Beiträge von Friderike

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    Original von Azrael
    Die Geisha war ein Buch, das mich sehr beeindruckt hat: zuerst mal war die Geschichte ausgesprochen interessant, ich habe viel neues über die japanische Kultur erfahren. Arthur Golden hat einen tollen Schreibstil, seine Beschreibungen (sowohl Personen auch Plätze, Riten, etc.) waren sehr bildlich und ließen mich völlig in die "andere Welt" eintauchen.


    Das kann ich nur unterstreichen. :-)


    "Die Geisha" las ich vor ein paar Jahren und sie hat bei mir nachhaltigen Eindruck hinterlassen.


    Gefallen haben mir auch die Eifersüchtelein zwischen den Geishas, Eifersucht ist wohl ein kulturübergreifendes Phänomen. :-)


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

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    Original von keinkomma
    ...ich muss zuegeben: Spanien im 19. Jahrhundert war mir sowas von fremd, bevor ich zu recherchieren begann. Um nicht zu sagen - das 19. Jahrhundert war nicht gerade mein persönlicher Favorit, schon in der Schule nicht. Aber, je mehr ich mich eingelesen hatte, desto mehr wollte ich wissen...


    Hallo Silke,


    Die Erfahrung habe ich auch schon oft gemacht: Es gab Themen, an
    die ich nie heranwollte. Aber als ich mich länger mit einem Thema beschäftigen mußte, dann wurde es irgendwann auch interessant.


    Was war dann Deine Motivation, ausgerechnet das 19. Jahrhundert als thematische Grundlage für Deinen Roman zu nehmen? Hast Du eine Herausforderung gesucht oder hat es Dir jemand intensiv an's Herz gelegt?


    Lieben Gruß,


    die Fride, die optimistisch ist, daß ihr die "Gottes Weber" gefallen werden. :-)


    Hm, ein Markt ist ganz banal betrachtet das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. *auswendig gelerntes Threorem in den Raum stelle :grin*


    Beim Arbeitsmarkt stehen sich auf der einen Seite die Arbeitgeber und auf der anderen Seite die Arbeitnehmer gegenüber. Arbeitnehmer bieten ihre Arbeitsleistung an und Arbeitgeber fragen diese nach.


    In Teilbereichen gibt es jedoch immer wieder trotz des allgemeinen Angebotsüberschußes einen Arbeitskräftemangel, weil die Arbeitnehmer die entsprechenden Qualifikationen nicht aufweisen oder lokal nicht an der Stelle der Nachfrage angesiedelt sind.


    Etwas anderes wollte Oryx gar nicht sagen, oder?


    Was meinst du mit "Vergottung", Iris?


    Soll das "Vergötterung" heißen, also ein ideologischer Einwand gegen die bestehende "soziale Marktwirtschaft" sein? :gruebel

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    Original von Nekoelschekrat
    Wenn ich Liebe sehen und spüren möchte, denke ich nicht an lattenjupp,sondern an reale,jetzt existierende Menschen!


    Soll das eine Umschreibung für Jesus sein? :gruebel

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    Original von Iris
    Dafür mußt du zu Eco und Feuchtwanger greifen, Alexandre Dumas, Flaubert, Tolstoj, Antoine Audouard, sogar Thomas Mann! Aber auch z.B. Tilman Röhrig verfügt über dezidierte Kenntnisse, die vielgelobte Rebecca Gablé und einige andere. Daniel Kehlmanns Vermessung der Welt ist ebenfalls ein historischer Roman, mehrere von Robert Schneiders Romanen und Patrick Süßkinds Das Parfum, dann Luise Rinser ...


    Hallo Iris,


    danke für Deine Ausführungen. Ich fühle mich verstanden. :-)


    Bei den von Dir genannten Autoren habe ich bisher nur Werke von Mann und "Das Parfüm" gelesen.


    Aber ich werde mir jetzt auch die anderen zu Gemüte führen.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Hallo Iris,


    nein, Enttäuschung ist nicht der Grund dafür.


