Hallo Iris,
nein, Enttäuschung ist nicht der Grund dafür.
Ich habe die "Herrin der Burg" gleich nach der "Waldgräfin" von Dagmar Trodler gelesen. Die "Wanderhure" habe ich auch erst kürzlich konsumiert.
Ich finde diese Romane teilweise beliebig, austauschbar. Sie sind zwar alle gut geschrieben und lassen sich leicht herunterlesen, aber sie bringen mich nicht wirklich weiter. Es sind mir einfach zu wenig Aspekte enthalten, die mein Wissen in bestimmten Gebieten bereichern.
Sie machen zwar das Leben im Mittelalter anschaulich, aber trotzdem fehlt mir teilweise deren grobe historische Einordnung. Das Mittelalter bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich erwarte dann von einem Buch, daß es mich heranführt und mein Interesse an den historischen Zusammenhängen weckt. Diese Motivation habe ich bei diesen Werken nicht gespürt.
Es gab zwar einige neue Erkenntnisse, die aber nur - wenn überhaupt - sekundär mit dem Mittelalter zu tun haben, z. B. bei der "Waldgräfin" der Ausflug in die nordische Mythologie.
Für als "homo oeconomicus" stimmt der Kosten/Nutzen-Aufwand einfach nicht. Das bedeutet, die Zeit, die ich für die Lektüre solcher Romane verwende, wäre in anderen Bereichen für mich persönlich sicher besser investiert.
In der Schule hat mir Geschichte auch erst mit der französischen Revolution begonnen, "Spaß" zu machen. Deswegen sehe ich der Leserunde über "Gottes Weber" auch mit hohen Erwartungen entgegen.
Mein Ziel derzeit ist es, mich eher mit den "Klassikern" zu beschäftigen, da habe ich auch noch einigen Nachholbedarf.
Lieben Gruß,
die Fride,
der gerade auffällt, daß sie mit "historischen Romanen" wohl etwas unsauber formuliert hat. Ab welchem Zeitalter spricht man eigentlich von einem historischen Roman? Die Zeit der französischen Revolution und der von Napoleon würde ich zweifelsfrei noch darin einordnen, was ist aber z.B. mit Romanen, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts spielen?