch wenn es manchmal irrational erscheint, weil sie einfach sind, wie sie sind. Wenn wir alle immer logisch wären, wären wir Computer, oder?

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    Original von Luc
    Später mehr. Muss mit dem Merlot vor die Tür. :grin


    Dass du es wagst, dieses Bild zu übermitteln, während wir hier im Novembernebel sitzen ;-)


    Freut mich, dass dich die Lektüre endlich erreicht und dann auch gleich gepackt hat! :wave

    @ beowulf


    Jepp. Genau das. Und ich gehe noch einen Schritt weiter, indem ich behaupte, dass Menschen, die nicht über eine eigene innere Zufriedenheit verfügen, auch nicht wirklich in einer Partnerschaft glücklich werden können, weil sie diese fehlende Zufriedenheit (gern auch als Glück bezeichnet) im oder über den Partner suchen. Der Partner muss dann "alles" für sie sein - das kann und sollte niemand tragen müssen.

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    Original von Bouquineur
    Hast Du im Rahmen der Recherche auch selbst mit Soldaten gesprochen, die in Afghanistan waren, Alex? Oder mit Menschen, die mit traumatisieren Soldaten arbeiten?


    Für einen solchen Roman - ebenso wie für Machtlos - ist eine intensive und umfassende Recherche unerlässlich. Zunächst ist es wichtig, sich in das Thema einzuarbeiten - Literatur, Printmedien, Dokus, Internet, etc. Dann folgt das persönliche Gespräch und das bringt bei mir in der Regel das Kopfkino zum Laufen, das ich zum Schreiben brauche.

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    Original von beowulf
    Ist Bender böse? Ich bin der Meinung der hat genug Gründe sich vor sich selbst zu rechtfertigen und sich als ganz hervorragend gut mit leider manchmal notwendigen grauen Flecken auf der weißen Weste zu fühlen. Es geht ihm schließlich um den Lebenstraum seiner Frau, um die tausenden zu sichernden Arbeitsplätze bei den Larenz Werken, um die Gewinnoptimierung der Anteilseigner, um den Aktienkurs, na ja und was da sonst noch alles so dranhängt. Er ist doch einfach nur toll, das bisschen Kollateralschaden muss man hinnehmen. Wo gehobelt wird fallen Späne, ein Wirtschaftslenker muss lenken und denken, da kann nicht auf jede Eventualität Rücksicht genommen werden- und was der Plattheiten sonst noch so möglich sind.


    Ich gebe dir da völlig recht. Es ging mir auch mehr um seine Außenwirkung auf die Teilnehmer dieser LR - ich war einfach fasziniert, wie gut das in der Umsetzung geklappt hat :grin


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    Original von beowulf
    Was Eric betrifft:
    Es bleibt auch die Frage, ob nach dem was in der Vergangenheit geschehen ist dieses "Beruf an den Nagel hängen" möglich wäre. Kann man in so einer Situation einfach aussteigen? Oder ist man dann bald die Leiche von dem Mann der zu viel wusste? Er will/wollte seine Frau aus Liebe schützen. Tut es das nicht besser, wenn er sich von ihr distanziert und damit niemand mehr davon ausgeht es könnte ihr etwas erzählt haben?



    Das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Es gibt Berufe, wo du nicht einfach "aussteigen" kannst.


    @ CatherineBlake
    Ich habe mir auch noch einmal Gedanken über den Aspekt "Liebe" gemacht. Das ist natürlich ein wichtiges und sehr, sehr schönes Gefühl, aber wenn die Ausübung deines Beruf wirklich Teil deiner Persönlichkeit ist, und du diesen Beruf (vielleicht auch Berufung) für einen anderen Menschen aufgibst, bürdest du diesem Menschen, egal, wie sehr du ihn liebst, und der Beziehung zu ihm damit eine Hypothek auf, die meiner Meinung nach kaum zu tragen ist.