    Ich habe die "Herrin der Burg" gleich nach der "Waldgräfin" von Dagmar Trodler gelesen. Die "Wanderhure" habe ich auch erst kürzlich konsumiert.


    Ich finde diese Romane teilweise beliebig, austauschbar. Sie sind zwar alle gut geschrieben und lassen sich leicht herunterlesen, aber sie bringen mich nicht wirklich weiter. Es sind mir einfach zu wenig Aspekte enthalten, die mein Wissen in bestimmten Gebieten bereichern.


    Sie machen zwar das Leben im Mittelalter anschaulich, aber trotzdem fehlt mir teilweise deren grobe historische Einordnung. Das Mittelalter bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich erwarte dann von einem Buch, daß es mich heranführt und mein Interesse an den historischen Zusammenhängen weckt. Diese Motivation habe ich bei diesen Werken nicht gespürt.


    Es gab zwar einige neue Erkenntnisse, die aber nur - wenn überhaupt - sekundär mit dem Mittelalter zu tun haben, z. B. bei der "Waldgräfin" der Ausflug in die nordische Mythologie.


    Für als "homo oeconomicus" stimmt der Kosten/Nutzen-Aufwand einfach nicht. Das bedeutet, die Zeit, die ich für die Lektüre solcher Romane verwende, wäre in anderen Bereichen für mich persönlich sicher besser investiert.


    In der Schule hat mir Geschichte auch erst mit der französischen Revolution begonnen, "Spaß" zu machen. Deswegen sehe ich der Leserunde über "Gottes Weber" auch mit hohen Erwartungen entgegen.


    Mein Ziel derzeit ist es, mich eher mit den "Klassikern" zu beschäftigen, da habe ich auch noch einigen Nachholbedarf.


    Lieben Gruß,


    die Fride,


    der gerade auffällt, daß sie mit "historischen Romanen" wohl etwas unsauber formuliert hat. Ab welchem Zeitalter spricht man eigentlich von einem historischen Roman? Die Zeit der französischen Revolution und der von Napoleon würde ich zweifelsfrei noch darin einordnen, was ist aber z.B. mit Romanen, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts spielen?

    In Eugenides "Middlesex" gibt es einen griechischen Arzt, Dr. Nishan Philobosian. Dazu verfügte der Doktor noch über einige weitere komplizierte griechische Vornamen, die ich jetzt leider gerade nicht finde.


    Das wurde Herrn Eugenides dann im Laufe seines Romanes wohl auch zu viel, so daß er seinen Doktor zu Dr. Phil mutierten ließ.


    Lieben Gruß,


    die Fride.:wave

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    Original von Maryam1410
    Weniger Politik (die sowieso bei den ganzen handelnden Personen nur schwer zu verstehen war) und dafür die Schilderung von Gedanken und Gefühlen der Protagonisten hätte dem Buch gutgetan.


    Hallo Maryam,


    da stimme ich Dir zu, die "Politik" ließ sich für mich in dem Buch auch oftmals nicht nachvollziehen.


    Ich wußte oft nicht, welcher Fürst oder Markgraf jetzt mit wem verbündet ist. Die im Hintergrund liegenden Machtspielchen sind nicht so gut umfassend worden.


    Aber man hätte die "Politik" sicherlich umfassender darstellen müssen, um sie verständlicher zu machen.


    Tilla war ja auch Opfer der Politik, da sie ja von ihrem Vater sozusagen als "Pfand" auf die Zollernburg geschickt wurde.


    Ich habe jedoch von historischen Romanen fürs erste genug. Ich werde vielleicht in einem halben Jahr mal wieder einen historischen Roman lesen.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Hallo Iris,


    danke für den Lektüretip, werde ich umsetzen. :-)


    Sicher hast Du formal recht.


    Aber inhaltlich ist doch schon klar, daß mit der Formulierung "des Völkermordes der Deutschen an den Juden" nicht gemeint ist, daß alle Deutschen gemeinschaftlich alle vorhandenen Juden ermordet haben.


