Michael Crichton gilt als einer der Großmeister des Thrillers und hat eine ganze Reihe von Weltbestsellern wie vor allem "Jurrasic Park", "Congo", "Timeline", "Prey", "Wiege der Sonne", "Enthüllung" oder "Next" geschrieben.
Zu früh verstarb Michael Crichton im letzten Jahr und nunmehr ist posthum sein letztes Buch erschienen "Gold".
Crichton hat es immer verstanden für Abwechselung zu sorgen und war nie auf ein Genre festzulegen. Er schrieb Abenteuer-Science-Fiction wie "Jurrasic Park", Caper- und Heist-Romane wie "Der erste große Eisenbahnraub", Wirtschaftskrimis wie "Wiege der Sonne", Science-Fiction, medizinische Thriller usw.. Mit "Gold" hat er nun etwas vorgelegt, das eigentlich schon länger am Buchmarkt gefehlt hat: Einen lupenreinen, historischen Abenteuerroman ohne Schnörksel oder fantastische Ausflüge wie zuletzt im Kino im Piratengenre mit den Fantasy-geprägten "Fluch der Karibik" oder "Piraten von Langasuka" - Filmen.
Inhalt:
Der Roman spielt zu Ende des 17. Jahrhunderts in der Karibik, in der Zeit als Engländer und Spanier um die Vorherrschaft ringen und die Engländer auf die Dienste von Freibeutern zurückgreifen, um sich spanischer Goldtransporte zu bemächtigen. Einer jener Freibeuter ist Captain Hunter. Hunter erhält Kunde von einem spanischen Goldschiff, das jedoch im Schutz einer starken, als uneinnehmbar geltenden Festung steht. Dennoch wagt Hunter sich an den großen Coup und plant den Überfall. In bester "glorreichen Sieben" - Manier stellt er eine Mannschaft aus zwielichtigen Spezialisten zusammen und startet zum Angriff, den die meisten als aussichtslos und Selbstmordkommando sehen....
Kritik:
"Gold" ist eine feine Abwechslung zur sonstigen Thrillerkost. "Gold" ist einerseits ein Abenteuroman, wie er wohl auch in die Zeit des klassischen Abenteuromans von Robert L. Stevenson oder Alexandre Dumas gepasst hätte und gleichzeitig ist "Gold" mit der Expertise eines großen Thriller-Schriftstellers und den stilistischen Spannungs- und Actionmittel des Thrillers geschrieben.
Dies ergibt schon mal eine gute Differenzierung von der sonstigen Thrillerkost.
Crichton hat gut recherchiert, interessante, lebendige Schauplätze und spannende Charaktere erschaffen. Die Dialoge sind lebendig geraten und haben durchaus Tempo und Witz.
Das Buch ist kein Wälzer. Nach rund 350 Seiten ist die Story zu Ende und das ist gut. Das Tempo bleibt hoch, die Spannung steigert sich konstant, Action ist fein eingewoben.
Insgesamt bietet das Buch somit sehr solide Unterhaltung, hervorragende geeignet für die heisse Jahreszeit mit all den Schauplätzen in der Karibik. Das Buch lebt den Geist des klassischen Abenteuers und verbindet ihn mit guter Thrillerspannung. Besonders für alle Leser, die einerseits noch immer "Die Schatzinsel" oder "Der Graf von Monte Christo" in bester Erinnerung haben und andererseits spannende Abenteuerthriller wie "Jurrasic Park", "Timeline" oder "Riptide" (von Preston / Child) schätzen, werden mit dem Roman große Freude haben. Vielleicht ist "Gold" nicht ganz so gut wie "Jurrasic Park" oder "Timeline" (meine beiden persönlichen Favoriten), aber perfekte Unterhaltung wird allemal geboten.
Mein Urteil 8 - 9 von 10 Punkten. Lesetipp für alle Fans von abenteuerlicher Spannung. Bestens für den Sommer geeignet. Ab ins Urlaubsgepäck damit.
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