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    Original von Waldmeisterin


    :write Das ging mir genauso. An der ein oder anderen STelle hätte ich gerne etwas mehr Info gehabt, mir fiel es hier nicht so leicht, die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und Verbindungen herzustellen, wie in "Machtlos". Und speziell über Erics Vergangeheit hätte ich auch gerne mehr als die halbe Seite in Calw gelesen :-( Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gut gefallen, ich denke aber, ich werde es zu gegebener Zeit (vor dem nächsten Band?) noch einmal "in Ruhe" lesen. Vielleicht fällt es mir dann leichter, den Überblick zu behalten ;-)


    Natürlich könnte ich seitenweise über Erics Vergangenheit erzählen, aber das würde in einem solchen Thriller den Rahmen sprengen. Außerdem ist das ja nicht das letzte Buch zu Eric Mayer und Co ... ;-)


    Eric wusste nicht, dass Martinez Katja erschießen sollte. Er hätte nie mitgemacht, schließlich hat er die ganze Zeit über versucht, sie irgendwie heil aus der Geschicthe rauszubekommen. Dass Eric nichts von Martinez Absicht gewusst hat, wird auf den letzten Seiten klar, in der Szene, in der Mayer und Martinez sich im Krankenhaus unterhalten.

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    Original von Hoffis
    Die Handlung, wie sie kam, war so, wie ich dachte. Leider...


    Zu vorhersehbar für dich? Hättest du dir einen anderen Schluss gewünscht oder bezieht sich das "leider" auf die gesellschaftlichen und politischen Hintergründe, die das Ganze impliziert ?(

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    Original von Groupie
    Ich bin noch nicht ganz durch, aber eine Frage hab ich mir vorhin beim Lesen gestellt. Gibt es eigentlich bei den Spezialkräften usw. keine Medikamente, die den fehlenden Schlaf kompensieren können? Ich hab überhaupt keine Ahnung, ob es so was überhaupt gibt, aber das wäre doch sehr nützlich, oder? Was weiß ich, irgendwelche Medikamente, die die Ausschüttung des Schlafhormons verhindern oder so? Zusätzlich dann vielleicht noch die Konzentration steigern. Oder wären solche Mittelchen dann so top secret, dass die Öffentlichkeit davon niemals erfahren würde?


    Es gibt natürlich so Sachen, die auch von Ärzten geschluckt werden, wenn sie überlange Schichten fahren müssen, wenn ich mich recht erinnere - Captagon?!?


    Es ist nur so, dass der Körper Schlaf braucht und das Defizit sich dann nicht zuletzt in depressiven Verstimmungen äußert.


    @ eskalina Kennst du dich damit aus?

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    Original von CathrineBlake


    Echt? Ich dachte eher, um einen Bösewicht zu erschaffen, muss man ihn hassen. Stell ich mir leichter so rum vor.


    Du musst die Seele deines Bösewichts verstehen, um ihn zu schreiben, und es gibt nun mal nicht nur Schwarz und Weiß, sondern statt dessen viel mehr Grau in allen Schattierungen. Niemand ist nur böse, und auch ein Bösewicht hat seine schwachen Stunden und seine guten Seiten - die muss der Leser nicht sehen, aber der Autor kennen.

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    Original von CathrineBlake



    Eric gefällt mir immer besser. Aber warum hat er damals seine Frau verlassen? Das erschließt sich mir nicht ganz. Ich selber kenne kein größeres Gefühl als die Liebe. Ich glaube, ich hätte den Beruf an den Nagel gehängt.


    Du bist eine Frau.

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    Original von Eskalina
    An irgendeiner Stelle hatte Katja auch überlegt, ob sie ihn davon abhalten könnte. Sie hat es also geahnt, weil sie ihn so gut kannte.


    Die beiden waren jahrelang zusammen im Einsatz in einer Einheit, wo jeder sich blind auf den anderen verlassen muss. Ich denke, da lernt man den Partner sehr gut kennen - vielleicht noch besser als in einer Beziehung, die bei Katja und Chris ja erst viel später begann.


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    Original von schnatterinchen
    Wiggli ich dachte er hat nachgeholfen.


    Und man sagt den Sterbenen nach das sie ein Gefühl dafür haben, wissen wann sie gehen werden. Klingt komisch , habe ich aber durchaus schon öfter mit erlebt.


    Ich weiß nicht, wie das ist, aber ich könnte mir zumindest vorstellen, dass man, wenn man über eine gute Wahrnehmung für den eigenen Körper und das eigene Befinden verfügt, merkt, wenn es soweit ist. Übrigens ein interessanter Aspekt, über den ich so noch nicht nachgedacht habe, aber das kann ich bestimmt mal irgendwo brauchen ... Danke für den Gedankenanstoß!