    Ich weiß gar nicht, wie das z. B. in geschichtlichen Lehrbüchern formuliert wird, spekuliere aber mal, daß dort die von Dir eingeforderte sprachliche Abstufung auch nicht konsequent umgesetzt wird. Was es aber auch nicht besser macht.


    Es wäre vielleicht angebrachter zu schreiben, daß eine Gruppe von Türken große Teile der armenischen Bevölkerung ermordeten...


    Wie auch immer, danke für diese Sensibilisierung.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

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    Original von Patricia_k34


    Ich stelle mir Siddhartha vor als leicht gebräunter Jüngling mit samtweicher Haut – auch wunderschön, verwöhnt,… Ist er nun den Männern zugetan? Oder sind Govinda und Siddhartha einfach NUR Freunde?


    Hallo Patricia,


    ich denke, diese Frage stellt sich für Siddhartha in diesem Abschnitt des Buches gar nicht.


    Er ist so "weltentrückt", daß ihn Dinge wie geschlechtliche Liebe einfach nicht interessieren.


    Govinda ist sein Freund seit Kindertagen, seine Anwesenheit und seine folgsame Treue sind eine Selbstverständlichkeit für ihn. Homosexuelle Gedanken vermag ich beim besten Willen nicht zu erkennen.


    Soviel sei vorweggenommen: Später wird er sich für eine bestimmte Frau interessieren.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

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    Original von Serendipity


    Ausserdem sind Leserunden für mich der Beweis, das Lesen eben nicht einsam macht.


    Mir geht es ein wenig wie Dir, Serendipity. :-)


    Auch ich war beim Lesen eher Einzelkämpfer. Ich war immer ganz begeistert, wenn ich in meinem real life jemanden gefunden habe, der ein Buch auch kannte, welches ich gelesen habe. Teilweise habe ich auch mich interessierende Bücher verschenkt, um ein irgendwie geartetes Feedback dazu zu erhalten. Mit mäßigem Erfolg. :-(


    Hier trifft man auf Gleichgesinnte, die idealerweise zur selben Zeit auch noch das gleiche Buch lesen. Es ist wirklich spannend, zumal dann auch andere Aspekte und Sichtweisen erfahren kann.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

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    Original von Taschenbuch


    "belletristischen Sachunterricht"


    Schöne Wortkombination, sie trifft es ganz genau. :-)


    Mir war Smyrna bis jetzt nur aus der Offenbarung des Johannes bekannt und ich wußte bis dato auch nicht, daß es sich bei Izmir um das von den Türken umbenannte Smyrna handelt.


    Auch daß die Bevölkerung von Smyrna zum großen Teil Griechen waren, bis 1922 viele von den Türken massakriert wurden und die Stadt weitestgehend zerstört wurde.


    In dem Zusammenhang bin ich auch auf den Genozid der Türken an den Armeniern im Jahre 1915 gestoßen, der in meiner schulischen Ausbildung keine Erwähnung fand. Immerhin sind dort auch 600.000 bis 1,5 Millionen Armenier ums Leben gekommen. Hitler soll 1939 die Judenvernichtung auch mit den Worten kommentiert haben: "Von den Armeniern spricht heute auch keiner mehr."


    Aber ich schweife ab...


    Wie auch immer, daß "Middlesex" ist auf jeden Fall eine Lektüre wert.


    Lieben Gruß,


    die Fride.:wave

    Ich bewerte Romane gerne danach, was sie mir für einen "Mehr-Nutzen" bringen, außer reinem Lesevergnügen.


    "Middlesex" touchierte etliche Themenbereiche was wohl auch an der langen Zeitspanne der Handlung liegt.


    Da war z. B. die Zerstörung der biblischen Stadt Smyrna durch die Türken 1922, ein Ausflug in die amerikanische Einwanderungspolitik der zwanziger Jahre, der architektonische Aufbau Detroits, die Rassenunruhen in Amerika mit MalcolmX, der amerikanische Traum, die Watergate-Affaire, der Krieg zwischen Zypern und der Türkei...


    Als i-Tüpfelchen kam dann noch etwas Humanbiologie hinzu, mit Auswirkungen von Gen-Defekten.


    Die Zeitsprünge haben mich nicht gestört, sie machten die Handlung zwar weitgehend voraussehbar, aber die Spannung wurde dadurch nicht gemindert.


    Interessant war auch, daß der Erzähler in die verschiedenen Rollen der Protagonisten geschlüpft ist, quasi aus ihrem Inneren berichtet hat.


    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und die "Abschweifungen" habe ich nicht als exzessiv empfunden.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Das Lesen innerhalb einer Leserunde ist einfach ein intensiveres Lesen.


    Manchmal erwische ich mich dabei, daß ich über bestimmte Themen nur "hinweglese", andere Mitleser richten ihr Augenmerk auf Dinge, die man selbst nicht so wahrgenommen hat.


    Außerdem motiviert eine Leserunde auch eher, sich durch "schwierige" Bücher durchzuhelfen.


    "Schwierig" meine ich im Sinne von anspruchsvollem Inhalt oder gewöhnungsbedürftiger Sprache.


    Wir lesen ja z. B. gerade "Siddhartha", da bin ich sehr zufrieden, weil sehr viele gute Anmerkungen unter den Kommentaren zu finden sind.


    Ich hoffe, daß wir auch noch einige "Klassiker" hier lesen können.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

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    Original von buttercup
    Samsara (Sanskrit, m., 88>0, saCsra, wörtl.: "beständiges Wandern") ist die Bezeichnung für den immer währenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Werden und Vergehen, im Kreislauf der Wiedergeburten.


    Dieser ewige Kreislauf wird in den östlichen Religionen (Hinduismus, Buddhismus und Jainismus) als leidvoll (vgl. Leiden) gewertet.


    Mir war dieses leidvolle in der ewigen Wiederkehr nicht präsent.


    Aber ich zitiere mal aus Kunderas "Unerträglichen Leichtigkeit des Seins", 1. und 2. Kapitel des Ersten Teiles:


    "Sagen wir also, daß der Gedanke der Ewigen Wiederkehr eine Perspektive bezeichnet, aus der die Dinge uns anders erscheinen, als wir sie kennen: sie erscheinen ohne den mildernden Umstand ihrer Vergänglichkeit....
    Wenn sich jede Sekunde unseres Lebens unendliche Male wiederholt, sind wir an die Ewigkeit genagelt wie Jesus Christus ans Kreuz. Eine schreckliche Vorstellung. In der Welt der Ewigkeit lastet auf jeder Geste die Schwere einer unerträglichen Verantwortung. Aus diesem Grund hat Nietzsche den Gedanken der Ewigen Wiederkehr "das schwerste Gewicht" genannt."


    Ist Siddhartha nach seinem Abschied von Kamala und Kamaswami wirklich wieder frei?
    Wenn der Gedanke der Samsara weiterhin gilt, ist er mit allem was noch kommen mag, in sich gefangen...

    Ich sehe das auch so, daß er Kamala nicht wirklich liebte.


    Er sah sie eher als "Mittel zum Zweck".


    Die Frauen hatten bisher keinen Platz in seinem Leben, sie waren seinem Weg der inneren Erkenntnis wohl in seinen Augen nicht sehr dienlich...


    Nun aber öffnet er die Augen und spricht zu Kamala: "Du bist die erste Frau, zu welcher Siddhartha anders als mit niedergeschlagenen Augen redet. Nie mehr will ich meine Augen niederschlagen, wenn eine schöne Frau mir begegnet". S. 47


    Das er sich ausgerechnet Kamala aussuchte, erkläre ich mir eher mit seinem - hier auch schon angeklungenem - Streben nach Perfektion.


    Er möchte "Liebe von ihr lernen" (S. 48 ), wobei sich dies wohl eher auf die körperliche Liebe bezieht.


    Sie ist eine schöne Frau, eine Kurtisane, also erfahren in der Welt der körperlichen Liebe, die "dreißig oder vierzig verschiedene Spiele der Liebe" (Stellungen? :wow) kennt.


    Sie ist sozusagen "Expertin" für sein Anliegen, so daß ihre Auswahl aus Siddharthas Sicht nachvollziehbar erscheint.

    Hallo Nudelsuppe,


    ich wette, daß das Auditorium die "nicht hingekriegten Sätze" keinesfalls bemerkt hat. ;-)


    Es freut mich, daß der Abend alles in allem gut gelungen war.


    Wie sieht es mal mit einer Lesung in Berlin aus? Wäre doch irgendwie "naheliegend"?


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Ich stimme Merlin zu, Gotama geht nicht seinen eigenen Weg, sondern den Buddhas.


    Er stellt sich damit kontra Siddhartha, so daß ein Bruch der beiden unausweichlich ist.


    In meinem obigen, aus sprachlichen Gründen eingefügten Zitat, wird das auch deutlich.


    Siddhartha hat lange die Erlösung vom ich in fremden Lehren gesucht, jetzt möchte er sich auf sich selbst besinnen.


    Das wird besonders deutlich im letzten Abschnitt des ersten Teiles, wo er die Schönheit der Schöpfung um sich herum begreift. Er fühlt sich "neugeboren". Er bemerkt, daß er kein Brahmane, kein Asket und kein Priester mehr ist. Sondern nur noch er selbst.


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    *abschweif*


    In meiner Suche nach dem christlichen Glauben stellte ich mir oft die Frage, wie es mit der Erlösung derjenigen aussieht, die zu Lebzeiten nichts von Gott gehört haben. Mir wurde damals erklärt, daß diese Menschen es aus der Schönheit, der Vollkommenheit der Schöpfung auf den Schöpfer schließen müssen, damit sie ihr Seelenheil im Himmelreich erreichen können...
    Insofern ist das hier interessant, als das Siddhartha in der Schönheit seiner Umwelt auf sich selbst schließt und in den ihm bekannten Lehren eher ein Hindernis zur Wahrnehmung dieser Schönheit sieht.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Nochmal zur Sprache...


    Ich zitiere einen Abschnitt aus dem Kapitel "Gotama":


    "Nicht steht mir zu, über eines anderen Leben zu urteilen! Einzig für mich, für mich allein muß ich urteilen, muß ich wählen, muß ich ablehnen. Erlösung vom Ich suchen wir Samanas, o Erhabener."


    Es fällt auf, daß Hesse dazu neigt, den Satzbau, sagen wir -unüblich- zu gestalten. Er stellt Satzbestandteile an den Anfang, die wir erst im weiteren Satz "unterbringen" würden. Zudem ist für mich nicht erkennbar, daß dadurch eine besondere Betonung der vorgezogenen Wörter erreicht werden sollte.


    Normalerweise würde man doch so schreiben:


    "Es steht mir nicht zu, über das Leben eines anderen zu urteilen. Einzig für mich muß ich urteilen, wählen und ablehnen. Wir Samanas suchen die Erlösung vom Ich, Erhabener."


    Nun stellt sich die Frage, warum Hesse diesen Satzbau so wählte. In seinen anderen Büchern kann er ja auch "normal" schreiben. Zudem scheint es mir nur so extrem, wenn Siddhartha spricht.


    Vielleicht gibt es in Indisch einen anderen Satzaufbau als im Deutschen, den Hesse versuchte nachzuempfinden? Oder möchte er Siddhartha allein durch seine Sprache eine exponiertere Stellung einräumen?


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave

    Hallo Taschenbuch,


    ich habe jetzt auch nach beiden Autorinnen und dem Titel des Buches unter "Rezensionen" und "Autor" gesucht und auch nichts gefunden....


    Andere Suchmöglichkeiten fallen mir leider auch nicht ein.


    Vielleicht steckt es irgendwo in "Allerlei Buch", weil es keine richtige Rezension war?


    Schreib doch einfach eine komplette Rezension und falls es wirklich schon mal in den weiten Tiefen der Eulenseite vorgekommen ist, fügen Wolke und Morgana die Threads schon zusammen.


    Lieben Gruß,


    die Fride. :wave